Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 5.1931

DOI Heft:
Nr. 11 (15. März)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44978#0124
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
12

WELTKUNST

Jahrg. V, Nr. 11 vom 15. März 1931

e» von Uel>eiraU

*

1931, JAHRGANG V

LeMONDE^AKTS

reicpb

sich vor allem mit der
beschäftig!, welche die
1934 in Bern geplanten

uns aus Stockholm berichtet wird,
im Alter von 66 Jahren der bedeu-
finnische Maler Axel Gallen-Kallela,
mit der finnischen Volksseele und

stube am Schöneberger Ufer in Berlin am
14. März eine Ausstellung von Werken des
Bildhauers Oswald Herzog, die einen Gesamt-
überblick über das bisherige Schaffen des
Künstlers gibt.

neraldirektor der Berliner Staatsbibliothek,
Geheimrat Krüh, gewählt worden.

Presse und Öffentlichkeit ein außerordentlich
starkes Echo gefunden. Neben der richtigen
Würdigung ihres künstlerischen Charakters ist
es vor allem das soziale Element ihrer
Schöpfungen, das seinen Eindruck in Däne-
mark nicht verfehlt hat.

Weitere
eine
Die
der
K.

Käthe Kollwitz in Stockholm
Die vom Nationalmuseum in Stock-
holm veranstaltete Ausstellung von graphi-
schen Arbeiten der Käthe Kollwiß hat in der

KÖLN a. Rh.
Unter Sachsenhausen 33

dieser wichtigen Ausstellung werden in Kürze
an alle Länder verschickt werden.
Der Ausschuß hat sich ferner mit der Ver-
öffentlichung der Arbeiten der zwei Kongresse
befaßt, die 1928 in Prag und 1930 in Ant-
werpen stattgefunden haben.
Eine Vollsißung der internationalen Kom-
mission für Volkskunst, die aus Vertretern von
27 Ländern besteht, ist für 1932 vorgesehen.
Sie wird vermutlich in Stockholm statffinden
und sich vor allem mit Volkskunst-Museen,
unter besonderer Berücksichtigung von Frei-
luft-Museen, beschäftigen.
Schließlich hat der Auschuß den Entschluß
gefaßt, sich für alle Mitteilungen über die
internationale Bewegung auf dem Gebiet der
Volkskunst des „Bulletins de la Coo-
peration intellectuelle“ zu bedienen,
das von dem Völkerbundsinstitut für inter-
nationale Zusammenarbeit herausgegeben
wird.

DIE GANZE WELT DER KUNST LIEST
D I E

Cassiodor-Gesellschaft
Unter führender Beteiligung des Direktors
der Handschrifienabteilung an der Preußischen
Staatsbibliothek, Professor Hermann Dege-
ring, ist in Berlin eine Gesellschaft gegründet
worden, die sich die technisch vollendete Re-
produktion kostbarer und wertvoller Hand-
schriften zum Ziel geseßt hat. Benannt hat
sich die neue Vereinigung nach dem
römischen Staatsmann und Heiligen Cassio-
dor, der durch die Förderung von Abschriften
der antiken Literatur zu deren Erhaltung
Wesentliches beigeiragen hat. Zum Vorsißen-
den der „Cassiodor-Gesellschaft“ ist der Ge-

Lucas van Valckenburgh, Landschaft — Paysage — Landscape
Feder und Tusche — Plume et encre de Chine — Pen and ink drawing
Versteigerung — Vente — Sale:
Hollstein & Puppel, Berlin, 4.—6. Mai 1931

Oswald Herzog
Aus Anlaß des 50. Geburtstages eröffnete die
Novembergruppe E. V. in der Kuns t-

