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Jahrg. XII, Nr. 40/41 vom 9. Oktober 1938

DIE WELTKUNST

SBiich- und Bibliothekswesen

Die neuen Handschriften
im Weimarer Goethe-
Und Schiller-Archiv
Wie Professor Dr. Hans Wahl in dem neuen
Heft der Goethe-Gesellschaft mitteilt, konnten
die Handschriftenbestände des Goethe- und
Schiller-Archivs in Weimar in dankenswerter
Weise durch Schenkungen bereichert werden.
Has Thüringische Finanzministerium überließ
den Inhalt des sogenannten „Goethe-Schran-
kes“, das heißt Akten, die auf Anordnung des
Großherzogs Carl Alexander für das Goethc-
Und Schiller-Archiv zusammengetragen wur-
den, im ganzen 49 Aktenbündel, dem Archiv.
Reichsfreifrau E. M. von Seckendorff über-
sandte ein Bündel von Handschriften aus Leo
Von Seckendorffs Nachlaß, Professor Dr. F.
Blume, Jena, fünfunddreißig Briefe und Karten
Martin Greifs, d ie dessen Nachlaßteil im
Archiv ergänzen.
Zu den lebenden Dichtern, die in das
Goethe- und Schiller-Archiv einziehen, trat
Hach Johannes Schlaf, Borries Freiherr von
Münchhausen und Agnes Miegel mit Hand-
schriften bedeutsamer Werke von seiner Hand
Hun auch Heinrich Lilienfein, der die Ur-
schrift seines „Hildebrand-Dramas“ und seiner
^Wieland-Novelle“ im Archiv niederlegte.
Aus den eigenen sehr bescheidenen Mitteln
konnte das Archiv seine Bestände nur wenig
erweitern.

diplomatischer Agent
tätig war, von starkem
Interesse, Rubens wohnte
längere Zeit als Gast
Gerbiers in London. Die
Korrespondenz wirft ein
interessantes Schlaglicht
auf die Zustände an den
Höfen in Brüssel. Lon-
don und Madrid in den
ersten Jahrzehnten des
17. Jahrhunderts.

Das Tage-
buch des

Grafen
Caylus
Das bisher verschollen
gewesene Tagebuch, des
berühmten Archäologen
und Sammlers, Graf A.
C. Philippe von Caylus,
eines Sohnes der durch
ihre von Voltaire heraus-
gegebenen Memoiren be-
kannten Marquise von
Caylus, wurde von der
Pariser Nationalbiblio-

We in lese in Flandern. Flämische Tapisserie der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 324 : 530 cm
Aus der Galerie Karl Haberstock, Berlin, in deutschen Privatbesitz übergegangen (Foto Hgberstock)


Ein Rubens-Archiv für
An wer p en
Aus Anlaß der Gedenkfeiern des 500. Todes-
tages P. P. Rubens’ wird Antwerpen ein Ru-
bens-Archiv gründen, das die Dokumente, die
das Leben und das künstlerische Schaffen des
größten Meisters der flämischen Malerschule
betreffen, umfassen wird. Den Kern der Doku-
mentensammlung werden Briefe P. P. Rubens’
an Isabella Brandt und Helene Fourment sowie
der diplomatische Schriftwechsel mit der Erz-
herzogin Isabella, die Rubens in einer Sonder-
mission zur Vorbereitung des Friedens zwi-
schen England und Spanien nach London
schickte, bilden. Ferner ist der Schriftwechsel
zwischen Rubens und dem Maler Balthasar
Gerbier, der sich der Gunst Karls I. von Eng-
land erfreute und der für seinen König als

worben. Es behandelt die Reise des Forschers
nach Konstantinopel.
Jtuktions Torberichte
Hamburg, 20./21. Okt.
Die erste Herbstversteigerung des Antiqua-
riats Dr. Ernst Hauswedell & Co. bringt
Bücher, Graphik und Handzeichnungen aus
verschiedenen Sammlungen. Hervorzuheben
ist der durchweg sehr gute Erhaltungszustand
der Bücher, insbesondere auch der zahlreich
vertretenen älteren Werke und Gesamtaus-
gaben. Den Anfang macht deutsche und aus-
ländische Literatur, griechische und lateinische
Klassiker in Ausgaben des 16.-19. Jahrhunderts.
Die zweite Abteilung bringt kulturgeschicht-
lich interessante Bücher. Es folgen Graphik
und Handzeichnungen des 18. bis 19. Jahr-
hunderts sowie moderne Erstausgaben, Vor-
zugsdrucke und illustrierte Bücher.


