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6. September 1936

X. JAHRGANG, Nr. 55/56

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EINZIGE ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH

/ ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT

ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G. m. b. H.,
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin»;
in den Monaten Mai bis Oktober jeden zweiten Sonntag.
Bankkonto: Deutsche Bank u. Disconto - Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Postscheckkonti: Berlin 118054; Den
Haag 1455 12; Paris 170014; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 81 59

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Einzel-Nummer 3 5 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
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Ausland (nur im Umschlag) Mk. 4.40; oder: Tschechoslowakei Kc 44; Frank-
reich Frs. 30; Holland hfl. 2.75; Schweiz sfrs. 7.—; u. die nicht ange-
führten Länder Mk.4.40; Übersee $ 1.80; Sammelmappen pro Jahrg.Mk.4.50

Die Neuerwerbungen der Berliner Museen

die köstliche „Geburt Christi“, deren neuer-
liche Bestimmung- auf den Mittelrhein wohl
bald wieder einer Lokalisierung auf Burgund

Die verdienstvolle Rückführung des Wei-
fenschatzes in Preußischen Staatsbesitz (vgl.
„Weltkunst“, Nr. 52/35) hat in der Presse dazu
geführt, daß die gleichzeitig der öffentlichen
Besichtigung im Berliner Schloßmuseum zu-
gänglich gemachten übrigen Erwerbungen der
Berliner Museen eine etwas stiefmütterliche
Behandlung erfuhren, obwohl es sich hierbei
zahlen- und qualitätsmäßig 11m die größte Be-
reicherung handelt, die die Museen in der Zeit
ihres über hundertjährigen Bestehens buchen
konnten. Neben Einzelstücken, die bereits hin
und wieder veröffentlicht oder gezeigt werden
konnten, umfaßt die Sonderschau in erster
Linie die bedeutenden Bestände der Sammlun-
gen Figdor-Wien und Feist-Berlin, aus deren
nach Tausenden zählenden Beständen die
wichtigsten Stücke gezeigt und in einem reich
illustrierten, über 500 Seiten umfassenden
Katalog verzeichnet werden.
Ueber den Charakter der bekannten Samm-
lung Figdor ist hier nicht mehr zu sprechen,
nachdem die in Wien und Berlin abgehaltenen
Tei [Versteigerungen mit ihren sensationellen
Ergebnissen bereits genügend den künstle-
rischen Wert dieser einzigartigen Kunstsamm-
lung unterstrichen hatten. Jedes einzelne der
hier gezeigten Werke ist ein Meisterstück, des-
sen Wert für die Abrundung der Bestände der
Berliner Museen kaum überschätzt werden
kann. Die Lorcher Kreuztragung (s.
Abbildung), ein wegen seiner Datierungsmög-
lichkeit um 1404 kunstgeschichtlich zur Auf-
hellung einer in ihrer stilistischen Haltung
noch sehr schwer zu fassenden Epoche über-
aus wichtiges, dazu künstlerisch ungewöhnlich
hochstehendes und ausdrucksvolles Werk des
Mittelrheins, wird einen Glanzpunkt des Deut-
schen Museums bilden. An Schönheit stehen
ihm wenig nach die Gestalt einer Sibylle um
1460—70 und die Riemenschneider zugeschrie-
bene Beweinungsgruppe aus Kloster Wiblin-
gen. Das Hauptwerk der italienischen Plastik
ist der in seinem Ausdrucksvermögen gotisch
Wirkende Sebastian von Riccio, der nach der
'vohlbegründeten Vermutung Planiscigs zu
einer Gruppe von vier Figuren gehört, von
der noch heute drei in der Kirche S. Canziano
in Padua aufgestellt sind. Von den Figdor-
schen Bronzen, die hoffentlich vollzählig den
Museen zugefallen sind, findet man nur wenige,
dafür einzigartig gute Stücke in der Schau.
Der Skulpt urenabteilung fällt außerdem die
Sammlung der Elfenbeinarbeiten zu, deren
Wichtigstes Stück die Doppeltafel der Echter-
üacher Schule um 990, angeblich aus Kues an
der Mosel stammend, ist, ebenso ein vergolde-
tes Kopfreliquiar, dessen Lokalisierung auf
Burgund wohl noch stichhaltiger Beweisgründe
bedarf. Von den Gemälden der Sammlung


