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X. JAHRGANG, Nr. 25/26
ART^feWORLD
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28. Juni 1956
EINZIGE ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT
ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G. m. b. H.,
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: <Weltkunst Berlin»;
*n den Monaten Mai bis Oktober jeden zweiten Sonntag.
Bankkonto: Deutsche Bank u. Disconto - Gesellschaft, Depositen-Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 11$. Postscheckkonti: Berlin 118054; Den
^aag 145512; Paris 170014; Prag 59283; Wien 114783; Zürich S159
Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77 • Tel. B5 Barbarossa 7228
■WBBHaaMMHnMHMiaHWMaaaBBaMBMHaHMHMMaaiMaiaHHBMHBnaai
Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
Mk. 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mk. 5.50; für das
Ausland (nur im Umschlag) Mk. 4.40; oder: Tschechoslowakei Kc 44; Frank-
reich Frs. 30; Holland hfl. 2.75; Schweiz sfrs. 7.—; u. die nicht ange-
führten Länder Mk.4.40; ÜberseeS 1.80; Sammelmappen pro Jahrg.Mk.4.50
Nochmals: Neue
^erbemethoden im
Kunsthandel
Das Syndikat der französischen Kunsthänd-
ler hat, immer bestrebt, neue Werbemethoden
t* *em Kunsthandel dienstbar zu machen, seine
Mitglieder veranlaßt, während der „Grande
Quinzaine de Paris", der Hauptsaison vom
U. bis 28. Juni, in den Schaufenstern Ausstel-
lungen von Kunstgegenständen mit Angabe der
lösten Preise zu veranstalten. Damit ist zum
'rstenmal systematisch in die Praxis umge-
Sßtzt, was vor etwa einem Jahre ah dieser
Stelle in der „Weltkunst“ als Vorschlag unter-
breitet wurde, leider nicht mit dem Erfolg, zu
f;'ner Initiative zu führen. Nach den bis jetzt
'erliegenden Nachrichten ist, wie den jähr-
lichen Gemeinschaftsausstellungen des Pariser
erbandes im „Salon des Arts menagers“, auch
dieser neuen Maßnahme ein starker Erfolg
*hcht versagt geblieben. Was nicht verwunder-
lich ist, da dieser Versuch auf guten psycho-
tischen Gründen aufgebaut ist: ohne Unter-
aß und sichtbar das breitere Publikum auf
jMs wertvolle -Kunstwerk hinzuweisen, es im
^sammenhang mit dem täglichen Leben zu
^igen, den Wunsch des Einzelnen nach dem
besitze zu wecken und zu steigern, ihm vor
Wg'en zu führen, daß er für Soundsoviel Mark
Kftes Gemälde, d iesen Schreibtisch oder solche
^Ppliken erwerben kann. Und zumal in der
jCit des stärksten Fremdenverkehrs durfte ein
ciartiger Versuch auf Erfolg rechnen.
Es ist erneut die Frage zu stellen, ob sich
■t'artige Werbemethoden nicht gerade auch
letzt für Deutschland eigneten. Neue Zeiten
'Hordt ?rn neue Praktiken, und wir haben
jbaier der Ueberzengung Ausdruck gegeben,
'aß es genügend „heimliche“ Sammler gibt,
bei genügendem Anreiz und richtiger Er-
^sUng dem Kunsthandel zugeführt werden
' °Unten. Dazu gehört in erster Linie, im brei-
■pfen Publikum die durch die Berichte der
agespresse genährte Idee zu bannen, daß das
'e und gute Kunstwerk unerschwinglich und
\Ur wenigen Auserwählten zugänglich sei,
jährend z. B. gerade Ausstellungen, die an
Taktischen Beispielen — z. B. moderne Innen-
^Pine, ausgestattet mit Werken alter Kunst —
'*s Kunstwerk im Rahmen des täglichen
Wann war die erste
Kunstausstellung
in Deutschland
Von Dr. K. K. Eberlein
Lebens zeigen würden, mit Sicherheit ganz
neue Interessentenkreise erschließen könnten.
Eine Frage der Initiative! Das französische
Beispiel sollte zu denken geben.
Stephan Lochner, Ausschnitt aus dem Kölner Dombild. Um 1435 (Photo Rheinisches Museum)
Aus der Stephan-Lochner-Ausstellung im Wallraf -Richartz-Museum, Köln
Die Preußische Akademie der Künste feiert
ihre 150-jährige Ausstellungstätigkeit mit
einer sehenswerten Jubiläumsausstellung,
welche an die erste Ausstellung dieser Aka-
demie im Jahre 1786 erinnert. „Diese aka-
demische Ausstellung von 1786“ — sagt die
Einleitung des Jubiläumskataloges — war zu-
gleich die erste Ausstellung in Berlin über-
haupt, ja die erste öffentliche Kunstausstellung
in Deutschland.“
Dieser Satz wirkt so verblüffend durch
seine Entschiedenheit, daß wir nachprüfen
müssen, ob wirklich die erste Kunstausstellung
in Deutschland, erst 1786 war.
