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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 7.1903-1904

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Heft 1
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Muthesius, Hermann: Kunstgewerbe, Jugendstil und bürgerliche Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.19303#0068

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R^udolk Lossslt.
Lekrsibrieo^.

scksr I4Ltnr wLr, wokür auck sckon cler Oro-
stsncl sprickt, äo6 sie irn Ornarnent in ^ieicker
Weise kerrsckenä Zeworäen ist, wie in äer
struktiven r.inie. Wie äern unck sei, wir koben
kente einen 3tii äer §esckwnn§enen I^orrnen,
äsin, ob§Ieick er ünrck vsn cle Velcle entstnncien
nnä init ikrn nus 6ei§ien Zekoininen ist, ein
Zroker'reii nnck üer clentscksn Lcknkenäen nn-
känxt.

^bsr w3s nock beäentunAsvoiier ist, clie IVIocie
kst ciie ZesckwunZene Qinie ais cins LkLrnkte-
ristiscke ües^eni§en nenen 3tiis LuiAefnkt, Lnf
äen sie sckon so isnAe xewsrtet 2N knben sckien.
Onci sobLici 6ies cier k'Lii wnräe, rnLckte sick
ciie Incinstrie sckienniZst äLrnn, ciiesen nenen
8tii 2N bewirtscknften. Oss kkinsip äieser ^e-
sckwnnxenen Qinie sckien so ieickt unci eininck;
enäiick kLtte innn etwss Qrei5bares, äss rnon
verwencien, etwns, wonnck rnsn fnbri^ieren
lconnte. Irn Honcinincireken kstte ciie Weit cien
^nxencistii.

Ts ist, ois ob ciie IVlenZe nnlöki^ sei, ciie
Lern5roAen inensckiicker ?robierne ^n erfnssen
oäer nnck nnr ^n be§rei5en. Irxenciwo wirci ein
QeciLnke ^eboren, cier ein ^nn^es?ro§r3inrn 5ür
ciie 2nlcnn5t entköit, üer irnstLncie würe, von
knitnrbüüencieln Linünii ^u werüen. Oie iVIenxe
verisckt ikn, wenn sie ikn überknupt beacktet.
I)a tritt eine Lin2ei§est3itnn§ kerons, eine ^orrnei,

eine ^Vnüerückkeit. 8o5ort nirnrnt rnLn ciiese 5ür
ÜLs Wesentiicke, bsnsckt sie nn5, sckreit sie
Äns nnci Aianbt iin Qesit^ üer 8Lcke 2N sein.
IVInn treibt stets üen Qeist kersus nnü ver§öttert
cien Lnckstnben. 80 ist es in cier Reii§ion nnä
in cier IVIorsi Zewesen; nnci ÜLSseibe knt sick
erei^net, nis iNÄN ciie ZesckwnnAene Qinie 5ür
ciie nens Lnnst kieit unä äen ^nAenüstü ciLrnnf
§rünüete. Onter seiner Herrscknft frent sick ^etrit
üie iVIociernensckkeit, ör§ert sick cier ?küister
nnci senl^t cier Knnstirennci. Oie Weit kntte
einen H.u§enbücir o55en AestLNÜen, ciie LriösnnZ
2n einpfnnAen, ÜLs sntsetLÜcke 8tüZetriebe cier
ietrcten xwLNLi^ ^Lkre wsr 2nrn ^Vbsnrcien §e5ükrt,
ciss ^LÜerwerli cier 8tü-IrnitLtion stnnci stüi. ^Vber
Lnck nnr einen ^nAenbück. 8o5ort scknLppte es
wieüer ein, ais sick cüe §esckwnn§ene Qinie nnci
ÜLs LiürncksnornLinent Lei^te, nnci arbeitete nnn
rnit verüoppeiter Lra5t. IVlLn kstts wieüer seinen
8tü unci cüesinni einen nn2wei5eikL5t nüerneusten.

Vieüeickt ist es Znt, ÜLÜ üer ^orinLÜsinns
cüeser ^esckwnnZenen Qinie — cienn ^u einern
soicken wsr er anck sckon in cier Hnnci cier
Lrkneier LnsAenrtet — sni ciie VVLl^e üer in-
cinstrieüen k'LbrücLtion xespLnnt wnrüe, nin nn5
üern iVIoüelNLrkte eine I^oiie 2N übernekinen.
Oninit ist cüe Qewäkr §e§eben, Ü3Ü er bnici sb-
Aewirtscksftet ksben wirü. ^etLt sinci ^uciein ciie
lielercienirencien verpüicktet, sick von ikin 5ern-
2nkniten, nnü nükern sick ÜLcinrck vieüeickt
ciein Lern cier 2eit5rn§e eini§s 2oii inekr. Oer
^uZsncistii ist Aexen <üe iet^ten 8tüe, ciie ciie
k'LbrüiLtion in cien Llnnen kntte, üen cientscken
irenaissance- nnü Rokoicostü, keine VerbessernnA,
ÜLS üe§t nn5 cier Hnnci. Oort kstte rnan ciie
I^icktscknnr ües k'orinensckLtLes cier LÜen
Lnnst, einer Lnnst, ciie sick in nLtürückern
Wscksturn entwiclceit kntte. ^Vas insn niLckte,
kotte nock einen Zewissen LkLrLktsr, wenn
Lnck einen rein LrcküoioAiscken. >Vber ^et^t
verkei innn in ciie nierioseste Wüürür, cienn
INLN Iconnte nnr von cien Werken von ein psar
XünstierincüvicinLiitLten Lbieiten, nnci cias tat inan
Lns cüeser persönücken Lnnst init nock weniZer
Verstäncinis, ois rnnn sns cien kistoriscken
8tüen LbZeieitet kstte. 80 ist rnnn rnit üern
soZenLnnten ^nZencistii in ein nock scküinrneres
k'Lkrwssser ZerLten, Lis ÜLS wLr, in üern inLN
^nr 2eit cier KIsckLkinnnA cier 3tüe se^eite.

Oie^u^encistiiinocie Lei§t, wo^n eine Lünstier-
icnnst wirü, wenn sie in cier IVIen^e breit^e-
treten wirü. 8ie ^eiZt ^ieick^eitix, wie weniZ
üer Zräüeren ^VÜAeineinkeit sn5 üern Qebiete cier
LNZewLnüten Lnnst ünrck eine stLric persön-
ücke Lünstierknnst ^ecüent, wenixstens nnrnittei-
bsr §ecüent ist. Ls keÜLrf isnxerer 2eit, eke
cüe KÜAenksiten cier XünstierinöivicinLiitLten 2n
einer IrLcütion versckinoi^en werüen icönnen.
Oie Verscklnei^nnZ wirü wLkrsckeinück erst
Lus ciein Icornrnencien Qesckieckt kervorZeken,
üen^enixen Qenten, cüe ^et^t Ln üer 8ckweiie

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