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Jahrg. XII, Nr. 18/19 vom 8- Mai 1938

DIE WELTKUNST

Berlin, 19./20. Mai

Cuno Amiet

Münchener Kunstausstellung 1958

'M



Franz Krüger, Pferd mit Stallbursche.
C. G. Böerner, Leipzig, 25. Mai 1938

des
am
feier-

Versteigerung :
(Foto Dorotheum)

Großer Boulle-Schrank.
Bleichröder. Versteigerung : Rud.
Auktions-Haus, Berlin, 31. Mai 1938

Aus Anlaß des 70. Ge-
burtstages des Schwei-
zer Malers Cuno Amiet
veranstaltete die Kunst-
halle in Bern zahlreiche
Feiern und eine um-
fangreiche Ausstellung,
die mit Werken aus der
Entwicklung des Künst-
lers bis zur jüngsten Ge-
genwart aufwartete.

Dt. Plastik in Warschau
Die kürzlich in Warschau durch den Staats-
präsidenten Moscicki eröffnete Ausstellung
deutscher Plastik der Gegenwart im „Institut

ler keine bleibende
daß die Absicht besteht, neben dem Haus der
Deutschen Kunst auch ein Haus der Münche-
ner Kunst erstehen zu lassen.
Immerhin machen die herrlichen, gut be-
lichteten Säle des Maximilianeums durchaus
nicht den Eindruck eines Provisoriums und sie
haben nur den einen Nachteil, daß sie für eine
große Ausstellung unzureichend sind. Man
möchte ja denken, daß eine Schau von 500
Kunstwerken der Aufnahmefähigkeit des Be-

j c o b Ruysdoe I, Landschaft, monogrammiert. Versteigerung: Kunstauktionshaus Hans W. Lange,
e r I i n , am 14.—15. Juni (Phot. Schulz)

Nachlaß Dr. J. v.
Lepke's Kunst-
(Kl. Lepke)

Das Kunstantiquariat R e i n h o 1 d P u p -
PeL vormals Hollstein/Puppel, Berlin W 15,

Galerie Charpentier zur Versteigerung ge-
bracht. Die Sammlung R.. besteht aus einer
schönen Reihe von Handzeichnungen des
18. Jahrhunderts, darunter zwei Gouachen von
Regnault, Gemälden von Hubert Robert und
Swebach sowie ausgewähltem Kunstgewerbe
der Renaissance und Möbeln des 18. Jahr-
hunderts, größtenteils mit Stempeln bedeuten-
der Ebenisten. Unter dem verschiedenen Be-
sitz findet man ausgezeichnete alte Gemälde,
darunter eine „Bekehrung des Saulus“ von
Lukas Cranach d. J. (s.
Abb. S. 6) und Werke
von Berchem, Labille
Guyard, Lingelbach, van
Ostade, Schall, und Wou-
werman.

