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Heft 1
DOI article:Schäfer, Wilhelm: Theodor Rocholl, ein deutscher Schlachtenmaler
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.19303#0018
wir haden heuie einen gecoaltigen Icoh oon
„hunstmalem"; ich meine jene Leute, die ohne
Inlent wie ohne lemperament durch einen ZufnII
in die Nkndemie gemten sind und nun Zeit ihrez
Lebens rechtjchnffen für die wsnde ihrer Mit-
menfchen öilder fertigen, wie nndere Lerufe 5tiefel
klopfen vder hereen giehen. Nu5 dieser Masfe
heben sich die wenigen ad, die durch die öildung
ihre5 6efchmack5, durch die 5chulung ihrer hand
ru einer üderragenden höhe gelangen, im 6runde
ader handwerklich bleiden, nur feinfte Meifter
ihre5 Serufe5 find; sodann aber jene wahrhaften
I^ünftlermenfchen, die durch die hraft ihre5 Ialent5
verfchieden, ader ein5 sind durch die wucht ihre5
Iemperament5. Zu ihnen gehört ssocholl und ewar
so, dah die soldatenhafte Unruhe seiner Uatur die
eigentliche kntfaltung seine5 Ialent5 manchmal
behindert. Man möchte oon dem Maler, der die
.Machrügler dei siegreicher Uttacke", diese5 wuch--
tige Uild der vüffeldorfer 6alerie, malte (5. Z),
eine tteihe derartiger Lilder sehen, wie sie r. 6.
haug in fo kühler ssuhe hinseht. ttder Nocholl
ift ebensoviel 5oldat wie Wnftler, und al5 5oldat
ttsogllerist, dem die wsffe in die hand gerät,
wenn sie den pinfel führen foll. Wa5 nicht in
einer rafchen ttttacke genommen werden kann,
oerftimmt ihn, er ist a>5 l^ünftler kein 51ratege,
oielmehr der geborene Maler de5 5äbelkampfe5.
tt>5 folcher hat er, der al5 5echrehnjähriger den
deutfch-franeöfifchen ttrieg noch nicht mitmachen
konnte, der sich alfo in feinen ersten Hrieg5dildern
auf seine phantafie oerlasfen muhte, um da5
Manövergefecht rum krnstkampf ru steigern, da5
6Iück gehabt, doch noch in rwei l^riegen dabei
ru fein und sein Künstlerifche5 lemperament au5-
geben eu können. Und obwohl fie ihn auf fremde
6rde führten, hat er doch fein 6igenste5 darau5
mitgedracht.
5
„hunstmalem"; ich meine jene Leute, die ohne
Inlent wie ohne lemperament durch einen ZufnII
in die Nkndemie gemten sind und nun Zeit ihrez
Lebens rechtjchnffen für die wsnde ihrer Mit-
menfchen öilder fertigen, wie nndere Lerufe 5tiefel
klopfen vder hereen giehen. Nu5 dieser Masfe
heben sich die wenigen ad, die durch die öildung
ihre5 6efchmack5, durch die 5chulung ihrer hand
ru einer üderragenden höhe gelangen, im 6runde
ader handwerklich bleiden, nur feinfte Meifter
ihre5 Serufe5 find; sodann aber jene wahrhaften
I^ünftlermenfchen, die durch die hraft ihre5 Ialent5
verfchieden, ader ein5 sind durch die wucht ihre5
Iemperament5. Zu ihnen gehört ssocholl und ewar
so, dah die soldatenhafte Unruhe seiner Uatur die
eigentliche kntfaltung seine5 Ialent5 manchmal
behindert. Man möchte oon dem Maler, der die
.Machrügler dei siegreicher Uttacke", diese5 wuch--
tige Uild der vüffeldorfer 6alerie, malte (5. Z),
eine tteihe derartiger Lilder sehen, wie sie r. 6.
haug in fo kühler ssuhe hinseht. ttder Nocholl
ift ebensoviel 5oldat wie Wnftler, und al5 5oldat
ttsogllerist, dem die wsffe in die hand gerät,
wenn sie den pinfel führen foll. Wa5 nicht in
einer rafchen ttttacke genommen werden kann,
oerftimmt ihn, er ist a>5 l^ünftler kein 51ratege,
oielmehr der geborene Maler de5 5äbelkampfe5.
tt>5 folcher hat er, der al5 5echrehnjähriger den
deutfch-franeöfifchen ttrieg noch nicht mitmachen
konnte, der sich alfo in feinen ersten Hrieg5dildern
auf seine phantafie oerlasfen muhte, um da5
Manövergefecht rum krnstkampf ru steigern, da5
6Iück gehabt, doch noch in rwei l^riegen dabei
ru fein und sein Künstlerifche5 lemperament au5-
geben eu können. Und obwohl fie ihn auf fremde
6rde führten, hat er doch fein 6igenste5 darau5
mitgedracht.
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