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DIE W E L T K U N S T
Jahrg. XII, Nr. 5 vom 16. Januar 1938
Kunst aus rheinischem Privatbesitz
(Foto Rijksmuseum)
JULIUS BÖHLER
ALTE GEMÄLDE, ANTIQUITÄTEN
UND ALTE MÖBEL
KUNSTVERSTEIGERUNGEN
PAUL ROEMER
MÜNCHEN
BRIENNER STRASSE 12
Berlin W9
Bellevuestr. 10
Heinrich Zügel, Esel am Strande.
19. Jahrhunderts aus rheinischem Privatbesitz.
Werke deutscher
und ausländischer Meister
Saenredam-
Ausstellung
in Rotterdam
Bismarck-
Lenbachs.
von Sperl,
Schuch und
von Fritz
Im übrigen
was Außenansichten betrifft, und die wunder-
volle, einfach-strenge St. Odulphuskirche zu
Assendelft (Rijksmuseum), die reichere Maria-
kirche zu Utrecht (Rijksmuseum) und die feine
Laurentiuskirche zu Alkmaar (Boymans), was
Innenansichten angeht. Dr. Mtr.
Augsburger Jagdbecher um 1650 (Rosenberg
3,157). Versteigerung ,,Silber des 17. und 18.
Jahrhunderts aus dem Besitz eines Münchener Sammlers"
bei A. Weinmüller, München, März 1938
(Foto Weinmüller)
Betrachter mit einem Blick
konnte. Doch das alles stört nicht,
wegen des wundersamen Zaubers,
besten Werke erfüllt und auch in
deren nachzittert.
den übrigen Gegenständen tritt. Zu seiner
Umgebung gehört nämlich ein oberrheinischer
Wirkteppich: „Ritterliche Gesellschaft, Damen
und Herren bei vergnügten Spielen“, der zwar
zeitlich dem Grafen Sayn um mehr als
hundert Jahre nachfolgt, aber unleugbar in
dieses Kulturbild gehört, das des weiteren
durch in Schränken ausgestellte Minnekäst-
chen, mittelalterliche Brettspiele, Bodenfliesen
(Wohnkultur!) u. a. m. vervollständigt'wird.
Wenn sich über einige Räume fortschrei-
tend die Ordnung auf das Lokalgeschichtliche
zuspitzt, wenn z. B. Nürnberg und seine kul-
turpolitische Bedeutung in einem besonderen
Raum repräsentiert werden, so entspricht das
auch der historischen Situation um 1500, als
19. Jahrhunderts aus
n (Foto Kunstverein)
Einen sehr erfreulichen Einblick in die pri-
vate Sammeltätigkeit von Kunstliebhabern in
Westdeutschland vermittelt eine Ausstellung
in Düsseldorf. Dort stellt der Kunst-
verein für die Rheinlande und
Westfalen einen größeren Bestand an Ge-
Ob ein Meister zu
den Großen seiner Zeit
zu rechnen ist oder nicht,
darüber entscheidet
nicht jedes einzelne seiner Werke, sondern
die geringere Zahl seiner besten Leistungen.
Wäre es anders: einem Jan Steen oder einem
Aelbert Cuyp, um von einem Pieter de Hoogh
zu schweigen, würde nicht der hohe Rang zu-
kommen, den sie in unserer Wertschätzung
einnehmen. Jede Ausstellung des Gesamt-
werkes oder eines größeren Teiles des Lebens-
werkes eines Meisters bestätigt dies.
mälden aus, die das vielseitige Bild
sehen Malerei im 19. Jahrhundert
lichster Weise veranschaulicht,
schön ist Hans Thoma mit einem aus den sech-
ziger Jahren stammenden Mädchenkopf und
vier Landschaften, darunter dem „Gewitter“
von 1889 (s. Abbildung) vertreten. Trübner
tritt mit einer im gleichen Jahre gemalten
Ansicht von Heidelberg und zwei klangvollen
Landschaften seiner späteren Zeit auf. Eine
Reihe prächtiger Tierschilderungen von Zügel
(s. Abbildung) und eine
ganze Serie schöner
Spitzwegs sind vorhan-
den. Es gibt auch cha-
rakteristische Bildproben
von Leibi und Hans von
Marees, zwei
darstellungen
Landschaften
Stilleben von
Figurenbilder
von Uhde.
bringt die Ausstellung die
Stärke vieler landschaft-
lich gebundener Talente
wie Hagemeister, Lier.
