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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 5.1931

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Nr. 34 (23. August)
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6

je1'

UNTER

MALMEDE * GEISSENDÖRF^

F.

soll im September
das amerikanische
Veranstaltung einer
moderner Malerei

Untersuchung der
und der großen
gewidmet. Eine
der Felsbilder hat

zugeben, — der vereinbarte unparteiische
Schiedsrichter ist also nicht bemüht worden.
Falls diese amtliche Erklärung zutrifft, wäre
es sehr zu bedauern. Die Folgen einer be-
rechtigten Mißstimmung würden die deutsche
Wissenschaft um so schwerer treffen, als
ihren Vertretern seit dem Kriege keine eige-
nen Territorien mehr für ihre Forschungen zur
Verfügung stehen, sondern sie hauptsächlich
auf englische und französische Kolonien an-
gewiesen sind. Man kann nur hoffen, daß
diese Angelegenheit eine Aufklärung findet,
die sie gewissermaßen entgiftet.

Bleichröder & Co. in Hamburg versichert, die
wieder bei Ellis & Buckle in London rückver-
sichert waren. Man war bisher bekanntlich
nicht ganz ohne Bedenken, ob die Versiche-
rungsgesellschaften die Schadenersaßpflicht
ohne weiteres anerkennen würden, da die
Formalitäten nicht immer ganz vorschrifts-
mäßig eingehalten worden waren. So waren
z. B. die Anmeldungen für die meisten aus
dem Auslande geholten Werke, die einen Ver-
sicherungswert von 80 000 M. darsfellten, nicht
rechtzeitig eingesandt worden.
Troßdem haben sich die Versicherungs-
gesellschaften in anerkennenswerter Weise


M. Im ganzen
Besißer zur Aus-
davon ist bereits

Gedächtnis-Ausstellung
Thomas Herbst
Die seit langem sorgfältig vorbereitete
Ausstellung von Gemälden, Aquarellen und
Zeichnungen von Thomas Herbst (1848—1915),
der bedeutendsten Begabung, die Hamburg
während der Malergeneration um 1880 hervor-
gebracht hat, ist in der Galerie C o m m e t e r,
Hamburg, am 15. August eröffnet worden.
Dank dem großen Entgegenkommen hambur-
gischer und auswärtiger Privatsammler ist es
der Galerie Commeter gelungen, eine bedeu-
tende Schau zusammenzubringen, die, in wür-
diger Form, zum erstenmal nach dem Tode
des Künstlers einen Überblick über das ge-
samte Schaffen dieses hervorragenden Malers
gibt, — seine vornehme, zur Einsamkeit nei-
gende Zurückhaltung hat ihn zu Lebzeiten um
den Ruhm gebracht, der ihm gebührte.

Amerikanische Kunstkäufe
In der leßfen Zeit schien das Tempo, in
welchem der europäische Kunstbesiß nach
Amerika wandert, etwas nachgelassen zu
haben. Aber die neuesten Nachrichten über
die großen Ankäufe, die Andrew W. Mellon,
der Finanzminister der Vereinigten Staaten,
auf seiner leßten Europareise getätigt hat,
zeigen, daß der Strom auswandernder Kunst-
werke noch immer anhält. Diese Mitteilungen
sind um so beachtenswerter, als es sich z. T.
um Werke höchsten künstlerischen Wertes und
kunstgeschichtlichen Interesses handelt. So
um d>ie „Verkündigung Mariae in der Kirche“
von den Brüdern van Eyck, dann das Por-
tiät Lord Ph. Wharton von van Dyck, —
Velasquez’ Studie zu seinem Porträt
Papst Innozenz X., das in der römischen Gale-
rie Doria hängt, — die Anbetung der Könige
von Botticelli, endlich fünf kleinere Ar-
beiten Rembrandts, — alle diese W'erke
hingen bis vor kurzem in der Petersburger
Eremitage. Aber auch abgesehen von dieser
russischen Quelle hat Mellon Prachtstücke ge-
funden, die er erwerben konnte. So das Bild-
nis der Marquesa de Pontejos von Goya.
Daraufhin hat übrigens die spanische Regie-
rung ein allgemeines Ausfuhrverbot für Werke
alter Kunst erlassen. — Wie es heißt, beabsich-
tigt Mellon diese und andere Meisterwerke
der Stadt P i 11 s b u r g zu stiften.

