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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 5.1931

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Nr. 30 (26. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44978#0337
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DIE WELTKUNST

3






Kunstausstellung München 1931

An Stelle der Glaspalast-Ausstellung

der

usw.
von

glücklichen Lage, keinen Ersah leisten zu
müssen, da die vernichtete Ausstellung nur die
ihrer Jugend war, während sie jeßt ihre eigent-
liche Sommerausstellung zeigt. Hier sei zu-
nächst als Gast Otto Dix erwähnt, der nicht
weniger als 24 Bilder gesandt hat. Es folgen
einige weitere Gäste und die Mitglieder Maly,
Schrimpf, Kanoldt, Cöster, Caspar, Maria
Caspar-Filser, Schülein, Unold, Schinnerer mit
Kollektionen. Auch Püttner, Geiger, Maxon,
von Auswärtigen Altherr und Pechstein sind
noch zu erwähnen.
Die Juryfreien — genannt seien Schla-
geter, Panizza, Schari, Nerud — haben für
vollwertigen Ersah gesorgt. Nicht weniger

Blick in die Paul Klee-Ausstellung
Düsseldorf, Galerie Flechtheim und Kunstverein der Rheinlande und Westfalens

der Bund zeichnender Künstler, die Graphiker
und Kopisten. Christliche Kunst und Kunst-
gewerbe sollen ebenfalls erwähnt werden.
Im ganzen genommen muh gesagt werden,
daß nie und nirgends der Eindruck einer „Er-
saß-Ausstellung“ aufkommt. Weder an Quan-
tität noch an Qualität steht diese der ver-
nichteten im Glaspalast in einer Weise nach,
da§ man von einem „Behelf“ reden könnte.
Es ist vollwertige Kunst, was hier geboten
wird, und das gereicht sowohl der Leitung wie
jedem einzelnen Künstler zur besonderen
Ehre. L. F. F.

einer kleinen, aber ausgezeichneten Kollektion
meist früher Bilder wiedererstanden. Plastiken
sind da von Georgii, Dasio u. a.
Die Künstlergruppe „Der Bund“ erscheint
wieder in ausgeprägter Geschlossenheit: Kern,
Löwith, Röhm, Schiestl, Müller-Samerberg
usw. Es folgt die Luitpold-Gruppe,
von deren Mitgliedern wir O. H. Beier, E. R.

üfl|. °fort nach der Katastrophe, die den Glas-
Mji| Vernichfete, hat Exzellenz Oskar von
Seb e r > der Gründer und Leiter des „Deut-
Lch- Mu seums für Naturwissenschaft und
nik“ auf der Kohleninsel, in nicht genug
bliOfherkenn«nder Weise den gewaltigen Bi-
büh keKsbau dieses Instituts, der mit Aus-
sic|1IT'e des wundervollen geräumigen Vestibüls
?llr J^och im Stadium des Rohbaues befindet,
Und p.nfügung gestellt. So erfreulich dies an
bjf *ür sich war, schien es doch, daß man
rt>c, e'nem Provisorium primitivster Art zu
den haben würde. Um so angenehmer ist
\G überrascht, daß es in kurzen sechs
?u Jden gelungen ist, eine Ausstellung zuwege
hangen, die den Eindruck des Notbehelfes
blik n^s’ den des Primitiven nur in einigen
q ®erlichen Dingen, keinesfalls hinsichtlich des
Zf“n aufkommen läßt. Die Säle wurden in
sej|en'aufgeteilt, die ihr Licht von den beider-
ßs !9en Fluchten großer Fenster empfangen.
ßa|ls^ nicht die ideale Beleuchtung des Glas-
sie genügt vollkommen; für
?che Kunstwerke ist sie sogar vorteilhafter.
15 j6' der Eröffnung der Ausstellung am
iiti'tj war neben den Spißen der staatlichen
linj städtischen Behörden das ganze geistige
lU künstlerische München versammelt. Die
bep Von Pr°f- Honig, dem Präsidenten
Künstlergenossenschaft, gipfelte in dem
bk-,eÜ; „Bayerns vornehmste Pflicht muß es
djp’ben, sein Kunsfreservat zu erhalten und
ty ’ Katastrophe nicht zu einem Verzicht
bf en zu lassen.“ Der Kultusminister
ä|]' Goldenberg er versprach, sich mit
de n Kräften dafür einzuseßen, daß an Stelle
t|J Glaspalastes in kürzester Frist und troß
großen Not der Zeit ein neues Kunsf-
^rellungsgebäude erstehe.
tejj ,e Eigenart dieser Ausstellung kommt be-
auf der oberen Galerie, über die man in
ß, Säle gelangt, zum Ausdruck: eine Reihe
Sff ^eplasfiken, die hier stehen, zeigen eine
(j|.!'bfvolle Patina, die sie den Gluten des
^Palast-Brandes verdanken, eine Er-
H^nung, die uns auf unserem Rundgang
häufiger begegnen wird.
)ur<:h einen der Architektur gewid-
n Raum betreten wir die Säle der
sn c h e n e r Künstlergenossen-
Im,. aft. Mit größeren oder kleineren Kol-
bjV'onen begegnen wir den Künstlern Sfep-
V - Marr, Kalman, Gerhardinger, Müller-
Uchin, Hiasl Maier-Erding, Eichhorst, Urban,
lnYi, Kubierschkv, Cairati, Bayerlein,
l|Jster-Woldan, P. P. Müller. Hans Best,
sf^a, Stockmann, Skell usw. Auch der ver-
k'hene Strüßel, dessen Gedächtnisausstel-
9 bei dem Brande vernichtet wurde, ist mit

