29. MAERZ 1956
X. JAHRGANG, Nr. 13
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ARTo///if WORLD
NST
LMONDEtteAKß
ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH /
ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT
OfFIZIELLES ORGAN DER REICHSKAMMER DER BILDENDEN KÜNSTE/FACHGRUPPE: KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDEL
r scheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G. m. b. H.,
r in W62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin»;
‘n den Monaten Juli bis September jeden zweiten Sonntag,
»nkkonto: Deutsche Bank u. Disconto-Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
'rlm W 6z, Kurfürstenstr. 115. Postscheckkonti: Berlin 118054; Elen
aaR 145512; Paris 170014; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 8159
früher:
Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 3 5 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
Mk. 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mk. 5.50; für das
Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77 • Tel. B5 Barbarossa 7228
Ausland (nur im Umschlag) Mk. 4.40; oder: Tschechoslowakei Kc 44; Frank-
reich Frs. 30; Holland hfl. 2.75; Schweiz sfrs. 7.—; u. die nicht ange-
führten Länder Mk.4.40; Übersee® 1.80; Sammelmappen pro Jahrg.Mk.4.50
der M1'
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Verlag
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SAMMLER UND MÄZENE
Die Museen Amerikas verdanken ihre Ent-
s ehung und ihre einzigartige Aufwärtsent-
wicklung bis in unsere Tage fast ausschließ-
lch einem mäzenatenhaften Sammlertum. Der
Amerikanische Sammler in breitester Schicht
'S1 sich bei der Anlage der Sammlung wie bei
eren Ergänzung von vornherein der Verant-
wortung bewußt, die er seiner Nation als der
niytmaßlichen und vorausgesetzten Erbfolgerin
se>nes Kunstbesitzes schuldig ist. Diese Ein-
teilung hat in den besseren Sammlerkreisen
' er Vereinigten Staaten in erster Linie einen
mißerordentlichen Qualitätsanspruch erzeugt,
''em in privaten Kreisen der übrigen Welt
mim gleichartiges an die Seite zu stellen ist.
Es wäre unbillig, amerikanische Maßstäbe,
aus ganz anderen wirtschaftlichen, soziologi-
schen und kulturpolitischen Gegebenheiten
entstanden, auf Europa oder speziell auf
Deutschland anzuwenden. Trotzdem muß es
auffallen, wie wenig von den großen deutschen
\ orkriegssammlungen, die in engem Zusam-
menhang mit dem Aufbau der Berliner Museen
unter Bode und vielfach dank dessen groß-
zügiger Tätigkeit entstanden, der Gesamtheit
der Nation zugute kamen. Auch wenn man
die Verhältnisse der Nachkriegszeit berück-
sichtigt, muß man doch zugeben, daß der Geist
dieser Sammlergeneration a priori ein privater,
egoistischer war, ohne eine Verbindung oder
Saenredam für das Rotterdamer lUuseum
1 )as Muse u m B o y -
m a ns in Rotterdam be-
sitzt mit der großen An-
sicht der Sint Mariakerk
in Utrecht eines der
größten und schönsten
Werke Pieter Jansz. Saen-
redams. Ein ungenann-
ter Freund des Museums
hat diesem nunmehr ein
kostbares Werk, eine
„Innenansicht der St.Lau-
renskerk zu Alkmaar“
von der Hand des
Meisters geschenkt. Das
Gemälde, das auch in
der Abbildung seine Vor-
züge und die Klarheit
und vornehme Zurück-
haltung Saenredams er-
kennen läßt, stammt aus
der Sammlung Comtesse
Balny d’Avricourt zu
Paris und wurde, ähn-
lich wie die 1663 datierte
Sint Mariakerk, in den
letzten und reifsten Le-
bensjahren des Künst-
lers gemalt. Auf der
Orgel oberhalb des Ein-
ganges ist das Bild wie
folgt bezeichnet: „Ick Pie-
ter Jansz. Saenredam heb
deze geteekent in de
groote kerck te Alck-
maar ofte Laurens Anno
1661 en deze doen zoo
geschildert“. Dr. W. M.
r | g i
u Ter Ja nszoon Saenredam, Inneres der Lorenzkirche in Alkmaar.
