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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 7.1903-1904

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[Vorwort]
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https://doi.org/10.11588/diglit.19303#0011

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ine Zeitschnft ist nui- foweit cin ving pel-sönlichei- willküi-, alr ihr steraus--
geder seine pflicht oei-Iästt. hält er sie ein, so hat eine jede nnch istrer
vrt destimmte öesetze, vom 6eneral--finreiger di5 rur Lidliogrgptzie. va
wir mit diesem oierten satzrgang unsern Xrei5 wesentlich erweitern, scheint
e5 mir wichtig, darrulegen, wie ich die meinige nuffasse.

Monnt5tzefte für deutsche flrt und Kunst können sich nicht mit artistischcn
Zpielereien befassen; sie sind nicht für Kunstschwärmer geschrieben und müssen sich 3N5
Volk5tümliche tzalten. Volk5tümlich sllerding5 nicht im gewötznlichen 5inn, oielmetzr a>5
oolk5eigentümlich oerstanden: )ede5 eigen gewachsene kunstwerk legt auch Zcugn>5 ad
für da5 Volk5tum seine5 I^ünstler5, und wir wollen un5 an solche tzaltcn, die da5 am deut--
lichstcn reigen. 65 liegt un5 also fern, den t^ünstlern Volk5mmlichkeit voreupredigcn, wie
e5 namentlich unter dem 5chlagwort tzeimstkunst Mode geworden ist: die Kunst tzgt andere
Ivertmesser und Wegweiser a>5 den 6eschmack de5 Volke5, dem sie erst ein vützrer sein w>».
c^, 6ersde unsere eigentümlichsten, also deutschesten vegadungen setzen sich am schwcrsten
mit der deutschen 6emütlichkeit au5einander. tzier sind tzelfer^tzelfer am nötigsten, da5
wollen wir scin; otzne die fremde Kunst oder itzren anregenden wert für unsere künstler
ru unterschätzen. vd ader angeregt oder nicht, wenn erst ein werk geschaffen ist, getzt c5
/unächst sein volk an. vur wir veutsche scheinen da5 natürliche 6esützl oerloren ru tzaden,
datz der tiefste Kunstgenutz an die vffendarungen eigener wesentzeit gedunden isl. i^l^i^
65 ist bereichnend, datz wir b>5lang kcin grotze5 vlatt für deutsche tzrt und Kunst besatzen.
ver sonst oortrefsliche ssunstwart ist metzr ein kritischer Wegweiser. wir wollen nicht nur
oon den werken reden und metzr a>5 nur vroden oder tzachdildungen, oielmetzr die werke
seldst darbieten. Va5 gestaltet unsern tzrbeit5plan wie solgt: l^i^l^l^l^l^l^l^l^l--^
6in jede5 tzeft enttzält rwei farbige OriginaI--Littzograptzien, oon denen in diesem jatzr--
gang immer cine ein Monat5blatt mittztzeinlandschgften oon tzikutow5ki bildet, die am 5chlutz
de5 jatzre5 ein jeltene5 Kalenderwerk ergeben. va duch solche Zeichnungen, die für den
tzuchdruck 00m künstler entworfen und gearbeitet wurden, Originaldlätter genannt werden
müssen, wollen wir auch darin reich und mannigfaltig sein. Malereien, tzauwerke, tzild--
tzauerstücke und kunstgewerblkche 6egenstände können wir nur nachbilden. tzder dafür
sollen diese tzachbildungen so gut gedruckt sein, datz sie den vordildern natzekommen. i^
c^> vie tzu5watzl der Lrrätzlungen, Lieder und Salladen deutscher vichter sol! rein künst--
lerisch und so geschetzen, datz wir alle seichte Untertzaltung wie übcrkünsteltc 5pielerei ver--
meiden. weil gerade unsere besten vichter am unbekannteslen ru sein pflegen, kann unsere
wahl oielfach auf schon gedruckte tzücher rurüikgehen, die ium leil jatzrretzntelsng oer--
geblich auf die 6unst de5 deutschen Volke5 warteten. wir tzosfen, durch manctz Köstliche5
krrätzler-- und vichterstück ru überraschen und einen reicheren 6enutz oersprechen ru
können, a>5 er au5 dem tzbdruck rufälliger Manuskripte allein möglich ist. l^c<2l^l^l<2
c^ Unsere Musik mutz sich au5 naheliegenden 6ründen auf Lieder und kurre Xlaoiersätze
beschränken. tzuch tzier sollen 5chöntzeiten aufgedeckt werden, die ru tzerb für den ttonrcrt--
ssal, ader oolk5tümlich sind im guten 5inn. i^l^l^l^l^i^l^i^i^l^l^c^i^l^l^il^
cr^, wie unsere tzufsstze diesen produktioen leil unserer Monat5tzeste anregend begleiten
sollen, dafür geben die tzrbeiten diese5 tzefte5 tzeispiele. tzamentlich der tzussatz oon vr.
tz. Muttzesiu5 sagt deutlich, wie wir au5 dem sogenannten „jugendstil" ru ciner sachlichen
tzu5bildung der tzormen tzinfützren möchten, worau5 sich für alle vinge cin moderner 5til
entwickeln mutz, wie er sich au5 den Maschinen und kisenbrücken oon selbst entwickelte.
cr^i Unsere tzcobachtung und Mitteilung der I^unstoorgänge, unsere Wegweiser ru guten
tzüchern, wanddildern u. s. w. sollen gleichfall5 unter der Verpflichtung stetzen, deutscher tzrt
und ssunst eur wirkung ru verhclfen. l^l^l^l^l^l^l^l^l^l^l^l^l^l-^lLZl^l^l^
 
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