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https://doi.org/10.11588/diglit.48200#0039
Jahrg. XIII, Nr. 10 vom 12. März 1939
DIE WELTKUNST
3
sehen Industriellen Oberleider durch den deut-
schen Baumeister Johannes ein Museum erbaut.
Ein großer Saal umfaßt die Grabskulpturen und
Stelen, die im Lauf der Ausgrabungen auf dem
Gräberfeld durch das Deutsche Archäologische
Institut in Athen gemacht wurden. Die Beleuch-
tung ist durch drei große Fenster sicher gestellt,
aus denen man einen Gesamtblick auf den
Friedhof hat. Drei Fenster linkerhand gehen
auf den Hof des Museums. Ein zweiter großer
Saal ist den nach Epochen in Glasvitrinen ge-
ordneten Vasen bestimmt.
Das Museum umfaßt noch
zwei weitere Säle, die
noch nicht ganz fertig
eingerichtet sind. Die vier
Säle umgeben einen gro-
ßen Mittelhof. Sobald die
Inneneinrichtung des Mu-
seums beendet ist, wird
es dem griechischen Staat
übereignet werden.
I Io 11 äiidische K11nst 11 ad i richten
Zum 25., 26. und 27. April kündigt Mensing
& Sohn in Amsterdam eine Versteigerung von
Rembrandt-Radierungen und anderen alten
Kupferstichen aus der schier unerschöpflichen
Nachlassenschaft des Herrn Ant. W. M. Mensing
an. Wir bilden ein Blatt von Campagnola auf
Seite 6 ab.
Die Maatschappij voor Kunst- en Antiek-
veilingen (Dir. S. J. Mak van Waay) beginnt
mit einer fast 1100 Nummern umfassenden Ver-
steigerung von Antiquitäten und älteren und
modernen Gemälden. Über ein Drittel ent-
fällt auf die Nachlassenschaft R. H. Driessen,
Maarssen.
Im Kupferstichkabinett der Reichsuniversität
Leiden werden Radierungen und Zeichnungen
des 15. bis 19. Jahrhunderts unter dem Kenn-
worte „Das Schiff“ ausgestellt.
Die Brüsseler Ausstellung von Rubens-
zeichnungen wurde in ihrer Gänze nach Rotter-
dam gebracht und ist dort im Boymans-Museum
zu besichtigen.
Eine „Erste Niederländische Kunstwoche“
wird in der Zeit vom 8. bis 16. August statt-
finden. Holländern und Ausländern wird Ge-
legenheit geboten, die Kunstschätze des Landes
unter sachkundiger Führung zu besichtigen. Die
Führung erfolgt in kleinen Gruppen in deutscher,
französischer, englischer und holländischer
Sprache. Diese Kunstwanderungen sollen vor
allem den Fachleuten etwas bringen, aber auch
alle anderen sich für Hollands Kunst Interessie-
renden sind als Teilnehmer willkommen. Das
Datum wurde absichtlich so gewählt, daß Teil-
West-Europa vom mero-
wingischen Zeitalter bis
zu den Anfängen der Go-
tik zeigen soll. Da die
starken Wechselbeziehun-
gen der damaligen Kunst
und Kultur zu berück-
sichtigen sind, so sind die
Grenzen möglichst weit
gezogen. Aus Deutsch-
land werden nicht nur die
Maas- und Rheingegenden,
Westfalen und Nieder-
sachsen, sondern auch das
süddeutsche Gebiet be-
rücksichtigt.
Kunst
in München
Die Abteilung Bildende
Kunst der Kameradschaft
der Künstler Münchens
gibt bekannt, daß auch
in diesem Jahr die Tra-
ditions-Ausstellung der
Münchener Künstler im
Maximilianeum stattfindet
und am 1. Mai eröffnet
wird. Allen in München
ansässigen Malern, Bild-
hauern und Graphikern
wird die Beteiligung zur
nehmer an der vom 29. Juli bis 6. August statt-
findenden „Belgischen Kunstwoche“ sich an der
unmittelbar darauf folgenden holländischen
ebenfalls beteiligen können.
Im Sommer 1939 ist in Utrecht eine Aus-
stellung geplant, welche die verschiedenen
Strömungen der bildenden Kunst in Nord- und
Ehrenpflicht gemacht.
Ausstellungspapiere sind
ab 4. März im Künstler-
haus erhältlich. Die Ein-
lieferung der Arbeiten soll vom 20.—25. März
im Maximilianeum erfolgen.
Gleichzeitig wird auf die „Ständige Kunst-
Wilhelm von Kobell, Schondorf am Ammersee.
Durch Galerie Karl Haberstock, Berlin, in deutschen
tere Meister sind vertreten, Leibi, Marees, und
vor allem Menzel mit einer Reihe köstlicher,
meist landschaftlicher Zeichnungen.
Sign. dat. 1814. 48:51cm.
Privatbesitz übergegangen. (Foto Schulz)
Duell, das sich zwischen dem Direktor der
Nationalbibliothek und der Stadtbibliothek
in Marseille entspinnen würde. Der erstere
Gilbert Stua t, Bildnis Commo'dor'e John Barry
Erzielte a uf der Versteigerung in New York am 21. Januar 1939:$ 30900
(Foto Archiv)
ausstellung“ der Kamerad-
schaft, Maximilianstr. 26,
verwiesen, die für alle
Künstler zur Beschickung
offen ist. F.
