Prähistorische Blätter (1.1889)

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Vei'sammluagen utid Vorträge.

FranzvonPuIszky, sind wir aber AIlczu aufriohtigemDaniceverpilichtet,
indctn or nicht nur in liebenswürdigster %Veise ttnseren Cicerone tnachte,
sondorn uns aucli die beiden letzten wichtigen Goldfunde aus der Vülker-
wandcrungszeit zur Anschauung brachte, worin er von Hcrrn Proiessor
Finàly inKIausenburg inebenso zuvorkommender, alsliebenswürdiger
Weise unterstützt wurde.
Von denHallstattfunden, welchedasMuseum inLinz bositzt, môchton
wir nur die beiden grossen halbniondfôrmigen Bronzehbeln tnit Ktihcn und
Vôgeln auf dcn Bügeln und das Bronzeschwert tnit Bronzegrifi', der mit
Eiseneinlagen verzieid ist — ein seltenes Prachtstiick! — hervorheben,
indem wir dem um das Museum so hochverdienten Herrn Conservator
J. Straberger unseren besten Dauk hiermit wiedorholt ausdrticken.

Letzten Sonntag (18. August) hielt in Veringenstadt (Hohenzollern)
Pfarrer Baur von Verittgondorf, als kundiger Forscher weithin bekannt, oincn
Vortrag tiber altgermanische, sowie römische Hcimstâtten, Grabhtigel und
Befestigungen in Hohenzollern. Er wies u. A. uberzeugend nach, dass die
in der Nâhe von Gruol, 0. A. Haigerloch, zahlreich vorkommeuden erd-
fellartigen Vertiofungen im IValdo die einst mitAstwerk bedeckten und im
Innern môglich komfortabel (?) eingerichteten "Winterwohnungen (warum nur
Wintcrwohnungen ? Antnerkg. von v.Trôltsch) der Urbewohner dortiger Gegend
waren. (Schwâbischer Merkur Nr. 198. Abendblatt vom 21. August 1889.)

Literatur.
Es gereicht uns zur besonderen Freude, mittheilen zu konnen, dass in
dieson Tagen auch ftir Bayern ein „Merkbuch" wio in Preussen im Druck
vollcndet ist und demnâchst zur Ausgabe gelangt. Dieses bayerischo Merk-
buch ist im Anschluss an das aut' Vcranlassung des k. Prcuss. Ministers
der goistlichen, Unterrichts- und Modizinalangelegenheiten herausgcgebeno
„Merkbuuh, Alterthtimer aufzugrabon und aufzubewahren" i;n Auftrago der
Commission für Erforschung der Urgeschichte Bayerns in
Mtinchen von Dr. J. Naue mit Beriicksichtigung aller besonderen Ver-
haltnisse in Bayern ausgearbeitet worden und ftihrt den Titel: „Morkbuch,
vorgeschichtliche Alterthümer aufzugraben und aufzube-
wahren." Verlag der Konigl. Hofbuchhandlung von E. S. Mittler und
Sohn in Borlin, Kochstrasse 68—70. (Preis des carton. Exemplares 60 Pf.)
Eino Anzahl characteristischer Abbildungen erläutert ,,den chronologischen
Uebcrblick iiber die vorgeschichtlichen Porioden", ebenso geben mehrero
Abbildungen tiber den Bau und die Bestattungen der Hiigelgritber Aufschluss.
Môchte das kleine Werk, welches einem wirklichen Bedürfnisse entspricht,
recht vielen Nutzen stiften und zahlreiche Freunde der prâhistorischen
JVissenschaft zufiihren !
Der zu dem „Merkbuche" gehörige „Fragebogen mit Skeletzeichnungen",
zur Beantwortung bestitnmt, wird ebenfalis in ktirzester Frist erscheinen.
Exemplare desselben stehen auf Verlangen jederzeit gratis zur Verftigung
und wolle man sich deshalb entweder an dio Connnission fiir Erforschung
der Urgeschichtc Bayerns (Kônigl. Akademio der Wissenschaften) in Mtinchen
oder an Dr. J. Naue, Mtinchen, Promenadepiatz 6 mit Angabe der Anzahl
der Fragebogen, welche gewiinscht werden, wenden. Die Zusendung er-
folgt dann umgohend.