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19- JANUAR 1936

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X. JAHRGANG, Nr. 3

LMONDE,/«AKLS

ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT
OFFIZIELLES ORGAN DER REICHSKAMMER DER BILDENDEN KÜNSTE/FACHGRUPPE: KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDEL

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Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G. m. b. H.,
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin»;
’n den Monaten Juli bis September jeden zweiten Sonntag.
Bankkonto: Deutsche Bank u. Disconto-Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Postscheckkonti: Berlin 118054; Den
Haag 145512; Paris 170014; Prag 59283; Wien IT4783; Zürich 8159


Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62. Kurfürstenstr. 76-77 ■ Tel. B5 Barbarossa 7228

Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
Mk. 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mk. 5.50; für das
Ausland (nur im Umschlag) Mk. 4.40; oder: Tschechoslowakei Kc 44; Frank-
reich fr. Frs. 30; Holland hfl. 2.75; Schweiz «frs. 7.—; u. die nicht ange-
führten Länder Mk.4.40; Übersee $ 1.80; Sammelmappen pro Jahrg.Mk. 4. so

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Deutsche Kunstwerke in Gefahr?

nicht verstummen wollenden Gerüchten ge-
nannt. Auf die Gefahr und die sichere Hoff-
nung hin, bald beruhigende Nachrichten zu

Der Verkauf der Reimchronik des Hein-
rich von München aus dem Stift Kremismiin-
ster an die bayrische Staatsbibliothek hat
‘len Blick erneut auf die wirtschaftliche Not-
Inge der österreichischen Klöster gelenkt und
‘He Gefahr, die den in ihnen bewahrten na-
hen« len Kunstdenkmälern durch Verkäufe
aUch in nichtdeutsches Ausland droht, wie-
ner deutlich erkennen lassen. Wenn man
•letzt aus österreichischen Pressestimmen
vernimmt, daß Klöster wie Admont, das
eine herrliche Sammlung gotischer Tafel-
malerei beherbergt, wie Klosterne 11-
11 ” r,g, das u. a. den unschätzbaren Verduner
Altar sein eigen nennt, oder eben das ge-
nannte K r e m s m ii n s t e r , u. a. im Besitze
des weltberühmten Tassilo-Kelches, aus wirt-
schaftlicher Bedrängnis heraus offen mit
dem Gedanken des Verkaufs ihrer Kunst-
schätze spielen, so ist das ein Vorgang, der
die gesamtdeutsche Oeffentlichkeit angeht.
Denn es ist kaum anzunehmen, daß Deutsch-
land in der Lage ist, diese Kostbarkeiten sei-
nes nationalen Erbes wie im Falle der Mün-
chener Chronik für sich und damit das
deutsche Volk vor der Abwanderung in die
Fremde oder nach Uebersee zu retten, wohin
bereits, als bisher bedeutendstes Stück, vor
zwei Jahren das Exemplar der ältesten deut-
schen Bibel aus dem Kloster St. Paul im
Lavanthal (Kärnten) gewandert ist. Aber
man muß sich, auch wenn man den wirt-
schaftlichen, durch die Friedensverträge be-
dingten Schwierigkeiten des Rumipfstaates
Desterreich voll Rechnung trägt, fragen, ob
denn solche doch auch nur vorübergehend
'wirkende Sanierungen in irgendeinem Ver-
hältnis stehen zu dem ungeheuren kulturel-
len Schaden, zu der Verarmung an wirk-
lichen Nationalgütern, die ein solcher Aus-
verkauf bedeutet, und ob wirtschaftliche
Nöte nicht anderweitig durch wirtschaftliche
Programme auf weite Sicht gelöst werden
sollten. Ein Staat, der sich der heiligsten
Kulturgüter seiner Vergangenheit begibt,
muß im eigenen völkischen Bewußtsein den
schwersten Schaden leiden.

Es muß jedem, dem angestammte, boden-
ständige Kunstwerke der Vergangenheit
ficht nur materieller Wert, Renommieir-
?bjekt oder Repräsentationsmittel, sondern
’m tiefsten Bewußtsein erworbener volkhaf-
’Cr Besitz geworden sind, grotesk erscheinen,
''enn heute für einige der oben genannten
einmaligen Kunstwerke Preise in nüchternen
Pfund- oder Dollar-Zahlen genannt werden.
Preise erscheinen hier wie eine Schändung
‘ler Heiligkeit und Ehrwürdigkeit der Kunst
Unserer Vergangenheit. Und schon bemäch-
tigt sich, den Gerüchten aus Wien, deren
hoffentlich baldige Dementierung wir er-
warten, zufolge das Preisfieber auch eines
anderen, bis vor kurzem unantastbar sdhei-

sten und eindrucksvollsten Sammlungen von
Handzeichnungen und Graphik. Der Name
eines bekannten Londoner Kunsthändlers,

erhalten, erwähnen wir hier im Zusammen-
hang mit dem oben Gesagten diese Gerüchte,
weil wir nicht die Gefahr verkennen, in der


