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D1EWELTKUNST

Jahrg. X, Nr. 29/50 vom

Nachrichten von Überall

Staatspreise
der preußischen Akademie
Die Akademie der Künste schreibt die
Großen Staatspreise aus, um die sich in diesem
Jahre Maler und Bildhauer bewerben können.
Vorbedingung ist, daß die Bewerber um die
Großen Staatspreise ihren Wohnsitz in Preußen


Uschak (Siebenbürger), 16. Jahrhundert. 148:102 cm
Galerie Seiler, Berlin (Phot. Seiler)

bzw. falls sie nicht innerhalb Preußens woh-
nen, vor dem 30. Januar 1934 (Gesetz über den
Neuaufbau des Reiches) die preußische Staats-
angehörigkeit besessen haben. Sie dürfen am
Tage des ersten Einlieferungstermines, dem
7. Dezember 1936, das 32. Lebensjahr nicht
überschritten haben. Nichtdeutsche Künstler
sind von der Bewerbung ausgeschlossen.
Die näheren Ausschreibungsbedingungen
können von der. Akademie der Künste, Berlin
W 8, Pariser Platz 4, bezogen werden.

Ein Gesamtkatalog farbiger
Gemälde-Wiedergaben
Ein auf Veranlassung der Carnegie-Corpo-
ration in New York ausgearbeiteter „Catalogue
of selected color reproductions" ist soweit fort-
geschritten, daß er bereits im Herbst in zwei
mit je 500 Abbildungen illustrierten Bänden
bei Raymond & Raymond in New York er-
scheinen wird. Das Werk verspricht ein wert-
volles Nachschlagewerk zu werden.

Antwerpen
und das Rubens-Jubiläum
Der 300. Todestag Peter Paul Rubens’, der
30. Mai 1940, wird in ganz Flandern festlich
begangen werden. In Antwerpen wird aus
Anlaß des Gedenktages eine große Rubens-

Eckstuhl, chinesisch, um 1720
Sitz aus rotem Leder, Goldprägung


Paul Glaser
Antiquitäten / Alt-China / Antikes Silber
Berlin W 9, Bellevuestraße 16
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turen Göggingen, Künersberg, Friedberg, Crails-
heim, Üttingen-Schrattenhofen, nur beste, mu-
seumsfähige Stücke, zu kaufen gesucht.
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Ausstellung stattfinden. Die Stadt Antwerpen
wird die Patrizierwohnung Rubens’ in Ant-
werpen und sein bekanntes prächtiges Land-
haus „Steen“ in Elwyt bei Vilvoorde, das
Rubens im Jahre 1635 kaufte, wiederherstellen
und zu Museen umgestalten. Von der reichen
Ausstattung des Schlosses Steen, das Lud-
wig XV. während des Feldzugs im Jahre 1746
als Quartier diente, ist nicht mehr viel übrig
geblieben. Drei Jahrhunderte sind an dem
Schloß nicht spurlos vorübergegangen. Die
Stadt Antwerpen beabsichtigt, Schloß Steen in
alter Pracht wiederherzustellen.
Freilegung
von Botticellis Grab
Das durch Jahrhunderte unbekannte Grab
Botticellis in der Kirche Ognissanti in Florenz,
dessen Lokalisierung den Bemühungen des
Paters Giuseppe Calamandrei gelang, ist nun-
mehr, unweit des Gemäldes des heiligen Augu-
stin, wiederhergestellt und deutlich bezeichnet
worden.
Neues Wiener Auktionshaus
Die „N eue Galerie“ hat die Räume des
ehemaligen Auktionshauses Wawra (I, Loth-
ringerstraße 14) zu Ausstellungs- und Auk-
tionszwecken übernommen. Auf eine Aus-
stellung moderner österreichischer Kunst ist
eine Schau von Arbeiten Fritz Wotrubas ge-
folgt, in deren Mittelpunkt seine Entwürfe zu
einem in Grinzing geplanten Mahler-Denkmal
stehen.
Neuerwerbung
des Roselius-Hauses
Von dem westfälischen Meister Konrad
von Soest hat das Roselius-Haus in Bremen
ein typisches Marienbild erworben. Die Mutter
Gottes, vor einem reichen Goldhintergrunde,
trägt inmitten des Heiligenscheines eine Krone
aus Blätter- und Blütenwerk. In den ver-
schiedenen Färbungen von Gold in Gold zeigt
sich die koloristische Meisterschaft Konrads,
der einem Stefan Lochner Vorbild gewesen ist.
Bremen hat mit diesem Bilde ein Meisterwerk
des frühen 15. Jahrhunderts erhalten.
Diebstahl
einer Sintenis-Bronze
Aus dem Germanic Museum der Harvard
University in Cambridge (U. S. A.) wurde die
Bronzefigur einer Antilope von Renee Sintenis
während der öffentlichen Besuchsstunden aus
ihrem Glasgehäuse gestohlen.
Preisausschreiben
für drei Gorkij-Denkmäler
Das „Bundeskomitee für Kunstangelegen-
heiten“, Moskau, hat ein Preisausschreiben für
drei Denkmäler des kürzlich verstorbenen
Schriftstellers Maxim Gorkij erlassen, welche
in Moskau, Leningrad und der Stadt Gorkij
(das einstige Nishny-Novgorod) zu errichten
sind und an denen auch ausländische Künstler
teilnehmen können. Thematisch sind die Ent-
würfe von irgendwelchen Beschränkungen
frei, und als Forderung gilt nur die Einheit-
lichkeit des architektonischen Ensembles der
für die Denkmäler in jeder der drei Städte
gewählten Plätze, welche noch genau bekannt¬

