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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 7.1903-1904

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Heft 1
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Schäfer, Wilhelm: Theodor Rocholl, ein deutscher Schlachtenmaler
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https://doi.org/10.11588/diglit.19303#0020

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solche schähen und den Mnlei' in verkennung seiner
s!tt nichl ru gwhen bildem nötigen: der 5taat
hat in Zeughäusem und sonstrvo genügend wände
voll komponietter 5chlachtendildei-, er sollte diese
5kirren kaufen und nedeneinander hängen, sie
sind in ihrer Msche, in chrer mslerischen 5chlag-
kraft etmaz, dg8 der Maler nicht üdertreffen, im
sttelier nicht wieder erreichen kann, gleichsam eine
I^olge von frischen t^eiterliedern, die sich nicht
nachher hinter dem Ofen eu einem prunkenden
kpo8 eussmmenschmieden Isssen.

wie sehr eine solche dlut-
vollechederschrift durch I^ünft-
lerhand der gepriesenen ps>o-
tographie seldst noch im Hetz-
druck üderlegen ist, eeigt ein
vurchdlick jene8 Werke8, dem
etliche 5kirren eu diesem ljeft
entnommen sind: „veutsch--
Isnd >n Ltzina t900-190t."*

Zu diesem 8and, der die 6e-
schichte jene8 rssch vergesse-
nen ?eld^ug8 enttzslt, tzat
Hocholl etwa 200 Meistift-
eeichnungen, vignetten und
farbenskiieen geliefert, die
seine eigentliche Legsdung
gläneend dartun und neden
den gewitz nicht schlechten
ptzotogrsptzien sich tzalten wie
volldlutrenner neden Milchpferden.

tch ksnn mir denken, datz sie itzn selbst, nun
da er au8 dem 5teigdügel wieder auf den öürger-
steig gekommen ift, eu tiefer wetzmut ftimmen.
6r ist nicht für die tzandwerkliche tttelierardeit
geschaffen, er ist kein öildermaler schlecht und
recht, nicht einmal ein 5chlachtenmaler im alten
5inn, aber ein 5oldat und Künstler eugleich: er
draucht den I^rieg, wenn sein peuer drennen soll.
vie crinnerung, wetzmütig oder pattzetisch, ist
nicht seine 5sche.

viese Nrt scheint nicht deutsch in dem 5inne,
wie wir e8 verstetzen, wenn wir an da8 innige
werk der vürer, vichter und Itzoma denken, und
doch nannte ich itzn mit ttdsicht einen deutschen
5chlachtenmaler. 6erade, wenn wir unser welt-
bürgertum dekämpfen, unsern tzang eu fremder
ttrt, denken wir selten daran, datz da jener 6rund-
eug deutschen Wesen8 ledendig ist, der die 6er-
msnen >n da8 pömische veiüt einbrechen lietz, der
in den deutschen ssömerrügen, im deutschen ssnd8-
Knecht8tum sich immer noch nicht verdlutet tzst.
wir sind da8 volk der diederen vürger, die sich
„sn 5onn- und deiertsgen" beim 6Iä8chen unter-
tzslten, wie „tzinten weit in der lürkei die völker
aufeinander schlagen", aber auch da8 volk der
sand8kneütte, wanderburschen und 5chwarm-
geister. wandervögel wie walter von der vogel-
weide und Itlrich von tzutten stritten am tzeitzesten
für deutsche vrt, und itzre8 6eifte8 ift vocholl.
Man mutz darsuftzin die eigenfinnigen kichen-
dlätter seiner Zeiätnungen detrachten, von denen

Ih. Hocholl: Ileges mll ree.

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veNag tl. Lggel, vüsseldoü-
 
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