Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
4

D 1 E W E L T K U N S T





Nachrichten

von Überall


Wechselausstellungen in den
Schulen und Arbeitsstätten
Die Direktion der Staatlichen Kunstsamm-
lungen in Weimar veranstaltet monatlich
wechselnde Ausstellungen in Schulen und
Arbeitsstätten der Stadt Weimar. Je 10 bis
15 Tafeln werden zu einem Thema zu-
sammengefaßt und mit den zugehörigen Text-
blättern unter Glas und Rahmen von der
Museumsdirektion in die Schulen und Ar-
beitsstätten zur Ausstellung geschickt, die
dann untereinander allmonatlich die ge-
rahmten Blätter austauschen. Bei den Aus-
stellungen erfolgen gelegentlich Hinweise
auf die in den Weimarer Museen auf-
bewahrten Originalwerke.
Die Ausstellungen sind vom Thür. Minister
für Volksbildung lebhaft begrüßt worden
und erfreuen sich weitgehender Förderung
durch die Leiter der Schulen und Arbeits-
stätten.
Gesellschaftsreise nach
London zur China-Ausstellung
Die von der Gesellschaft für Ostasiatische
Kunst e. V., Berlin, in die Wege geleitete Ge-
sellschaftsreise zur großen China-Ausstellung
in London findet bestimmt statt. Der Nord-
deutsche Lloyd führt sie selbst durch und
zwar vom 8. bis 16. Februar auf dem Dampfer
„General von Steuben“, der als Hotel-Schiff
dienen wird.
Zu den Gerüchten über Ver-
käufe aus der Albertina in Wien
Wie wir bereits in unserer letzten Ausgabe
berichteten, ist bekannt geworden, daß aus
der berühmten Graphischen Sammlung, der
sog. „Albertina“ Bestände verkauft worden
sind, als Käufer wird das Museum in Boston
(Amerika) genannt, als Preis eine Million
Dollar.
Es handelt sich bei diesen — vorläufig noch
als Gerücht anzusehenden — Verkäufen
jedenfalls nicht um den alten ererbten Habs-
burger Kunstbesitz, der zum Staatsbesitz ge-
worden ist, sondern um die Bestände der
Sammlung, die unter dem Erzherzog Fried-
rich aus dessen Privatmitteln erworben
wurden. (Der Habsburger Besitz befand sich
bekanntlich zuletzt in den Händen des Her-
zogs Albert von Teschen, nach dem die be-
rühmte Sammlung ihren Namen erhielt.)
Die von dem Erzherzog Friedrich aus
eigenen Mitteln erworbenen Zeichnungen
und Graphiken, auf die immer noch ein An-
spruch der Erben bestand, sind als Privat-
eigentum der dem Staate gehörigen Samm-
lung ausgeschieden. lieber die Hand-
zeichnungen gibt eine Publikation von Josef
Meder, dem verstorbenen Direktor der Alber-
tina, Auskunft: er bezeichnet die Handzeich-
nungen, die vom Erzherzog Friedrich er-
worben wurden, in seinem zweibändigen
Werke „Handzeichnungen alter Meister in
der Albertina“, erschienen 1922 in Wien, als
Privatbesitz. Aus dem Verzeichnis geht her-
vor, daß sich unter diesen Handzeichnungen
eine Reihe von deutschen Künstlern des 15.
und 16. Jahrhunderts befinden. Auch 13
Blätter niederländischer und italienischer
Meister.
Der Verkauf dieser graphischen Bestände,
der mit den genannten Handzeichnungen
nicht erschöpft ist, bedeutet eine wesentliche
Schädigung des österreichischen Kunst-
besitzes; man muß hoffen, daß die Weige-
rung, welche die östereichischen Behörden
gegen diesen Verkauf privater Kunstschätze
betreiben, von Erfolg gekrönt werden wird.

