DIE WELTKUNST
Ausstellungen
Verein Berliner Künstler
Werke von einigen jüngeren Malern nnd
Plastikern sind diesmal im Hause des Ver-
eins Berliner Künstler zu einer Gäste-Aus-
stellung vereinigt worden. Man sieht eine
gut gewählte und farbig sehr eindrucksvolle
Kollektion Otto N i e m e y e r - H o 1 s t e i n.
Der Eindruck, daß Rudolf Riester zu den
bemerkenswertesten Kräften der jungen Ge-
neration gehört, verstärkt sich. Aber auch
der noch weniger bekannte Johannes Saß,
der von Heckel ausgehend zu einer persön-
lichen Form vordringt, erweist sich in hell-
klingenden südlichen Landschaften als ein
beachtenswertes Talent. Hans Stübners
märkische Landschaften und sein „Weih-
nachtsmarkt“ und Heinz F u c h s Winter-
bilder bleiben haften. Ungleicher der Ein-
druck bei Erich Büttner, der hier mit
einigen wesentlich vom Graphischen her be-
einflußten Stücken beteiligt ist. Und eine so
viel versprechende Kraft wie Herbert
Häfner folgt in seinen neuen Bildern
immer noch zu stark dem Vorbild von
Marees. Unter den plastischen Werken fallen
die liebevoll in Holz durchgeführten Tier-
skulpturen von Rudolf Leptien auf, dann
die bewegte Gewandfigur und eine aus-
drucksreiche Tonbüste von Alfred Sachs,
vor allem jedoch die kleine Kollektion Anton
Gräuel, dessen jüngste Arbeiten bis auf
den „Ausschreitenden Sämann“ in ihren
Formen sehr schön zusammengehalten sind.
Zk.
Deutsche Romantik
im Stettiner Museum
liehen Kollektion von Heinrich Franz-Dreber
das in Sepia und Feder ausgeführte ..Wiesen-
tal“. Z.
Eine vom Stettiner Museumsverein im Städ-
tischen Museum veranstaltete Ausstellung
deutscher Kunst des ausgehenden 18. und
frühen 1(9. Jahrhunderts beschränkt sich aus-
schließlich auf bisher kaum zugänglich ge-
wesene Stücke aus Stettiner Privatbesitz. Her-
vorragend beteiligt ist die Sammlung Rudolf
Hintze mit Bildern von Blechen, Carus, Dillis,
Blättern von Caspar David Friedrich, Martin
von Rohden und anderen. Die reiche, vom
Museumsdirektor Otto Holtze getroffene Aus-
wahl bringt ferner viele weitere Künstler der
Goethezeit, darunter auch solche, die heute
noch kaum zureichend bekannt sind. Eine um-
fangreiche Sonderschau von Skizzen und Stu-
dien Heinrich Franz-Drebers, Aquarellen und
Tuschzeichnungen des Schlesiers Mathe und
des erst jetzt wiederentdeckten Thüringers
Karl Wagner, die Entwürfe Joseph Anton
Kochs zu den Wandbildern, Zeichnungen,
wie die von Ferdinand von Olivier und
Bonaventura Genelli, eine so bedeutende
Darstellung aus dem Nazarenerkreis wie
die „Maria mit dem Christuskind und kleinem
Johannes“ von Peter Cornelius sind in hohem
Maße geeignet, die Freude an der Kunst zu
steigern und damit auch vorbildlich auf die
Sammeltätigkeit privater Liebhaber einzuwir-
ken. Ein Ziel, für das sich der rührige Stet-
tiner Museumsverein seit langem mit sicht-
Jose Clara, Mädchen-Torso. Ausstellung zeitgenös-
sischer spanischer Kunst im MuseeJeu de Paume,
Paris (Phot. Arch. phot.)
