15. Dezember 1936
X. JAHRGANG, Nr. 50
D I E
WEI
ART«/* WORLD
NST
LMONDE*ARTS
EINZIGE ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT
ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G.m.b.H.,
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: »Weltkunst Berlin«;
in den Monaten Mai bis Oktober jeden zweiten Sonntag.
Bankkonto: Deutsche Bank u. Diskonto -Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Postcheckkonti: Berlin 118054; Den
Haag 145512; Paris 170014; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 8159
Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77
Telefon: B 5 Barbarossa 7228
Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 3 5 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
RM 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag RM 5.50; für das
Ausland (nur im Umschlag) RM 4.40; oder Tschechoslowakei Kc 50; Frank-
reich Frs. 38; Holland hfl. 3.25; Schweiz sfrs. 9.60; Österreich öS. 9.—;
und die nicht angeführten Länder RM 4.40; Übersee $ 1.80.
Galerie Haberstock
Berlin W9, Bellevuestraße 15
sucht ständig zu kaufen
Meisterwerke der Malerei
des 15. bis einschließlich 19. Jahrhunderts
Hervorragendes Kunstgewerbe
Tapisserien, Plastiken usw. 15. bis einschließlich 18. Jahrhdrt.
Aus unbekannten
und jungen holländischen Privatsaminlungen
Wiederholt und nachdrücklich ist in diesen
Spalten darauf hingewiesen worden, daß Sam-
meln alter Kunst auch in unseren Tagen nicht
notwendigerweise die Verfügung über große
und größte Mittel voraussetzt, daß viel-
mehr auch mit kleineren und kleinen Börsen
Achtbares zu erreichen ist, wenn Verständnis
und Liebe, Vertiefung und Wissen — auch das
erst nach und nach zu erlernende Wissen um
das, was man will — den Sammler leiten. Auch
auf dem Gebiete, wo gute Qualitäten vielleicht
am schwersten zu finden sind, auf dem der
alten Malerei.
Den Beweis, den sozusagen lebendigen Be-
weis, für diese Auffassung erbringen die im
folgenden kurz beschriebenen kleineren, doch
m
X
Lucas Cranach d. -A e., Männerbildnis
Sammlung Generali: ons u I M. S t.,
Amsterdam
(Photo Besitzer)
qualitätsvollen holländischen Privatsammlun-
gen, deren jede, mit Liebe geschaffen, eine be-
sondere Individualität zeigt. Nicht von den
•nit Aufwand großer Summen geschaffenen
Sammlungen internationalen Rufes wie den-
jenigen der Herren van Beuningen, Königs,
Lr. Philips usw. soll also hier die Rede sein.
sondern von Privatsammlungen kleinen Um-
fanges, zusammengebracht zur Freude des Be-
sitzers und durch ihr Werden und Sein —
auch ein Ansporn für sammlerische Tätigkeit
anderer.
Die älteste dieser Sammlungen ist die in
mehr als fünfzigjährigem Bemühen zustande-
gekommene des Herrn G. MurrayBakker,
Amsterdam. Schon in dem (seit dem Kriege
nicht mehr erschienenen) Amsterdamsch Jaar-
boekje voor Beeidende Künsten war sie mit
ihren zahlreichen und darunter recht seltenen
holländischen Meistern erwähnt. Heute ent-
hält sie — wir können hier und im folgenden
immer nur einige der beachtenswertesten oder
kunsthistorisch interessantesten Stücke nennen
— u. a. ein Bildnis einer Laute spielenden jun-
gen Frau, das der Besitzer, und mit ihm auch
Museumsbeamte, dem seltensten und teuersten
alled holländischen Meister, dem Delfter Ver-
meer, zuschreiben zu können glaubt (s.Abb.S.2).
Mehr noch vor dem Bilde mit seinem Gelb
und Blau und Weiß als vor dem farblosen
Lichtbilde, erscheint diese Zuschreibung als
möglicherweise (berechtigt, denn an wen immer
man in diesem Zusammenhang noch denken
möchte, da man begreiflicherweise zögert, den
großen Namen Vermeers auszusprechen, an
Metsu, Terborch, Netscher, Eglon v. d. Neer,
Ludolf de Jong, Verkolje, keiner dieser Namen,
die einen immerhin engen Kreis erschöpfen,
kann befriedigen. Außerdem besitzt Herr
Murray Bakker eines der seltenen Stilleben
von Jan Steen, Werke von oder zugeschrieben
an van Dyck, G. v. d. Eeckhout, Moreelse (ein
Bild, nach dem ein Schabkunstblatt gestochen
wurde), eine merkwürdige, französische Kunst
vorausahnen lassende Landschaft mit Pyramus
und Tliisbe von Aert de Gelder, und so
manches andere. Der greise Besitzer dieser
Werke denkt noch lange nicht an die Beendi-
gung seiner Sammlertätigkeit; noch manches
Stück dürfte, wie noch kürzlich ein von Bre-
dius als der schönste, ihm bekannte H. M.