Schloß Sagan und seine
Kunstschätze nicht gefährdet
Seit der vor fünf Jahren durch das Fami-
lien-Gütergesetz erfolgten Aufhebung der
Thronlehenseigenschaft der Saganer herzog-
lichen Besitzungen bestanden Befürch-
tungen für die Geschlossenheit des Besitzes.
Im besonderen fürchtete man, die Kunst-
schätze des Schlosses und die wertvollen
Bestände an Autographen und Briefen
könnten zerstreut werden. Diese Befürch-
tungen sind jetzt durch die Bestimmungen
des Reichsforstgesetzes beseitigt, nach denen
der gesamte Besitz Erbwaldgut wird; im An-
schluß daran hat auch der Besitzer, der
französische Herzog Boson de Valencjay aus
dem Hause Talleyrand-Perigord. erklären
lassen, daß er selbst die geschlossene Erhal-

Antiquariats-Katalog Nr. 350 gratis:
Verzeichnis einer Kupferstich-Sammlung
von Anfang des XVf.—XIX. Jahrhunderts
Deutsche, italienische, französische, belgische, nieder-
ländische und englische Meister. / 1114 Nummern.
Fritz Seuffer, Antiquariat, Bayreuth/Bayern


tung des Ganzen wünsche und nicht an eine
Entfernung von Kunstgegenständen und
Dokumenten aus dem Schlosse denke.
Eine neue Zeitschrift
für Graphik
Vor drei Jahren hatte die bekannte. Wiener
Zeitschrift „Die graphischen Künste“ mit
ihrem 56. Jahrgang ihr Erscheinen ein-
gestellt. Diese führende deutsche Zeitschrift
für Graphik, die 1879 in Wien zum ersten

Schriften mit Musikzeichen usw. Ferner
biblische Schriften, die griechischen Kirchen-
väter Johannes Chrysostomus und Cyrill, das
abessinische Gesetzbuch Fetta Nagast, eine
Abteilung Medizin und Zauberei usw. F.
Ein Rembrandt aus der
Sammlung Lord Lothian
Der hier abgebildete Studienkopf, der sich in
der Ausstellung der holländischen Kunsthand-
lung I). Katz, Dieren, befindet, ist eine Neu-
erwerbung der Kunst-
handlung. Dieses Bild,
das von Hofstede de Grot
und Bode beschrieben
wurde, ist im Rem-
brandtband der Klassi-
ker der Kunst auf Seite
382 abgebildet. Es be-
fand sich früher in der
Sammlung des Lord Lo-
thian, Newbattle, Ab-
bey. Dr. W. R. Valen-
tiner hält das Bild für
ein charakteristisches
und stark eindrucks-
volles Werk Rembrandts
aus seiner letzten Zeit.
Er glaubt die Entste-
hungszeit auf ungefähr
1665 festsetzen zu kön¬

nen.
Bei der heutigen
Knappheit an hervor-
ragenden, einwandfreien
alten Gemälden auf dem
europäischen Kunst-
markt ist es interessant
festzustellen, daß doch
noch zuweilen derartige
hochwertige Werke auf
den Markt kommen.

Rembrandt, van Rijn. Studienkopf, ca. 1665 Holz, H. 0,48, B. 0,36 aus der
Ausstellung der Firma D. Katz, Dieren, Holland (Photo: Frequin)

Zwei Christian
Rohlfs für die
Berliner
National-Galerie
Aus der Christian
Rohlfs-Ausstellung, die
mehrere Wochen in
der Galerie Nierendorf-
Berlin so großen An-
klang gefunden hat, hat
der bekannte Kunst-
sammler und Freund der

Mal erschien, war das Organ der Wiener
„Gesellschaft für vervielfältigende Kunst“.
Nunmehr erscheinen „Die graphischen
Künste“ in neuer Folge, herausgegeben und
redigiert von dem Wiener Kunsthistoriker
Arpad Weixlgärtner, dem langjährigen
Redakteur der alten Zeitschrift, und Augusto
Calabi, dem ausgezeichneten Mailänder gra-
phischen Fachmann.
Abessinien-Ausstellung in der
Bayer. Staatsbibliothek
in München
Der neue Generaldirektor der’ Bayer.
Staatsbibliothek, Dr. Buttmann, will die
Schätze des Instituts jeweils im Zusammen-
hang mit aktuellen Fragen der Allgemeinheit
zugänglich machen. Den Beginn macht die
derzeitige Abessinien-Ausstellung mit Karten-
material, Literatur, Buch- und Schriftwesen
und Buchmalerei. Man findet Handschriften-
bände mit Ledertaschen und Tragriemen.
Holz- und Preßlederbände, südsemitische

Museen. Baron Eduard von der Heydt zwei
Aquarelle erworben und der Berliner Natio-
nal-Galerie als Leihgabe überwiesen. Es
handelt sich um ein Blumenstilleben „Hän-
gende Sonnenblume“ und um eine Land-
schaftsskizze „Regen am Laggo Maggiore“.