Gustave Cour bet (1819—1877). Der Bildhauer Leboeuf 51 X 65 cm. Berliner Privatbesitz. Aus der
Courbet-Ausstellung im Kunsthaus Zürich von Dezember 1935 bis Februar 1936. Diese Aus-
stellung umfaßt 140 Gemälde aus Museums- und Privatbesitz verschiedener Länder und ist die größte Courbet-
Ausstellung, die bisher stattgefunden hat. Einen Bericht mit weiteren Reproduktionen werden wir in einer unserer
nächsten Nummern veröffentlichen. (Photo: Weltkunst-Archiv)

Wenden Tempels deutscher Kunst: der gra-
phischen Sammlung Albertina in Wien,
‘*er vielleicht innerlichst, sowohl in ihrer
Gesamtheit wie in den Linzeistücken, reich-

der angeblich im Auftrag des Bostoner Mu-
seums die Verkaufsverhandlungen mit dem
Fideikommiß des Erzherzogs Friedrich ein-
leitet, wird im Zusammenhang mit diesen

sich der österreichische Kunstbesitz gesamt-
deutscher Tradition befindet. Denn wir
glauben, daß gerade heute wieder stärker als
in den letzten Jahrzehnten der breiteren

Oeffentlichkeit ihr Kunstbesitz nicht mehr
nur Symbol äußeren Reichtums, sondern Be-
sitz innerster kultureller Bewußtheit ist. Und
daß die kostbaren Handzeichnungen eines
Dürer, der „Hase“ oder das „Veilchensträuß-
chen“, bereits mythisch gewordener Besitz
der Albertina, nun in einem nordamerika-
nischen Museum prangen soll, muß für Jeden
ein unerträgliches Gefühl bedeuten. Noch
ist es Zeit, höchste nationale Güter zu retten:
Voreiligkeit oder Versäumnis bedeutet end-
gültigen, nie wieder gut zu machenden ide-
ellen Verlust. D.

Der Wiener Kunst-
handel im Jahre 1955
Zwei Ereignisse sind es. die aus dem Ge-
schehen im Wiener Kunstleben des abgelau-
fenen Jahres besonders hervortreten (beide
in einer Glorifizierung der Habsburgischen
Dynastie gipfelnd). Das eine, die Neugestal-
tung der „Sammlungen für Plastik und
Kunstgewerbe“ im Kunsthistorischen Mu-
seum, bei der die materialtechnische Auf-
stellung von früher durch eine Vereinigung
der Kunstwerke nach Epochen ersetzt wurde,
unter Gruppierung der Objekte um die Per-
son habsburgischer Herrscher. Das andere
Ereignis, die Kaiser-Franz-Joseph-Ausstellung
in Schönbrunn und in der Sezession, die im
Rahmen einer kulturhistorischen Ausstellung
und einer Kunstschau ein Bild der Regie-
rungszeit des Herrscher« bot. Infolge des
regen Interesses an dem verblichenen
Monarchen und seiner uns noch nahestehen-
den Epoche hat sich gerade diese Ausstellung
in weit höherem Maße als jede andere Schau
seit dem Umsturz des Zuspruchs des Publi-
kums erfreut. Doch gab es auch sonst be-
merkenswerte Ausstellungen retrospektiver
Art, wie die Poussin-Ausstellung im Kunst-
historischen Museum und die Ausstellungen
in der Galerie Sanct Lucas („Oesterreichi-
sche Malerei der Spätgotik“ und „Die jünge-
ren Brueghel und ihr Kreis“), hinter denen
die Ausstellungen moderner Kunst an Be-
deutung stark zurückitraten.
Im Auktionsbetrieb haben die Wohnungs-
auktionen sehr überhand genommen. Was
verständlich ist. Kommen doch Kunstwerke
und Möbel, die für einen bestimmten Raum
gedacht sind, in diesem ganz anders zur Gel-
tung, als wenn sie aus ihrem Zusammenhang
herausgerissen werden. Besondere Anteil-
nahme fand die durch das Dorotheum durch-
geführte Auktion der Wohnungseinrichtung
des Univ.-Prof. Dr. H. Lorenz, eines bekann-
ten Sammlers, wobei beachtliche ältere Ge-
mälde, darunter einige schöne Bilder öster-
reichischer Spätgotik (für welche freilich
nur wenige tausend Schillinge bezahlt wur-
den) und ausgezeichnete kunstgewerbliche
Objekte unter den Hammer gelangten.
Wie sich der Kunsthandel, über dessen
augenblicklichen Stand wir in den letzten

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