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Prähistorische Blätter — 1.1889

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Nr. 3
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Naue, Julius: Bericht über die vorgeschichtlichen Ausgrabungen zwischen Ammer- und Staffelsee des Jahres 1887, [3]
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Ausgrabungen und Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.33613#0054

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Ausgrabmigen und Fundo.

Eisenschwerter der Haltstattperiode hervorgegatigen sein
müssen. Ich habe die Ueberzeugung, dass nicht nur diese
Schwerter, sondern auch einige von mir gefundene Eisen-
doiche lokale Erzeugnisse sind. Wenn es bisher auch noch
nicht möglich ist, den Ort der Fabrik anzugeben, so stützt
sicli meine Ueberzeugung darauf, dass Schwerter und Dolche
von gleicher Arbeit und mit gleich characteristischen napf-
artigen Bronze- und Eisennägeln versehen, bisher weder in
Hallstatt selbst, noch sonst in Oesterreich, in Württemberg,
Baden und im Elsass gefunden wurden. Auch die Art, wie
die Klingen geschmiedet und die Holzscheiden angefertigt
wurden, spricht für ein und dieseibe Fabrik.
(Fortsetzung folgt.)

Ausgrabungen und Funde.
Neue Funde aus Schwabeu. Tafel IV, 1—4. 1. Ein
Beil (zugleich Hammer) von Serpentin. Fig. 1. Liinge 127 WMH.
Fundort bei Neckarsulm CWiirttemberg). Diese elegante Form
triíft man sowohl in Landansiedlungen als in Pfatilbauten Siid-
Deutschlands und der Schweiz. Ein ganz ähniiches bei Ulm a. D.
gefundenes Exemplar besitzt das germanische Museum in Nürnberg.
Das Schaftloeh nebigen Beils hat auf der einen Seite 23/24,5 wu:
auf der andern 24/26 MMK Durchmesser, ist also nicht genau zy-
lindrísch. Ausser diesem Steinwerkzeug wurden in der Umgebung
von Neckarsulm, wie in jener des nahen Heilbronn a/N. schon
eine grössere Anzahl durchbohrter und nicht durchbohrter ge-
funden, theilweise in Verbindung mit Thongefässen der jüngeren
Steinzeit, was darauf hindeuten diirfte, dass jene Gegend schon
damals besiedelt war. Das hier (Fig. 1) abgebildete Steinbeil
beňndet sich in der kgl. Staatsalterthiimer-Sammlung in Stuttgart.
2. Doppelbeil von Serpentin. (Fig. 2, 2a, 2b.) Leider ist
dasselbe nur zur Hiilfte erhalten, die andere ging verloren. Die
urspriingliche Gestalt, in welcher es ca. 250 w?M lang gewesen
sein mag, ist in Fig. 2 b abgebildet. Dasselbe wurde in Innnen-
staad am Bodensee (Grossherz. Baden) gefunden, unweit einer
Pfahlbaustation, welche schon eine grössere Anzahl von Stein-
artefakten, namentlich auch aus Nephritoiden lieferte, sowie auch
einige Bronzegegenstände. Die sehr starke Ausschweifung erhielt
nebiges Exemplar dadurch, dass der Finder dasselbe schon seit
Jahren als Wetzstein benützte. Das Schaftloch ist länglicht oval
 
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