KÖLN a. Rh.
Unter Sachsenhausen 33

DIE WELTKUNST

bereif finden lassen, sich zur Schadenersaß-
pflicht zu bekennen, allerdings auf Grund von
Einschäßungen, die von eigenen Sachverstän-
digen vorgenommen wurden und die oft
wesentlich von dem angemeldeten Werfe ab-
wichen. In den meisten Fällen wurden denn
auch diese Einschäßungen von den Geschädig-
ten anerkannt. Die höchste Bewertung erfuhr
das Gemälde „Ritter Kurfs Brautfahrt“ von
Moriß von Schwind, das der Karlsruher
Galerie gehörte, mit 41 000
werden 1 050 000 M. an die
Zahlung kommen. Ein Teil
abgegolten.

vorgeführt
Museums-
Schau er¬

hoben und ausführlich begründet. Man habe
von Seiten der Regierung alles Mögliche
getan, um die Arbeiten der Expedition zu för-
dern. Dann sei ein Abkommen mit Frobemus
getroffen worden, daß alle Funde seiner Expe-
dition zwischen ihm und der Regierung gefeilt
werden sollten, — bei Zwistigkeiten würde ein
Schiedsgericht anzurufen sein. Troß dieses
Abkommens hätte Frobenius alle Fundsfücke
nach Deutschland transportieren lassen. Nach
langer Zeit habe Frobenius sich bereit ge-
funden, einige Objekte, die er auf Grund
seines eigenen Urteils als Anteil Südafrikas
bezeichnet hätte, nach Rhodesien zurück-

Einladung Mussolinis
an alle Museumsleiter
Mussolini hat sich soeben von dem Gou-
verneur von Rom, Prinz Boncompagni-Ludo-
visi, genauen Bericht über die Freilegung der
antiken Zone Roms und das Freiluftmuseum
erstatten lassen. Der Diktator hat daraufhin
der Accademia d’Italia den Auftrag gegeben,
für den Moment der Fertigstellung der Ar-
beiten — d. i. für den 28. Oktober 1932 —
sämtliche europäischen Museumsleiter, Archäo-
logen und Kunsthistoriker zur Besichtigung
des wiedererstandenen klassischen Roms ein-
zuladen. G. R.

Aus München
Die Amtsdauer des Präsidenten der Aka-
demie der Bildenden Künste, Geh. Regie-
rungsrat Dr. German B este Im e y er , ist um
drei Jahre verlängert worden. Geheimrat
Bestelmeyer steht seif 1924 an der Spiße der
Akademie.
Prof. Leo Samberger, der bedeutend-
ste Münchener Porträtmaler der Nach-Lenbach-
Zeit, feierte am 14. August seinen 70. Ge-
burtstag. Er ist schon in jungen Jahren zur
Geltung gekommen und sich, als eine mar-
kante künstlerische Persönlichkeit, als ein
Psychologe von schöpferischer Eigenart und
stärkster Gestaltungskraft, stets gleich ge-
blieben. Am bekanntesten wurden seine Pro-
minenfen-Bildnisse in Kohlemanier, die in
großer Anzahl den Arbeitssaal der Staatlichen
Graphischen Sammlung schmücken: König
Ludwig III., Stuck, Albert von Keller usw.
Die Ausstellung der Sammlung Hubert
Wilm im Kunstverein wurde geschlossen. Im
ganzen haben außer den vielen Kunstvereins-
mitgliedern weit über 1003 zahlende Mitglieder
die Ausstellung besucht.

