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27. November 1938
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XII. JAHRGANG, Nr. 48
NST
LMONDE*ARTS

ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
VERÖFFENTLICHUNGS - ORGAN DER FACHGRUPPE DES KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDELS, LAND OESTERREICH

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77. In den Monaten Mai bis Oktober jeden
zweiten Sonntag. Bankkonti: Deutsche Bank, Depositen-Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Barclays Bank Ltd. 262, Kirkdale
Sydenham, London S. E. 26. Postscheckkonti: Berlin 118054;
Wien 114783; Den Haag 1455 12; Paris 170014; Prag 592 83; Zürich 8159

Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77
Telefon: 25 72 28

Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
RM 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag RM 5.50; für das
Ausland (nur i. Umschlag) RM 4.40; oder Tschechoslowakei Kc 50;
Frankreich ffrs. 65; Holland hfl. 3.25; Schweiz sfrs. 7.70;
und die nicht angeführten Länder RM 4.40; Übersee $ 1.80

Galerie Haberstock
Berlin W9, B e 11 e v u e s t r a ß e 15

sucht ständig zu kaufen:

Meisterwerke der Malerei
des 15. bis einschließlich
19. Jahrhunderts

Die Rolle der Kunst
im Deutsch-Italienischen Kulturabkommen

tausches beziehen werden. Die Folgerichtigkeit
des Schrittes der beiden befreundeten Natio-
nen, das politisch-weltanschauliche Verhältnis

durch dieses Kulturabkommen zu bewerten
und zu unterbauen, dürfte von den weittra-
gendsten Folgen für die Kulturentwicklung des
Abendlandes sein.

Durch das Abkommen werden alle kultur-
ellen und wissenschaftlichen Möglichkeiten, die
der Erkenntnis des anderen Landes und seiner
Kultur dienen, von beiden Seiten gefördert.
Neben den historischen und kulturellen Ein-
richtungen wird, wie aus dem Wortlaut des
Abkommens hervorgeht, der bildenden Kunst
wie der Kunstwissenschaft eine ausschlag-
gebende Rolle in der Vertiefung des gegen-
seitigen Verständnisses der beiden Völker zu-
fallen. Den bereits in Italien bestehenden
deutschen Instituten, die auf eine jahrzehnte-
lange, auch unter schwierigen Umständen
fruchtbare Tätigkeit zurückblicken können -
es sind diese
1. das Deutsche Archäologische Institut in
Rom,
2. das Deutsche Historische Institut in Rom,
dem das Oesterreichische Kulturinstitut in
Rom einverleibt wird,
3. das Kaiser-Wilhelm-Institut für Kunst und
Kulturwissenschaft in Rom,
4. das Kunsthistorische Institut in Florenz,
5. die Deutsche Akademie in Rom (Villa Mas-
simo) — wird eine über das bisherige Maß
hinausgehende weitreichende Förderung zu-
teil werden, die eine Wiederanknüpfung an
die alte deutsche Pionierarbeit, die auf diesen
Gebieten seit Mitte des 19. Jahrhunderts die
besten deutschen Namen mit der Geschichte der
italienischen Kunst verbindet, erlaubt und da-
mit einer alten Tradition zu neuem Leben ver-
hilft. Tn diesem Rahmen gewinnt auch der
vermehrte Austausch von Professoren und Lek-
toren, von Gelehrten und Vortragenden eine
erneute Bedeutung, nicht weniger die Förde-
rung der Belieferung der Bibliotheken mit dem
gegenwärtigen Forschungsmaterial, der Ueber-
setzung von Büchern und der Verbreitung von
Literatur und Zeitschriften durch gegenseitige
Besprechungen.
Der bisher nur in engsten Grenzen erfolgte
Austausch von Künstlern, „deren Werke ge-
eignet sind, das Verständnis für die Kultur des
anderen Volkes zu vertiefen“, die Veranstal-
tung von Buch- und Kunstausstellungen, er-
öffnen einzigartige Perspektiven für gegen-
seitige künstlerische Befruchtung. Es ist zu
hoffen, daß sich diese Unternehmungen, mit
deren Durchführung ein Deutsch-Italienischer
Kulturausschuß betraut wird, nicht allein auf
das Gebiet der modernen Kunst, sondern auch
das der Museen und — was bereits auch von
italienischer Seite kürzlich angeschnitten wurde
-— letzten Endes auch des Kunsthandels-Aus-


Peter Paul Rubens, Anbetung der Hirten
Versteigerung am 6. und 7. Dezember im Palais d’Egmont in Brüssel zugunsten des Hilfswerks
für Arbeitsbeschaffung (Fot. Min. Instr. Publ.)

Erweiterte Aufgaben
der Biennale
Die Aufgaben, die die italienische Regierung
der internationalen zweijährigen Kunstausstel-
lung von Venedig zugewiesen hat, sind von
Jahr zu Jahr gewachsen, die Biennale hat so-
mit schon lange aufgehört, die exklusive Kunst-
ausstellung alten Typs zu sein, in der nichts
als reine darstellende Kunst gezeigt wird. Die
neuen Aufgaben, vor die die Biennale gestellt
wird, haben aber natürlich auch eine neue
Finanzorganisation der Ausstellung notwendig
gemacht, und so hat soeben der italienische
Ministerrat ein Dekret verabschiedet, nach dem
die Biennale-Verwaltung einen neuen Etat er-
hält, und in dem gleichzeitig alle Aufgaben ge-
nau umrissen werden. Diese hier besonders
interessierenden Aufgaben sind folgende:
Internationale Ausstellung der darstellenden
Kunst (die eigentliche Biennale alten Begriffs),
Internationale Jahresausstellung der Film-
kunst, Sonderveranstaltungen der dramatischen
Kunst, „Ausstellung“ internationalen Charak-
ters moderner Musik. Es ist hinzuzufügen, daß
in die Ausstellung der darstellenden Kunst
ohne weiteres die kunstgewerbliche Erzeugung
in ausgewählten Gebieten und Spitzenproduk-
tionen eingeschaltet worden ist. Die Summen,
die der Staat, die Stadt und die Provinz Vene-
dig zur Unterhaltung der Biennale zur Ver-
fügung stellen, sind durch das Ministerial-
dekret erhöht worden.
Belgische Kunstnotizen
Der belgische Staat beschreitet einen neuen
Weg, um der Krise der Arbeitslosigkeit zu
steuern. Unter den Auspizien des „Ministere
de ITnstruction publique“ findet am 6. und 7.
Dezember eine bedeutende Kunstversteigerung
in Brüssel im Palais Egmond statt, deren Rein-
ertrag zugunsten des Hilfswerks für Arbeits-
beschaffung zur Verfügung gestellt wird. Zum
Ausgebot gelangen kostbare alte Gemälde,
Wandteppiche, Skulpturen, Silber, Porzellane
und Möbel; ein Hauptwerk der Versteigerung,
die kleine „Anbetung der Hirten“ von Rubens,
bilden wir hier ab.
Wie aus Antwerpen gemeldet wird, soll da-
selbst anläßlich der 500. Wiederkehr des Todes-
tages von Rubens eine große repräsentative
Ausstellung des Werkes dieses flämischen
Hauptmeisters stattfinden.

PAUL TIECKE
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