Schönleber. Brendel usw.
eindringlich zur Gel-
tung; auch die hervorra-
genden Maler der Düs-
seldorfer Schule Andreas
und Oswald Achenbach
und Gregor von Boch-
mann fehlen nicht.
Einen solch hohen Durchschnitt bei einer
ganzen Anzahl besonders guter, einzelner er-
staunlicher hoher Leistungen zeigt der nicht
immer nach Verdienst geschätzte Pieter Jansz.
Saenredam (1597—1665), von dem im Boy-
mans-Museum einige zwanzig Bilder und ein
gutes halbes Hundert Zeichnungen vereinigt
sind. Von malerischem Schwung, breitem Im-
pasto, Modellieren mit Farbe oder Arbeit mit
dem Malmesser sind diese Bilder weit entfernt.
Von liebevollster Versenkung in den Gegen-
stand, genauer Beobachtung und stark emp-
fundener Wiedergabe der Stimmung und der
Atmosphäre mit einfachen Mitteln legen diese
bisweilen fast monochromen Schöpfungen aber
erstaunliches Zeugnis ab. Das erzielte Ergeb-
nis ist umso überraschender, als bisweilen nicht
jedes Detail ebenso gelungen, nicht jede mit
sichtlicher Mühe gezogene Linie makellos
sicher erscheint. Auch mit der Perspektive,
deren Gesetze Saenredam sehr. genau kannte,
steht er bisweilen auf etwas gespanntem Fuße,
nämlich dann, wenn er versucht, in der Höhe
oder in der Breite mehr wiederzugeben als der
übersehen
stört nicht
der seine
seinen an-
Zu diesen besten Schöpfungen zählt das alte
Amsterdamer Rathaus (s. Abbildung), das der
übrigens wenig bereiste Haarlemer Meister
1641 nach dem Brande zeichnete und, wie so
viele andere Werke, erst viel später (1657)
malte, und das die Stadt Amsterdam von ihm
für hfl. 400 ankaufte. Noch heute ziert es das
Arbeitszimmer des Bürgermeisters. Weiter die
Marienkirche zu Utrecht (Sammlung Nienhuys),
der Marienplatz zu Utrecht (Boymans Museum),
1891 — Ausstellung : Meisterwerke deutscher Malerei des
Düsseldorf, Kunstverein (Foto Kunstverein)
lichkeit,
hatte er
verein,
steigerungshaus sehen, ist eine ziemlich voll-
ständige Uebersicht über sein landschaftliches
Werk. Sie offenbart uns trotz der Vielfalt der
Motive und Techniken eine in sich gefestigte,
starke Persönlichkeit von seltener Eigenart.
Seien es die silbrigen Stimmungen des Chiem-
sees, der Perlmutterton des Pariser Stadtbildes,
sei es das Bizarre alter Bäume, das Düster
eines aufziehenden Berggewitters oder — und
das mit Vorliebe — das malerische Kunter-
bunt einer verfallenden Vorstadtgasse, sei es
das brandende Meer im Golf von Neapel in
seinem tiefen Blau mit weißem Saume, sei es
was es wolle: was Reue malt, rückt in die
Sphäre des Ungewöhnlichen, ohne den gering-
sten Versuch, die Natur zu vergewaltigen.
Ludwig F. F u c h s
Pieter Jansz. Saenredam, Das alte Rathaus zu Amsterdam. 1657
Ausstellung : Rotterdam, Boymans Museum
das Bürgertum die Führung der geistigen Ent-
wicklung an sich gerissen hatte. Es ist sogar
den Nürnberger Patriziern ein eigener Raum
zur Verfügung gestellt worden, der z. B. einen
Großteil der aufgelösten Goldschmiedesamm-
lung birgt. Die einzelnen Gefäße, zum Teil
Stiftungen der adeligen Familien, sind nach
Geschlechtern geordnet aufgestellt. Namen
wie Pirckheimer, Scheuri, Schlüsselfelder wer-
den lebendig.