im Maximilianeum
i Schauers eher gerecht wird, als eine von 5000,
i darf aber nicht vergessen, daß es sich um
eine sehr große Künstlerschar handelt, die das
Anrecht darauf geltend machen kann, alljähr-
lieh auszustellen.
Von einer kleinen Ausstellung darf man
- annehmen, daß sie stark gesiebt ist und nur
Erlesenes bringt. Dieser Erwartung wird die
Schau im Maximilianeum im Großen und Gan-
zen gerecht, insbesondere erfüllen sie einzelne
Künstler. Und zwar sind es gerade die, deren
i aufsteigende Entwicklung wir seit Jahren ver-
folgen können. Von Wolf Bloem, Otto Gei-
genberger und Anton Leidl kann man sagen,
daß sie auf einem Höhepunkt angelangt sind.
Auch Karl Leipold gehört unter diese Maler.
Noch eine ganze Reihe verdient in diesem
Ueberblick namentlich genannt zu werden:
Karl Blocherer, Fritz Bayerlein, Carl Bios,
( Florian Bosch, Brachetti, Artur Braunschweig,
Georg Broel, Gust. Joh. Buchner, Gerolamo
Cairati. Elk Eber, H. von Glass, Theod. Grätz,
Oskar Graf, E. v. Hallavanya, H. v. Hayek, E.
i E. v. Heinsdorff, Sepp Hilz, H. Hodiener, A. Jutz,
F. W. Kalb, P. Kalman, Anton Kürmaier,
J. Kuisl, H. Lichtenberger, Ernst Liebermann,
Erich Mercker, C. O. Müller, Müller-Wischin,
Rud. Nissl, W. Oppermann, Paul Padua, Rich.
Pietzsch, L. Platzöder, Osw. Pötzelberger, C.
Th. Protzen, H. Protzen-Kundmüller, W. Pütt-
ner, L. Putz, H. Roloff, Toni Roth, R. Schrau-
dolph, C. Schwalbach, Ferd. Staeger, Ed. Step-
pes, FI. Stockmann, H. Tillberg, Peter Trumm.
H. Urban, Max Unold u. a. Von Altmeister
Zügel ist eine Schafherde am Brunnen zu sehen
und von Leo Samberger drei Bildnisse bekann-
ter Münchener Persönlichkeiten, die in der
Erfassung wieder ohnegleichen sind.
Auch von den Aquarellisten und Graphi-
kern könnte man eine lange Liste aufstellen,
und es ist symptomatisch für unsere Zeit, daß
gerade in diesen Techniken so Vorzügliches
geleistet wird. Es sind meist bekannte Namei..:
K. Bauer, Ottohans Beier, Gust. Joh. Buchner,
Frz. Doll, Willi Geiger, Oskar Graf, Ant. Leidl,
Mayrhofer-Passau, Müller-Schnuttenbach, W.
Panizza, Alb. Reich, Paul Rosner, M. Rotthaler,
C. Schwalbach, Ferd. Staeger, A. Stangl usw.
An dieser Stelle müssen auch der Fresken-
bzw. Mosaikentwürfe von Paul Bürck und
Hermann Kaspar gedacht werden sowie des
prachtvollen Wandteppichs, eine Hirschjagd
im Walde darstellend, in Applikationastechnik
gearbeitet von Jos. Damberger.
Wie immer in neuerer Zeit steht die Plastik
nicht zurück. Es seien erwähnt: Fritz Behn,
Hans Best, Alex. Fischer, der Löwen und
Löwinnen in ihrer ganzen Bestialität wieder-
gibt, K. Götz, H. Horzetzky, Doroth. Kirchner-

Pastell, 39 : 52 cm. Signiert F. Kr. f. 16. Versteigerung:
(Foto Boerner)
Moldenhauer, E. Laurenty, Fritz Koelle, Ferd.
Liebermann, Aug. Mühlbauer, Müller-Kamp-
hausen, Tamara Roubaud, H. Schwegerle, Jos.
Wackerle, Hans Wimmer, und schließlich sei
das köstliche Elefantenbaby von Luise Ter-
letzki-Scherf nicht vergessen. L. F. F.

zur Pflege der Kunst“, die sich eines regen
Interesses in der polnischen Hauptstadt er-
freut, gibt mit 117 Arbeiten von 57 der be-
kanntesten deutschen Künstler unserer Zeit
einen ausgezeichneten Querschnitt durch das
moderne plastische Schaffen. Im Mittelpunkt
der Schau stehen die Führerbüste von Arno
Breker und die Pilsudski-Büste von Josef
Thorak.

Im Rahmen
Nationalfeiertages
I. Mai fand die
liehe Eröffnung der Mün-
chener Kunstausstellung
1958 statt. Aus der
Eröffnungsrede, die
Staatssekretär Köglmaier
anstelle des erkrankten
Staatsministers Adolf
Wagner hielt, war zu
entnehmen, daß auch
das Maximilianeum für
die Münchener Künst-
Stätte sein wird, sondern

^Ubrogio Borgognone, Christus am Kreuz.
0 r o t h e u m , Wien, Juni
Mngt einen weiteren Teil der modernen Gra-
jjiksammlung Dr. Heinrich Stinnes, Köln a.
■rj ein, zum Ausgebot, der wieder bedeutende
erke in- und ausländischer Graphik ent-
Hlt. Neben einigen Beispielen des 19. Jahrh.,
Blechen, Wilhelm Reuter, E. Delacroix,
jcque, Meron, J. F. Millet bringt die Verstei-
gerung große und größte Namen in- und aus-
jüdischer Graphik. Nur das Bedeutendste
Kaiin in dem Rahmen einer kurzen Würdigung
er*ähnt werden.