Stephan Lochner-Ausstellung in Köln
Nachdem kürzlich das Haus der Rheini-
schen Heimat in Köln durch Reichsminister
Dr. Goebbels eröffnet worden ist, wurde am
14. Juni das Wallraf-Richartz-Museum, das am
1. Juli vor 75 Jahren das jetzige Gebäude be-
zogen hat und seit einem halben Jahr wegen
einer durchgreifenden Neuordnung und bau-
lichen Erneuerung geschlossen war, wieder zu-
gänglich gemacht. Zur Feier des Jubiläums fin-
det eine Ausstellung des gesamten malerischen
Schaffens des 1451 gestorbenen größten Kölner
Meisters Stephan Lochner statt. Auch das be-
rühmte Dombild ist für zwei Monate dem Mu-
seum leihweise überlassen worden, wo es —-
ein ganz seltenes Ereignis — einmal aus der
Nähe betrachtet werden kann (s. Abb.).
Die Bilder der in diesem Jahre erworbenen
Sammlung Carstanjen sowie weitere Erwer-
bungen der letzten Zeit sind in die Gemälde-
galerie eingereiht worden. Der Römischen und
Germanischen Abteilung sind die Sammlungen
von Diergardt und Niessen ein verleibt worden,
so daß das Wallraf-Richartz-Museum ein ganz
neues Gesicht zeigt. Auch die Meisterwerke
der alten Kölner Malerschule sind jetzt wür-
dig untergebracht. Zur Ergänzung der Nieder-
länder und der Ausstellung „Holländische
Landschaften der Rembrandtzeit“, die das
Kupferstichkabinett als Beitrag zum Festjahr
des Museums zeigt (s. Abb. S. 6), ist das be-
rühmte Jabachsche Altarbild der Kölner
Peterskirche, die Kreuzigung Petri von Ru-
bens, für einige Monate dem Museum über-
lassen worden. Durch die Lochner-Ausstel-
lung wird der Kölner Kunstsommer seine cha-
rakteristische Note erhalten. Die Eröffnung
fand in Gegenwart hoher Gäste des Inlandes
und des Auslandes statt. K. H. B.
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■ OSTASIATISCHE KUNST / VERTÄFELUNGEN etc
X. JAHRGANG, Nr. 25/26
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28. Juni 1956
EINZIGE ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT
ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G. m. b. H.,
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: <Weltkunst Berlin»;
*n den Monaten Mai bis Oktober jeden zweiten Sonntag.
Bankkonto: Deutsche Bank u. Disconto - Gesellschaft, Depositen-Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 11$. Postscheckkonti: Berlin 118054; Den
^aag 145512; Paris 170014; Prag 59283; Wien 114783; Zürich S159
Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77 • Tel. B5 Barbarossa 7228
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Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
Mk. 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mk. 5.50; für das
Ausland (nur im Umschlag) Mk. 4.40; oder: Tschechoslowakei Kc 44; Frank-
reich Frs. 30; Holland hfl. 2.75; Schweiz sfrs. 7.—; u. die nicht ange-
führten Länder Mk.4.40; ÜberseeS 1.80; Sammelmappen pro Jahrg.Mk.4.50
Nochmals: Neue
^erbemethoden im
Kunsthandel
Das Syndikat der französischen Kunsthänd-
ler hat, immer bestrebt, neue Werbemethoden
t* *em Kunsthandel dienstbar zu machen, seine
Mitglieder veranlaßt, während der „Grande
Quinzaine de Paris", der Hauptsaison vom
U. bis 28. Juni, in den Schaufenstern Ausstel-
lungen von Kunstgegenständen mit Angabe der
lösten Preise zu veranstalten. Damit ist zum
'rstenmal systematisch in die Praxis umge-
Sßtzt, was vor etwa einem Jahre ah dieser
Stelle in der „Weltkunst“ als Vorschlag unter-
breitet wurde, leider nicht mit dem Erfolg, zu
f;'ner Initiative zu führen. Nach den bis jetzt
'erliegenden Nachrichten ist, wie den jähr-
lichen Gemeinschaftsausstellungen des Pariser
erbandes im „Salon des Arts menagers“, auch
dieser neuen Maßnahme ein starker Erfolg
*hcht versagt geblieben. Was nicht verwunder-
lich ist, da dieser Versuch auf guten psycho-
tischen Gründen aufgebaut ist: ohne Unter-
aß und sichtbar das breitere Publikum auf
jMs wertvolle -Kunstwerk hinzuweisen, es im
^sammenhang mit dem täglichen Leben zu
^igen, den Wunsch des Einzelnen nach dem
besitze zu wecken und zu steigern, ihm vor
Wg'en zu führen, daß er für Soundsoviel Mark
Kftes Gemälde, d iesen Schreibtisch oder solche
^Ppliken erwerben kann. Und zumal in der
jCit des stärksten Fremdenverkehrs durfte ein
ciartiger Versuch auf Erfolg rechnen.
