4
DIE WELTKUNST
Jahrg. X, Nr. 44 vom 8. November
von Überall
richten
Nach
J.
CHINA-VERSTEIGERUNG
I N STUTTGART
20. und 21. November 1936
Sammlung des f Herrn Geheimrat BAUR, Essen-Hügel
14. November 1936
KAT
A L O G
Paul Hartmann, Königstraße 35, Telefon 21423
ilam-
llult-
60-^
80-^
m
Z.
Regence-Bureau
rung des Nachlasses
1936: RM 2600.—
Bischofspalast zu Amiens stand und ein be-
deutendes Werk der französischen Kathedral-
skulptur des 15. Jahrhunderts darstellt. Zwei
neuerworbene Glasfenster mit Verkündigung
und Geburt Christi gehören zu einer Serie
burgundischer Scheiben um 1440, von der sich
vier weitere Stücke im Berliner Museum be-
finden. Außerdem konnten von den Kapitel-
len des Klosters Trie in Frankreich, das 1571
von den Hugenotten zerstört wurde, drei wei-
tere zu den bereits vorhandenen 18 Kapitellen
erworben werden.
Das Toledo Museum of Arts konnte
mit einer toskanischen Madonna des 15. Jahr-
hunderts in der Art des Berlinghiero Berlin-
ghieri ein bedeutsames Beispiel der frühen
italienischen Malerei seinen Sammlungen ein-
gliedern.
Aus dem Besitz von J. Horace Harding,
New York, gelangte ein Paulus von Greco aus
der Zeit um 1598—1600 in den Besitz des City
Art Museum in St. Louis.
Neuerwerbung der Ostasia-
tischen Kunstabteilung Berlin
Aus dem ehemaligen Besitz der Albrecht-
linie des vormaligen Preußischen Königshauses
kam eine kostbare bauchige Vase im Mingstil
in den Besitz der Ostasiatischen Kunstabtei-
lung der Staatlichen Museen. Die Vase aus
Porzellan, bemalt in leuchtendem Ockergelb
und manganbrauner Zeichnung auf eisenrotem
Grunde, zeigt zwei sich windende Drachen in
Wolken, über dem Fußring Ju-i-Borte und
vier Kliffs mit aufspritzenden Wellen, auf der
Schulter stilisierte Wellenranke. Das präch-
tige Stück gehört in die Periode Chia-ching
(1522 bis 1566). Wie der Kustos bei den Staat-
lichen Museen, Dr. L. Reidemeister, in
der Ostasiatischen Zeitschrift schreibt, befin-
p I a t, Frankreich um 1720. Erzielte auf der Versteige-
Geuljans bei M. Lempertz in Köln am 22.—24. Oktober
(Photo Lempertz)
den sich gleichartige Stücke in Köln,
bürg, London und in der Sammlung E.
mark in Stockholm.
Heiliger Firmin (Ausschnitt). Frankreich, 13. Jahr-
hundert, aus Amiens. Neuerwerbung des Me-
tropolitan-Museums, New York
(Photo Museum)
Aus Athen
Wie die „Estia“ meldet, hat der Hauptkon-
servator des Antikenmuseums, Kyparissis,
der in Achaia Ausgrabungen veranstaltet, dort
einen prähistorischen Friedhof aufgedeckt.
Eines der reliefgeschmückten Gräber wurde
geöffnet. Es enthielt 50 Gefäße, kupferne
Waffen und Helme. Die Grabungen werden
fortgesetzt. , F.
Der Augustuskopf von Fondi
Tn Fondi ist bei Straßenarbeiten in nur zwei
Meter Tiefe ein riesiges weißes Marmorhaupt
zum Vorschein gekommen. Nach der Befrei-
ung von der Erde hat man ein Männerhaupt
von doppelter Lebensgröße, der Mann in (lei-
vollen Blüte seiner Jahre, feststellen können.
