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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 4.1901

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Schaffer, F.: Die kilikischen Hochpässe und Menons Zug über den Taurus
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https://doi.org/10.11588/diglit.31585#0214

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auTfj axpaxiüxaq, ou' Mevwv slxe, xat auxov. Köpo; 5e [xexa xwv aXXwv e^sXauvet Sta Kaurca-
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xai euoaqxova. Von hier zieht er auf der großen Heerstraße ungehindert; da Syen-
nesis auf die Nachricht; dass Afenon bereits in Ivilikien stehe; die Pässe geräumt
hatte; nach Tarsos. Thcua^a §e rj Euevveatoc, yuvrj Tcporepa Kupou rcevTe ^[xepac<; eü; Tapaou;
acptxeTO’ ev Se tyj ÖTcepßoX^ twv öptov Trj ef; tö Tceötov öuo Xöyot toö Mevtovo; axpaxeö\xaxoQ
autoXoVTO • ot [xev ecpaaav äpn<xC,ovxdq Tt xaTaxoTcrjvat utcö tcov KtXtxtov, ot öe uccoXetcp9'eVTa;
xat ou öuvaptevou; eupetv tö dXXo aTpaTeupta ouöe Ta; oöou; eifa TcXavoojxevou; aTcoXeaEat.

Über den Verlauf des von Menon eingeschlagenen Weges sowie den dritten
von Curtius erwähnten Übergang konnten bisher nur unsichere Vermuthungen
aufgestellt werden; da kein auf örtlicher Anschauung beruhender Bericht vorlag.
Als ich im Jahre 1900 im Auftrage der Gesellschaft zur Förderung der natur-
historischen Erforschung des Orientes den Südosten der anatolischen Halbinsel
bereiste, gelang es mir; den kilikischen Taurus auf den vier Pässen, welche den
Landesbewohnern bekannt waren; zu übersteigen und mir aus eigener Anschauung
über die Möglichkeit; sie mit Heeresmacht zu überschreiten; ein Urtheil zu bilden.

Ich gebe zunächst eine kurze Beschreibung der einzelnen Wege und füge
zur Erläuterung eine Kartenskizze bei; welche ich auf Grundlage der höchst
ausführlichen und genauen Routierzeichnungen anfertigte, welche von Heberdey
und Wilhelm aufgenommen und von Heinrich Kiepert zu der Karte in den
Denkschr. Akad. Wien phil.-hist. Cl. XLIV verarbeitet worden sind.

Kurz fassen kann ich miclx über den östlichsten Übergang durch das Gülek-
Boghaz-defile, da er in unserer Frage keine Rolle spielt.

Von Eregli; das in etwa iooo m Meereshöhe liegt; führt die Straße ostwärts
über die Wasserscheide gegen den Tschakyl-Tschai nach Ulu-Kyschla; dann fluss-
abwärts nach Bozanti-Han (Podandus; Castra Cyri bei Curtius) und von da im
Thale des Aiwaly-Su auf die Passhöhe Tekir (1400“). Jenseits derselben folgt
sie dem Mesarlyk-Tschai; dem östlichsten Nebenflusse cles Tarsus-Tschai (Cydnus)
und tritt durch das prächtige Deßle der kilikischen Pforte (Gülek-Boghaz); an
Mesarlyk-Han und den nahe gelegenen Ruinen, die mit Wahrsclieinlichkeit für
Mopsukrene in Anspruch genommen werden dürfen — noch heute tritt eine reiche
Quelle neben dem Han zutage — vorüber, in die kilikische Tiefebene ein. Die
ganze Strecke Eregli—Tarsus beträgt etwa 160 Kilometer; die Straße ist das ganze
Jahr hindurch für Wagen passierbar; die einzige; auf der größere Warentransporte
von der kilikischen Ebene in das Innere gelangen können; und dementsprechend
von Karawanen viel benützt.
 
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