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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 5.1931

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Nr. 20 (17. Mai)
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12

DIE WELT KUNST

Jahrg. V. Nr. 20 vom

e» von UefcesraJLl

Dürerfund in Siena
In Siena wird gegenwärtig die Pina-
kothek neugeordnet und gesichtet. Mit
diesen Aufgaben ist Dr. Cesare Bran di be-
auftragt, der zusammen mit der Schweizerin
Frl. Futterer arbeitet. Diese junge Dame
entdeckte eine Tafel, die ein Ausmag von
32 : 22 cm hat und die sich in einem Magazin
befand. Auf dieser Tafel wurde nach der
Reinigung ein St. Hieronimus sichtbar. Das
Bild trug das Dürerzeichen und das Datum
1514. Nach den bisher angestellten Unter-
suchungen handelt es sich um ein zweifellos
echtes Bild des Nürnberger Meisters. Die
Meldung ist sofort an das zuständige Mini-
sterium weitergegeben worden. Nähere Nach-
richten fehlen noch bis zur Stunde. G.R.

Alt-Mexiko
im Prager National-Museum
Das National-Museum in Prag hat von
einem französischen Gelehrten, namens
Genin, der in der Hauptstadt Mexiko lebt,
eine umfangreiche Sammlung altmexikanischer
Kunstwerke als Geschenk erhalten. Figuren,
Keramik, Lampen und kleineres Kunstgewerbe
geben einen Einblick in die Kunstproduktion
Alt-Mexikos, wie er bisher den Museen Prags
gefehlt hat. " U
Amerikanische Ehrung
deutscher Baukunst
Die seit 1857 bestehende große Organi-
sation „American Institute of Architecfs: The
O c t a g o n“ hat sieben Ausländer zu korre-
spondierenden Mitgliedern gewählt. Unter
ihnen sind vier Deutsche: Wilhelm Kreis,
Hans P o e 1 z i g , Bruno Taut in Berlin und
German Bestelmeyer in München.
Adolf Abel
Der unlängst als Nachfolger Theodor
Fischers an die Münchner Technische Hoch-
schule berufene Kölner Stadtbaudirektor Adolf
Abel gibt in einer in der MünchnerResi-
d e n z gezeigten Ausstellung „Fünf Jahre
Kölner Hochbauamt 1925—1930“ einen Rechen-
schaftsbericht über seine Kölner Bau-
tätig k ei t e n , in deren Mittelpunkt die Aus-
stellungsbauten der „Pressa" (1928) und die
Köln-Mülheimer Rheinbrücke steht. Der Bau
der Kölner Universität, der erst im kommen-
den Jahr zum Abschluß gelangt, wurde in die
Ausstellung nicht einbezogen. Adolf Abel,
der aus dem schwäbischen Offenburg stammt,
in Dresden bei Wallot studierte und in Stutt-
gart von Bonalj entscheidende Anregungen
empfing, hat mit den Kölner Ausstellungs-
bauten, mit industriellen und repräsentativen
Architekturen Arbeiten geschaffen, die sich
organisch in die räumliche Situation einfügen,
eine klare, je nach der Zweckmäßigkeit aus
Eisen, Stahl oder Beton gefügte Konstruktion
mit einem ausgezeichneten Feingefühl für
architektonische Rhythmik verbinden. Unter
Verzicht auf radikale Experimente sind hier
im besten Sinn zeitgerechfe bauliche Lösun-
gen gefunden worden, die sowohl bei Um-
bauten schon vorhandener Architekturen wie
bei Neubauten Zweckmäßigkeit und ästheti-
sche Gestaltung organisch verschmelzen.
Dr. K. Pfister
Nürnberg erwirbt ein Bondy-Bild
Die Städtische Galerie der Stadt
Nürnberg hat das Bild „Haus Purrmann in
Langenargen (Bodensee)“ (1929) von Walter
Bondy erworben, das auf der Sudeten-
deutschen Schau in Nürnberg ausgestellt war.

Sammlungen, als Vertreter des Bayerischen
Staatsminisferiums für Unterricht und Kultus,
Prof. Dr. h. c. Ludwig Dettmann, Berlin, Prof.
Benno Becker, München, als Vertreter des
Reichsverbandes Bildender Künstler Deutsch-
lands, Oberbürgermeister Dr. Luppe, Justizrat
Dr. Dr. Max Süßheim und Prof. Dr. Schulz,
Direktor der städtischen Kunstsammlungen,
als Vertreter des Stadtrates Nürnberg. Den
Vorsiß führte Oberbürgermeister Dr. Luppe.
Nach wiederholter Durchpüfung der im Ober-
geschoß der Norishalle am Marientorgraben
ausgelegten Bewerbungen wurde beschlossen,
folgenden Künstlern ein Stipendium zu
verleihen: J. Fr. Burke (München), C. Busch
(Münster/Westf.), W. Corsten (Düsseldorf),
C. Felixmüller (Dresden), E. Fritsch (Berlin),
Barthel Cilles (Köln), K. Gries (Nürnberg),
Ad. de Haer (Düsseldorf), Alb. Henrich
(Düsseldorf), J. Hüther (München), Max Kaus