Antike Möbel com 15.bis 18. Jährhun
Tapisserien, Plastik, Gemälde, P°rZ

Die Bilanz der Quadriennale
Mit einer an polemischen Spißen reichen
Rede hat on. Oppo in Gegenwart höchster
Würdenträger der faschistischen Partei
Quadriennale geschlossen. Bei dieser
legenheit ist die Bilanz der Ausstellung
kannt geworden. Die Ausstellung hat
gesamt knapp 200 000 Besucher gehabt,
denen ungefähr 80 v. H. das volle Billett
zahlt haben sollen. Unter Einkalkulierung
Bahnverbilligungen, der Prozentualen auf
Verkäufe und der. Katalogverkäufe werden
Gesamteinnahmen der Quadriennale
2 500 000 Lire angegeben. Man glaubt einen
Uberschuß von etwa 500 000 Lire erreicht
zu haben, von denen 150 000 Lire für die zu-
künftigen Quadriennale reserviert sind. Di-
rekte Einnahmen der aussfellenden Künstler
werden mit über 2 Millionen Lire durch Ver-
käufe und Preise beziffert, uneingerechnet
jedoch der Verkäufe an das Ausland, vor
allem an die Museen von Boston, Pitfsburg
und Cork. Ferner haben die italienischen
Maler durch die Quadriennale die Veranstal-
tung einer Ausstellung von italienischen mo-
dernen Bildern im Museum von Baltimore er-
reicht; diese Ausstellung
eröffnet werden. Auch
Birmingham hat um die
Ausstellung italienischer
nachgesucht. Man glaubt in Italien also die
Quadriennale als einen guten Erfolg sowohl
in finanzieller wie künstlerischer Beziehung
bezeichnen zu können. G. R.

Jungen viermal’
dieren . ■ ■ ’ a5 e
meinst du,
af? -
Hig unmodei^z

— Nun lasse ich den J
lang auf der Universität studieren
er jeßt zurück kommt, was i
mir als erstes zu sagen hat? —
Papa, deine Hose ist ja völ

Lesser Ury-Gesamtausstellung
Die Berliner Nafionalgalerie
wird Anfang November eine große Aus-
stellung veranstalten, in welcher das Lebens-
werk Lesser Urys, eines unserer bedeutend-
sten impressionistischen Meister,
werden wird. Es wird sich aus
und Privatbesiß eine imposante
geben.

Kreuzigung. Glasgemälde. Deutschland, Anf. 16. Jahrhundert
A window of german stained glass, beginning of the iöth Century
180 : 135 cm — Coll. Lord Manton — Kat.-Nr. 139
Versteigerung — Vente — Sale:
Christie, Manson & Woods, London, 30. Juli 1931: £ 399

Islamische Kunst
Alte Teppiche und Stoffe
Antiquitäten

Um LeoFrobenius’Afrika-Expedition
Der bekannte Afrikaforscher Leo Frobenius,
Frankfurt a. M., hat auf seiner leßten Expedi-
tion 1929 und 1930 sich der
sog. Buschmann-Malereien
Ruinenstätten Rhodesiens
Schau der farbigen Kopien
in den Hauptstädten Europas begreifliches
Aufsehen erregt, da hier zum ersten Mal der
Veisuch gemacht wurde, ein Corpus der
Buschmann-Malereien zu begründen. Die Er-
gebnisse der Expedition auf ihrem zweiten
Gebiet waren von weniger unmittelbar ein-
leuchtendem Wert und stießen in ihren theo-
retischen Ergebnis-Formulierungen durch Fro-
benius selbst auf große Skepsis. Nun findet
dies ganze Unternehmen einen sehr unerfreu-
lichem Ausklang. In Süd-Rhodesien hat näm-
lich in der geseßgebenden Versammlung der
Kolonialsekretär den Vorwurf des Ver-
tragsbruches gegen Leo Frobenius er-

chen’
ÖeC'i5
LOV'5

Die Feuerversicherung
der Romantiker
Die im Glaspalast verbrannten Romantiker
waren bei der Deutschen Versicherungsgesell-
schaft Agrippina (Köln-München) und bei

