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Prähistorische Blätter — 1.1889

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Nr. 4
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Ausgrabungen und Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.33613#0073

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Litei'atur.

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entdeckt worden. Ueber die Resultate, welche die von Herrn
Studienlehrer Schilier inMemmingen und vonHerrn Lehrer
Roth in Scimmbach vorgenommenen Ausgrabungen erzielen, wird
demnächst in diesen Blâttern ausfüitrlicit berichtet werden. Die
Fundstiicke soilen unter ailen Umstânden beisammen bleiben und
zwar werden dieselben dem neugegründeten Weissenburger Museum
überwiesen werden.
In der Nâhe von Weiliteim (Oberbayern) sind nacii der
M. Allg. Zeitung beimWeilerDietlhofen Platten- undReihen-
grâber gelegentlich des UmpMgens entdeckt worden. Zwei
Piattengräber wurden geôifnet, wovon das eine 1,90 M. lang und
0,49 M. breit war. Beide Graber sind aus grossen viereckigen
Tuü'platten liergesteilt worden. Das erste Grab war ieer, dagegeti
enthieit das zweite unmitteibar an der Aussenseite der nordiiclten
Sargwand fünf Skelete in zwei Reihen iiber einander, und zwar
nicht gestreckt in regelrechter Bestattung, sondern durcheinander,
so dass der Bindruck entstand, als ob die Leicimame hineinge-
worfen worden würen, wie es gerade kam. (Bei den Piatten-
grâbern bei Haunsiiofen fanden wir seinerZeit in einem Grabe
ebenfaiis drei Skelete durclieinander iiegend und in einem anderen
Grabe sechs Skelete durcheinande]' und zwei Skelete auf (1er
Deckplatte. Da die Piattengrüber bereits der Zeit angehoren, in
welcher das Christenthum zur volien Herrsciiaft gelangte, so tin
den sich keine Beigaben mehr vor.) Seitwârts der beiden Platten-
grâber in der gleichen Reihe stiess man auf ein Grab, dessen
weibliches Skeiet ein eisernes Messer an der linken Seite i)atte.
Oestiici] davon befand sich ein einzelnes Grab mit dem Skelete
einer Frau, die das Haar einst mit einem jetzt auf der rechten
Seite des Schüdels liege))den mâchtigen Eberzatine gescltmückt (?)
und um den Hals eine Kette aus bunten Thon- und Glasperien
getragen hatte ; an der rechten Hüfte lag ein thdnerner Spinn-
wirtel. Westlich von der mittleren Reihe der Plattengrâber wurde
eine weitere Reihe von drei Grabern entdeckt, bei deren Skeleten
nur eiserne Schnalien auf der Brust und ein Pfriemen aus glei-
cbem Metalle gefundeti wurden. Sâmmtliche Griiber waren sehr
seicht unter der Oberňifche gebettet. (Auf jeden Fall haben wir
hier ein Grabfeld vor uns, das dem Ende der Reihengrüberzeit
angehdrt. und in den Plattengrabern sich fortsetzt.)

Literatur.
Antiqua. Untei'hahungsblatt i'ür Freunde d. Altertlm))ishunde. Nr. GH-
Enth. : R. Forrer: Uin Grabfuud bei Queri'urt. — l)r. R. Ilotz: Die
Xingù-Indianer. — R. Forrer: Priihistor. Ornamente auf altelsiissisehen
 
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