Was den äußeren Rahmen anbetrifft, so
sind die Räume alle renoviert. Die Wände
haben einen diskreten, neutralen Anstrich er-
halten. Die modernen, bei äußerster Zweck-
mäßigkeit doch eine Eigenform aufweisenden
Glasschränke bieten die Gegenstände in an-
genehmer Form. Dr. H einz Stafski
Willy Reue
im Münchener
Hans Thoma, Gewitter. 1889
Ausstellung : Meisterwerke deutscher Malerei des
rheinischem Privatbesitz. Düsseldorf, Kunstverei
in Berlin ausstellt, macht sich ein Streben
nach schöner Behandlung der farbigen Ele-
mente erfreulich bemerkbar. Der Maler ist
Norddeutscher und er verarbeitet seine Mo-
tive und die Stimmungen in der Natur, mit
einer Technik, die nicht auf die äußerlichen
Effekte ausgeht. In Ausblicken auf Schnee-
landschaften hat die ihm eigene Begabung
einen glücklichen Ausdruck gefunden. Hier
läßt die tonige Behandlung der weißlichen
Flächen auf merken. Eini-
ge Studien von der Küste
haben Atmosphäre. Ne-
ben diesen Landschafts-
stücken und Wiederklän-
gen südlicher Gegenden
malt Graf Kerssenbrock
auch Porträts. Sie ver-
binden bestimmte Linien-
führung mit farbiger
Haltung und einem Re-
spekt vor der Erschei-
nung, der zurückhaltend
aber ohne jedes klein-
liche Beiwerk charakte-
risiert. Hans Zeeck
Berliner
AussteUungschronik
Bei den Oelgemälden, die Otto Graf
Oslasiatische EKunsl
für VTluseen und Sammler
Ich kaufe und verkaufe
künstlerisch wertvolle Stücke
der alten chinesischen und
japanischen Kunst
cMuyo cHleijl, Wliinchen
Max-Josef-Straße 1 (Kein Laden)
(neben Hotel Continental)
Jeder Künstler ist be-
strebt. sich über
Masse zu erheben, aber
wenigen ist
schieden, dies kraft ih-
rer eigenen Persönlich-
keit zu tun. Zu diesen
wenigen darf man Willy
Reue zählen. Er tritt
selten an die Oeffent-
— vor sieben Jahren -
eine Kollektivausstellung im Kunst-
Was wir im Münchener Kunstver-
DIE W E L T K U N S T
Jahrg. XII, Nr. 5 vom 16. Januar 1938
Kunst aus rheinischem Privatbesitz
(Foto Rijksmuseum)
JULIUS BÖHLER
ALTE GEMÄLDE, ANTIQUITÄTEN
UND ALTE MÖBEL
KUNSTVERSTEIGERUNGEN
PAUL ROEMER
MÜNCHEN
BRIENNER STRASSE 12
Berlin W9
Bellevuestr. 10
Heinrich Zügel, Esel am Strande.
19. Jahrhunderts aus rheinischem Privatbesitz.
Werke deutscher
und ausländischer Meister
Saenredam-
Ausstellung
in Rotterdam
Bismarck-
Lenbachs.
von Sperl,
Schuch und
von Fritz
Im übrigen
was Außenansichten betrifft, und die wunder-
volle, einfach-strenge St. Odulphuskirche zu
Assendelft (Rijksmuseum), die reichere Maria-
kirche zu Utrecht (Rijksmuseum) und die feine
Laurentiuskirche zu Alkmaar (Boymans), was
Innenansichten angeht. Dr. Mtr.
Augsburger Jagdbecher um 1650 (Rosenberg
3,157). Versteigerung ,,Silber des 17. und 18.
Jahrhunderts aus dem Besitz eines Münchener Sammlers"
bei A. Weinmüller, München, März 1938
(Foto Weinmüller)
Betrachter mit einem Blick
konnte. Doch das alles stört nicht,
wegen des wundersamen Zaubers,
besten Werke erfüllt und auch in
deren nachzittert.
den übrigen Gegenständen tritt. Zu seiner
Umgebung gehört nämlich ein oberrheinischer
Wirkteppich: „Ritterliche Gesellschaft, Damen
und Herren bei vergnügten Spielen“, der zwar
zeitlich dem Grafen Sayn um mehr als
hundert Jahre nachfolgt, aber unleugbar in
dieses Kulturbild gehört, das des weiteren
durch in Schränken ausgestellte Minnekäst-
chen, mittelalterliche Brettspiele, Bodenfliesen
(Wohnkultur!) u. a. m. vervollständigt'wird.