lin, die Neue Pinakothek-München, das Kunst-
museum-Düsseldorf. Gemälde, Graphik und
zahlreiche persönliche Andenken — diese leß-
teren sich auf den Malerzwerg Johann Wilhelm
beziehend — werden die Ausstellung aus-
machen. Die Anmeldung von Leihgaben
nimmt das obige Museum gern entgegen.
Ausstellungseröffnung: Anfang Juni.
Primitive Kunst in der Secession
Die Vorarbeiten für die Ausstellung primi-
tiver Kunst, die die Berliner Secession
vorbereitet und auf die wir in Nr. 18 bereits
hingewiesen haben, sind in vollem Gange. Das
Berliner Museum für Völkerkunde hat sich
dankenswerter Weise bereit erklärt, eine
Reihe seiner schönsten Stücke aus den afrika-
nischen und. ozeanischen Abteilungen zur
Verfügung zu stellen. Auch auf privater


Dritte Verteilung
der Albrecht Dürer-Stiftung
Bekanntlich hat die Stadt Nürnberg im
Jahre 1928 zu Ehren ihres großen Sohnes
Albrecht Dürer anläßlich der 400. Wiederkehr
seines Todestages die Deutsche
Albrecht Dürer-Stiftung zur Förde-
rung deutscher bildender Künstler errichtet.
Auf Grund wiederholter Ausschreibung waren
in diesem Jahre 239 Bewerbungen mit den er-
forderlichen Beilagen eingelaufen. Zur Aus-
richtung der Stiftung ist das Kuratorium am
1. April in Nürnberg zusammengetreten, be-
stehend aus Ministerialdirektor Dr. Hübner
als Vertreter des Reichsministeriums des
Innern und des Preußischen Staats-
ministeriums für Wissenschaft, Kunst und
Volksbildung, Geheimrat Dr. Dörnhöffer, Ge-
neraldirektor der Bayerischen Staatsgemälde-

W. Grote-Hasenbalg
Berlin W 9, Lennestr. 12
B 2 LützOW 4739
Islamische Kunst
Alte Teppiche und Stoffe
Antiquitäten

Mongolischer Reiter, Tchao Ming Fo zugeschr., Ming Ep.
Cavalier Mongol, attr. ä Tchao Ming Fo. Ep. Ming
Malerei auf Seide — Peinture sur soie
Ausstellung — Exposition — Exhibition:
Galerie „Les Animaux dans l’Art“ (F. Deslouis), Paris, 15 rue Montaigne

(Berlin), W. Kriegl (Dresden), M. Lacher
(München), Fr. Loehr (München), P. Oberhoff
(Dresden), P. Padua (München), R. Pallas
(München), W. Palmes (Düsseldorf), M. Rauh
(München), H. Rose (München).
Zur Preyer-Ausstellung
in Düsseldorf
Im „Historischen Museum der
Stadt Düsseldorf“ findet im Juni und
Juli dieses Jahres eine erstmalige, umfang-
reiche Preyer-Ausstellung statt, or-
ganisiert von dem Düsseldorfer Kunst-
historiker Dr. Alfred Schubert und der
Direktion des Museums. Die Schau umfaßt
Werke dieser rheinischen Malerfamilie, vor
allem ihres Nestors, des namhaften Maler-
zwerges und Stillebenspezialisten Johann
Wilhelm Preyer (1803—1889), aber auch
seines früh verstorbenen Bruders, des feinen
Landschafters, Malerzwerges Gustav Preyer
(1801 — 1839), seiner früh verstorbenen
Schwester, der Blumenzeichnerin Louise
Preyer (1805—1834), seiner beiden Kinder,
nämlich des heute 84jährigen Genremalers
Paul Preyer (geb. 1847) und der kürzlich ver-
storbenen bekannten Stillebenmalerin Emilie
Preyer (1849—1930). Gemälde Joh. Wilh.
Preyers besißen u. a. die Nationalgalerie-Ber-

Seite hat unsere Aufforderung zur Hergabe
von Leihgaben in reichem Maße Anklang
gefunden. Man darf also eine ausgezeichnete
Schau erwarten, die die bisherigen Aus-
stellungen primitiver Kunst in Paris und
Brüssel bei weitem übertreffen wird.
Gesellschaft der Bibliophilen
in Köln
Vor einem Jahr wurde in Köln eine Gesell-
schaft der Bibliophilen gegründet. Man
wunderte sich in der damaligen Gründungsver-
sammlung, daß auf so altem, gerade auch im
Druckwesen bedeutenden Kulturboden nicht
längst ein derartiger Kreis bestand. Immerhin
fand sich nach den ersten Aufrufen eine recht
stattliche Gemeinschaft von Bücherfreunden
zusammen. Den Vorsiß der neuen Gesellschaft
übernahm Regierungsrat Dr. Heinrich
S t i n n e s. Beisißer wurden u. a. Oberbürger-
meister Dr. Most (Duisburg), Generaldirektor
Pastor, Detmar Heinrich Sarneßki, Heinz Jolles,
Professor Dr. Friedrich von der Leyen, Fabri-
kant M. D. Schwab (Köln), Fabrikant A. Renker
(Zerkall-Düren), Dr. J. W. Zanders (Bergisch-
Gladbach). Geschäftsführendes Vorstandsmit-
glied wurde Hans Rothschild (Köln), 2. Vor-
sißender: Pfarrer Rody, Birkesdorf b. Düren.