gegeben werden. Als Material sind haupt-
sächlich Granit und Bronze in Betracht zu
ziehen.
Für jede der drei Städte sind je vier Preise
ausgesetzt und zwar 3 erste ä 50 000 Rubel,
3 zweite ä 50 000, 3 dritte ä 20 000 und 3 vierte
ä 10 000 Rubel. P. Ett.

Die Stuck-Villa als Museum
Die römische Villa mit dem Wahrzeichen
der säugenden Wölfin, die sich Franz von
Stuck auf der Höhe seines Ruhmes an der
Aeußeren Prinzregentenstraße in München
über der Isar Ende der 90er Jahre bis ins
Letzte nach eigenen Entwürfen erbaute und in
der er 1928 gestorben ist, wurde von seinen
Erben der Oeffentlichkcit zugänglich gemacht.
Außer den persönlichen Erinnerungen an den
Meister enthält sie die wertvollen Sammlungen
lind über 100 Bilder sowie zahlreiche Plastiken
seiner Hand. Die Hauptsehenswürdigkeit ist
das Atelier, das durch eine von dorischen
Säulen getragenen Vorhalle zugänglich ist. Vor
dem Haupteingang an der Prinzregentenstraße
hat eine seiner besten Schöpfungen, die speer-
schleudernde Amazone in Bronze, Aufstellung
gefunden. F.
Bedeutende Neuerwerbung
des Städelschen Instituts
Das Städelsche Kunstinstitut in Frankfurt
a. M. hat eine Neuerwerbung gemacht, die dem

in Lucca von 1288.bis 1327 tätigen Meister De°
dato Orlandi nahesteht. Bei der Seltenhel)
die derartige frühe Arbeiten außerhalb Italien5
haben, darf man die Leitung des Frankfurt
Städelinstituts zu dieser bedeutenden Bereiche'
rung beglückwünschen.

