Lachmann, Karl [Hrsg.]; Sattler, Joseph [Ill.]: Die Nibelunge: [Text der Hohenems-Münchener Handschrift A des Nibelungenliedes] (Berlin, 1898 - 1904)

2269 Ez geschach ze dirre luerlde nie manne leider mer.
ir gedähtet übele an min und iiuer ser.
suuaz ich freuden hete, diu liget uon iu erslageu.
ja enkan ich nimmer mere die mine mäge uerklageu."

ane si n>ir niht so schuldic," sprach dö Ragene.
„ez giengen zuo dem hüse die iiuer degene,
geiuäfeut idoI ze flize, mit einer schar so breit
mich dunker, daz diu maere iu niht rehte sint geseit."

2271 „Waz sol ich mer gelouben? mir sagt Rildebrant,
dö mine reken gerfeu uon Hmelunge lant,

daz ir in Rüedegere gaebet üz dem sal,

dö bütet ir uiiuau spotten den minen reken her zeral."

2272 Do sprach der uogt uon Riue „si jähen, iwolfeu tragen
Rüedeger uon hinne. den hiez ich in uersagen,
Etzein ze leide, und niht den drnen man,

unz daz dö Wolfhart dar umbe schelten began."

2273 Dö sprach der helt uon Berne „ez muose et also sin.
Gunther, künic edele, durch die zühte din

ergetze mich der leide, di mir uon dir sint geschehen,
und süene ez, riter küene, daz ich dir des mege gejehen.

2274 Ergip dich mir ze gisel, du und diu man!
so uMl ich behüeten, so ich aller beste kan,
daz dir hie zen Riunen ieman niht en tuot.

du solt an mir niht uinden niiuan triiue und allez guot."

2275 „Daz euiuelle got uon himele," sprach dö Ragene,
„daz sich dir ergaeben ziuene degene,

die noch so luerliche geuuäfent gein dir Stent
und noch so ledicliche uor ir uienden genr."

2276 „3rn sult ez niht uersprechen," so redet her Dietrich,
„Gunther unde Ragne. ir beide hapt mich

so sere besiuaeret, daz herze und och den muot,
und luelt ir michs ergetzen, daz irz uil billichen tuot.

3ch gibe iu mine triuiue und sicherliche haut,

daz ich mit iu uuider heim rite in iiuer lant.

ich geleite iuch nach den eren, oder ich gelige tot,

und u)il durch iuch uergezzen der minen groezlichen not."

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