Zeit gen össische
spanische Kunst
im Musee du Jeu de Paume in Paris
Fast nie hat man in Spanien selbst Gelegen-
heit, die moderne Kunst des Landes in ihrer
Gesamtheit zu studieren. Nie hat man ver-
sucht, die Vielseitigkeit und die Besonderheit
der spanischen Kunst unserer Tage wirksam
zu zeigen. Erst, wenn die „Gesellschaft spa-
nischer Künstler“ in Madrid sich entschließt,
im Ausland, dazu noch in Paris, einen Quer-
schnitt durch ihr Schaffen zu zeigen, kann
man darauf rechnen, einer interessanten und
vielseitigen Auswahl von Werken spanischer
Kunst zu begegnen.
Wenn man die über 400 Werke betrachtet,
die in den lichten Räumen des „Jeu de Paume“
vereinigt sind, gewinnt man erst einen Ein-
blick in den Reichtum und die Tiefe der spa-
nischen Seele. Es ist nicht ein Gedanke, der
die moderne Kunst Spaniens beherrscht, wie
zur Zeit der Greco, Velasquez und auch noch
Goyas, sondern fast alle Landschaften zeigen
ihr besonderes Gepräge. Da-
zu kommt, daß viele spa-
nische Künstler ihre Lehr-
jahre in Paris verbrachten
oder daß sie sogar Paris als
ihre zweite Heimat wählten,
so daß ein Abglanz der
künstlerischen Tendenzen
der gesamten europäischen
Malerei in ihrem Schaffen
zum Ausdruck kommt. Die
große Tradition der spani-
schen Kunst ist auch heute
noch nicht erloschen: Ek-
stase und Mystik erscheinen
neben einem erdhaften Rea-
lismus und klassische Strenge
wetteifert mit einet sur-
realistischen Gedanken-
kunst. D. F. N.
Sonderausstellun g
im Historischen
Stadtmuseum in
München
Es sind die Neuerwer-
bungen der Jahre 1934/35,
die gezeigt werden. Sie
beweisen, daß der Leiter
des Museums, Amtmann
Schießl, die Aufgabe
seines Museums von der
Warte des Kunst- und Kul-
turhistorikers aus sieht. In
diesem Sinne wird oft auch
das scheinbar unbedeutende
wichtig und bedeutungsvoll.
Aber auch viel Wertvolles
ist zu sehen: Bildnisse aller
Caspar David Friedrich, Segelschiffe. Aquarell, Feder. Ausstellung:
Deutsche Romantik. Stettin, Städtisches Museum (Kl. Museum)
lichem Erfolg einsetzte. Wir bringen aus die-
ser Ausstellung, die über die Grenzen der Stadt
hinaus Interesse erregt, Abbildungen der von
Caspar David Friedrich in Aquarell und Feder
geschaffenen „Segelschiffe“, und aus der statt-
Art (aus einem Bestand von
15 000), Stadtansichten, Por-
zellane und Medaillen, ein schönes Kruzifix
des Münchener Bildhauers Ignaz Günther,
Schnitzwerke usw. Aus seit langem in Mün-
chen blühenden Industrien stammen Uhren
und optische Instrumente sowie Erzeugnisse
Jahrg. X, Nr. 13 vom 29. März 1936
Jahrg. X, N
aus Wachs. Sobald der letzte Flügel des goti- ausgestellten Musikinstrumente bilden den
sehen Gebäudes ausgebaut sein wird, soll eine Grundstock einer neuen Abteilung,
alte Wachszieherei aufgestellt werden. Die F.
AUKTIONS-VORBERICHTE
Berlin, 1., 2., 8. April
Dr. Mandelbaum & P. P. Kronthal
kündigen für den 1. und 2. April die Verstei-
gerung des Nachlasses H. Schwabach, Villa
Hildebrandstr. 16, an. Zwei Brüsseler Gobelins
des 18. Jhdt. mit kleinen Figuren und eine
kleine gewählte Sammlung von Gemälden in-
und ausländischer Meister dürften den inter-
essantesten Teil der Versteigerung bilden. Na-
men wie Aelbert Cuyp, Bürkel, Gaisser,
Munthe, Kowalski, Vautier werden aufgeführt.