Nähere Bestimmungen zeigten engste Ver-
wandtschaft mit dem Augustuskopf aus der
Livia-Villa im Vatikan. Man steht vor einem
anderen Augustusporträt in heroischer Auf-
fassung, aber diesmal vor dem ersten bekann-
ten Kolossalhaupt des Kaisers. Nach dem bis-
herigen Fund läßt sich nicht feststellen, ob
Darunter die Visionen des Abtes von Canter-
bury und die Klagelieder des Jeremias. Doch
konnte das Diebesgut noch an der österrei-
chisch-deutschen Grenze beschlagnahmt wer-
den. An der Verschleppung der Flandschriften
ist auch der Antiquitätenhändler Bretschnei-
der beteiligt, der vor mehreren Jahren bei der
versuchten Verschleppung romanischer Kunst-
objekte aus dem Salzburger Domschatz in das
Ausland seine Hände im Spiel hatte. P.-N.
, der Bun-
des deutsc"'
Vorles'"'
3)
(Fortsetzung von
sich um einen der eingesetzten Köpfe in rö-
mische Statuen handelt oder aber um das
Bruchstück einer im ganzen gearbeiteten
Statue. Die Erhaltung ist recht gut. Fondi
hat jetzt bei den Straßenarbeiten sehr zahl-
reiche Funde sowohl aus republikanischer wie
aus frühkaiserlicher Zeit erbracht, wenn auch
keiner von ihnen an die Bedeutung des Augu-
stuskopfes heranreicht.
Ein Geschenk für das
National-Museum Warschau
Das National Museum in Warschau erhielt
vor kurzem als Geschenk von Baronin Marie
Rose Taube aus Paris einen Gobelin, welcher
aus der „Manufacture Royale des Tapisseries
des Gobelins“ stammt und um 1750 entstand.
Das Stück gehört zur Serie „Nouvelles Indes“.
Dieselbe umfaßte acht Gobelins, die nach den
Kartons von Francois Desportes gewebt wur-
den. Der Gobelin ist sowohl vom Künstler
wie auch vom Weber Etienne Claude Le Blond
signiert und ist von großem künstlerischen
Wert. Er wird auf über 100,000 ZI. geschätzt.
AHO
Neuerwerbungen der Berliner
Staatlichen Kunstbibliothek
Im Lichthof des Museums in der Prinz Al-
brechtstraße stellt die Staatliche Kunstbiblio-
thek eine Auswahl aus ihren letzten, besonders
für ihre Abteilung „Freiherrlich von Lipper-
heidische Kostümbibliothek“ erfolgten Erwer-
bungen aus. Unter diesen Blättern und
Büchern, die das Gebiet der Trachten und
Moden behandeln, befinden sich besonders
reiche Beiträge zur Geschichte der Bühnen-
dekoration und des Theaterkostüms. Und
neben Werken der Reproduktionstechniken
konnte auch eine Reihe von Originalen zur
Trachtenkunde eingegliedert werden, wie die
nach 1800 auf einer Reise durch das asiatische
Rußland entstandenen Aquarellskizzen eines
französischen Künstlers und acht Farben-
blätter Anton von Werners nach Damen
Gesellschaftskleidern der siebziger Jahre.
Erwerbungen
amerikanischer Museen
Das Metropolitan Museum in New
York kündigt die Erwerbung einiger kunst-
geschichtlich wie historisch interessanter
Werke französischer Kunst des Mittelalters
an. An erster Stelle steht die Steinfigur eines
heiligen Firmin, die bis vor 25 Jahren im alten
Ein Holbein für Amerika?
Wie aus London gemeldet wird, ist soeben
aus Baseler Privatbesitz ein Selbstbildnis Hol-
beins aus dem Jahre 1542 zum Preise von
S 100 000 nach New York verkauft worden.
Sollte sich diese Nachricht bestätigen, so
dürfte es sich vermutlich um das im Besitz
von Dr. Rudolph Geigy in Basel befindliche,
von Paul Ganz in dem Band „Holbein“ der
„Klassiker der Kunst“, S. 158, publizierte Bild-
nis handeln, von dem Ganz vermutet, daß es
sich ehemals in der Arundel-Sammlung befand
und das große Aehnlichkeiten mit der Zeich-
nung in Florenz und der Selbstbildnis-Miniatur
der Wallace Collection in London aufweist.