Rechtliche Teilnahme des
Künstlers an der Wert-
steigerung des Kunstwerkes
Die Korporation der freien Berufe und
Künste in Italien hat jetzt eine Sitzungsfolge
abgehalten. auf der u. a. über das lange dis-
kutierte Thema einer gerechten Beteiligung
des Künstlers an der Wertsteigerung seiner
Werke beraten worden ist, wenn diese Werke
von Hand zu Hand gehen, ständig höhere
Preise bringen, ohne dem Künstler einen
wirtschaftlichen Vorteil al:S| den vielleicht
sehr niedrigen Anfangspreis gegeben zu
haben. In dieser Frage der Teilnahme an
der Wertsteigerung ist ja nun nach dem

Achterberg & Co
GROSSBETRIEB FÜR BUCH- rND OFFSETDRUCK
lllustr. Kataloge für Kunstauktionen
zu Vorzugspreisen. Ein- und mehrfar-
bige Prospekte, Plakate, Werbe- und
Zeitschriften, Bücher zu zeitgemäß
niedrigen Preisen
BERLIN SW 61 » BELLE-ALLIANCE-STRASSE »2
Fernsprecher: F6 Baerroald Sammel - N ummer 9541

Künstler vor allem der Kunsthandel intel“
essiert. insofern als ihm, wie auch vor dH
Korporation ausgeführt worden ist. seh*
häufig ein Gutteil Verdienst an der Wei'1'
Steigerung durch geschickte Verkaufslanz'6'
rung zufällt. Es war vorauszusehen, daß uia"
zu einem Kompromiß kommen mußte. D’1
Rechtsentscheidung ist durch den Justiz-'
niinister dahin zusammengefafit worden, dal’
eine nachträgliche Beteiligung des Künstler-
an der Wertsteigerung gesetzlich immer dar"1
zu erfolgen habe, wenn der Wert des Kunst'
Werkes über 5000 Lire hinaufsteigt, also übe1
1000 Mark zu liegen kommt. Ausgehend vo"
dieser durch den Justizminister festgelegte'1
Entscheidung, die die Zustimmung sowohl des
Kunsthandelsvertreters in der Korporation
Giacomini wie des Künstlergewerkschafts'
Vertreters Prof. Maraini gefunden hat. wir'1
nun eine Sonderkommission die Normen fest'
legen, nach denen der Künstler an der Wer1'
Steigerung zu beteiligen ist. Die Einschaltung
des Künstlers in die späteren Höherbewel'
tungen ist damit erreicht. Nicht aber et'
scheinen Verluste eingeschätzt, die de'
Kunsthandel bei modischen Ueberbewei'
tungen von Werken und späteren Unter'
bewertungen zu tragen hat. Die Einschaltung
des Künstlers an der Höherbewertung ist da-
mit vornehmlich als eine soziale, freilich a"'
gesicht« des Notstandes in der Künstlerschaf1
gerechte und notwendige Maßnahme anz"'
sehen. th.
Personalien
Michel Blümelhuber, der berühmte Meiste
des Stahlschnittes, ist in Steyr in Oberösterreich im 71.
bensjahr gestorben. Aus einer Schwertfegerfamilie her'
vorgegangen, hat Blümelhuber u. a. den Schlüssel für den
neuen Linzer Dom, die Jagdmesser für den Erzherzog
Franz Ferdinand und den Landgrafen Fürstenberg, da9
Stahlkreuz für Kalksburg, das Armband für Kaiserin Zit0'
den Brustanhänger der Herzogin Sophie von Hohenberg'
den Starhembergschen Brieföffner geschaffen. P-

Neuer Vorstand der Berliner Sezession
In ihrer Jahresversammlung wählte die Berliner
Zession (Zusammenschluß 1934) als ihren Vorsitzende11
Prof. Adolf Strübe. In den engeren Vorstand wurde’1
gewählt: Ernesto de Fiori, Herbert Garbe, Franz Len^
(letzterer als stellvertretender Vorsitzender).
In derselben Versammlung wurden eine Anzahl jö*1'
gerer Künstler als Mitglieder vorgeschlagen und e’nJ
stimmig gewählt, es sind: die Maler.- Otto Freytag, Hein
Fuchs, Hasso von Hugo, Carl Schneiders, Hermann Teuber-
Die Bildhauer: Hermann Blumenthal, Hans Mettel, Wernel
Primm.