Personalien
Prof. Heinrich Wölfflin, der Altmeister der ^urlS.
geschichte, begeht am 31. Juli sein goldenes Doktorjub1

läum.
Geh. Rt. Carl
Alter von 78 Jahren gestorben, oeoureri in ivnr«^-
studierte er auf den Akademien in Weimar, Berlin u_n j
München und blieb der Tradition seiner Lehrer Gabrl
Max und W. v. Lindenschmit sein Leben lang treu. f
war lange Jahre Professor und Präsident der Münch©11

Ritter von Marr ist in München
Geboren in Milwaük06'

Akademie der bildenden Künste.
Prof. Hans Hildebrandt (Stuttgart) wurde von d
„Niederländischen Forschungskommission" die Eht6^1
medaille verliehen, die fortan Hans Hildebrandt-Medcm

genannt werden soll.


Geschäftliches
(außer Verantwortung der Schriftleitung)
Die Ludwigs-Galerie (ehern. Otto H.
than), München, Ottostr. 5, wird von der bisherigen
jährigen Mitarbeiterin und Prokuristin Fräulein
Th ä ter als neuer Inhaberin in der bisherigen Wel
weitergeführt.
Die Kunsthandlung Littauer in Münd?®
wurde vor einiger Zeit von Kunsthändler Theodor H Q
ler übernommen, der sie nach innen und außen 0
neuen Zeit entsprechend umgestaltete. In angemess©n ,
Wechsel werden Werke namhafter lebender Künstler


Jan Steen, Kirmes in Oestgeest bei Leiden. Leinwand, 100 : 75 cm — Ehemals Sammlg. Mme Tine, Chätefl^
de Velthom (bei Brügge) und Slg. General Lophem de Schieterie, Brüssel. Neuentdeckung. Aus d©
Besitz der Fa. A. Katz, Apeldoorn, auf der Ausstellung des internationalen Kunsthandels im R i j k s m u s e u j
Amsterdam (Photo Freqüir >

Saal der italienischen Trecentomalerei als
Hauptstück eingegliedert werden konnte: eine
Tafel mit der Halbfigur Johannis des Evange-
listen (57 : 40 cm), eine toskanische Arbeit des
späten 13. Jahrhunderts. Wie Benkard in einer
gründlichen Arbeit in der „Frankfurter Zei-
tung“ wahrscheinlich macht, handelt es sich
um ein Teilstück eines der monumentalen
Triumphkreuze und um ein Werk, das dem

i-i
geführt. Außer Gemälden führt die Firma Ori9'
graphik und Kunstdrucke aller Art, Kunstliteratur, ^^.|
mik u. dgl. Die Firma heißt nun „Theodor Heller,
J. Littauer".

Dieser Ausgabe liegt eine Beilage des
salons Franke, Leipzig, bei, den wir
merksamkeit unserer Leser empfehlen.

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der

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Ständige Verkaufsausstellung von guten Werken der
alten und neuen Münchener Malkultur

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Brienner Straße 8c / Ltg. Günther Franke

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Verantwortliche Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch und C. A. Breuer. — Vertretungen im Inland: München: Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstraße 92 / K ö I n : K. H. Bodensiek, Köln-Hol^0 u
Siebenrabengasse 9 (Tel. 62 400). Vertretungen im Ausland: England: Dr. Gustav Delbanco, 4, Lawn Road, London / Frankreich: Geschäftsstelle in Paris. Directeur de notre B u f a -
Parisien: Dr. J. I. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e, T6I.: Jasmin 18—90; Redacteur: Dr. Fritz Neugass, 11, rue Toullier, Paris 5e. / Holland: Dr. W. Mautner, 13, Haringvlietstraat, Amsterdam / . f jrfl
lien: Gerhard Reinboth, 213, Via Posillipo, Neapel / Oesterreich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Rußland: Paul Ettinger, 10—92, Nowo-Basmannaja, Moskau (66). — Erseh©1 &
Weltkunst-Verlag Berlin W 62. — Auflage der Nummer 4000. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst- 0
Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftunö
unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung e’n0S

nuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61.
 
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