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Prähistorische Blätter — 1.1889

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Nr. 1
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Eidam, Heinrich: Grabhügel der Bronzezeit bei Gunzenhausen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33613#0016

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Orabhügel dei' Bi'onzezoit boi Gunzenhausen.

Funde gemachtwerden. Wo dei'Hahnenkamm gen Westen
abfâllt, ist sein Rand gekrdnt mit dem Spieiberg, dem
Stammschloss der Fürsten Oettingen-Spielberg, einer weithin
sichtbaren Zierde der ganzen Gegend. Nach Südosten
glânzen die hiauen Berge der Weissenhurger Gegend, be-
sonders die Wülzburg, herüher. Dieser Kranz von Hôben-
zügen, weicher in grossem Bogen das ganze Biid umfasst,
Hndet nach Ost und West seinen Abschiuss durch zwei
Inseiberge, deren Hôhen ebenfahs die Spuren uralter mensch-
licher Cuitur zeigen. Von Osten her grüsst der bewaldete
Scldossberg bei Heideck, gen Westen ragt die massige Form
des Hesselberg einsam in den biauen Aether. Dieser impo-
sante, aus der Ebene inselfôrmig aufragende, weithin sicht-
bare Berg, der hôchste und merkwürdigste des Gaues, war
so recht zum Sammelpunkt des Volkes geeignet als Ver-
sammiungs- und Opferberg; seine ganze langgestreckte, in
mehrere Abtheilungen zerfaüende Hociihâche ist von einem
Ringwali eingefasst und birgt zahilose Alterthümer, welche
von den Bauern beimSteinbrechen gefunden wei'den. — In
der Mitte der sich zu unseren Füssen ausbreitenden Thal-
ebene sehen wir grade nach Siiden vor uns die Stadt
Gunzenhausen mit ihren aiten Thürmen, hingeschmiegt an
den mit Eichwaldung bepňanzten Burgstah, daneben das
helle Grün der Wiesen des Altmühlthals. Das ganze Land
aber zwischen der Stadt und den Gräfensteinberger Hôhen,
es ist bedeckt mit dunkien Nadeiwaidern, und aucii nach
Osten gegen Pieinfeld hin zeigt sich, so weit das Auge
reicht, Wald an Wald, nur hie und da unterbroctien durch
das helte Grün saftiger Wiesen und die rothen Dâcher fried-
licher Dôrfer. Indessen steiien diese Waldungen vor uns
erstden Anfang deseigentiiciien ,,Hoiziatides" dar, welcties viei-
mehrnördiich von Grâfensteinberg seineHauptausdehnunghat.
Da bedecken unabsehhare Wâider meiienweit. das hügeiige Land.
Lassen wir den Blick über diese weit ausgedehnten
Waldungen schweifen, so kommt uns unwitiküriich der Ge-
danke: Weiche Riesenwäider mogen da erst in der grauen
 
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