Am 8. April folgt eine Versteigerung von
Gemälden hauptsächlich der Münchener
Schule, wie Baumgartner, E. Schleich, Zügel.
Ferner werden schöne Perser-Teppiche und
Mobiliar des 18. Jhdt. ausgeboten. Unter den
alten Meistern dieser Auktion finden wir ein
Stilleben des Ad. van Utrecht, sowie italie-
nische Barock-Bilder, unter dem Kunstgewerbe
ein sehr interessantes Stralsunder Fayence-
Speise-Service des 18. Jahrhunderts.
Berlin, 31. März
Der Versteigerer Gerhard Harms
bringt am 31. März in Berlin-Schmargendorf,
Hohenzollerndamm 112, die sehr geschmack-
volle Wohnungseinrichtung und den Kunst-
besitz II. auf den Markt: es handelt sich um
englische und französische Möbel des 17. bis
18. Jahrhunderts, Stilmobiliar, ein Chippen-
dale-Speisezimmer, Perserteppiche, Kleinkunst,
Silber und verschiedenes Kunstgewerbe. Unter
den Bildern notiert man zwei Ansichten aus
Stift Neuburg von Trübner, eine märkische
Landschaft von Leistikow und eine „Dorf-
straße“ von Droochsloot.
Hamburg, 2./3. April
Bücher und Graphik alller Zeiten werden
am 2. und 3. April von der Antiquariats-Ab-
teilung der Firma Dr. Ernst Hau sw e-
dell & Co. versteigert. Die Versteigerung
beginnt mit einer Reihe von Inkunabeln,
zum großen Teil in Einbänden der Zeit. Es
folgen zahlreiche Drucke und Werke des
16.—19. Jahrhunderts, Erstausgaben und illu-
strierte Bücher aus den hervorragendsten
Druckereien, ferner Buchwesen, Bibliogra-
phie und Kunstgeschichte. In der Abteilung
Alte Graphik sind zu nennen: Kupferstiche
von Bartolozzi, Callot, Chodowiecki, Dau-
mier, Ludwig E. Grimm, Hogarth, Lucas van
Leyden, Menzel. Ostade, Piranesi, Pietsch.
Rembrandt, Ridinger, Rowlandson, Georg Fr.
Schmidt, Waterloo, eine Federzeichnung von
Aert de Gelder, eine aquarellierte Zeichnung
iron Constantin Troyon; ferner eine große
Anzahl alter Ansichten und Landkarten. In
der Abteilung Moderne Graphik befinden
sich zahlreiche Holzschnitt- und Radierungs-
folgen lebender Künstler, eine schöne Blei-
stiftzeichnung von Rodin u. a.
Brüssel, 30. März
hi der Galerie Fievez gelangen am
30. März Gemälde alter Meister zur Versteige-
rung. Hervorzuheben ein schöner Carei Fa-
britius, Bildnisse von van Dyck und Pourbus,
eine Skizze von Rubens und Werke von Paul
Bril, D. Vinckeboons, L. van Uden, Droogsloot
und Codde.
New York, 3.—4. April
Eine eminent wichtige Versteigerung der
American Art Association-Ander-
son Galleries bringt am 3. April die Gra-
phiksammlung Henry Graves jr. zum Aus-
gebot: 115 Meisterblätter alter und moderner
Graphik. Die Sammlung ist nach höchsten
Qualitätsgesichtspunkten zusammengestellt,
und man findet die Hauptstücke von Dürer
und Rembrandt in vorzüglichsten Abdrucken
aus berühmten älteren Sammlungen. Daneben
in gleichen Qualitäten Kostbarkeiten von
Whistler. Cameron. Haden, Meryon und Mc-
Bev.
