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Hans Hartig
ANTIQUITÄTEN
Berlin W 35
Schöneberger Ufer 39
Nahe Bendlerbrücke
Tel.: BI Kurfürst 3011

DIE WELTKUNST

Jahrg. X, Nr. 1 vom 5. Januar


Nachrichten

von Überall

Gemälde
erster Meister
Julius Schlesinger
Berlin W 35, Viktoriastr. M
Tel.: Kurfürst 0515

Eine deutsche
Wanderausstellung
Im Städtischen Kunstgewerbemuseum in
Leipzig' wurde eine Ausstellung deutschen
Kunsthandwerks eröffnet. Dieselbe soll bis
zum Juli 1936 in Belgrad, Sofia, Athen,
Ankara und Istambul gezeigt werden.
Sie umfaßt deutsche Kunst und deutsches
Kunstgewerbe der Gegenwart: es werden
Arbeiten gezeigt, die als praktisches, aber
schönes Gerät im Hause Verwendung finden.
An der Ausstellung haben sich eine große
Anzahl von Künstlern und größeren Firmen
beteiligt. Unter den Werken der bildenden
Kunst befinden sich Aquarelle von Hans
Meid, Emil Nolde, Fritz Rhein, Wolf Röh-
richt u. a„ graphische Blätter sind von
Alexander Kanoldt, Otto Andreas Schreiber,
Elisabeth Voigt, Karl Wegner u. a. ausge-
stellt.

Das Straßburger Museum
erwirbt einen Schongauer?
Die Leitung des Museums in Straßburg
meldet die Erwerbung eines der „schönsten
Jugendwerke Martin Schongauers“?: Die
Verkündigung Mariae mit drei Engeln. Das
Gemälde (51 :38 cm) stellt die Jungfrau Maria
in einem außerordentlich reich ausgestatte-
ten Innenraum dar, durch das offene Fenster
erblickt man eine Landschaft mit Schloß,
kleiner Stadt und bewaldeten Hügeln. Die
anmutige Gottesmutter in prächtigem Ge-
wände kniet betend vor einem Andachts-
buch: ihr erscheinen drei Engel, im Vorder-
grund der Verkündigungsengel, hinter ihm
zwei betende Engel. Das Bild ist ikonogra-
phisch außerordentlich interessant, die Dar-
stellung von drei Verkündigungsengeln kann
wohl als ein Unikum angesehen werden.
Die Leitung des Museums in Straßburg
schreibt das Gemälde dem Martin Schongauer
zu und zwar wird es um die Zeit seiner
Uebersiedlung nach Colmar, also 1468, da-
tiert. Eine Zuschreibung, die große Bedenken
erwecken muß, da sich stilistisch wohl
schwerlich Zusammenhänge mit der Kunst
Schongauers beweisen lassen können.
Das eigenartige Gemälde wurde von der
„Gesellschaft der Freunde der Museen in


Ch. L. Bokelmann, 1844—1894, Bildnis des Joh. Chr.
Paffrath, 1878. Geschenk der Galerie Paff-
rath an die Düsseldorfer Gemälde-
galerie (Photo Gemäldegalerie)
Straßburg“, die seit 1924 besteht, erworben.
Um die sehr hohe Summe, welche für das
Bild gefordert wird, decken zu können,
wurde eine Subskription ausgeschrieben.
Alle Subskribenten erhalten eine farbige
Reproduktion des Gemäldes in der Größe
des Originals, hergestellt in dem Hause Braun
in Dörnach.

Eine neue Gemälde-Galerie
in Moskau
Tn Moskau plant man die Eröffnung einer
großen Gemälde-Galerie, deren Grundstock
die bekannte Tretyakoff-Galerie bildet: die-
selbe wurde 1892 der Stadt Moskau vermacht,
sie umfaßte damals mehr als 20C0 Gemälde
russischer Künstler, vorwiegend aus dem 18.

Gemälde zu kaufen gesucht:
Braith, Achenbach, Lier, Schleich,
Kröner, Zügel (Schafe), Spitzweg, Schuch,
Fagerlin und sonstige gute Gemälde der
älteren D’dorfer und Münchener Schule
GALERIE G. PAFFRATH
DüsseIdorf. KöniqsaHee 46


Neuerwerbung
des Louvre

und 19. Jahrhundert. Man hat sie inzwischen
erheblich vergrößert und es ist unmöglich,
mehr als ein Drittel der Gemälde auszu-
stellen.
Man plant daher den Bau einer neuen
Gemälde-Galerie, der Ende 1937 vollendet sein
soll. Beabsichtigt ist,
hier in den nächsten
5 Jahren den großen
Schatz an russischer
Kunst in chronologi¬
scher Folge airssteilen.
Nach Ablauf dieser
5 Jahre soll ein Mu¬
seum vollendet sein, in
dem die gesamte Ga¬
lerie ausgestellt werden
kann.