Sorgh bezeichnetes Genrebildchen, abgestoßen
oder getauscht werden, um die Sammlung ab-
zurunden.
Auf eine weit kleinere Anzahl Werke, doch
fast nur erstrangige, beschränkt sich die in der
Nachkriegszeit entstandene Sammlung des
Generalkonsuls M. St., Amsterdam.
Kaum ein Bild ohne Stammbaum, keines ohne
Qualität. Die Perle der Sammlung ist für uns
nicht das schöne Bildnis einer alten Frau (frü-
her Sammlung Baron Janssen, Brüssel), das
Rubens mit einer bei ihm nicht stets anzutref-
fenden Wärme der Empfindung malte, nicht
das gute Männerbildnis Terborchs, nicht ein-
mal das bekannte Bildnis eines Mannes in
ganzer Figur von der Hand des größten Por-
trätmalers vor Rembrandt und Hals, Thomas
Jan Jansz. den Uyl, Frühstücks-Stilleben, Holz, 61,5 : 52,5 cm
Sammlung A. C. J. A. Stöcker, Amsterdam
(Photo Besitzer)
de Keysers (früher
Sammlungen Prof. Knaus
und Castiglioni; abgebil-
det auch bei Olden-
bourg), nicht das impo-
nierende Männerbildnis
Cranachs d. Aelteren
(ebenfalls aus der SIg.
Castiglioni, s. Abb.), son¬
dern der „Christus und
die Ehebrecherin“ von
van den Eeckhout aus
der Sammlung Six. Dies
ist ein Bild, nicht „so
gut wie ein Rembrandt“,
sondern ein höchst per¬
sönliches Meisterwerk
dieses vortrefflichen
Rembrandtschiilers, und
wohl von keinem seiner
anderen Werke erreicht.
Die Sammlung umfaßt
noch einen schönen klei¬
nen van Goyen, zwei
kleine Adriaen van Osta-
de, ein kleines Rundbild
von Pieter Breugheld. J.
Trotz dieser Qualitäten,
und obwohl größtenteils
noch in der „guten Zeit“
zusammengebracht, hat
die Sammlung ihrem Be¬
sitzer, der recht wohl
wußte, daß Qualitäten
stets auf die Dauer am
billigsten sind, aber nicht
zu Fantasiepreisen be¬
zahlt werden dürfen.
nicht übermäßige Be¬
träge gekostet.
Tief ergriffen von Rembrandts Kunst, wie
sie sich ihm auf der großen Ausstellung von
1952 offenbarte, begann Herr A. C. J. A.
Stöcker, noch Studierender an der Amster-
damer Universität, alte Meister zu sammeln.
Ungewöhnliches, und im Hinblick auf die
kurze Zeitspanne seiner sammlerischen Tätig-
keit und kunsthistorischen Studien geradezu
erstaunliches Kunstverständnis und -wissen,
ein beneidenswertes Qualitätsgefühl befähigten
ihn, ohne Aufwand jener Summen, die der
Güte vieler Erwerbungen entsprochen hätte,
und ohne viel böse „Jugenderfahrungen“, eine
Sammlung zu bilden und auszufeilen, zu deren
Höhepunkten eines der allerschönsten Werke
des jung verstorbenen Isaack van Ostade und
ein in seiner Einfachheit monumentales Still-
leben des seltenen Jan Jansz Den Uyl gehören;
letzteres, von meisterhafter „peinture“ ist ein
kaum zu übertreffendes Beispiel dafür, zu
welcher Höhe die Darstellung eines simplen
„Frühstücks“ sich erheben kann (s. Abb.). Ein
feines Blumenstück des seltenen van den Spelt
war eine Zierde der letzten Blumenstilleben-
ausstellung bei de Boer.
Wieder anderer Art ist die auch erst im
letzten Jahrfünft entstandene Sammlung
C h r. S. W., Amsterdam. Auch dieser Samm-
ler, der jung begann, beschränkt sich, noch
strenger als alle vorgenannten, auf die Werke
einer bestimmten und erst nach und nach
ihrem Werte entsprechend geschätzten Epoche:
auf die der flämischen und holländischen Mei-
ster von etwa 1575 bis 1625. Ein Werk Bal-
thasar van der Ast’s, eines der Pioniere der
Blumen- und Früchtemalerei, wird von keinem
uns bekannten Bild des Meisters in öffent-
lichen Sammlungen erreicht. Eine merk-
würdige, dem Mathaeus Bril zugeschriebene
Landschaft, steht dem engsten Eisheimerkreise
besonders nahe. Eine kleine Winterlandschaft
von Jacques Savery d. J„ voll bezeichnet und
datiert, wird manche museale Zuschreibung an
diesen seltenen Meister ändern lassen. Werke
vonConincxloo.Vinckeboons.ein schöner kleiner
de Momper, eine charakteristische Bauernszene
PAUL TIECKE
Berlin W 62, LUlzowplalz 11 - Telefon: Kurfürst B 1 1762
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X. JAHRGANG, Nr. 50
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in den Monaten Mai bis Oktober jeden zweiten Sonntag.