Neuordnung des
Berliner Kronprinzenpalais
Auf Anordnung des Reichs- und Preußi-
schen Ministers für Wissenschaft, Erziehung
und Volksbildung Rust, ist am 50. Oktober ein
kleiner Teil des Kronprinzenpalais geschlossen
worden. Er enthält insbesondere die nach dem
Kriege geschaffenen Kunstwerke. Es ist eine
baldige Umgestaltung
vorgesehen, durch die das
Gesamtbild der Galerie
eindeutiger als bisher
die nationalsozialistische
Weltanschauung zum
Ausdruck bringen soll.
Dabei werden auch
die Erfahrungen, die so¬
eben bei der ungewöhn¬
lich erfolgreichen und
volkstümlichen Ausstel-
lung von Bildnissen gro¬
ßer Deutscher gesammelt
wurden, dadurch verwer¬
tet werden, daß die bis¬
her magazinierte Bildnis¬
sammlung der National-
galerie in ihren wesent-
lichen Teilen wieder ge-
zeigt wird.
Vereitelter
Handschriftendiebstahl
Aus dem Stift Admont, das gleich der
Mehrzahl der größeren österreichischen Stifte
durch seine im großen Stil betriebenen Kunst-
ausverkäufe zu einer traurigen Berühmtheit
gelangt ist, wurden vier kostbare Handschrif-
ten aus dem 12. und 15. Jahrhundert entwendet.
Der Bühnengestalter
Preetorius
Professor Emil Preetorius, der be-
kannte Münchener Bühnengestalter, dessen
Lohengrin-Ausstattung in Bayreuth in diesem
Jahre größte Anerkennung fand, hat eine
Reihe ehrenvoller Aufträge erhalten. Bei den
Festaufführungen gelegentlich der Krönung
Königs Eduards VIII. wird er in der Royal
(’ovent Garden Opera in London den „Fliegen-
den Holländer“ und den „Ring“ inszenieren.
Ebenfalls den „Ring“ wird er für die Hollän-
dische Wagner-Vereinigung in Amsterdam aus-
statten. Es folgen München mit „Cosi fan
tutte“, Stuttgart mit der Uraufführung von P.
von Klenaus „Rembrandt van Rijn“ und Ber-
lin (Staatsoper Unter den Linden) mit Werken
von Richard und Siegfried Wagner und
..Butterfly“. In der Kaiser-Wilhelm-Gesell-
schaft in Berlin-Dahlem wird Preetorius neben
Architekt Professor Baumgarten, Intendant
Gründgens und Friedrich Kaysler über
Theaterprobleme sprechen. Ueber das gleiche
Thema spricht Preetorius an der Universität
Cambridge. F.
Verantwortliche Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch und C. A. B r e u e r. — Vertretungen im Inland: München: Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstraße 92 / Köln: K. H. Bodensiek, Köln-Holv*®
Rotkäppchenweg 27 (Tel. 62 400). Vertretungen im Ausland: England: Dr. Gustav Delbanco, 4, Lawn Road, London / Frankreich: Geschäftsstelle in Paris. Directeur de notre Bure
Parisien: Dr. J. I. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e, T6I.: Jasmin 18—90; Redacteur: Dr. Fritz Neugass, 11, rue Toullier, Paris 5e. / Holland: Dr. W. Mautner, 13, Haringvlietstraat, Amsterdam / *
I i e n : Gerhard Reinboth, 213, Via Posillipo, Neapel / Oesterreich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Rußland: Paul Ettinger, 10—92, Nowo-Basmannoja, Moskau (66). — Erscheint
Weltkunst-Veriag Berlin W 62. — D. A. 3. Quartal 2933. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße lb-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Vef
Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. HaftunO
vnverlongt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und iegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung obgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines
nuskripts olle Verlogsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61.
sind im Uebergang vom Kaiser-Fried*'^
Deutschen Museum die Hauptblätter
la Guerra" ausgestellt. f.
In einer außerordentlichen Mitgliedern6^
Hamburger Kunstvereins wurde zum
• d e
Kurz-Nachrichten
Berlin. Aus der Berliner Sammlung . der GraP^^
Goyas, die nach der Madrids als die beste und
haltigste gilt,
Museum zum
„Desastres de
Hamburg.