Die Zukunft des Vereins Berliner Künstler.
An einem Festabend im Vereinshaus an der Tie^
gartenstraße, auf dem Staatskommissar Hans Hinke
mit einer sich für die Kameradschaft unter den Künstler|1
einsetzenden Ansprache ein vom Maler Triebsch 9e
maltes Bild des Führers weihte« sprach der Präsident de'
Reichskammer der bildenden Künste, Prof. Honig, über
Zukunft der Künstlerschaft. Er betonte, daß keine Org°
nisation die Mitarbeit der Einzelnen entbehren könn6,
forderte eine Abwendung vom bisherigen Ausstellung5
betrieb und die Heranführung der ausübenden Kräf|6
an Aufgaben, die aus dem wirtschaftlichen Leben
Nation herauswachsen. Auch eine Reform der Hoc^1

lllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll^”
Abonnieren Sie die
WELTKUNSl


schulen an Haupt und Gliedern täte Not, um diesem Zie'^
zu dienen, das nicht von heute auf morgen erreicht werde'1
könne. Der mit dieser Ansprache eingeführte neue
Vorsitzende des Vereins, Prof. Dr. h. c. Ludwig Dettmar“1'
wandte sich gegen die Zersplitterung in einzeln6
Künstlergruppen. Geplant sei, sämtliche Berliner Künstle1-
mit Namen und alle aufstrebenden jüngeren Talente, d,e
an dem Aufbau mitwirken könnten, im Verein Berlinef
Künstler zusammenzufassen. Er sprach sich gegen do9
Schaffen in historisierenden Formen aus. Die Frage nac
Können und Technik wäre abzulösen durch die nach
Talent und Charakter. Der Verein, dessen Haus
neue Räume vergrößert werden soll, würde auf
Mitarbeit von jedem für die Zukunft des deutsche“
Volkes ernstlich bemühten Künstler der Reichshauptsta^1
zählen. Z.

Berichtigung
In unserem Artikel „Holländische Ausstellungen ,rfI
Jahre 1936" aus unserer Nummer 3, Seite 2, geht irrtüm
licherweise hervor, daß die Firma D. Katz, Dieren, ein6
neue Niederlassung im Haag gegründet hat. Zu be
richtigen bitten wir, daß die Firma D. Katz nach wie
ihren Hauptsitz in Dieren und ihre Filiale in Arnheim haf'
Die im Haag neugegründete Kunsthandlung Gebr. Ko^
steht absolut in keinem Zusammenhang mit der Firm
D. Katz, Dieren.

KUNSTHAUS MALMEDE

.Intiquitut«n • Gtmiiltle (ilttr Mtt'ttr
KÖLN o. Rh , UNTER SACHSENHAUSEN 33


Verantwortliche Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch
Siebenrabengasse 9 (Tel.
P a r i s i e n : Dr. J. I. de
I i e n : Gerhard Reinboth,
Weltkunst-Verlag G. m. b.
Inseratentarif auf Verlangen.
unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Ma¬
nuskripts alle Verlogsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61.

und C. A. Breuer. — Vertretungen im Inland: München: Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstraße 92 / K ö I n : K. H. Bodensiek, Köln-Holweide,
62 400). Vertretungen im Ausland: England: Dr. Gustav Delbanco, 4, Lawn Road, London / Frankreich: Geschäftsstelle in Paris. Directeur de notre Bureau
Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e, T6I.: Jasmin 18—90; Redacteur: Dr. Fritz Neugass, 11, rue Toullier, Paris 5e. / Holland : Dr. W. Mautner, 13, Haringvlietstraat, Amsterdam / Itc-
213, Via Posillipo, Neapel / Oesterreich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Rußland: Paul Ettinger, 10—92, Nowo-Basmannaja, Moskau (66). — Erscheint im
H., Berlin W 62. — D.A. IV. Qu. 2533. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag.
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für

AR

OFFIZ!


^scheint
B«Hin W6x,
‘n den M
B’nkkonto:
Berlin W 62
I45J1

U n b e k a
1 ’ o n a I -


Der L<
Gelang es
p°rträt de
Thomas V
gerichtet
Es kon
Cemälde,
JJt Thom:
“"lUanisti
’^ken Ecl
gibt Datu
at>- Auf
Witter Ga
^chwieger
dai
^sonders
dafi die €
Scheinlicli
“olbein k
Geführt h:
Schwunde

Antik

Berlij

L
 
Annotationen