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Strzygowski, Josef; Strzygowski, Josef [Hrsg.]
Die Baukunst der Armenier und Europa: Ergebnisse einer vom Kunsthistorischen Institute der Universität Wien 1913 durchgeführten Forschungsreise (Band 1) — Wien: Kunstverl. Schroll, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.47010#0158
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DER LÄNGSGERICHTETE TONNENBAU

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engt sich nach 7 m Länge im Westen um 46 cm.
Es läuft dann noch 175 m weiter. Ich habe
Näheres über diesen in der Abenddämmerung
aufgenommenen Bau nicht mehr erfahren
können.
B. Mit Gurtbogen.
Eghiward, Kleinere Kirche. Die von Ar-
chimandrit Chatschik vor Jahren in Eghi-
ward vorgenommenen Ausgrabungen haben
im Nordosten der datierten dreischiffigen
Kirche (von der unten zu reden sein wird),
eine kleinere Kirche zutage gefördert, die
immerhin im Innern mit der Apsis noch
21’20 m lang und 679 m breit ist. Abbil-
dung 154 zeigt das Ausgrabungsfeld. Man
sieht im Vordergründe links die von Stufen

Abb. 154- Eghiward, Kleinere Kirche: Ansicht von Westen.




Abb. 156. Eghiward, Kleinere Kirche: Südwestecke.

Abb. 155. Eghiward, Kleinere Kirche: Grundriß.

umzogene Vorhalle (?), dahinter den Längsraum, abschließend mit der Altarbühne. Der Grundriß
(Abb. 155) zeigt die Unterteilung durch eine Pfeilervorlage mit profilierter Basis (Abb. 155 A);
die überaus (ri2 m) dicken, noch 170 bis 2’2O m aufrechten
Z/^ \ D Mauern weisen auf deren Verwendung als Gurte in einem
Tonnengewölbe, von dem übrigens Reste noch in dem vor
die Kirche geräumten Schutt liegen. Die 470 m breite,
halbrunde Apsis ist 3’8o m tief. Rechts zwei über 1 m
breite Eingänge und am Westende der Mauer die Basis einer
dienstförmigen Eckverstärkung (Abb. 156 und 155 B). Die
»Vorhalle« müßte also nur links bestanden haben. Es liegen
georgische Beispiele vor, bei denen die Vorhalle an der
Westseite auch über die Südseite umbiegt. Vor der Kirche
liegt ein roh zugehauenes Kapitell, in dessen Deckplatte
eine Ausmeißelung wohl die Ansatzstelle für einen Holzanker
bezeichnet (Abb. 155 C). Dortauch eine Platte mit Bogenkante
(Abb. 155D), mit der ein Doppelzahnschnitt parallel läuft. An
der Stelle, wo dieser im Winkel umbricht, um sich geradlinig
fortzusetzen, erscheint eine stark zerstörte Figur (Hahn?). Das
Stück gehörte vielleicht zur Vorhalle oder zu einer Schranke.
Im Schutt
vor dem
Hauptein¬
gange liegt
noch ein
Architrav-
balken mit
einer zier¬
lichen, gut
ausge¬
führten In¬
schrift, die
leider nicht
aufgenom¬
menwerden
konnte.

fjl
—11

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