Kunsthalle in Karlsruhe
Durch die Entleihung einer größeren An'
zahl von Historienbildern nach Schloß Rastatt
und durch die Renovierung mehrerer bisher
als Magazin dienender Räume ist im Parterre
der Badischen Kunsthalle eine Flucht von
fünf Sälen neu benußbar geworden, was die
Neuordnung fast der gesamten neueren
Abteilung der Galerie ermöglicht hat. Im Erd'
geschoß rechts befinden sich jeßt die Werke
der badischen Schule, etwa von 1890 bis
1910; ein Saal mit Werken der badischen
Historienmalerei und ein Raum für neuere
Plastik schließen sich an und bilden den 7.U'
gang zum Hans-Thoma-Museum. Werke von
Liebermann und Corinth haben einen Raum
im zweiten Stock des Thomabaus erhalten;
im dritten ist die zeitgenössische badische
und außerbadische Produktion neu dargestellt-
Anläßlich dieser Neuordnung wurde von
Freunden der Galerie eine Reihe wertvoller
Leihgaben an Bildern von Schmid-Reutte,
Corinth, Hodler, Nolde, Utrillo und Kokoschk9
vorübergehend zur Verfügung gestellt.

Erste Ausstellung
der Deutschen Sezession
Die erste große Ausstellung der kürzlich
zusammengeschlossenen Sezessionen: Berlin,
München, Wien und Rheinland, wird für das
Jahr 1931 vorbereitet.

Antike Möbel vom 15. bis 18. Jahrhundert
Tapisserien, Plastik, Gemälde,Porzellane
altes hochwertiges Kunstgewerbe
o O
jeder Art

Erklärung des
deutschen Museumsbundes
Der Deutsche Museumsbund als Spißen-
organisation der Direktoren sämtlicher deut-
scher Museen hat zu den kunstbolschewisti-
schen Vorstößen der leßten Zeit, namentlich
den Eingriffen in das Weimarer Museum (vgl.
Nr. 47 und 50, Jg.1V der „Weltkunst“), folgende
Erklärung erlassen:
— „Wir erklären es für unmöglich und be-
dauerlich, daß eine Landesregierung, um in
einer rein künstlerischen Frage ihren Einfluß
geltend zu machen, in eine Museumsver-
waltung eingreift. Mit der Sammeltätigkeit
eines öffentlichen Museums ist Parteipolitik
grundsäßlich unvereinbar; das Museum hat
allen Bevölkerungsschichten zu dienen. Ent-
scheidend für die Wertung eines Kunstwerks
kann lediglich sein künstlerischer Wert sein.
Der Deutsche Museumsbund erhebt vor der
Gesamtheit des deutschen Volkes mit aller
Entschiedenheit Einspruch gegen jede vorein-
genommene und unsachliche Einstellung der
Behörden zur Kunst der Gegenwart und zu
ihrer Pflege in den öffentlichen deutschen
Museen.“

Absage Pinders
Wie uns Herr Geheimrat Pinder telegra-
phisch bestätigt, hat er die Berufung auf den
Berliner Lehrstuhl für Kunstgeschichte ab-
gelehnt. Gegenüber allen, von verschiede-
ner Seite geäußerten Vermutungen über
die Argumente der Annahme oder Ab-
lehnung der Berufung erklärt Geheimrat
Pinder nachdrücklich, daß ausschließlich
rein persönliche, mit äußeren Angelegen-
heiten in keinerlei Zusammenhang stehende
Gründe ihn zu seinem Schritt bewogen haben.
Es ist außerordentlich zu bedauern, daß durch
diese Ablehnung der Berliner Lehrstuhl auch
im nächsten Semester noch verwaist sein wird
und es ist dringend zu erwarten, daß das
Kultusministerium sich entschließt, diesen Zu-
stand nicht mehr weiter in die Länge zu
ziehen.

Direktion und Schriftleitunu : Dr. J. I. von Saxe. Redaktion: Dr. Eckart von Sydow, Dr. Werner Richard Deusch. Verantwortlich für Inhalt und Anzeigen: Fritz-Eduard Hartmann, Berlin-Friedenau. —
Weltkunst Verlag G ni b. II., Berlin W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfurstenstraße 76—77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag Inseratentarif auf
Verlangen Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwor-
tung auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung, abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck I-I. S. Hermann GmbH Berlin SW 19

Information
Durch die Vermittlung der Kölner Kunst'
handlung Dr. Becker & Newman haben
die Hamburger Kunsthalle und das Stettiner
Museum Bilder von Franz Radziwill er'
worben. H. O-

ARTo^eWORLD
DAS INTERNATIONALE ZENTRALORGAN FÜR KUNST I RUCH I ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT

Wiener Kunstankäufe
Der Kunslbeirat der Stadt Wien, dem die
Professoren A.
mann, F. Kitt,
Hellmer sowie
Tieße und F.
der den vom

Arzt: Komisch, der Auskultation
spüre ich da an der linken Brustseife eine
anormale Verdickung.
Patient: Aber, Herr Doktor, das ist doch
mein Portefeuille!
Arzt: Glänzend! Nach ein paar Be'
suchen bringe ich das schon zum Ver'
schwinden.