1.627.000 Franken Gesamt-
ergebnis der Versteigerung
der Slg. Willy Blumenthal
Die Auktion der Sammlung Willy
Blumenthals in Paris hat die Erwär-

Die griechische und
römische Abteilung er-
warb vor einigen Mo-
naten eine besonders
schöne antike Statue.
Man nimmt an, daß die
Statue die bittende Bar-
berini darstellt. mit
einem Oli venzweig in
der Hand, der auf der
neben st eh e nd en Abb i I -
düng nicht zu sehen
und sehr wahrschein-
lich in frühere Zeit ab-
gebrochen ist. Die Sach-
verständigen des Louvre
glauben, daß es sich um
ein Werk aus dem
5. Jahrhundert v. Chr.
handelt.

Griechische Statue. 5. Jhrdt. v. Chr. Neuerwerbung des Louvre,
Paris (Photo: Weltkunst-Archiv)

Die Olympische
Kunst-Ausstellung
vom 15. Juli bis 16. August
Im Rahmen der Olympischen Spiele findet
als Teil des Olympischen Programms ein
Kunstwettbewerb statt, an dem lebende
Künstler auf dem Gebiete der Baukunst
Malerei und Graphik. Bildhauerkunst, Musik
und Literatur teilnehmen. Hierfür wird die
Internationale Olympische Kunstausstellung
veranstaltet, zu der eine große Anzahl der
an den Olympischen Spielen teilnehmenden
Staaten bereits ihre Zusage gegeben hat.

tungen weit übertroffen. Das Gesamt-
resultat ist ca. 25% höher als die Schätzun-
gen der Experten. Den Höchstpreis legte
ein ägyptischer Sammler für das Porträt der
Madame Bouret von Nattier mit 270.000 frcs.
an, während ein allegorischer Tiepolo nur
200.000 frcs. erzielte. Das Porträt Sarah
Bernhardts von Bastien-Lepage erreichte den
außerordentlichen Preis von 72.000 frcs.; ein
Millet, Aehrenleserinnen darstellend, ging
bis auf 73.000 frcs.
Unter den Möbeln brachte ein Bureau
Louis XV 67.700 frcs. und ein großer Perser-
teppich des 17. Jahrhunderts 200.000 frcs.
Dr. H. L.

Wertvolle Erwerbungen
der Dresdner Galerie
Die Staatliche Gemäldegalerie in Dresden
ha-t eine bisher im Familienbesitz befind-
liche. so gut wie unbekannte Skizze Moritz
von Schwinds zu seinem Sängerkrieg auf der
Wartburg erworben. Die Skizze steht der
ursprünglichen Idee erheblich näher als das
ausgeführte Fresko und hat auch durch ihre
Farbgebung selbständige künstlerische Be-
deutung. Durch Schenkung erhielt die
Galerie ferner vier Landschaften Anton
Graffs, die sowohl im Werk ihres Schöpfers
als auch in der Entwicklung der Landschafts-
malerei eine besondere Stellung einnehmen.
Die Bilder, die sich Morgen, Mittag, Abend
und Nacht nennen, denen aber wirkliche
Motive aus der Umgebung Dresdens zu-
grunde liegen, waren, ebenso wie vier an-
dere im Dresdner Stadtmuseum, für das
Ilans der Freifrau Elisa von der Recke in
der Dresdner Neustadt gemalt.

Eine Sammlung japanischer
Dichtung für das Abendland
Das Internationale Institut für geistige
Zusammenarbeit, das bereits eine Reihe von
Uebersetziingen ibero-amerikanischer Werke
herausgibt, will seinem Ziel, das Verständnis
der Völker zu fördern, jetzt mit einer Samm-
lung bezeichnender Werke aus der japani-
schen Literatur, Kunst und Kultur dienen,
die in französischer, nach Möglichkeit auch
in englischer Sprache erscheinen soll. Als
erstes sind die Haikai. die berühmten Epi-
gramme des im 17. Jahrhundert lebenden
Dichters Matsuo Basho und seiner Schüler
vorgesehen.
Erneuerung des „Ritter“
in Heidelberg
Heidelbergs einziges, als Wohnung Melacs
der Zerstörung von 1689 entgangenes Privat-