Wenn sich über einige Räume fortschrei-
tend die Ordnung auf das Lokalgeschichtliche
zuspitzt, wenn z. B. Nürnberg und seine kul-
turpolitische Bedeutung in einem besonderen
Raum repräsentiert werden, so entspricht das
auch der historischen Situation um 1500, als
19. Jahrhunderts aus
n (Foto Kunstverein)
Einen sehr erfreulichen Einblick in die pri-
vate Sammeltätigkeit von Kunstliebhabern in
Westdeutschland vermittelt eine Ausstellung
in Düsseldorf. Dort stellt der Kunst-
verein für die Rheinlande und
Westfalen einen größeren Bestand an Ge-
Ob ein Meister zu
den Großen seiner Zeit
zu rechnen ist oder nicht,
darüber entscheidet
nicht jedes einzelne seiner Werke, sondern
die geringere Zahl seiner besten Leistungen.
Wäre es anders: einem Jan Steen oder einem
Aelbert Cuyp, um von einem Pieter de Hoogh
zu schweigen, würde nicht der hohe Rang zu-
kommen, den sie in unserer Wertschätzung
einnehmen. Jede Ausstellung des Gesamt-
werkes oder eines größeren Teiles des Lebens-
werkes eines Meisters bestätigt dies.
mälden aus, die das vielseitige Bild
sehen Malerei im 19. Jahrhundert
lichster Weise veranschaulicht,
schön ist Hans Thoma mit einem aus den sech-
ziger Jahren stammenden Mädchenkopf und
vier Landschaften, darunter dem „Gewitter“
von 1889 (s. Abbildung) vertreten. Trübner
tritt mit einer im gleichen Jahre gemalten
Ansicht von Heidelberg und zwei klangvollen
Landschaften seiner späteren Zeit auf. Eine
Reihe prächtiger Tierschilderungen von Zügel
(s. Abbildung) und eine
ganze Serie schöner
Spitzwegs sind vorhan-
den. Es gibt auch cha-
rakteristische Bildproben
von Leibi und Hans von
Marees, zwei
darstellungen
Landschaften
Stilleben von
Figurenbilder
von Uhde.
bringt die Ausstellung die
Stärke vieler landschaft-
lich gebundener Talente
wie Hagemeister, Lier.
Schönleber. Brendel usw.
eindringlich zur Gel-
tung; auch die hervorra-
genden Maler der Düs-
seldorfer Schule Andreas
und Oswald Achenbach
und Gregor von Boch-
mann fehlen nicht.
Einen solch hohen Durchschnitt bei einer
ganzen Anzahl besonders guter, einzelner er-
staunlicher hoher Leistungen zeigt der nicht
immer nach Verdienst geschätzte Pieter Jansz.
Saenredam (1597—1665), von dem im Boy-
mans-Museum einige zwanzig Bilder und ein
gutes halbes Hundert Zeichnungen vereinigt
sind. Von malerischem Schwung, breitem Im-
pasto, Modellieren mit Farbe oder Arbeit mit
dem Malmesser sind diese Bilder weit entfernt.
Von liebevollster Versenkung in den Gegen-
stand, genauer Beobachtung und stark emp-
fundener Wiedergabe der Stimmung und der
Atmosphäre mit einfachen Mitteln legen diese
bisweilen fast monochromen Schöpfungen aber
erstaunliches Zeugnis ab. Das erzielte Ergeb-
nis ist umso überraschender, als bisweilen nicht
jedes Detail ebenso gelungen, nicht jede mit
sichtlicher Mühe gezogene Linie makellos
sicher erscheint. Auch mit der Perspektive,
deren Gesetze Saenredam sehr. genau kannte,
steht er bisweilen auf etwas gespanntem Fuße,
nämlich dann, wenn er versucht, in der Höhe
oder in der Breite mehr wiederzugeben als der
übersehen
stört nicht
der seine
seinen an-
Zu diesen besten Schöpfungen zählt das alte
Amsterdamer Rathaus (s. Abbildung), das der
übrigens wenig bereiste Haarlemer Meister
1641 nach dem Brande zeichnete und, wie so
viele andere Werke, erst viel später (1657)
malte, und das die Stadt Amsterdam von ihm
für hfl. 400 ankaufte. Noch heute ziert es das
Arbeitszimmer des Bürgermeisters. Weiter die
Marienkirche zu Utrecht (Sammlung Nienhuys),
der Marienplatz zu Utrecht (Boymans Museum),
1891 — Ausstellung : Meisterwerke deutscher Malerei des
Düsseldorf, Kunstverein (Foto Kunstverein)
lichkeit,
hatte er
verein,
steigerungshaus sehen, ist eine ziemlich voll-
ständige Uebersicht über sein landschaftliches
Werk. Sie offenbart uns trotz der Vielfalt der
Motive und Techniken eine in sich gefestigte,
starke Persönlichkeit von seltener Eigenart.