Am 3. und 4. April wird an derselben Stelle
die Sammlung Marsden J. Perry mit ihren um-
fangreichen und schönen Beständen an eng-
lischem Chippendale-Mobiliar versteigert.
Heinrich Franz-Dreber, Wiesental. Ausstellung: Deutsche Romantik.
Stettin, Städtisches Museum (Kl. Museum)
Nr.
A r
135
15C
15C
166C
10C
100(1
47C
500
310
825
20C
1801
13C
11C
75
30C
24C
11C
20C
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V t s C h e
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Sälde, Ac
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St s“isburg:
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5eker, Du
Kunst.
PREISBERICHTE
zum Einträgen in den Katalog
Auktionshaus Union, Berlin W 35
26.-27. Febr. 1936. Bes. H. Bin. W 35 Stülerstr. 11
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900 —
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Kristall-Lüster im Louis XVI.-Stil
160.—
161
Papierkorb im Jacob-Stil
115 —
170
Barockkommode. Mitteldeutsch, um 1750
560 —
172
Louis XVI.-Paravent
320 —
180
Lothringer Leinenschrank, um 1750
240 —
187
Peter Lely. Lwd. Gr. 0.76 : 0.94 cm
2075 —
193
Barbstich Cry of London
130 —
199
Augsburger Meister, um 1580. Holz
Gr. 88 : 95 cm
870 —
200
Jan Davidz de Heern Gr. 32 : 40 cm
1310 —
202
Kreis des P. Breughel
205 —
217
O. Bauriedl. Gr. 86 : 100 cm
100 —
H. Bukowski, Stockholm
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Nr.
Kr. Nr. Kr. Nr.
Kr.
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400.— 7 700.— II 16
1750.--
2
220.— 1 8 400.- - | 17
650.—
3
1500.— 10 800. 18
4420,-
4
2750.— 12 400, 19
410.—
6
365.— 15 550.- 20
1815.—
Nr.
Kr.
Nr.
Kr.
Nr.
i
Kr.
21
960, -
29
5125—
38
1410.—'
22
645.
30
2150.—
39
375.-'
23
795,
31
4000—
40
360-
24
600.—
32
1810.—
41
315.-
25
2025.- -
33
8175.—
42
700-
27
4725.—
36
810—
43
650-
28
3550.—
37
705.—
I-
orts, folg*
Paul Graupe, Berlin
W 9
Auktion 150 vom
23—24.
März
1935
Ver
schiedener
1 e u t sc h e r Kunst- ■:
besitz
P
reise ab RM 50.-
Nr.
Mark
Nr.
Mark
Nr.
Mark
2
400.—
24
1650—
53
100.—
4
100.—
25
700—
54
200.—
6
130.—
27
80—
59
80 —
7
1750.—
29
100—
62a
100-
8
2250.—
32
250—
67
500-
9
510.—
33
240—
68
1750.—
10
110.—
34
3150—
69
500-
11
420.—
36
190—
72a
800-
12
1750.—
37
360—
b
800 - |
13
950.—
39
50.—
73
10600.-':
14
220.—
40
370—
74
400.-d
16
1050.—
44
81—
75
470.—;
18
50.—
46
190—
77
29.50.-d
19
55.—
47
100—
78
200.—1
20
110.—
48
500—
79
210.-'
21
750.—
50
180—
80
210.-1
23
1500.—
51
400—
81
420 -
GEMÄLDE-AUKTION in ZÜRICH
am 4. April 1956 — Ausstellung vom 20. März — 5. April
SCHWEIZER MALEREI und Werke von deutschen,
französischen und italienischen Meistern des 19. u. 2O.Jahrhdts.
Bahnhofstr. 1 GALERIE NEUPERTa.-g.
