18. Dezember 1938
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ART^WORLD
XIL JAHRGANG, Nr. 51
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LMONDE*ARTS
ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
VERÖFFENTLICHUNGS - ORGAN DER FACHGRUPPE DES KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDELS, LAND OESTERREICH
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Galerie Haberstock
Berlin W9, Bellevuestraße 15
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des 15. bis einschließlich
19. Jahrhunderts
Die Architektur- und Kunsthandwerk-Ausstellung
i m H a u s der Deuts eh en Kunst zuMünchen
Diese Ausstellung ist in erster Linie eine
Arcliitektursch.au größten Stiles; und man kann
ruhig sagen, daß sie das künstlerische Wollen
und Geschehen unserer Zeit schärfer, greif-
barer und mächtiger zum Ausdruck bringt als
die Ausstellung der freien Künste. Das hat
seinen guten Grund. Der Führer, der das
Reich mit starker Hand aus der Tiefe zur
Höhe geführt hat, will, daß das neu erstandene
Machtgefühl auch äußerlich in Erscheinung
tritt. Das Gesicht unserer Städte soll strah-
lend sein, soll die Gefühle eines auf sich selbst
gestellten, hochgemuten Volkes wiederspiegeln.
Man denkt nicht an repräsentative Einzelbau-
ten, sondern an das ganze Stadtbild. Den An-
fang macht der Königliche Platz in München,
der nun durch den Kanzleibau an der Gabels-
bergerstraße und die umfangreichen Erweite-
rungsbauten der Alten Pinakothek und der
Glyptothek in ein neues Stadium tritt. Der
Vorgang wiederholt sich am Odeonsplatz, wo
das neue Odeon im Hofgarten mit den Ar-
kadenbauten und dem mächtigen Landesmini-
sterium die räumlichen Beziehungen aufneh-
men wird zum Hause der Deutschen Kunst.
Ungehemmter noch kann sich dieser Wille
entfalten im neuen München, das mit der Ver-
legung des Hauptbahnhofes seine Geburts-
stunde feiern wird. Der Brennpunkt dieser
Anlage, Brinkmanns Opernplatz mit dem auf
einer Terrasse sich erhebenden Opernhaus,
scheint von allen Planungen die gewaltigste
und imposanteste zu sein.
In Anbetracht der Gröfienverhältnisse in
den Ausmaßen noch gewaltiger wird die Neu-
gestaltung der Reichshauptstadt sein. Mit dem
Erweiterungsbau der Reichskanzlei hat Albert
Speer ein Dokument des Bauwillens unseres
Führers geschaffen: der Baukörper in seiner
großartigen Gliederung, der Schmuckhof, die
Innenräume in ihrer Ausstattung mit echtem,
edlem Material, sie alle vereinigen sich zu dem
Symbol einer neuen Zeit. Städtebaulich etwas
Unerhörtes sind der Große Stern mit der
Siegessäule und der Runde Platz (s. Abb.)
mit der plastikgeschmückten Fontänenanlage,
deren Gesamtplanungen ebenfalls vom Gene-
ralinspektor der Reichshauptstadt stammen.
Modell des Runden Platzes in
Große Deuts ehe Architektur- und Kunsthandwerks
Berlin
Ausstellung, München
(3 Fotos Presse-Hoffmann, Baur)
Es kann nicht unsere
Aufgabe sein, an dieser
Stelle alle die umfang-
reichen Bauvorhaben in
den einzelnen Städten
durchzugehen oder auch
nur auszuführen. Sie sind
aus der Presse bekannt
und treten uns in der
Ausstellung in pracht-
vollen, großen Modellen
körperlich entgegen. Das
neue Gesicht des Dritten
Reiches soll sich aber
nicht auf die großen
Städte beschränken: die
Parteigliederungen, die
Reichsbahn und die
Reichspost gehören zu
den Kanälen, durch die
der Gestaltungswille bis
in die kleinsten Orte ge-
leitet wird. Unzählige
Beispiele dafür bietet
diese Schau in Form von
Modellen, Großlichtbil-
dern und aufliegenden
Sammelbänden. Und auch
damit nicht genug: durch
die Reichssportschulen,
Jugendherbergen, Ge-
bietsführerschulen. Hit-
ler - Jugendheime, Rast-
bahn verzweigt sich die-
ser Wille über die Land-
schaft vom Hochgebirge
im Süden bis an das Ufer
des Meeres im Norden.
Und es muß ganz beson-
ders betont werden, daß.
wo und wie auch diese
Joseph Thorak, Denkmal für die Reichsautobahn
Bauten immer entstehen,
ob als Bekrönung eines
Große Deuts ehe Architektur- und Kunsthandwerk
Stellung, München
Aus-
Berges, ob hingelagert auf einer Boden-
schwelle, ob am Ufer eines Sees oder auf einer
Waldblöße, ob dominierend oder sich ein-
eben gesagt haben. Nur kommt noch etwas
Wichtiges dazu, das sind die Brücken. Wir
wollen nicht von der konstruktiven Meister-
schmiegend, sie niemals die Natur stören,
sondern ihre Schönheit betonen. Wenn man
verstehen will, was das heißt, dann denke
man an die Versündigung früherer Zeiten.
Wir haben von der Reichsautobahn gespro-
chen. Hier könnten wir wiederholen, was wir
schäft sprechen, mit der oft große Schwierig-
keiten anscheinend spielend überwunden wur-
den, sondern vielmehr von ihrer schlichten
konstruktiven Schönheit, die sie niemals als
Fremdkörper in der Natur erscheinen läßt,
einerlei, ob sie ein tiefes Flußtal in schwül-
PAUL TIECKE
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