Coßmann, L. Graf, ]. Hoff-
Karl Moll, A. Roller, E.
Ministerialrat Dr. Hans
Zerritsch angehören und
Gemeinderat zum Ankauf
von Werken lebender Künstler eingeseß-
ten Fonds von 100000 Schillingen zu ver-
geben hat, hat vor kurzem seine Entschei-
dung getroffen. Oskar Kokoschka soll ein
Städtebild mit einem Wiener Motiv in Auf-
trag gegeben werden; von B. Stefferl wird ein
Aquarell „Cattaro“ und von O. Lasko und F.
Zülow je vier Aquarelle angekauft.
Aufträge wurden vergeben und auch
Reihe heimischer Graphik angekauft.
Neuerwerbungen wurden der Direktion
Städtischen Sammlungen überwiesen.

Verlangen Sie kostenfrei Probenummern. Quartal RM 4.50, Ausland RM 5.50
Jahres-Abonnement: Deutschland RM 18.—, Ausland RM 22.—
VERLAG, REDAKTION UND LESESAAL: BERLIN W62, KURFÜRSTENSTR.76-77
Telefon: B 5 Barbarossa 7228 / Telegr.-Adr.: Weltkunst Berlin
PARISER BÜRO: 5, RUE CAMBON, PARIS Ier Tel.: Louvre 4444. Postscheck: Paris 1187 32

Kokoschka und
Beckmann in Paris
Nach Schluß der großen Mannheimer
Kokoschka-Ausstellung, über die C. Valentien
in Nr. 6 der „Weltkunst" ausführlich berichtete,
wird dieser Querschnitt durch die Gesamt-
schau des Meisters vom 17. März bis 10. April
in der Galerie Georges Petit in Paris
zu sehen sein. Wenige Tage vorher wird in
der Galerie La Renaissance eine
vom Europäischen Kulturbund organisierte,
bis zum 1. April dauernde Ausstellung von
Werken Max Beckmanns eröffnet.

Völkerbund und
Volkskunst-Ausstellung
Der Ausschuß der internationalen Kom-
mission für Volkskunst hat in Paris, im inter-
nationalen Institut für geistige Zusammen-
arbeit, unter dem Vorsiß von Dr. Otto Leh-
mann, Direktor des Altonaer Museums, eine
Sißung abgehalfen.
Der Ausschuß hat
Prüfung der Fragen
Organisation der für
internationalen Volkskunsfaussfellung stellt.
Die offiziellen Einladungen zur Teilnahme an

Islamische Kunst
Alte Teppiche und Stoffe
Antiquitäten

Christoph Nathe
In der Oberlausifzer Gedenk-
halle (Kaiser-Friedrich-Museum) in Gör-
litz findet zur Zeit eine das gesamte Schaf-