Seien es die silbrigen Stimmungen des Chiem-
sees, der Perlmutterton des Pariser Stadtbildes,
sei es das Bizarre alter Bäume, das Düster
eines aufziehenden Berggewitters oder — und
das mit Vorliebe — das malerische Kunter-
bunt einer verfallenden Vorstadtgasse, sei es
das brandende Meer im Golf von Neapel in
seinem tiefen Blau mit weißem Saume, sei es
was es wolle: was Reue malt, rückt in die
Sphäre des Ungewöhnlichen, ohne den gering-
sten Versuch, die Natur zu vergewaltigen.
Ludwig F. F u c h s
Pieter Jansz. Saenredam, Das alte Rathaus zu Amsterdam. 1657
Ausstellung : Rotterdam, Boymans Museum
das Bürgertum die Führung der geistigen Ent-
wicklung an sich gerissen hatte. Es ist sogar
den Nürnberger Patriziern ein eigener Raum
zur Verfügung gestellt worden, der z. B. einen
Großteil der aufgelösten Goldschmiedesamm-
lung birgt. Die einzelnen Gefäße, zum Teil
Stiftungen der adeligen Familien, sind nach
Geschlechtern geordnet aufgestellt. Namen
wie Pirckheimer, Scheuri, Schlüsselfelder wer-
den lebendig.
Was den äußeren Rahmen anbetrifft, so
sind die Räume alle renoviert. Die Wände
haben einen diskreten, neutralen Anstrich er-
halten. Die modernen, bei äußerster Zweck-
mäßigkeit doch eine Eigenform aufweisenden
Glasschränke bieten die Gegenstände in an-
genehmer Form. Dr. H einz Stafski
Willy Reue
im Münchener
Hans Thoma, Gewitter. 1889
Ausstellung : Meisterwerke deutscher Malerei des
rheinischem Privatbesitz. Düsseldorf, Kunstverei
in Berlin ausstellt, macht sich ein Streben
nach schöner Behandlung der farbigen Ele-
mente erfreulich bemerkbar. Der Maler ist
Norddeutscher und er verarbeitet seine Mo-
tive und die Stimmungen in der Natur, mit
einer Technik, die nicht auf die äußerlichen
Effekte ausgeht. In Ausblicken auf Schnee-
landschaften hat die ihm eigene Begabung
einen glücklichen Ausdruck gefunden. Hier
läßt die tonige Behandlung der weißlichen
Flächen auf merken. Eini-
ge Studien von der Küste
haben Atmosphäre. Ne-
ben diesen Landschafts-
stücken und Wiederklän-
gen südlicher Gegenden
malt Graf Kerssenbrock
auch Porträts. Sie ver-
binden bestimmte Linien-
führung mit farbiger
Haltung und einem Re-
spekt vor der Erschei-
nung, der zurückhaltend
aber ohne jedes klein-
liche Beiwerk charakte-
risiert. Hans Zeeck
Berliner
AussteUungschronik
Bei den Oelgemälden, die Otto Graf
Oslasiatische EKunsl
für VTluseen und Sammler
Ich kaufe und verkaufe
künstlerisch wertvolle Stücke
der alten chinesischen und
japanischen Kunst
cMuyo cHleijl, Wliinchen
Max-Josef-Straße 1 (Kein Laden)
(neben Hotel Continental)
Jeder Künstler ist be-
strebt. sich über
Masse zu erheben, aber
wenigen ist
schieden, dies kraft ih-
rer eigenen Persönlich-
keit zu tun. Zu diesen
wenigen darf man Willy
Reue zählen. Er tritt
selten an die Oeffent-
— vor sieben Jahren -
eine Kollektivausstellung im Kunst-
Was wir im Münchener Kunstver-