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DIE WELTKUNST

Jahrg. X, Nr. 48/49 vom 6. Dezember 195b





ARMAND GOBIET

Neueröffnung

BERLIN W9 * HERMANN-GÖRING-STR.7

BEDEUTENDE ENGLISCHE MÖBEL OES 11»
V.18.JABRH.♦ GEMÄLDE• HANi»ZEICHNUNGEN
ENGLISCHE FARBSTICHE • HERVORRAGEN3
»ES ENGLISCHES KUNSTGEWERBE »E^
IS. JAHRHUNDERTS • kataios mit vorwobt vj»»’
JB. W. S Y H O H I> S, L • K » O X , I» E V T S* C K-B Jff « I. I S C ® ’
42 BrLDTAFELJT, BM 3.—

GEMÄLDE

älterer und neuerer Meister

ein wenig ungebändigtes Ausdrucksvermögen.
In den Gemälden, deren glutendes Kolorit das
eifrige Studium der Palette altdeutscher Mei-
ster verrät, dominiert die Farbe über Form
und geistigen Gehalt.
Demgegenüber haben wir es bei dem in
Wien tätigen Kärntner Hans Florian mit
einer, wenn auch vielleicht manchem weniger
interessant erscheinenden, so doch weit ge-
schlosseneren Künstlerpersönlichkeit zu tun.
Seinen im Kunstsalon Würthle zur Schau ge¬

stellten Bildern eignet durchwegs eine schmis-
sige, zielsichere Darstellung. Mit prachtvoller
Unbekümmertheit sind seine Stilleben hinge-
setzt, in wirksamem Gegenspiel kalter und
warmer Farbwerte. Sie übertreffen an künst-
lerischer Qualität seine Landschaften und auch
die meisten der Figurenstücke. Die im näm-
lichen Kunstsalon gezeigten Figurenbilder und
Landschaften in Pastell von der Hand Vilma
Eckels erfreuen durch ihre Frische und Natur-
verbundenheit. Poglav en-Neuwall

Alf-Siamesiscße Kunst

A. Monti c e I I i , Stilleben mit Birnen auf Teller, Glaskanne und Messer. Nr. 1 der 26 Gemälde Monti-
cellis aus dem Besitz der Sammlung Francois Honnorat, Marseille. Versteigerung : Mes Raynaud u.
Laugier, M. Martini, Marseille, 29. Dezember 1936 (Photo Raynaud)

Steigerung enthält Standuhren, Sitzmöbel,
Barockschränke usw., Teppiche, Bronzen, Por-
zellane, Kleinkunst, Gobelins, Skulpturen u. a.

Graf, eine große Madonna vom Meister des
Katharinenrades, wohl einer der anmutigsten
deutschen Kupferstiche des 15. Jahrhunderts

Frankfurt a. M., 15. Dez.
Im Kunstbaus
Heinrich Hahn wer-
den am 15. Dezember aus
einem ehemals kurfürst-
lichen Schloß Möbel und
Kunstgewerbe, Gemälde
und Fayencen verstei-
gert. Ein sehr interessan-
tes und vielfältiges Mate-
rial wird angeboten.
Unter den Gemälden 2
Bildnisse Brosamers, eine
frühe rheinische Kreuzi-
gung, ein Bildnis des
Kurfürsten Carl von Dal-
berg von F. Berg (1817)
und Werke von Lingel-
bach, Verbruggen, Ver-
meulen, Koekoek, Achen-
bach, Scholderer, Richet
u. a. Das Kunstgewerbe
umfaßt schöne Möbel.
Uhren, Porzellane, alte
Stühle, Teppiche, Metall-
arbeiten und Porzellane.

in auserlesenen Werken
KUNSTSALON
ABELS
Illustrierter Katalog auj Wunsch KÖLN, WALLRAFPLATZ 6