Sammlung des
sitzenden der Hamburger Kultursenator v. A I I w i r. ’ jf
berufen. Durch die Wahl, dieser politischen Persönlich
wird eine verständnisvolle Zusammenarbeit des
Vereins mit den staatlichen Stellen gewährleistet.
Dresden. Anläßlich des 200. Geburtstags von
Graff haben die Gemäldegalerie ur.„-
kabinett eine bedeutende Ausstellung von
Handzeichnungen ur._-. — -
Marseille. Dei uv. i uucoiuy nuuipnc !»■«•••-
wird von seiner Vaterstadt durch die erste umfangr®1^
Kollektiv-Ausstellung seiner Werke gefeiert (15. Nov.
15. Dezember).
Paris. In der Nationalbibliothek wurde eine
fangreiche Ausstellung von Aquarellen und Handze1
nungen der Engländer William Blake und William Turn
eröffnet. Organisation und Auswahl lagen in Hän
des ehern. Direktors der Graphischen Sammlungen
British Museum, Campbell Dodgson.
Personalien
Prof. Ernst Zimmermann, der ehern, langjährige D,r j
tor der Staatlichen Porzellan-Sammlung in Dresden
große Kenner der chinesischen Porzellan-Kunst, be<3‘
am 3. November seinen 70. Geburtstag.
Geheimrat Prof. Dr. W. Pinder hat an
pester Peter Päzmäny-Universität im Rahmen <
ungarischen Kulturabkommens 4 Wochen iang » —- n
gen und Uebungen über „Die Kunst der alten deutsc
Kaiserzeit" gehalten.
Dr. Hans Sedelmayer, bislang Privatdozent für
geschichte an der Wiener Universität, bekannt dur
seine Arbeiten über österreichisches Barock, über Ar
tekturprobleme des Rinascimento und über P.
wurde als Nachfolger von Julius v. Schlosser 2
Professor und Ordinarius für Kunstgeschichte der Umv
sität in Wien ernannt.
uuriöiciyi wn A^
nd das Kupferst*
leuicnue ™«iOnuny vv.l Gemäld6^
nd Graphiken des Künstlers eröffn®
Der 50. Todestag Adolphe Montic®
bi5
Nr.
Mark
—
Nr.
Mark
Nr. M
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85.—
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100.—
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DIE WELTKUNST
Jahrg. X, Nr. 44 vom 8. November
von Überall
richten
Nach
J.
CHINA-VERSTEIGERUNG
I N STUTTGART
20. und 21. November 1936
Sammlung des f Herrn Geheimrat BAUR, Essen-Hügel
14. November 1936
KAT
A L O G
Paul Hartmann, Königstraße 35, Telefon 21423
ilam-
llult-
60-^
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Z.
Regence-Bureau
rung des Nachlasses
1936: RM 2600.—
Bischofspalast zu Amiens stand und ein be-
deutendes Werk der französischen Kathedral-
skulptur des 15. Jahrhunderts darstellt. Zwei
neuerworbene Glasfenster mit Verkündigung
und Geburt Christi gehören zu einer Serie
burgundischer Scheiben um 1440, von der sich
vier weitere Stücke im Berliner Museum be-
finden. Außerdem konnten von den Kapitel-
len des Klosters Trie in Frankreich, das 1571
von den Hugenotten zerstört wurde, drei wei-
tere zu den bereits vorhandenen 18 Kapitellen
erworben werden.
Das Toledo Museum of Arts konnte
mit einer toskanischen Madonna des 15. Jahr-
hunderts in der Art des Berlinghiero Berlin-
ghieri ein bedeutsames Beispiel der frühen
italienischen Malerei seinen Sammlungen ein-
gliedern.
Aus dem Besitz von J. Horace Harding,
New York, gelangte ein Paulus von Greco aus
der Zeit um 1598—1600 in den Besitz des City
Art Museum in St. Louis.