Ausgrabungen in
Warka und in Fara
In einer Sonderausstellung der Vorder'
asiatischen Abteilung der Staat'
liehen Museen zu Berlin werden vorn
3. März bis 30. April die Funde früh- und vor-
geschichtlicher Zeit aus den deutschen Aus-
grabungen in Warka und Fara zum erstenmal
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Er-
forschung von Warka durch J. Jordan-
ermöglicht durch die Notgemeinschaft der
deutschen Wissenschaft, ergab in diesem
Winter 1930/31 klare Einblicke in die Früh-
kultur der uralten Stadt Uruk. Es fanden sich:
die Uranfänge der Schrift, piktographische
Tontafeln, von denen einige schöne Beispiele
neben den bis zur Keilschrift weiterentwickel'
ten Formen ausgestellt sind; Urformen des
architektonischen Wandschmuckes; Proben
von Stiftmosaikresten, die jüngst in ganz
großen Flächen in Warka aufgedeckt sind;
Siegelabrollungen auf Ton aus ältesten zeit'
lieh nicht mehr absolut zu bestimmenden
Schichten; früheste Steingefäße mit Relief'
schmuck und Tongefäße. Neu ist in Warka
auch der Gewinn an monumentaler Kunst aus
der bisher wenig bekannten kassitischen
Epoche (1800—1200 v. Chr.): Figuren del
Ziegelfronten eines Innin-Tempels des Königs
Karaindasch aus der Zeit um 1500 v. Chr.
Fara, vor 30 Jahren von der Deutschen
Orientgesellschaft ausgegraben, bietet zwei'
farbig bemalte Keramik und die frühesten,
schon hoch entwickelten Keilschriftformen,
z. T. sehr große Tonfafeln mit schönen Zeich'
riungen aus der sogen, sumerischen Zeit um
3000 v. Chr., ferner Steingefäße, Reliefs und
Rollsiegel.

W. Grote-Hasenbalg
Berlin W 9, Lennöstr. 12
B 2 LützOW 4739

fen des Oberlausißer Zeichners Christoph
Nathe (1753—1806) umfassende Ausstellung
statt, in der die Entwicklung des Künstlers
vom Rokoko über den Klassizismus bis in die
Romantik hinein deutlich wird. In Gemein-
schaft mit dem Museum beabsichtigt die Ober-
lausißische Gesellschaft der Wissenschaften,
aus deren Besiß wesentliche Teile des Mate-
rials stammen, eine Veröffentlichung, in die
auch die kulturgeschichtlich höchst inter-
essanten Briefe des Künstlers an seine Gönner
aufgenommen werden sollen. Die Ober-
lausißer Gedenkhalle in Görliß bittet Besißer
von Zeichnungen oder Briefen Nathes um Mit-
teilung. P.
Axel Gallen-Kallela f
Wie
ist dort
tendste
der tief . ........._ __..... _
ihrer Tradition verknüpft war, an einer Lun-
genentzündung gestorben.

Die Staatspreise
der Quadriennale
Die Preiskommission für die I. Quadriennale
in Rom hat soeben unter dem Vorsiß Musso-
linis ihre Beschlüsse gefaßt und hat den ersten
Preis der Malerei (100000 L) Arturo Tosi ver-
liehen. Der erste Preis für Plastik (100 000 L)
wurde Arturo Martini zugesprochen. Den
zweiten Preis für Malerei (50 000 L) erhielt
Carlo Carrä, den für Plastik Arturo Dazzi. Die
vier Preise zu 25 000 Lire wurden an Felice
Carena, Felice Casorati, Ferruccio Ferazzi
und Ardengo Soffici überwiesen. Die 10 000-
Lire-Preise gingen an Aldo Carpi, Gisberto
Ceracchini, Filippo de Pisis, Giorgio Morandi,
Enrico Prampolini, Pio Demeghini, Carlo
Socrate und an die Bildhauer Bruno Innocenti,
Marino Marini und Ouirino Ruggeri.
G. R. (Rom)

62, Kurfürstenstr. 76-77 • Tel. B 5 Barbarossa 7228 Ausland (nur im Umschlag) Mark 5,50; ^dcr^Ö«^
ERAUSGEBER »R. J. I. VON S*XE ’andf /S/ölVchwe™^
Sonderbeilagen:
Der Bibliophile und Graphik Sammler I Bau- und Raumkunst I Der Numismatiker I English Supplement
Aktuellste Nachrichten aus der ganzen Welt / Reich illustrierte Artikel .über alte und moderne Kunst / Ausstellungen
Feuilletons / Auktionskalender / Schnellste Vor-, Nach- und Preisberichte über Kunstauktionen aller Länder
Das Börsenblatt des Kunstsammlers und des Kunsthändlers
Jeder Sammler, jeder Kunst- und Buchhändler muß, wenn er sich über die wichtigen Ereignisse
und über den Stand des Marktes informieren will, die WELTKUNST halten.
Die einzige Kunstzeitung der Welt, die regelmäßig jede Woche erscheint,— 52 Nummern im Jahre
 
Annotationen