des Buddha-Ideals der von Norden eingedrun-
genen Thai, der eigentliche Mischstil von
U’Thong, der durch mehrere Abwandlungen
gut repräsentiert wird (s. Abb.), bis hin zur
Periode von Ayuthya, kenntlich an den flachen
Gesichtern von oft übersteigertem Thai—Typ,
deren Technik dann hinüberführt zur Massen-
produktion der Spätzeit.
Ganz besonderes Interesse verdienen die
wenigen Erzeugnisse der Keramik. Abgesehen
von ein paar neueren Schälchen stellen sie
verschiedene Proben aus den wenig bekann-
ten, und um so lebhafter umstrittenen An-
fängen der keramischen Kunst Siams dar. Zwei
kleine Vasen mit dicker brauner Glasur er-
innern an größere Gefäße der Khmer, finden
aber Parallelen auch in anderen Fundstätten
aus dem Norden des Landes, z. B. Satchanalai.
Einige bauchige Fläschchen vertreten den aus
Sawankalok bekannten Seladontyp, der kürz-
lich zum Teil auf eine neu entdeckte Manu-
faktur unweit Chieng Mai zurückgeführt wor-
den ist. Auf Sawankalok (Chalieng) weist auch
ein Stück mit unter Glasur gemalter Ranke.
Eine Ueberraschung sind zwei Schalen aus
dem Süden, deren eingeritzte Motive unver-
kennbar den Schwung chinesischer Sung-
Meister verrät.
So deuten schon die angeführten Beispiele
die Mannigfaltigkeit der ältesten Keramik an
und erhöhen nicht unwesentlich den Wert und
die Anziehungskraft der dankenswerten Aus-
stellung. F. G.
Jluklions Torberichle
Berlin. 11./12. Dezember
Die nächste Versteigerung bei R. Lepke
bringt eine Sammlung von alten und neueren
Gemälden aus verschiedenem Privatbesitz.
Reich vertreten sind die italienischen Meister,
allen voran ein großes Altarwerk von Gail-
denzio Ferrari, Porträts und viele Bilder der
bolognesischen und venezianischen Schulen, ein
großes Gemälde von Nicolas Poussin, weiter
Werke von Grespi, Padovanino, Rossi, Schia-
vone, Garofalo, Canaletto u. a. Von den
Flamen und Holländern nennen wir van der
Neer, Francken, van de Velde, Moucheron,
Brakenburgh usw. Die Meister des 19. Jahr-
hunderts weisen eine Reihe bedeutender Bilder
auf: eine Grablegung von Ribot, ein Haupt-
werk von Kalimorgen, Werke von Trübner,
Thoma, Defregger, Spitzweg, Dill, Meyer v.
Bremen, die Düsseldorfer Landschafter- wie
Achenbach, Leu u. a. Der zweite Teil der Ver-

Leipzig, 10. Dez.

M a s k e des Buddha. Siam, 15./16. Jahrhundert. Grün patinierte Bronze
mit Resten von Vergoldung. H. 24 cm
China-Bohlken, Berlin (Photo Schulz)

Der Katalog der Herbst¬
auktion von C. G. B o e r -
n e r in Leipzig ist er¬
schienen. Er enthält
größte Kostbarkeiten von
Dürer und Rembrandt.
Unter den Dürers ein
„Totenkopfwappen“
höchster Qualität und
eine ausgezeichnete
„Große Fortuna“, unter
den Rembrandts beson¬
ders drei prachtvolle
Landschaften, dabei eines der Hauptblätter „Die
Landschaft mit Hütte und Heuschober“, ferner-
em Frühdruck von Rembrandt „Christus pre-
digend", ein schöner Japandruck von „Petrus
und Paulus an der Pforte des Tempels“ und
als größte Seltenheit ein erster Plattenzustand
der „Medea“ auf Japanpapier. Sonst sind zu
nennen schöne Blätter von Hans Baldung, Cra-
nach, das Unikum eines Holzschnittes von Urs

(s. Abb. in Nr. 47,. Endlich prachtvolle AetZ'
drucke von Ostade und manches Andere.
Zu nennen sind außerdem eine Parti6
schwarzer Linienstiche galanter französisch®1
Blätter und einige seltene Graphiken deutsche1
Meister aus dem frühen 19. Jahrhundert.

Lesen Sie die ILe Itk u nid

Würzburger Rokoko-Tisch in weißgoldener Fassung mit bunten Blumen und Früchten.
H. 79,5 cm, B. 118 cm. Julius Böhler, München
(Aus d. Abbildungsreihe: ,,Sammlerstücke a. d. dtsch. Kunsthandel") (Photo Böhler)

Halbfigur eines Buddha. Siam, U’Thong,
ca. 15./16. Jh. Bronze mit grüner Patina, H. 28 cm
Ausstellung: China-Bohlken, Berlin
(Photo Schulz)
Eine Ausstellung alt-siamesischer Kunst ver-
anstaltet in der Zeit vom 1. bis 20. Dezember
China-Bohlken in Berlin. Bei beschränk-
tem Umfang ist die Schau vielseitig genug zu-
sammengestellt, um auf verschiedenen Gebie-
ten dieser so selten gezeigten Kunst wertvolle
Anregungen zu geben. Neben einzelnen Bei-
spielen von Silberschmiede-, Elfenbein- und
Holzarbeiten spielen Keramik und Plastik die
Hauptrolle. Am stärksten sind naturgemäß
buddhistische Köpfe und Figuren in Bronze
und Stein vertreten. Hier ist die Entwicklung
von der Khmer-Zeit mit ihren unverkennbaren
breiten Gesichtsformen an über mehrere der
wichtigsten Stilarten zu verfolgen: Lopburi,
dem Khmertyp nahe verwandt. Sukothai mit
den schlanken, straffer geschnittenen Zügen
 
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