Ohne Zweifel litt der weitere Aufbau uni
der wirtschaftlichen Ungunst. Man ist jed° x
troß aller Schwierigkeiten nicht müßig 9e
wesen. Es galt zunächst, weitere Mitglie°e„
zu werben, um einen dauerhaften Grundsto '
und die für die bibliophilen Publikationen no
wendige Mitgliederzahl, die weder zu i106*/
noch auch zu niedrig sein darf, zu erreiche ■
Dieser Arbeit soll auch ein Aufruf diene j
der in diesen Tagen herausgeht. Er ist glelr\
zeitig auch die erste Veröffentlichung der Öe
Seilschaft. Ferner ist auf Grund einer StiffUj
der Druck jener Eröffnungsrede erfolS ’
die Rudolf Alexander Schröder über fia.
Thema Wege und Ziele der Bücherpflege a
Gründungstage gehalten hat. In jener schöne11’
klar geseßten Unger-Fraktur nimmt sich üe
Druck vortrefflich aus. Gern überliest 1113
noch einmal die Rede Schröders, der u. a’
sagt: „Prachtwerke in allen Ehren; aber
sie darf man meist nicht auf Herz und Nier3
prüfen, denn dann wird man in neun von
Fällen festzustellen haben, daß auch gegeI1
über ihrem Spaltleder und Vierfarbendruck
der schäbigste in Pappe gebundene Lösch'
Papierdruck vergangener Zeiten ein Muste
handwerklicher Solidität ist.“ j
Die öffentliche Arbeit soll demnächst 111
einer Ausstellung einseben. Der Bibliothek5^
raum des Priester-Seminars ist als A115
stellungsraum zur Verfügung gestellt worde ’’
Man will in der ersten Schau dm
illustrierte zeitgenössische ßuC,
vorführen. Damit wird auch zugleich anSe^
deutet, daß „man sich nicht um die Wiedef^
belebung unwichtiger und zeitfremder AH31,,
fümer bemühen wird", sondern ansir6*3.
„einen lebendigen Zusammenhang mit
Lebensgehalt unserer Tage zu schaffen uni|
Vergangenes wie Gegenwärtiges daraufhin z
prüfen, ob ihre Stimme tönend genug ist, a„
Geist und Herz, der Bücherfreunde zu rühre11’
Hermann Ginzel (Kok1

E. Th. A. Hoffmann-Museum
Ein E. Th. A. Hoffmann-Museum wird j,’’
Bamberg in den Räumen, die der Dich*^
dort bewohnt hat, vom Hoffmann-Verein c'n
gerichtet.

Das Pferd in der Kunst
Ostasiens
V
In der Pariser Galerie „Les Anima u ,
dans l’Art (F. Deslouis, 15 rue Moniai0n
ist eine sehr interessante und reizvolle Au
Stellung eröffnet worden, die eine Refrospet<.
tivschau über die Darstellung des Pferd^
in der ostasiatischen Kunst gibt. Wir brinÖ' 5
aus dieser Ausstellung ein besonders schön
Stück nebenstehend zur Abbildung.
Unterschlagung von 4 Kirchengemäl£’e^
Vom Polizeipräsidium Bielefeld
uns folgende Mitteilung zu:
Im Jahre 1925 hat der Magistrat der Stadt vv ‘bfr
bürg i. W. einem Dortmunder Kirchenmaler 0-
Kirchengemälde zwecks Verkauf übergeben.
terer übergab sie einem Händler und dieser wiedeLje
einem Vermittler. Seit dieser Zeit sind die
verschwunden. Die Bilder sind auf rechte0 LJ
Holztafeln gemalt, gehören der Hochgotik an
stammen aus dem Jahre 1490. Die Abmessung
können nicht mehr gegeben werden. Die P'L“’
stellen dar: ..Mutter Gottes mit dem JesuskihJLr-
„Hl. Apollonia“, „Hl. Katharina“ und „Hl. 11
bara“.

UNTER KOLLEGE^



Immer up fo dale
— Mein Golf, du hasl ja dein Bild für
Salon noch gar nf.chf begonnen? . t
1
— Aber nein, — wenn ich heute male,
mein Bild doch morgen schon überholt!


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Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76—77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim W eltkunst-Verlag. lnseratent<ir>or.
Verlangen. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und ] „ 19-
tung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung, abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck H. 0. Hermann Ur. m. o.
 
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