Zimmermann, W. Pretorius, Pippel und Ursch-
bach nennen.
In der Sezession ist es in erster Linie
die Ehrcnausstellung Hederich, die inter-
essiert: sie ist aus dem brennenden Glaspalast
gerettet worden. Von bekannten Künstlern,
die mit Kollektionen vertreten sind, begegnen
wir: Geigenberger, Hüther, Bechstein, Hemmet,
Thalheim, Pießsch, Erler, Bauriedel, Samber-
ger, Benno Becker, Hummel, Hayeck
Plastiker: Hermann Hahn mit Büsten
Prof. Coßmann und von Borschf.
Die Neue Sezession war in


Neues über
Östliche Kunst
in russischen Museen
Von
Dr. Alfred Salmony

II*)
Moskau

In der neuen Hauptstadt befindet sich das
ganze archäologische Material der Ost-
forschung an einer Stelle gesammelt, im
Historischen Museum. Mit der Vorgeschichte
beginnend umfaßt es zeitlich und räumlich alle
Gebiete Rußlands. Dabei hebt sich das eura-
sische Wald- und Steppengebiet sogleich als


Fund aus dem Altai
Bein, braun patiniert, Dm. 20 cm
Moskau, Historisches Museum
einheitlicher und selbständiger Komplex im
Norden ab. Die für die neuere Steinzeit und
die ersten Metallkulturen so wesentliche be-
malte Keramik fehlt dort vollkommen. In
Moskau wird diese Südgruppe, von der Tri-
polje und Petreny allgemein bekannt sind,
jeßt um armenische Funde bereichert. Es
handelt sich um die Grabungen von Fjodorow
in Kyzil Vank, die noch der Veröffentlichung
harren. Ähnlich wie bei den genannten
Stätten Südrußlands, wie bei Cucuteni in
Rumänien, bei dem nordindischen Baluchistan,
wie bei den Kansu-Funden aus China ist die
Form der Vasen meist bauchig, ohne Fuß und
mit kurzem Hals (Abbildung Seite 7). Das
aufgemalte Muster besteht häufig aus ein-
fachen geometrischen Bildungen, unter denen
Dreieck und Gitterung vorherrschen. Die
Farben sind Rot, Schwarz und manchmal
Weiß. Für die Geschichte der bemalten Kera-
mik im Neolithikum der alten Welf, eine der
reizvollsten ungelösten Aufgaben der Kunst-
geschichte, befindet sich, also auch in Moskau
neues Material. Wie so oft muß hier vor
einer zu frühen Datierung gewarnt werden,
(Fortsetzung auf Seite 7)
*) Vergl. I. Leningrad, .n Nr. 12 der „Weltkunst“.

Ruber, s



Greco
SAMMLUNG H.,


Rubens

BERLIN


Rodin


GEMÄLDE ALTER UND MODERNER MEISTER
ROGIER VAN DER WEYDEN, RUBENS, VAN DIJCK / EL GRECO, GOYA, TINTORETTO
DAUMIER, CEZANNE, RENOIR, DEGAS, TOULOUSE-LAUTREC / MUNCH, KOKOSCHKA, BRAQUE
MODERNE PLASTIK
MAILLOL, DAUMIER, RODIN, RENOIR, DEGAS
BARLACH, GAUL, SINTENIS, HALLER, KOLBE, DE FIORI

VERSTEIGERUNG:
IN LUZERN, HOTEL NATIONAL, AM DIENSTAG, DEN 1. SEPTEMBER 1931
NACHMITTAGS 3 UHR

AUKTIONSLEITUNG:
PAUL CASSIRER, BERLIN W10 / THEODORE FISCHER, LUZERN

VIKTORIASTRASSE 35


r
fi


HALDENSTRASSE 17


Tintoretto




Degas

Cezanne

Renoir

Daumier

Toulouse-Lautrec
 
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