Neuerwerbung der Ostasia-
tischen Kunstabteilung Berlin
Aus dem ehemaligen Besitz der Albrecht-
linie des vormaligen Preußischen Königshauses
kam eine kostbare bauchige Vase im Mingstil
in den Besitz der Ostasiatischen Kunstabtei-
lung der Staatlichen Museen. Die Vase aus
Porzellan, bemalt in leuchtendem Ockergelb
und manganbrauner Zeichnung auf eisenrotem
Grunde, zeigt zwei sich windende Drachen in
Wolken, über dem Fußring Ju-i-Borte und
vier Kliffs mit aufspritzenden Wellen, auf der
Schulter stilisierte Wellenranke. Das präch-
tige Stück gehört in die Periode Chia-ching
(1522 bis 1566). Wie der Kustos bei den Staat-
lichen Museen, Dr. L. Reidemeister, in
der Ostasiatischen Zeitschrift schreibt, befin-
p I a t, Frankreich um 1720. Erzielte auf der Versteige-
Geuljans bei M. Lempertz in Köln am 22.—24. Oktober
(Photo Lempertz)
den sich gleichartige Stücke in Köln,
bürg, London und in der Sammlung E.
mark in Stockholm.
Heiliger Firmin (Ausschnitt). Frankreich, 13. Jahr-
hundert, aus Amiens. Neuerwerbung des Me-
tropolitan-Museums, New York
(Photo Museum)
Aus Athen
Wie die „Estia“ meldet, hat der Hauptkon-
servator des Antikenmuseums, Kyparissis,
der in Achaia Ausgrabungen veranstaltet, dort
einen prähistorischen Friedhof aufgedeckt.
Eines der reliefgeschmückten Gräber wurde
geöffnet. Es enthielt 50 Gefäße, kupferne
Waffen und Helme. Die Grabungen werden
fortgesetzt. , F.
Der Augustuskopf von Fondi
Tn Fondi ist bei Straßenarbeiten in nur zwei
Meter Tiefe ein riesiges weißes Marmorhaupt
zum Vorschein gekommen. Nach der Befrei-
ung von der Erde hat man ein Männerhaupt
von doppelter Lebensgröße, der Mann in (lei-
vollen Blüte seiner Jahre, feststellen können.
Nähere Bestimmungen zeigten engste Ver-
wandtschaft mit dem Augustuskopf aus der
Livia-Villa im Vatikan. Man steht vor einem
anderen Augustusporträt in heroischer Auf-
fassung, aber diesmal vor dem ersten bekann-
ten Kolossalhaupt des Kaisers. Nach dem bis-
herigen Fund läßt sich nicht feststellen, ob
Darunter die Visionen des Abtes von Canter-
bury und die Klagelieder des Jeremias. Doch
konnte das Diebesgut noch an der österrei-
chisch-deutschen Grenze beschlagnahmt wer-
den. An der Verschleppung der Flandschriften
ist auch der Antiquitätenhändler Bretschnei-
der beteiligt, der vor mehreren Jahren bei der
versuchten Verschleppung romanischer Kunst-
objekte aus dem Salzburger Domschatz in das
Ausland seine Hände im Spiel hatte. P.-N.
, der Bun-
des deutsc"'
Vorles'"'
3)
(Fortsetzung von
sich um einen der eingesetzten Köpfe in rö-
mische Statuen handelt oder aber um das
Bruchstück einer im ganzen gearbeiteten
Statue. Die Erhaltung ist recht gut. Fondi
hat jetzt bei den Straßenarbeiten sehr zahl-
reiche Funde sowohl aus republikanischer wie
aus frühkaiserlicher Zeit erbracht, wenn auch
keiner von ihnen an die Bedeutung des Augu-
stuskopfes heranreicht.
Ein Geschenk für das
National-Museum Warschau
Das National Museum in Warschau erhielt
vor kurzem als Geschenk von Baronin Marie
Rose Taube aus Paris einen Gobelin, welcher
aus der „Manufacture Royale des Tapisseries
des Gobelins“ stammt und um 1750 entstand.
Das Stück gehört zur Serie „Nouvelles Indes“.
Dieselbe umfaßte acht Gobelins, die nach den
Kartons von Francois Desportes gewebt wur-
den. Der Gobelin ist sowohl vom Künstler
wie auch vom Weber Etienne Claude Le Blond
signiert und ist von großem künstlerischen
Wert. Er wird auf über 100,000 ZI. geschätzt.