Das Affen-Konzert von Paul Hannong, Straßburg
Aus dem Besitz von Fischer-Böhler (Wilh. Böhler, Inh. Karl Fischer). München

(Foto Besitzer)


Köln, 21.—22. Okt.
Mathias Lempertz kündigt für den
21. und 22. Oktober ds. Js. eine Auktion von
altem Kunst- und Kulturgut an, deren Be-
stände aus verschiedenem
Besitz zusammen geflos-
sen sind. Im einzelnen
handelt es sich um
schöne alte Möbel von
der Gotik bis zum Klas-
sizismus, meistens west-
deutscher Herkunft, teils
geschnitzte, teils Intar-
sienmöbel, Schränke, Vi-
trinen, Truhen, Kommo-
den, Standuhren, Tische,
zahlreiche Sitzmöbel; fer-
ner um schöne Fayencen,
besonders aus dem Main-
gebiet und von Delft, um
deutsches, vorzugsweise
Ludwigsburger Porzellan,
chinesische Famille-rose-
Teller der Kien-lung-
Epoche, alte deutsche Sil-
berschmiedearbeiten, Ge-
fäß- und Figurenbronzen,
alte Zinn- und Kupfer-
arbeiten, viele schöne
Orientteppiche, einen
Brüsseler Wandteppich
von 1680.

am 18. und 19. September den umfangreichen
Kunstbesitz O. Magnee auf. Besonders beach-
tenswert die schönen Bestände an altem Mo-
biliar (s. Abb. S. 4), daneben verschiedenstes

Erzengel Michael. Toskana, 14. Jahrhundert. Erzielte auf der Ver-
steigerung der Sammlung Pisa durch A. Geri in Venedig am 5.—9. September
1938: Lire 130 000 (Foto Geri)

Der erste Teil der
Münzensammlung Hin-
rich Müller - Ali-
n e n h o f wird vom 19.
bis 21. Oktober durch
Ludwig Grabow zur
Versteigerung gebracht:
er umfaßt in erster Linie
Gold- und Silber-Münzen
und -Medaillen der
nordischen Länder und
Norddeutschlands, ins-
besondere geschlossene Abteilungen Däne-
mark, Schweden, Rußland, Bremen, Verden,
Rantzau, Lauenburg, Lübeck, Mecklenburg.
Stolberg und Niedersachsen.
Wiesbaden, 18./19. Okt.
Das Kunst- und Auktionshaus Ferdi-
nand Webe r (Mannheim) löst in Wiesbaden

Kunstgewerbe, Porzellane der Meißener. Höch-
ster und Frankenthaler Manufakturen, Fayen-
cen, altes Silber, Juwelen und Schmucksachen
sowie eine Reihe Tapisserien und Orient-
teppiche. Unter den Gemälden notiert man
Werke von Angelica Kaufmann, Carracci und
Calame, sowie von deutschen Meistern des
19. Jahrhunderts.

Rostock, 19./21. Okt.


Dürer, Weihnacht

C. G. Boerner
versteigert in Leipzig
am 23. u. 24. November 1938
Kupferstiche alter Meister
vom XV. bis XIX. Jahrhundert.
Kostbare Blätter von
Dürer und Rembrandt
Dabei Graphik aus dem Nachlaß
Johann Friedrich Lahmann
und ein Beitrag aus der
Sammlung König Friedrich August II.
Der Katalog erscheint Ende Oktober

Wir haben die Firma
DAS BIBLOGRAPHIKON
Berlin W 9, Lennestr. 7
übernommen. Die bisherigen Inhaber sind
ausgeschieden. Die Firma wird vom
10. Oktober 1938
an im gleichen Geschäftslokal unter unserer
Leitung unverändert fortgeführt.
Dr. li. c. Hans Boerner
Dr. Wolfgang Boerner

Friedrich der Große
 
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