W. Grote-Hasenbalg
Berlin W 9, Lennästr. 12
B 2 Lützow 4739

Einbruchsdiebstahl Jdj
In der Nacht von Montag auf Dienstagcwjfc
18. August d. J., wurde in der Teppichh®11 eii>'
Grote -Hasenbalg, Berlin, durch. PjjjtK
geworfene Schaufenster aus der Auslage eine P
sehe Stickerei des XVII. Jahrhunderts gestoWeLp1“
handelt sich um eine blaurote Stickerei aut pj
gelbem Grund mit typischem Nelkenornaniein £[er
das Zentralmotiv. Die Borte aus einer fortlaUp p
Ranke hat einen etwa 30 cm großen BrandflejPj,otp
wird gebeten, falls die Decke zum Kauf ang“ ^e>"
wird, die Polizei oder die Kunsthandlung zl
ständigen.

Tibetanische und chinesische Kun5^
Im September wird in Prag in den AU\
stellungsräuimen des Kunsfvereins „Mäne.|
eine Ausstellung der Sammlung V. ChY
eröffnet, welche eine Kollektion tibet3^,
scher b u d d h lis t i s c h - 1 a m a 1 s
scher Kunst und Malerei moderner c h 1 npje
sischer Traditionalisten umfaß!-
Kunst Tibets ist durch Bilder vertreten, die
Lhassa und Jehola stammen. Von den V*
dernen chinesischen Traditionalisten zei,jng
Ci-bai-si, Sao-cen-dzun und Cen-P3’1 e
einige gute Stücke. Teilweise ist d1
Sammlung Chytil schon in Deutschland
kannt geworden, doch die komplette K°* zu
tion wird man zum ersten Male in Pra0
sehen bekommen. Dr. V’-
Dresdner Wettbewerb
für Liebhaberphotographen t
Der Sächsische Kunstverein
für seine von Juli bis Mitte Oktober d. J. veI |i(i
stalfete Ausstellung „Das Kunstwerk ,
Raum" einen Wettbewerb unter LiebhaD
Photographen ausgeschrieben. Mit s’ejen,
Hilfe soll gewissermaßen festgestellt we’ rK
in welcher Weise ein selbständiges Kunst*
mit einem Raum sich zur künstlerischen F
heil verbindet. In Betracht kommen A
nahmen innerhalb der Ausstellungsräume, A
blicke von den Baikonen auf Salzgasse, C05
palais und den Plaß an der Frauenkirche, A e
blicke aus der Eingangshalle auf die BrümS f
Terrasse usw. Urheberrechte der Kün5 f
dürfen nicht verleßt werden; deshalb
Aufnahmen von Einzelkunstwerken für
Wettbewerb nicht in Frage. Die photo-graP^j
sehen Aufnahmen (Mindesigröße 9 mal
sind bis zum 17. September d. J., mittags 12
an die Geschäftsstelle des Sächsischen
vereins, Brühlsche Terrasse, in zwei EXLifl(
plaren, eines aufgezogen (für die Juroren) .
eines unaufgezogen (für das Archiv ^e(
Kunstvereins), mit einem Kennwort und
genauen Bezeichnung des Urhebers in
gut verschlossenen Briefumschlag mit glelC’ .
Kennwort abzugeben. Als Preise sind A<^
relle von Prof. Otto Fischer und von
Gelbke, sowie graphische Blätter von
Corinth und Max Slevogt ausgeseßt.
Staatsankäufe in Essen
Der Preußische Staat hat auf der Auss1^
lung des Deutschen Künstlerbun d f
in Essen einige Werke angekauft. Und z rf,
Gemälde von Theo Champion-Dussel3 j
von Max Pfeiffer-Watenphul (Hattingen) .gf|
von Karl Zerbe, — Plastiken von
Albiker-Dresden und Hein Minkenbc
Aachen.

Direktion und Schriftleitung: Dr. J. I. von S a x e. Redaktion: Dr. Eckart von Svdow, Dr. Werner Richard Deusch. Verantwortlich für Inhalt und Anzeigen: Fritz-Eduard Hartmann, Berlin-Fri r|f »
Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76—77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag.. Insera yerant^ik
Verlangen. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis d°s Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche
tung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung, abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck H. S. Hermann G. m. b. H., Be

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