AHO
Neuerwerbungen der Berliner
Staatlichen Kunstbibliothek
Im Lichthof des Museums in der Prinz Al-
brechtstraße stellt die Staatliche Kunstbiblio-
thek eine Auswahl aus ihren letzten, besonders
für ihre Abteilung „Freiherrlich von Lipper-
heidische Kostümbibliothek“ erfolgten Erwer-
bungen aus. Unter diesen Blättern und
Büchern, die das Gebiet der Trachten und
Moden behandeln, befinden sich besonders
reiche Beiträge zur Geschichte der Bühnen-
dekoration und des Theaterkostüms. Und
neben Werken der Reproduktionstechniken
konnte auch eine Reihe von Originalen zur
Trachtenkunde eingegliedert werden, wie die
nach 1800 auf einer Reise durch das asiatische
Rußland entstandenen Aquarellskizzen eines
französischen Künstlers und acht Farben-
blätter Anton von Werners nach Damen
Gesellschaftskleidern der siebziger Jahre.
Erwerbungen
amerikanischer Museen
Das Metropolitan Museum in New
York kündigt die Erwerbung einiger kunst-
geschichtlich wie historisch interessanter
Werke französischer Kunst des Mittelalters
an. An erster Stelle steht die Steinfigur eines
heiligen Firmin, die bis vor 25 Jahren im alten
Ein Holbein für Amerika?
Wie aus London gemeldet wird, ist soeben
aus Baseler Privatbesitz ein Selbstbildnis Hol-
beins aus dem Jahre 1542 zum Preise von
S 100 000 nach New York verkauft worden.
Sollte sich diese Nachricht bestätigen, so
dürfte es sich vermutlich um das im Besitz
von Dr. Rudolph Geigy in Basel befindliche,
von Paul Ganz in dem Band „Holbein“ der
„Klassiker der Kunst“, S. 158, publizierte Bild-
nis handeln, von dem Ganz vermutet, daß es
sich ehemals in der Arundel-Sammlung befand
und das große Aehnlichkeiten mit der Zeich-
nung in Florenz und der Selbstbildnis-Miniatur
der Wallace Collection in London aufweist.
Neuordnung des
Berliner Kronprinzenpalais
Auf Anordnung des Reichs- und Preußi-
schen Ministers für Wissenschaft, Erziehung
und Volksbildung Rust, ist am 50. Oktober ein
kleiner Teil des Kronprinzenpalais geschlossen
worden. Er enthält insbesondere die nach dem
Kriege geschaffenen Kunstwerke. Es ist eine
baldige Umgestaltung
vorgesehen, durch die das
Gesamtbild der Galerie
eindeutiger als bisher
die nationalsozialistische
Weltanschauung zum
Ausdruck bringen soll.
Dabei werden auch
die Erfahrungen, die so¬
eben bei der ungewöhn¬
lich erfolgreichen und
volkstümlichen Ausstel-
lung von Bildnissen gro¬
ßer Deutscher gesammelt
wurden, dadurch verwer¬
tet werden, daß die bis¬
her magazinierte Bildnis¬
sammlung der National-
galerie in ihren wesent-
lichen Teilen wieder ge-
zeigt wird.
Vereitelter
Handschriftendiebstahl
Aus dem Stift Admont, das gleich der
Mehrzahl der größeren österreichischen Stifte
durch seine im großen Stil betriebenen Kunst-
ausverkäufe zu einer traurigen Berühmtheit
gelangt ist, wurden vier kostbare Handschrif-
ten aus dem 12. und 15. Jahrhundert entwendet.
Der Bühnengestalter
Preetorius
Professor Emil Preetorius, der be-
kannte Münchener Bühnengestalter, dessen
Lohengrin-Ausstattung in Bayreuth in diesem
Jahre größte Anerkennung fand, hat eine
Reihe ehrenvoller Aufträge erhalten. Bei den
Festaufführungen gelegentlich der Krönung
Königs Eduards VIII. wird er in der Royal
(’ovent Garden Opera in London den „Fliegen-
den Holländer“ und den „Ring“ inszenieren.
