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DIE WELTKUNST

Jahrg. XIII, Nr. 9 vom 5. März 1939

Robert Pudlichs und seine
dicht gefügte Malerei sind
dafür besonders bezeich-
nend. Neben der schein-

bar zwanglosen „freien“
Bildkomposition solcher
Maler und dem farbig-
malerischen Elan von
Qreferath steht die be-
wußt gebundene, vom
Bildhaften ins Sinnbild-
hafte strebende „geform-
te“ Darstellungswelt von
Carl Barth, Willem Stocke,
Elisabeth Schmitz und
Eugen Kerschkamp. Auf
gefestigte Form bedacht
erscheint das ausdrucks-
voll-verhaltene Doppelbild
(s. Abb.) von Elisabeth
Schmitz. Die reife, form-
geklärte plastische Kraft
eines Edwin Scharff, das
starke Talent des jungen
Düsseldorfer Bildhauers
Curt Zimmermann geben
weitere Akzente. In zwei
Kabinetten erscheinen als
Vertreter rheinischer Mal-
kultur der tonig-noble
Bretz, der niederrhei-
der Landschaften des Aacheners Karl Schneider, rheinisch-milde Schmurr, der liebenswürdig-
der auch altflämische Erinnerungen einfließen zärtliche Geist Champions, wie der Kreis um
läßt oder die festlich-heiter schimmernde Palette Peiner, Mense, Dupre. M. A. S t o m m e 1.

Ab März erscheint
die Weltkunst
bis Ende Mai
wieder wöchentlich!

Elisabeth Schmitz (Witten), Doppelbildnis — Ausstel-
lung: K unst verein , Köln (2 Fotos Haus d. Rhein. Heimat)


Das Alt-Wiener Aquarell
Ausstellung der Österreichischen Galerie in

Als 27. Wechselausstellung bringt die Öster-
reichische Galerie im Belvedere eine Aquarell-
ausstellung, deren Material aus den reichen

Wien
Beständen der Galerie des XIX. Jahrhunderts,
der Albertina und der Akademie geschöpft ist.
In über 100 Blättern wird der Entwicklungsgang


Lorenz Janscha, Aussicht am Kobenzl
Aquarell. Wien, österreichische Galerie

Ausstellung: Das Alt -Wiener
(Foto Frankenstein)


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Expedition der Weltkunst.

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Schottische Malerei im Burlington House in London

Die kürzlich eröffnete Ausstellung Schotti-
scher Kunst im Burlington House in London
kann und will sich in keiner Weise mit den
großen künstlerischen Manifestationen messen,
die in den letzten Jahren Weltereignisse auf
dem Gebiete der Kunst geworden waren. Dazu
ist die Substanz zu schwach, insbesondere, da
man sich darauf beschränkte, die eigentlich
bodenständige Kunst des Mittelalters auszu-

wurde und daß, trotz mancher Bemängelung,
doch ein recht anständiges Qualitätsniveau ein-
gehalten werden konnte, macht die Schau, wenn
nicht gerade zu einer kunstgeschichtlich über-
raschenden oder bedeutsamen, so doch erfreu-
lichen künstlerischen Angelegenheit. Unter den
Bildnismalern dominiert, neben Andrew Gaddes
und Allan Ramsay, Sir Henry Raeburn. Be-
sonders deutlich wird das Werk David Wilkies


David Wilkie, Braut-Toilette

Ausstellung: Burlington House, London
(Foto Archiv)

schalten und nur die höfisch-bürgerliche Kunst
vom 17.—19. Jahrhundert in den Kreis der Be-
trachtung einzuschließen. Daß damit immerhin
manches sehr beachtenswerte Talent erfaßt

herausgestellt, der die niederlandisierende Rich-
tung im frühen 19. Jahrhundert in Schottland
vertritt und sein Bestes in teils humorvollen, an
Ostade erinnernden Genreszenen gibt (s. Abb.).

vornehmlich des Landschaftsaquarells von der
spätbarocken Zeit bis zu Rudolf von Alt ver-
folgt. In den Veduten der beiden Söhne Christian
H. Brands, besonders aber in den phantasie-
vollen Schilderungen Weirotters lebt noch das
barocke Kunstideal. Es wandelt sich am Ende
des 18. Jahrhunderts in dem umfangreichen
Werk L. Janschas (s. Abb.) zu einem rokoko-
haft blühenden Landschaftserlebnis, das sich
mit einer klassizistischen Kühle paart, die bei-
spielsweise in den mehr zeichnerischen Erzäh-
lungen von C. Schütz den Grundton bildet.
Solche Arbeiten sind vielfach nicht mehr selbst-
ständige Kunstwerke, sondern Vorlagen für
kolorierte Stiche, die zu ihrer Zeit stark ver-
breitet waren. Von dieser entdeckerfreudigen
Landschaftskunst, die zunehmend auch das
Stadtbild und einzelne Bauten berücksichtigt,
wird noch das Schaffen Jakob Alts, des Vaters
von Rudolf und Franz Alt, bestimmt. Daneben
entsteht, von den wachsenden Ansprüchen der
Naturwissenschaften wie von den dekorativen
Bedürfnissen kunstgewerblicher Industrien

(Porzellanmanufaktur) genährt, eine in ihrer
Produktion fast unbegrenzte Blumenmalerei.
Ein anderer Zweig der Aquarellkunst ist das
Bildnis, das an die englische Tradition an-
schließt, in Wien jedoch — in den Bildnissen
Daffingers und anderer — eine eigene Form
aufweist, die auch in den, hauptsächlich schon
für den Steindruck gearbeiteten, Porträts Krie-
hubers vorhanden ist. Die bedeutendste Rich-
tung der 30er und 40er Jahre ist die durch
P. Fendi eingeleitete Farbkunst. In den Aqua-
rellen Fendis und der von ihm beeinflußten
C. Schindler und F. Treml wird die öster-
reichische Begabung zur rein malerischen
Malerei aufs neue in unvergleichlich lebendigen
Schöpfungen fruchtbar. Gleichzeitig haben
andere Künstler längst den Weg zur Natur
beschritten, der in dem acht Jahrzehnte um-
fassenden, bis an die Schwelle der Neuzeit
reichenden Lebenswerk Rudolf von Alts zu
einem Höhepunkt realistischer Naturschilderung
führt. K. B.

Hans Thoma :„Main-Landschaf t“.
Aus dem neuen Katalog der
Galerie Abels in Köln, Wallrafplatz 6


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