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Amtliche
Bekanntmachung
„Anordnung der Reichskulturkammer iib”1'
Berufsbezeichnun gen.
Auf Grund des § 25 der ersten Verordnung
zur Durchführung des Reichskulturkamin”1'
gesetzes vom 1. 11. 33 (RGBl. I S. 797) ord”e
ich folgendes an:
Da die Reichskulturkammer die kraft C>”'
setzes bewirkte Zusammenfassung der K11'"
turberufsgruppen ist, so bedeutet der Zu«atz
„Mitglied der Reichskulturkammer“ od”1
„Mitglied der Reichsmusikkammer“ usw.
einer Berufsbezeichnung etwas Selbstv”1'
stündliches, daher Ueberflüssiges und unt”1
Umständen Irreführendes. Denn dieser Z”
satz ist in den Augen der Oeffentlichkeit, d”
über die Rechtsnatur der Kammern nid'1
genau unterrichtet ist, unter Umständen d”1
Ausdruck einer besonderen Leistungsbew”1"
tung oder der Zugehörigkeit zu einer aus d”1
Berufsgruppe besonders, herausgehoben”11
Auslese. Ich verbiete es deshalb allen M’L
gliedern der Reichskulturkammer, sich I’1'1
öffentlichen Ankündigungen, auf Firm«11'
schildern und dergl. als Mitglied der Reid1“'
kulturkammer oder einer ihrer Einzelka»1'
mern zu bezeichnen. Zu widerhandelnd1
haben den Ausschluß aus der Kammer weg1’11
Unzuverlässigkeit und damit die Untersag«11^
ihrer Berufstätigkeit zu gewärtigen. E””
gegenstehende Bestimmungen der Kamme1’1
sind aufgehoben.
Der Präsident
der Reich s kulturka m n>
Dr. Goebbels.


haus, der berühmte, aus dem Jahr 1592 sta”1'
inende Renaissancebau des Hotels zum Riß
ter, ist in den Besitz der Dortmunder Aktie”'
brauerei übergegangen. Die neue Besitzer”1
will das Haus, das übrigens unter Denkm”
schütz steht, gründlich erneuern: nach v<”
übergehender Schließung soll es etwa zu Bl
ginn des neuen Jahrs wieder eröffnet werde”'

Heiligenfiguren
schwimmen auf der Isar
Unterhalb Münchens, an der Unterföhri”'
gor Brücke, wurden zwei holzgeschnitz1”
gefaßte Figuren. Maria und Josef, aus d”
Isar gelandet, die offenbar aus Münch”1
stammen. Die Polizeidirektion Münch”
(Dienststelle 321) nimmt Mitteilungen
gegen. F-

Neue Berliner Kunsthandlung
Dr. Kurt Feldhäusser und Marie Johanne Fritze e'
öffneten am 4. Januar eine Kunsthandlung, die Gemäl^
Graphik und Plastik zeitgenössischer Künstler führen
In einer ersten Ausstellung werden Gemälde von LudA
Bartning gezeigt.

Personalien

Dr. Paul v. Majovszky ist in Budapest im A^
von 64 Jahren gestorben. Ungarn hat mit ihm ei’10
seiner bedeutendsten Sammler und feinsinnigsten Ku,
freunde verloren. Er war lange Jahre hindurch in d {
Kunstabteilung des Unterrichtsministeriums tätig und ’’
um die Förderung der neueren Kunst bereits in den
kriegsjahren unvergängliche Verdienste erworben. A^ ,
war er bis vor kurzem verantwortlicher Redakteur
ungarischen Kunstzeitschrift ,,Magyar Müveszet".
E. M.
id
£h'
■d-
:h'e
d10

Ernst Kolbe, der Berliner Maler, wird am 9.
60 Jahre alt. Er war Meisterschüler von Eugen
und hat sich besonders als Schilderer der herben
deutschen Küstenlandschaft und von verschneiten P0.,
merschen Städten einen Namen gemacht. Auch
Interieurs und Bilder aus dem Hochgebirge zeigen
Vorzüge einer sehr temperamentvollen PinselhandschP
die den Motiven das Charakteristische abzugewi^6/
vermochte. Ernst Kolbe ist Mitglied des Vereins BeH^1
Künstler und wurde in Marienwerder geboren.

Kurze Ausstellungs-Notizen
Im Oberschlesischen Museum in Gleiwitz wurde
Gedächtnisausstellung für den Bildhauer Thonl
M y r t e k , den Träger des Rom-Preises für 1934, eröffn
Die Gedächtnisrede auf den Künstler, der kürzlich
einer Studienreise in Athen, noch nicht 47 Jahre
starb, hielt der Direktor des Museums, Dr. Heinevet,e

Aurel Bernäth, der durch seine
bei Hartberg in Berlin 1931 auch in Berlin
Aufsehen erregt hatte, veranstaltete jetzt i
eine Ausstellung von neueren Arbeiten, die
gemein feinen malerischen Sinn in voller

berechtig
n Budc’P^,
seinen ,
Entfa|tü

zeigten.

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P a r i s i e n : Dr. J. I. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e, Tel.: Jasmin 18—90; Redacteur: Dr. Fritz Neugass, 11, rue Toullier, Paris 5e. / Holland: Dr. W. Mautner, 13, Haringvlietstraat, Amsterdam / Ita-
lien: Gerhard Reinboth, 213, Via Posillipo, N e a p e I / Oesterreich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Rußland: Paul Ettinger, 10—92, Nowo-Basmannaja, Moskau (66). — Erscheint |fri
Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin W 62 — D.A. IV. Qu. 2533. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-VerlaO-
Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung
unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Ma
nuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61.


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