Ebenfalls den „Ring“ wird er für die Hollän-
dische Wagner-Vereinigung in Amsterdam aus-
statten. Es folgen München mit „Cosi fan
tutte“, Stuttgart mit der Uraufführung von P.
von Klenaus „Rembrandt van Rijn“ und Ber-
lin (Staatsoper Unter den Linden) mit Werken
von Richard und Siegfried Wagner und
..Butterfly“. In der Kaiser-Wilhelm-Gesell-
schaft in Berlin-Dahlem wird Preetorius neben
Architekt Professor Baumgarten, Intendant
Gründgens und Friedrich Kaysler über
Theaterprobleme sprechen. Ueber das gleiche
Thema spricht Preetorius an der Universität
Cambridge. F.
Verantwortliche Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch und C. A. B r e u e r. — Vertretungen im Inland: München: Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstraße 92 / Köln: K. H. Bodensiek, Köln-Holv*®
Rotkäppchenweg 27 (Tel. 62 400). Vertretungen im Ausland: England: Dr. Gustav Delbanco, 4, Lawn Road, London / Frankreich: Geschäftsstelle in Paris. Directeur de notre Bure
Parisien: Dr. J. I. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e, T6I.: Jasmin 18—90; Redacteur: Dr. Fritz Neugass, 11, rue Toullier, Paris 5e. / Holland: Dr. W. Mautner, 13, Haringvlietstraat, Amsterdam / *
I i e n : Gerhard Reinboth, 213, Via Posillipo, Neapel / Oesterreich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Rußland: Paul Ettinger, 10—92, Nowo-Basmannoja, Moskau (66). — Erscheint
Weltkunst-Veriag Berlin W 62. — D. A. 3. Quartal 2933. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße lb-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Vef
Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. HaftunO
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nuskripts olle Verlogsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61.
sind im Uebergang vom Kaiser-Fried*'^
Deutschen Museum die Hauptblätter
la Guerra" ausgestellt. f.
In einer außerordentlichen Mitgliedern6^
Hamburger Kunstvereins wurde zum
• d e
Kurz-Nachrichten
Berlin. Aus der Berliner Sammlung . der GraP^^
Goyas, die nach der Madrids als die beste und
haltigste gilt,
Museum zum
„Desastres de
Hamburg.
Sammlung des
sitzenden der Hamburger Kultursenator v. A I I w i r. ’ jf
berufen. Durch die Wahl, dieser politischen Persönlich
wird eine verständnisvolle Zusammenarbeit des
Vereins mit den staatlichen Stellen gewährleistet.
Dresden. Anläßlich des 200. Geburtstags von
Graff haben die Gemäldegalerie ur.„-
kabinett eine bedeutende Ausstellung von
Handzeichnungen ur._-. — -
Marseille. Dei uv. i uucoiuy nuuipnc !»■«•••-
wird von seiner Vaterstadt durch die erste umfangr®1^
Kollektiv-Ausstellung seiner Werke gefeiert (15. Nov.
15. Dezember).
Paris. In der Nationalbibliothek wurde eine
fangreiche Ausstellung von Aquarellen und Handze1
nungen der Engländer William Blake und William Turn
eröffnet. Organisation und Auswahl lagen in Hän
des ehern. Direktors der Graphischen Sammlungen
British Museum, Campbell Dodgson.
Personalien
Prof. Ernst Zimmermann, der ehern, langjährige D,r j
tor der Staatlichen Porzellan-Sammlung in Dresden
große Kenner der chinesischen Porzellan-Kunst, be<3‘
am 3. November seinen 70. Geburtstag.
Geheimrat Prof. Dr. W. Pinder hat an
pester Peter Päzmäny-Universität im Rahmen <
ungarischen Kulturabkommens 4 Wochen iang » —- n
gen und Uebungen über „Die Kunst der alten deutsc
Kaiserzeit" gehalten.
Dr. Hans Sedelmayer, bislang Privatdozent für
geschichte an der Wiener Universität, bekannt dur
seine Arbeiten über österreichisches Barock, über Ar
tekturprobleme des Rinascimento und über P.
wurde als Nachfolger von Julius v. Schlosser 2
Professor und Ordinarius für Kunstgeschichte der Umv
sität in Wien ernannt.
uuriöiciyi wn A^
nd das Kupferst*
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nd Graphiken des Künstlers eröffn®
Der 50. Todestag Adolphe Montic®
bi5
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—
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