G E M
A. Os
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Ausstellungen
Verein Berliner Künstler
Werke von einigen jüngeren Malern nnd
Plastikern sind diesmal im Hause des Ver-
eins Berliner Künstler zu einer Gäste-Aus-
stellung vereinigt worden. Man sieht eine
gut gewählte und farbig sehr eindrucksvolle
Kollektion Otto N i e m e y e r - H o 1 s t e i n.
Der Eindruck, daß Rudolf Riester zu den
bemerkenswertesten Kräften der jungen Ge-
neration gehört, verstärkt sich. Aber auch
der noch weniger bekannte Johannes Saß,
der von Heckel ausgehend zu einer persön-
lichen Form vordringt, erweist sich in hell-
klingenden südlichen Landschaften als ein
beachtenswertes Talent. Hans Stübners
märkische Landschaften und sein „Weih-
nachtsmarkt“ und Heinz F u c h s Winter-
bilder bleiben haften. Ungleicher der Ein-
druck bei Erich Büttner, der hier mit
einigen wesentlich vom Graphischen her be-
einflußten Stücken beteiligt ist. Und eine so
viel versprechende Kraft wie Herbert
Häfner folgt in seinen neuen Bildern
immer noch zu stark dem Vorbild von
Marees. Unter den plastischen Werken fallen
die liebevoll in Holz durchgeführten Tier-
skulpturen von Rudolf Leptien auf, dann
die bewegte Gewandfigur und eine aus-
drucksreiche Tonbüste von Alfred Sachs,
vor allem jedoch die kleine Kollektion Anton
Gräuel, dessen jüngste Arbeiten bis auf
den „Ausschreitenden Sämann“ in ihren
Formen sehr schön zusammengehalten sind.
Zk.
Deutsche Romantik
im Stettiner Museum
liehen Kollektion von Heinrich Franz-Dreber
das in Sepia und Feder ausgeführte ..Wiesen-
tal“. Z.
Eine vom Stettiner Museumsverein im Städ-
tischen Museum veranstaltete Ausstellung
deutscher Kunst des ausgehenden 18. und
frühen 1(9. Jahrhunderts beschränkt sich aus-
schließlich auf bisher kaum zugänglich ge-
wesene Stücke aus Stettiner Privatbesitz. Her-
vorragend beteiligt ist die Sammlung Rudolf
Hintze mit Bildern von Blechen, Carus, Dillis,
Blättern von Caspar David Friedrich, Martin
von Rohden und anderen. Die reiche, vom
Museumsdirektor Otto Holtze getroffene Aus-
wahl bringt ferner viele weitere Künstler der
Goethezeit, darunter auch solche, die heute
noch kaum zureichend bekannt sind. Eine um-
fangreiche Sonderschau von Skizzen und Stu-
dien Heinrich Franz-Drebers, Aquarellen und
Tuschzeichnungen des Schlesiers Mathe und
des erst jetzt wiederentdeckten Thüringers
Karl Wagner, die Entwürfe Joseph Anton
Kochs zu den Wandbildern, Zeichnungen,
wie die von Ferdinand von Olivier und
Bonaventura Genelli, eine so bedeutende
Darstellung aus dem Nazarenerkreis wie
die „Maria mit dem Christuskind und kleinem
Johannes“ von Peter Cornelius sind in hohem
Maße geeignet, die Freude an der Kunst zu
steigern und damit auch vorbildlich auf die
Sammeltätigkeit privater Liebhaber einzuwir-
ken. Ein Ziel, für das sich der rührige Stet-
tiner Museumsverein seit langem mit sicht-
Jose Clara, Mädchen-Torso. Ausstellung zeitgenös-
sischer spanischer Kunst im MuseeJeu de Paume,
Paris (Phot. Arch. phot.)
