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Ausgratmngen und Funde.
durcii wesentlich von den im Südosten, Süden und Süd-
westen angesiedeiten Stämmen unterscheidet. (Forts. f.)
Ausgrabungen und Funde.
Die Fiíuikť. Ztg vom 26. Septb. 1. J. berichtet: Aus Inus-
bruck, 24. ds., wird uns gescbrieben: In einer Sundgrube an
dem in nnchster Níthe, nm Fusse der nordiichen Mittelgebirgs-
terrasse behndlichen Judenbtihe), wurde von einem Arbeiter kiirz-
lici: ein i]Jeressa.nterFund gemaciit — nämlich ein Menschen-
scitädel aus der Zeit der ältesten bekannten Besiedeiung des
Inntiiales. Es ist dies der zweite, der im genannten Thal bisher
gefunden worden ist. Der obenerwähnte Judenbiihel ist ein
Scluittkegel, eines jener Abschwemmungsgebilde, weiche nach
dem Riickgang der letzten Vergletscherung aus den glacialen
Ablagerungen derseiben (den jetzigen Mittelgebirgsterrassen) am
Fusse derselben durch Erosion entstanden sind. In ihnen wurden
bisher die ältesten Zeugnisse fiir die Besiedelung des Innthais ge-
funden : Thierknociien, Holzkohlen, Scherben ungebrannter Thon-
gehtsse u. dgl. Der neueste Fund nun lag mitten in dem Schutt-
kegel, eingeschwemmt — nichteingegraben. Eristalso, wie
der hiesige Universitätsprofessor J. Biaas ausfuhrt, mindestens
eben so ait wie der Schuttkegei seibst und äiter ais die prähistori-
sciien Friedhofe auf den Schuttkegein, wie deren mehrere bekannt
sind. Anderseits kann er, da der Schwennnkegel, wie schon er-
wäimt, der postglaciaien Zeit angehört, aiso jiinger als die ietzte
Vergietscherung des Innthales ist, nicht dem paläolithischen Men-
schen aus der Zeit des Mamuth angehören. Der älteste bisher
bekannte Bewohner des Innthais ist aiso neolithisch; mit ihm
kommen Hirscii, Eber, Pferd und eine kleine Rinderrasse vor. Der
Schädei, beim Ausgraben leider stark beschädigt, wurde dem tiro-
lisclien Landesmuseum Ferdinandeum iibergeben.
Bei Altendorf bei Videm in Untersteiermark hat kiirz-
lich Herr Custos Jos. Szombathy einen 4'/a hohen und
120 w im Umfang habenden grossen Tumulus untersuciit uud
nach füufwöchentlicher Arbeit iioch interessante Funde gemacht.
Die Mitte des Tumulus war ganz ieer, dagegen fanden sich ganz
am Rande zerstreut: Helm, Lanze, Hohiceit, Köcher mit einigen
Dutzend Pfeilen, Giirtel, Pferdetrense und mehrere Heíasse; also
die Bestattung eines Kriegers sammt Pferd.
Bei Dettenheim, Bez.-Amt Weissenburg a/S., ist ein
Reihengräberfeld von anscheinend beträchtlicher Ausdehnung
Ausgratmngen und Funde.
durcii wesentlich von den im Südosten, Süden und Süd-
westen angesiedeiten Stämmen unterscheidet. (Forts. f.)
Ausgrabungen und Funde.
Die Fiíuikť. Ztg vom 26. Septb. 1. J. berichtet: Aus Inus-
bruck, 24. ds., wird uns gescbrieben: In einer Sundgrube an
dem in nnchster Níthe, nm Fusse der nordiichen Mittelgebirgs-
terrasse behndlichen Judenbtihe), wurde von einem Arbeiter kiirz-
lici: ein i]Jeressa.nterFund gemaciit — nämlich ein Menschen-
scitädel aus der Zeit der ältesten bekannten Besiedeiung des
Inntiiales. Es ist dies der zweite, der im genannten Thal bisher
gefunden worden ist. Der obenerwähnte Judenbiihel ist ein
Scluittkegel, eines jener Abschwemmungsgebilde, weiche nach
dem Riickgang der letzten Vergletscherung aus den glacialen
Ablagerungen derseiben (den jetzigen Mittelgebirgsterrassen) am
Fusse derselben durch Erosion entstanden sind. In ihnen wurden
bisher die ältesten Zeugnisse fiir die Besiedelung des Innthais ge-
funden : Thierknociien, Holzkohlen, Scherben ungebrannter Thon-
gehtsse u. dgl. Der neueste Fund nun lag mitten in dem Schutt-
kegel, eingeschwemmt — nichteingegraben. Eristalso, wie
der hiesige Universitätsprofessor J. Biaas ausfuhrt, mindestens
eben so ait wie der Schuttkegei seibst und äiter ais die prähistori-
sciien Friedhofe auf den Schuttkegein, wie deren mehrere bekannt
sind. Anderseits kann er, da der Schwennnkegel, wie schon er-
wäimt, der postglaciaien Zeit angehört, aiso jiinger als die ietzte
Vergietscherung des Innthales ist, nicht dem paläolithischen Men-
schen aus der Zeit des Mamuth angehören. Der älteste bisher
bekannte Bewohner des Innthais ist aiso neolithisch; mit ihm
kommen Hirscii, Eber, Pferd und eine kleine Rinderrasse vor. Der
Schädei, beim Ausgraben leider stark beschädigt, wurde dem tiro-
lisclien Landesmuseum Ferdinandeum iibergeben.
Bei Altendorf bei Videm in Untersteiermark hat kiirz-
lich Herr Custos Jos. Szombathy einen 4'/a hohen und
120 w im Umfang habenden grossen Tumulus untersuciit uud
nach füufwöchentlicher Arbeit iioch interessante Funde gemacht.
Die Mitte des Tumulus war ganz ieer, dagegen fanden sich ganz
am Rande zerstreut: Helm, Lanze, Hohiceit, Köcher mit einigen
Dutzend Pfeilen, Giirtel, Pferdetrense und mehrere Heíasse; also
die Bestattung eines Kriegers sammt Pferd.
Bei Dettenheim, Bez.-Amt Weissenburg a/S., ist ein
Reihengräberfeld von anscheinend beträchtlicher Ausdehnung