'ahnen wir Landschaften von A. und O.
achenbach, Arbeiten von Menzel sowie Werke
ausländischer Meister von Boldini, Munkaczy,
,. Meissonier. Einige vorzügliche Farb-
a lche des 18. Jahrhunderts schließen sich





I . Größere Abteilungen deutscher Künstler,
in seltenen Blättern und Probedrucken,
,lrgt der Katalog; u. a. von Fritz Bohle, L. Co-
I 'nth, L. Graf Kalckreuth, M. Klinger, W.
jDnbruck, W. Leistikow, H. Olde, E. Orlik,
t>- Schinnerer, Ferd. Schmutzer, K. Stauffer-
1'’n, L. Thoma.
8- Unter der ausländischen Graphik finden
viele Kostbarkeiten. Z. B. das herrliche
j seltene Blatt von M. Bone „Rainy Night
Borne“ in einem Exemplar von guter Grat-
j? jung, das Bildnis „Edm. de Goncourt“ von
v ■ Bracquemond, „Napoleon ä cheval ä Jena“
t n Charlet, Corot mit der Radierung „Envi-
i.(|lis de Rome“, die Gauguin’sche Bildnisradie-
k des Dichters St. Mallarme, schöne Ar-
von Ed. Manet „Le Guitariste“, „Le
ero Mort“, „L’Execution de l’Empereur
Z^'ailien“ /s’ Abb. S. 2); besonders hervor-
Vo e!?en 'ST e'rl früher Zustand der „Becheurs“
n()-' L F. Millet; darauf folgen Blätter von Re-
Ne'n Pissarro, Redon, Rodin, Rops, J. Mac
A 1 * * * * * * 8 1 Whistler. Den Schluß bilden Blätter von
"Tu.

Paris, 10. Mai
Cttj)|lrch Me Ader und die Experten Feral,
l’uX, Mathey, Damidot, Lacoste, Leman
h(lln ortier wird am 10. Mai die Kunstsamm-
8 Mrne R.. sowie anderer Besitz in der

JULIUS BÖHLER
ALTE GEMÄLDE, ANTIQUITÄTEN
UND ALTE MÖBEL
KUNSTVERSTEIGERUNGEN
MÜNCHEN BRIENNER STRASSE 12

Ausstellung des ameri-
kanischen Kunsthandels
Die Jahresschau des amerikanischen Kunst-
handels, organisiert in Anlehnung an die ent-
sprechenden bekannten Londoner Veranstal-
tungen, war in diesem Jahre in besonders gro-
ßem Maße aufgezogen worden. Die Aussteller
waren in drei Kategorien geteilt: die Privat-
sammler, die damit zum erstenmal auf einer
derartigen Schau vertreten waren, der inter-
nationale Kunsthandel und drittens der Kunst-
handel mit Spezialgebieten. Die Leitung der
Ausstellung lag in den Händen von Mr. L.
W. McFarland.
Belgische Kunst in Algier
Es ist nicht zu leugnen, daß die belgische
Kunstpolitik im Auslande nicht außerordent-
lich rege sei. Kein Jahr vergeht, wo nicht
repräsentative Ausstellungen auf die male-
rische Kultur des kleinen Landes hinweisen.
So ist jetzt in dem von M. Jean Alazard ge-
leiteten, rührigen Museum in Algier eine Aus-
stellung südniederländischer Malerei, die von
Leo van Puyvelde zusammengestellt und er-
öffnet wurde, zu sehen.
 
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