P 59 : 40 cm — Sign. dat. 1661. Neuerwerbung des Museum Boymans,
0 f t e r d q m (Phot. A. Frequin)
Antike Rahmen
PAUL TIECKE Rahmen-Kopien
Restaurierungen aller Art
Berlin W62, LUizowplalz 11 Tel.: KurfUrsl Bl 1762
ANKAUF GALERIE FRITZ SEILER VERKAUF
Gemälde alter Meister / Alte und antike Teppiche / Gobelins
Berlin WO, Bellevueslraße 13 Tel.: B 2 LUtzow 0562
das Bew ußtsein einer Verpflichtung der Gesamt-
heit gegenüber. Und der Eindruck ist nicht
anders, wenn man den Blick auf das wendet,
was, mit ganz vereinzelten Ausnahmen, nach
dem Kriege entstand. Die Kluft zwischen staat-
licher Kunstpflege und privatem Sammlertum
wurde immer weiter, ein Verfolgen gemein-
samer Ziele wurde immer unbekannter, die
Museumsbeamten wurden von Sachberatern
und Vertrauensleuten der Sammler langsam
nur zu Begutachtern von Kunsthändlerware
herabgesetzt. Wieviel schöpferisches Sammeln
ist dadurch in falsche Bahnen geleitet worden,
ins Leere verpufft! Auch wirkliches Sammeln
kann nicht in luftleerem Raume entstehen, muß
mit höchsten idealistischen Zielsetzungen ver-
folgt werden. Der Sammler schafft in seinem
Kunstbesitz nicht in erster Linie ein privates
Objekt, sondern ein geschichtlich zu werten-
des Zeugnis des Zeitgeistes, ein Monument im
künstlerischen Leben seiner Nation, Dieses
Bewußtsein allein soll den Maßstab seiner
Handlungsweise leiten: Ebenbürtiges, wenn
auch nicht Gleichartiges, dem an die Seite
zu stellen, was die staatliche Kunstpflege als
Vertreterin des künstlerischen Gewissens der
Allgemeinheit in vorbildhafter Weise leistet.
Und unter gefestigten wirtschaftlichen Verhält-
nissen müßte sich dem der Wille verbinden,
den eigenen Kunstbesitz einst als Baustein an
der künstlerischen und musealen Kultur der
Nation zu wissen.
Ein neuentdeckter
Piero della Francesca
Ein bisher unbekanntes Werk des größten
italienischen Quattrocentisten, Piero della
Francesca, ist soeben in amerikanischen Be-
sitz übergegangen: die stehende Figur eines
heiligen Andreas (s. Abb.), Flügel eines
1454 begonnenen und 1469 bezahlten Altar-
werks mit der Himmelfahrt Mariae, das sich
ursprünglich in Sant’Agostino in Borgo San
Sepolcro befand und von dem sich zwei wei-
tere zugehörige Flügel in der Londoner Natio-
nal Gallery (Hlg. Michael) und im Museum
Poldi-Pezzoli in Mailand (Thomas von Aquin)
erhalten haben.
Auf Grund eines rückseitig angebrachten
Siegels kann als feststehend angenommen
werden, daß sich das Bild einst im Besitz des
Kaisers Franz I. von Oesterreich in der Wie-
ner Akademie befand und während der
Zeit Napoleons weggebracht wurde. Einer von
uns mit Vorbehalt wiedergegebenen Nachricht
aus Wien zufolge soll das Bild von der Fa.
Knoedler & Co. für 400 000 Schillinge von einem
Wiener Industriellen erworben und bereits an
Piero della Francesca, Der heilige Andreas
New York, Knoedler & Co. (Phot. Knoedler)
das Frick-Museum in New York für 80 000
Pfund verkauft worden sein.
Amerika besitzt nunmehr vier Werke Pie-
ros: außer dem hier genannten Bild eine Heili-
gen-Darstellung in der Sammlung Philip Leh-
man (New York), den „Herkules“ des Gardner-
Museums in Boston und die kleine Kreuzigung
der Sammlung John D. Rockefeiler jr„ die
1929 mit der Sammlung Carl Hamilton in New7
York für 375 000 Dollars versteigert wurde.
Valerie jpabcrjtoif
Berlin 9 SöeUevueftraße 15
fudjt 311 laufen
föauptoerfe t)on Sfrnolb Socfhn u. Storno
L. BERKHEIMER
München lenbachpl. 3
ANTIQUITÄTEN:
MÖBEL / KUNSTGEWERBE / KAMINE / OFEN
TAPISSERIEN / TEPPICHE / STOFFE / STICKEREIEN
OSTASIATISCHE KUNST / VERTÄFELUNGEN etc.
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r scheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G. m. b. H.,
r in W62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin»;
‘n den Monaten Juli bis September jeden zweiten Sonntag,
»nkkonto: Deutsche Bank u. Disconto-Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
'rlm W 6z, Kurfürstenstr. 115. Postscheckkonti: Berlin 118054; Elen
aaR 145512; Paris 170014; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 8159
früher:
Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 3 5 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
Mk. 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mk. 5.50; für das
Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77 • Tel. B5 Barbarossa 7228
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reich Frs. 30; Holland hfl. 2.75; Schweiz sfrs. 7.—; u. die nicht ange-
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egoistischer war, ohne eine Verbindung oder
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