Zeit gen össische
spanische Kunst
im Musee du Jeu de Paume in Paris
Fast nie hat man in Spanien selbst Gelegen-
heit, die moderne Kunst des Landes in ihrer
Gesamtheit zu studieren. Nie hat man ver-
sucht, die Vielseitigkeit und die Besonderheit
der spanischen Kunst unserer Tage wirksam
zu zeigen. Erst, wenn die „Gesellschaft spa-
nischer Künstler“ in Madrid sich entschließt,
im Ausland, dazu noch in Paris, einen Quer-
schnitt durch ihr Schaffen zu zeigen, kann
man darauf rechnen, einer interessanten und
vielseitigen Auswahl von Werken spanischer
Kunst zu begegnen.
Wenn man die über 400 Werke betrachtet,
die in den lichten Räumen des „Jeu de Paume“
vereinigt sind, gewinnt man erst einen Ein-
blick in den Reichtum und die Tiefe der spa-
nischen Seele. Es ist nicht ein Gedanke, der
die moderne Kunst Spaniens beherrscht, wie
zur Zeit der Greco, Velasquez und auch noch
Goyas, sondern fast alle Landschaften zeigen
ihr besonderes Gepräge. Da-
zu kommt, daß viele spa-
nische Künstler ihre Lehr-
jahre in Paris verbrachten
oder daß sie sogar Paris als
ihre zweite Heimat wählten,
so daß ein Abglanz der
künstlerischen Tendenzen
der gesamten europäischen
Malerei in ihrem Schaffen
zum Ausdruck kommt. Die
große Tradition der spani-
schen Kunst ist auch heute
noch nicht erloschen: Ek-
stase und Mystik erscheinen
neben einem erdhaften Rea-
lismus und klassische Strenge
wetteifert mit einet sur-
realistischen Gedanken-
kunst. D. F. N.
Sonderausstellun g
im Historischen
Stadtmuseum in
München
Es sind die Neuerwer-
bungen der Jahre 1934/35,
die gezeigt werden. Sie
beweisen, daß der Leiter
des Museums, Amtmann
Schießl, die Aufgabe
seines Museums von der
Warte des Kunst- und Kul-
turhistorikers aus sieht. In
diesem Sinne wird oft auch
das scheinbar unbedeutende
wichtig und bedeutungsvoll.
Aber auch viel Wertvolles
ist zu sehen: Bildnisse aller
Caspar David Friedrich, Segelschiffe. Aquarell, Feder. Ausstellung:
Deutsche Romantik. Stettin, Städtisches Museum (Kl. Museum)
lichem Erfolg einsetzte. Wir bringen aus die-
ser Ausstellung, die über die Grenzen der Stadt
hinaus Interesse erregt, Abbildungen der von
Caspar David Friedrich in Aquarell und Feder
geschaffenen „Segelschiffe“, und aus der statt-
Art (aus einem Bestand von
15 000), Stadtansichten, Por-
zellane und Medaillen, ein schönes Kruzifix
des Münchener Bildhauers Ignaz Günther,
Schnitzwerke usw. Aus seit langem in Mün-
chen blühenden Industrien stammen Uhren
und optische Instrumente sowie Erzeugnisse
Jahrg. X, Nr. 13 vom 29. März 1936
Jahrg. X, N
aus Wachs. Sobald der letzte Flügel des goti- ausgestellten Musikinstrumente bilden den
sehen Gebäudes ausgebaut sein wird, soll eine Grundstock einer neuen Abteilung,
alte Wachszieherei aufgestellt werden. Die F.
AUKTIONS-VORBERICHTE
Berlin, 1., 2., 8. April
Dr. Mandelbaum & P. P. Kronthal
kündigen für den 1. und 2. April die Verstei-
gerung des Nachlasses H. Schwabach, Villa
Hildebrandstr. 16, an. Zwei Brüsseler Gobelins
des 18. Jhdt. mit kleinen Figuren und eine
kleine gewählte Sammlung von Gemälden in-
und ausländischer Meister dürften den inter-
essantesten Teil der Versteigerung bilden. Na-
men wie Aelbert Cuyp, Bürkel, Gaisser,
Munthe, Kowalski, Vautier werden aufgeführt.