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und die nicht angeführten Länder RM 4.40; Übersee $ 1.80.
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Meisterwerke der Malerei
des 15. bis einschließlich 19. Jahrhunderts
Hervorragendes Kunstgewerbe
Tapisserien, Plastiken usw. 15. bis einschließlich 18. Jahrhdrt.
Aus unbekannten
und jungen holländischen Privatsaminlungen
Wiederholt und nachdrücklich ist in diesen
Spalten darauf hingewiesen worden, daß Sam-
meln alter Kunst auch in unseren Tagen nicht
notwendigerweise die Verfügung über große
und größte Mittel voraussetzt, daß viel-
mehr auch mit kleineren und kleinen Börsen
Achtbares zu erreichen ist, wenn Verständnis
und Liebe, Vertiefung und Wissen — auch das
erst nach und nach zu erlernende Wissen um
das, was man will — den Sammler leiten. Auch
auf dem Gebiete, wo gute Qualitäten vielleicht
am schwersten zu finden sind, auf dem der
alten Malerei.
Den Beweis, den sozusagen lebendigen Be-
weis, für diese Auffassung erbringen die im
folgenden kurz beschriebenen kleineren, doch
m
X
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hält sie — wir können hier und im folgenden
immer nur einige der beachtenswertesten oder
kunsthistorisch interessantesten Stücke nennen
— u. a. ein Bildnis einer Laute spielenden jun-
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Mehr noch vor dem Bilde mit seinem Gelb
und Blau und Weiß als vor dem farblosen
Lichtbilde, erscheint diese Zuschreibung als
möglicherweise (berechtigt, denn an wen immer
man in diesem Zusammenhang noch denken
möchte, da man begreiflicherweise zögert, den
großen Namen Vermeers auszusprechen, an
Metsu, Terborch, Netscher, Eglon v. d. Neer,
Ludolf de Jong, Verkolje, keiner dieser Namen,
die einen immerhin engen Kreis erschöpfen,
kann befriedigen. Außerdem besitzt Herr
Murray Bakker eines der seltenen Stilleben
von Jan Steen, Werke von oder zugeschrieben
an van Dyck, G. v. d. Eeckhout, Moreelse (ein
Bild, nach dem ein Schabkunstblatt gestochen
wurde), eine merkwürdige, französische Kunst
vorausahnen lassende Landschaft mit Pyramus
und Tliisbe von Aert de Gelder, und so
manches andere. Der greise Besitzer dieser
Werke denkt noch lange nicht an die Beendi-
gung seiner Sammlertätigkeit; noch manches
Stück dürfte, wie noch kürzlich ein von Bre-
dius als der schönste, ihm bekannte H. M.
Sorgh bezeichnetes Genrebildchen, abgestoßen
oder getauscht werden, um die Sammlung ab-
zurunden.
Auf eine weit kleinere Anzahl Werke, doch
fast nur erstrangige, beschränkt sich die in der
Nachkriegszeit entstandene Sammlung des
Generalkonsuls M. St., Amsterdam.
Kaum ein Bild ohne Stammbaum, keines ohne
Qualität. Die Perle der Sammlung ist für uns
nicht das schöne Bildnis einer alten Frau (frü-
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Rubens mit einer bei ihm nicht stets anzutref-
fenden Wärme der Empfindung malte, nicht
das gute Männerbildnis Terborchs, nicht ein-
mal das bekannte Bildnis eines Mannes in
ganzer Figur von der Hand des größten Por-
trätmalers vor Rembrandt und Hals, Thomas
Jan Jansz. den Uyl, Frühstücks-Stilleben, Holz, 61,5 : 52,5 cm
Sammlung A. C. J. A. Stöcker, Amsterdam
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und Castiglioni; abgebil-
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bourg), nicht das impo-
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die Ehebrecherin“ von
van den Eeckhout aus
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gut wie ein Rembrandt“,
sondern ein höchst per¬
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Rembrandtschiilers, und
wohl von keinem seiner
anderen Werke erreicht.
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noch einen schönen klei¬
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strenger als alle vorgenannten, auf die Werke
einer bestimmten und erst nach und nach
ihrem Werte entsprechend geschätzten Epoche:
auf die der flämischen und holländischen Mei-
ster von etwa 1575 bis 1625. Ein Werk Bal-
thasar van der Ast’s, eines der Pioniere der
Blumen- und Früchtemalerei, wird von keinem
uns bekannten Bild des Meisters in öffent-
lichen Sammlungen erreicht. Eine merk-
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Landschaft, steht dem engsten Eisheimerkreise
besonders nahe. Eine kleine Winterlandschaft
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datiert, wird manche museale Zuschreibung an
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