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Strzygowski, Josef; Strzygowski, Josef [Hrsg.]
Die Baukunst der Armenier und Europa: Ergebnisse einer vom Kunsthistorischen Institute der Universität Wien 1913 durchgeführten Forschungsreise (Band 1) — Wien: Kunstverl. Schroll, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.47010#0161
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144

ERSTES BUCH: DIE DENKMÄLER

Abb. 162. Garni, Kirche: Innenansicht von Südwesten her.



andere späte Beispiele anführt. Orbeli, Führer Nr. 26. Ich komme auf die Kirche unten noch zurück.
Vgl. auch Rutamal bei Alischan, »Airarat«,
Seite 278.

Mächtige Pfeilerbauten, vollständig
eingewölbt, wie außer Zweifel steht: das
ist der Typus dessen in Armenien, was
man bei uns landläufig einen basilikalen
Bau nennt: Bauten also für die Ewigkeit,
aus dem 5. bis 7. Jahrhundert, einer Zeit
in der das Abendland noch ein halbes Jahr-
tausend lang in der Holzdecke befangen
blieb. Armenien bestätigt so, was ich in
meinem »Kleinasien« und »Amida« nach-
wies: den Bestand der tonnengewölbten
Kirche in altchristlicher Zeit.

A. Hallenkirchen1).

2. Dreischiffige Tonnenbauten
(Abb. 50).

Abb. 163. Eghiward, Große Kirche: Blick auf die Osttür der Südseite.

Diese längsgerichteten Tonnenbauten
mit Mittelstützen legen die Gewölbe über
die drei Schiffe, ohne das Mittelschiff derart
zu überhöhen, daß ein Oberlichtgaden er-
möglicht wurde. Die Schiffe sind dabei
allerdings weder gleich hoch, noch gleich
breit. Die Zahl der Kirchen dieser Art
überwiegt in Armenien mehr noch als in
Kleinasien und Mesopotamien.
Eghiward, Große Kirche. Sie liegt am
Nordrande des Dorfes, nicht weit entfernt
vom Fuße eines ausgedehnten Gräberhügels,
der westlich von ihr ansteigt, während 6 Kilo-
*) Millet, S. 36: »Basilique orientale«.
 
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