Am 8. April folgt eine Versteigerung von
Gemälden hauptsächlich der Münchener
Schule, wie Baumgartner, E. Schleich, Zügel.
Ferner werden schöne Perser-Teppiche und
Mobiliar des 18. Jhdt. ausgeboten. Unter den
alten Meistern dieser Auktion finden wir ein
Stilleben des Ad. van Utrecht, sowie italie-
nische Barock-Bilder, unter dem Kunstgewerbe
ein sehr interessantes Stralsunder Fayence-
Speise-Service des 18. Jahrhunderts.
Berlin, 31. März
Der Versteigerer Gerhard Harms
bringt am 31. März in Berlin-Schmargendorf,
Hohenzollerndamm 112, die sehr geschmack-
volle Wohnungseinrichtung und den Kunst-
besitz II. auf den Markt: es handelt sich um
englische und französische Möbel des 17. bis
18. Jahrhunderts, Stilmobiliar, ein Chippen-
dale-Speisezimmer, Perserteppiche, Kleinkunst,
Silber und verschiedenes Kunstgewerbe. Unter
den Bildern notiert man zwei Ansichten aus
Stift Neuburg von Trübner, eine märkische
Landschaft von Leistikow und eine „Dorf-
straße“ von Droochsloot.
Hamburg, 2./3. April
Bücher und Graphik alller Zeiten werden
am 2. und 3. April von der Antiquariats-Ab-
teilung der Firma Dr. Ernst Hau sw e-
dell & Co. versteigert. Die Versteigerung
beginnt mit einer Reihe von Inkunabeln,
zum großen Teil in Einbänden der Zeit. Es
folgen zahlreiche Drucke und Werke des
16.—19. Jahrhunderts, Erstausgaben und illu-
strierte Bücher aus den hervorragendsten
Druckereien, ferner Buchwesen, Bibliogra-
phie und Kunstgeschichte. In der Abteilung
Alte Graphik sind zu nennen: Kupferstiche
von Bartolozzi, Callot, Chodowiecki, Dau-
mier, Ludwig E. Grimm, Hogarth, Lucas van
Leyden, Menzel. Ostade, Piranesi, Pietsch.
Rembrandt, Ridinger, Rowlandson, Georg Fr.
Schmidt, Waterloo, eine Federzeichnung von
Aert de Gelder, eine aquarellierte Zeichnung
iron Constantin Troyon; ferner eine große
Anzahl alter Ansichten und Landkarten. In
der Abteilung Moderne Graphik befinden
sich zahlreiche Holzschnitt- und Radierungs-
folgen lebender Künstler, eine schöne Blei-
stiftzeichnung von Rodin u. a.
Brüssel, 30. März
hi der Galerie Fievez gelangen am
30. März Gemälde alter Meister zur Versteige-
rung. Hervorzuheben ein schöner Carei Fa-
britius, Bildnisse von van Dyck und Pourbus,
eine Skizze von Rubens und Werke von Paul
Bril, D. Vinckeboons, L. van Uden, Droogsloot
und Codde.
New York, 3.—4. April
Eine eminent wichtige Versteigerung der
American Art Association-Ander-
son Galleries bringt am 3. April die Gra-
phiksammlung Henry Graves jr. zum Aus-
gebot: 115 Meisterblätter alter und moderner
Graphik. Die Sammlung ist nach höchsten
Qualitätsgesichtspunkten zusammengestellt,
und man findet die Hauptstücke von Dürer
und Rembrandt in vorzüglichsten Abdrucken
aus berühmten älteren Sammlungen. Daneben
in gleichen Qualitäten Kostbarkeiten von
Whistler. Cameron. Haden, Meryon und Mc-
Bev.
Am 3. und 4. April wird an derselben Stelle
die Sammlung Marsden J. Perry mit ihren um-
fangreichen und schönen Beständen an eng-
lischem Chippendale-Mobiliar versteigert.