Es ist erneut die Frage zu stellen, ob sich
■t'artige Werbemethoden nicht gerade auch
letzt für Deutschland eigneten. Neue Zeiten
'Hordt ?rn neue Praktiken, und wir haben
jbaier der Ueberzengung Ausdruck gegeben,
'aß es genügend „heimliche“ Sammler gibt,
bei genügendem Anreiz und richtiger Er-
^sUng dem Kunsthandel zugeführt werden
' °Unten. Dazu gehört in erster Linie, im brei-
■pfen Publikum die durch die Berichte der
agespresse genährte Idee zu bannen, daß das
'e und gute Kunstwerk unerschwinglich und
\Ur wenigen Auserwählten zugänglich sei,
jährend z. B. gerade Ausstellungen, die an
Taktischen Beispielen — z. B. moderne Innen-
^Pine, ausgestattet mit Werken alter Kunst —
'*s Kunstwerk im Rahmen des täglichen
Wann war die erste
Kunstausstellung
in Deutschland
Von Dr. K. K. Eberlein
Lebens zeigen würden, mit Sicherheit ganz
neue Interessentenkreise erschließen könnten.
Eine Frage der Initiative! Das französische
Beispiel sollte zu denken geben.
Stephan Lochner, Ausschnitt aus dem Kölner Dombild. Um 1435 (Photo Rheinisches Museum)
Aus der Stephan-Lochner-Ausstellung im Wallraf -Richartz-Museum, Köln
Die Preußische Akademie der Künste feiert
ihre 150-jährige Ausstellungstätigkeit mit
einer sehenswerten Jubiläumsausstellung,
welche an die erste Ausstellung dieser Aka-
demie im Jahre 1786 erinnert. „Diese aka-
demische Ausstellung von 1786“ — sagt die
Einleitung des Jubiläumskataloges — war zu-
gleich die erste Ausstellung in Berlin über-
haupt, ja die erste öffentliche Kunstausstellung
in Deutschland.“
Dieser Satz wirkt so verblüffend durch
seine Entschiedenheit, daß wir nachprüfen
müssen, ob wirklich die erste Kunstausstellung
in Deutschland, erst 1786 war.
Stephan Lochner-Ausstellung in Köln
Nachdem kürzlich das Haus der Rheini-
schen Heimat in Köln durch Reichsminister
Dr. Goebbels eröffnet worden ist, wurde am
14. Juni das Wallraf-Richartz-Museum, das am
1. Juli vor 75 Jahren das jetzige Gebäude be-
zogen hat und seit einem halben Jahr wegen
einer durchgreifenden Neuordnung und bau-
lichen Erneuerung geschlossen war, wieder zu-
gänglich gemacht. Zur Feier des Jubiläums fin-
det eine Ausstellung des gesamten malerischen
Schaffens des 1451 gestorbenen größten Kölner
Meisters Stephan Lochner statt. Auch das be-
rühmte Dombild ist für zwei Monate dem Mu-
seum leihweise überlassen worden, wo es —-
ein ganz seltenes Ereignis — einmal aus der
Nähe betrachtet werden kann (s. Abb.).
Die Bilder der in diesem Jahre erworbenen
Sammlung Carstanjen sowie weitere Erwer-
bungen der letzten Zeit sind in die Gemälde-
galerie eingereiht worden. Der Römischen und
Germanischen Abteilung sind die Sammlungen
von Diergardt und Niessen ein verleibt worden,
so daß das Wallraf-Richartz-Museum ein ganz
neues Gesicht zeigt. Auch die Meisterwerke
der alten Kölner Malerschule sind jetzt wür-
dig untergebracht. Zur Ergänzung der Nieder-
länder und der Ausstellung „Holländische
Landschaften der Rembrandtzeit“, die das
Kupferstichkabinett als Beitrag zum Festjahr
des Museums zeigt (s. Abb. S. 6), ist das be-
rühmte Jabachsche Altarbild der Kölner
Peterskirche, die Kreuzigung Petri von Ru-
bens, für einige Monate dem Museum über-
lassen worden. Durch die Lochner-Ausstel-
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