Gruppe der trauernden Marien mit Joh
1404. Ehemals Sammlung Dr. Albert Figdor, Wien.
Stellung: Berlin, Schloßmuseum
Figdor konnten einige der kostbarsten für
Berlin gerettet werden: es sind dies der Hei-
lige Augustin von Giovanni di Paolo, ein wah-
res Juwel der Frühsienesischen Schule, und

a n n e s. Ausschnitt aus der Lorcher Kreuztragung um
xleuerwerbung der Berliner Museen. A u s -
(Photo Scherb)
und in den Kreis des Broederlam weichen
dürfte. Künstlerisch wie kulturhistorisch
überaus bedeutsam ist die Reihe der Maximi-
lian-Bildnisse, in deren Besitz die Berliner Mu¬

seen gelangten: die Wasserfarbenzeichnung
des Kupferstichkabinetts um 1478 und die bei-
den Bildnisse von Bernhard Strigel aus den
Jahren 1504 und (um) 1508, deren ersteres auf
der Bildnisausstellung im Kronprinzenpalais
gezeigt wird. Die Zuschreibung des „Männer-
bildnisses“ an Albrecht Dürer, die auf Buch-
ner zurückgeht und im Katalog immerhin mit
einem Fragezeichen versehen wird, erweist
sich bei öfterer Begegnung mit diesem hoch-
rangigen Werk mehr und mehr als unhaltbar;
wenn man hier den Namen des Ulmers Schaff-
ner nennt, so ist das, nach manchen in letzter
Zeit bekannt gewordenen Entdeckungen, nicht
nur eine kunsthistorische Theorie, sondern
vielleicht ein wirklicher Hinweis auf neue Zu-
schreibungsmöglichkeiten (s. Abb. S. 2).
Bleibt man bei den Gemälden, die nicht der
Figdorschen Sammlung entstammen, so fällt
bei den frühen Meistern der Qualitätsunter-
schied deutlich ins Auge: weder die Cranach-
Madonna der Sammlung Feist, noch der für
Schaeufelein zu trockene und ungeschickte
Hieronymus (Wolf Traut?) noch der Gossaert
halten ganz das Niveau der Berliner Galerie.
Wogegen die aus der Feist-Sammlung stam-
menden Bildnispaare von Ziesenis und Pesne
eine wirkliche Bereicherung darstellen.
Besonders zahlreich sind die Neuerwerbun-
gen des Schloßmuseums. Neben den
mittelalterlichen Bronzen und der Kleinkunst,
darunter eine bedeutende Schmucksammlung,
stammen auch die erlesenen Exemplare italie-
nischer Majolikakunst und die wunderbaren
deutschen Hafnerkrüge größtenteils aus der
Figdor-Sammlung. Einzigartige Hauptstücke
sind die von Domenico di Bartolo bemalte
sienesische Brautschachtel aus der ehern.
Sammlung Spitzer, der oströmische Reliquien-
kasten aus dem Agramer Dom und das kleine
oberrheinische Rundmedaillon des 14. Jahr-
hunderts. Die umfangreiche Porzellan-Samm-
lung H. Feist (Wannsee) kommt fast ganz
diesem Museum zugute: aus der großen Zahl
der Stücke sind auf der Ausstellung neben
frühem Meißener Geschirrporzellan besonders
die Kändler-Modelle, meist Krinolinen-Grup-
pen und Vogel-Paare, zu sehen, in einer Schön-
heit und Zahl, die für die Bestände des Ber-
liner Museums von ausschlaggebender Bedeu-
tung ist.
Auch das Zeughaus, die Antiken-Abteilung
und das Münzkabinett zeigen neue Einzel-
stücke von Wert. Die Neuerwerbungen des
Kupferstichkabinetts wurden bereits gelegent-
lich der verdienstvollen Sonderausstellungen
des Kabinetts den Kunstfreunden zugänglich
gemacht.
Alles in allem: die bedeutendste Museums-
Ausstellung der neueren Zeit, die nicht zuletzt
dazu beitragen sollte, das Interesse für die
aktive Kunstpolitik unserer Berliner Museen
in weitesten Kreisen zu fördern. W. R. D.

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