Heinrich Franz-Dreber, Wiesental. Ausstellung: Deutsche Romantik.
Stettin, Städtisches Museum (Kl. Museum)
Nr.
A r
135
15C
15C
166C
10C
100(1
47C
500
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13C
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5eker, Du
Kunst.
PREISBERICHTE
zum Einträgen in den Katalog
Auktionshaus Union, Berlin W 35
26.-27. Febr. 1936. Bes. H. Bin. W 35 Stülerstr. 11
(Forts, aus Nr. 11/X. Die wichtigsten Preise über RM 100.—)
Nr.
Mark
153
Ein Paar Polstersessel, engl. Form Mahg.
245 —
154
Sofabank im Empire-Stil Mahg.
215.—
157
Engi. Dielenuhr, Nuß-Wurzelholz um 1780
900 —
158
Kristall-Lüster im Louis XVI.-Stil
160.—
161
Papierkorb im Jacob-Stil
115 —
170
Barockkommode. Mitteldeutsch, um 1750
560 —
172
Louis XVI.-Paravent
320 —
180
Lothringer Leinenschrank, um 1750
240 —
187
Peter Lely. Lwd. Gr. 0.76 : 0.94 cm
2075 —
193
Barbstich Cry of London
130 —
199
Augsburger Meister, um 1580. Holz
Gr. 88 : 95 cm
870 —
200
Jan Davidz de Heern Gr. 32 : 40 cm
1310 —
202
Kreis des P. Breughel
205 —
217
O. Bauriedl. Gr. 86 : 100 cm
100 —
H. Bukowski, Stockholm
26.-27. Febr. 1936. Slg. Richard Hultmarks
Oelgemälde, Antiquitäten
Nr.
Kr. Nr. Kr. Nr.
Kr.
1
400.— 7 700.— II 16
1750.--
2
220.— 1 8 400.- - | 17
650.—
3
1500.— 10 800. 18
4420,-
4
2750.— 12 400, 19
410.—
6
365.— 15 550.- 20
1815.—
Nr.
Kr.
Nr.
Kr.
Nr.
i
Kr.
21
960, -
29
5125—
38
1410.—'
22
645.
30
2150.—
39
375.-'
23
795,
31
4000—
40
360-
24
600.—
32
1810.—
41
315.-
25
2025.- -
33
8175.—
42
700-
27
4725.—
36
810—
43
650-
28
3550.—
37
705.—
I-
orts, folg*
Paul Graupe, Berlin
W 9
Auktion 150 vom
23—24.
März
1935
Ver
schiedener
1 e u t sc h e r Kunst- ■:
besitz
P
reise ab RM 50.-
Nr.
Mark
Nr.
Mark
Nr.
Mark
2
400.—
24
1650—
53
100.—
4
100.—
25
700—
54
200.—
6
130.—
27
80—
59
80 —
7
1750.—
29
100—
62a
100-
8
2250.—
32
250—
67
500-
9
510.—
33
240—
68
1750.—
10
110.—
34
3150—
69
500-
11
420.—
36
190—
72a
800-
12
1750.—
37
360—
b
800 - |
13
950.—
39
50.—
73
10600.-':
14
220.—
40
370—
74
400.-d
16
1050.—
44
81—
75
470.—;
18
50.—
46
190—
77
29.50.-d
19
55.—
47
100—
78
200.—1
20
110.—
48
500—
79
210.-'
21
750.—
50
180—
80
210.-1
23
1500.—
51
400—
81
420 -
GEMÄLDE-AUKTION in ZÜRICH
am 4. April 1956 — Ausstellung vom 20. März — 5. April
SCHWEIZER MALEREI und Werke von deutschen,
französischen und italienischen Meistern des 19. u. 2O.Jahrhdts.
Bahnhofstr. 1 GALERIE NEUPERTa.-g.
G E M
A. Os
Furini
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