Leipziger
Graphik-
Auktion
Die Frühjahrs-Verstei-
gerung bei C.G. Boerner
findet diesmal schon am
27. und 28. April statt.
Wiederum kommt eine
Sammlung von Roman-
tikerzeichnungen hoher
Qualität zum Ausgebot.
Den kostbarsten Beitrag
liefert ein Teil des Nach-
lasses der Gebrüder Oli-
vier mit den feinsten
frühen Landschaften und
Porträts sowohl von
Ferdinand als auch von
Friedrich Olivier. Es gibt
ferner Serien schöner
Zeichnungen und Aqua-
relle von Chodowiecki,
Schnorr von Carolsfeld,
den Kobells, Mohn, Fendi.
Und kostbare Blätter der
meisten großen Künstler
der Zeit: Führich, Ludwig
Richter, Runge. Wieder-
um ist die Sammlung
reich an schönen frühen
Porträts, auch einige spä-
Älteste
GALERIE
Wiens
Gegründet 1833
L.T. NEUMANN
Inhaber: Jul ius und August Eymer
Gemälde
und
Graphik
alter und moderner
Meister
Kohlmarkt 11, Michaelerplatz 4
Telefon R 22-0-82
Weitere Abteilungen des umfangreichen
Kataloges bringen alte, meist holländische und
italienische Zeichnungen und Graphik, sowohl
alte Meister, Dürer, Rembrandt, diese in
manchen kostbaren Hauptblättern, als auch in
besonders seltenen gestochenen lithographierten
Blättern des 19. Jahrhunderts, deren kost-
barstes Stück die wunderbaren Lithographien
der 7 Wochentage von Olivier sind.
trug den Sieg davon: M. Cain erwarb für
401 000 ffr. das Originalmanuskript des „Esprit
des Lois“ im Umfang von 2700 handgeschrie-
benen Seiten und für 101 000 ffr. das z. T.
autographe Manuskript der „Reflexions et
Pensees“, während Bordeaux mit einer größe-
ren Anzahl allerdings wichtiger Briefkonvolute
sich zufrieden geben mußte. Im ganzen wurden
etwa 670 000 ffr. erzielt.
Montesquieu-
Manuskripte
am Pariser
Markt
Es war selbst für Pa-
ris, das gerade auf dem
Gebiete der Versteige-
rung von Büchern, Hand-
schriften und Manuskrip-
ten manche Überraschung
erlebt, eine Sensation, als
am 23. Februar im Hotel
Drouot ein Teil des hand-
schriftlichen Nachlasses
von Montesquieu aus dem
Besitze der Nachkommen
versteigert werden sollte.
Alles, was Anspruch
macht, zu den geistigen
und künstlerischen Krei-
sen gerechnet zu werden,
war anwesend, und man
wartete gespannt auf das
Frühe
Meißner
Porzellane
möglichst bedeuten-
de Gruppen, Vögel
od. Harlekine, ferner
Chinesische Speise-
service in famille,
rose und schwe-
disches Silber, zu
hohen Preisen ge-
sucht.
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O s t a s i a t i s c h e Kunst
BERLIN • POTSDAMER STRASSE 34
AB 1. APRIL: LEIPZIGER STRASSE 39
DIE WELTKUNST
3
sehen Industriellen Oberleider durch den deut-
schen Baumeister Johannes ein Museum erbaut.
Ein großer Saal umfaßt die Grabskulpturen und
Stelen, die im Lauf der Ausgrabungen auf dem
Gräberfeld durch das Deutsche Archäologische
Institut in Athen gemacht wurden. Die Beleuch-
tung ist durch drei große Fenster sicher gestellt,
aus denen man einen Gesamtblick auf den
Friedhof hat. Drei Fenster linkerhand gehen
auf den Hof des Museums. Ein zweiter großer
Saal ist den nach Epochen in Glasvitrinen ge-
ordneten Vasen bestimmt.
Das Museum umfaßt noch
zwei weitere Säle, die
noch nicht ganz fertig
eingerichtet sind. Die vier
Säle umgeben einen gro-
ßen Mittelhof. Sobald die
Inneneinrichtung des Mu-
seums beendet ist, wird
es dem griechischen Staat
übereignet werden.
I Io 11 äiidische K11nst 11 ad i richten
Zum 25., 26. und 27. April kündigt Mensing
& Sohn in Amsterdam eine Versteigerung von
Rembrandt-Radierungen und anderen alten
Kupferstichen aus der schier unerschöpflichen
Nachlassenschaft des Herrn Ant. W. M. Mensing
an. Wir bilden ein Blatt von Campagnola auf
Seite 6 ab.
Die Maatschappij voor Kunst- en Antiek-
veilingen (Dir. S. J. Mak van Waay) beginnt
mit einer fast 1100 Nummern umfassenden Ver-
steigerung von Antiquitäten und älteren und
modernen Gemälden. Über ein Drittel ent-
fällt auf die Nachlassenschaft R. H. Driessen,
Maarssen.
Im Kupferstichkabinett der Reichsuniversität
Leiden werden Radierungen und Zeichnungen
des 15. bis 19. Jahrhunderts unter dem Kenn-
worte „Das Schiff“ ausgestellt.
Die Brüsseler Ausstellung von Rubens-
zeichnungen wurde in ihrer Gänze nach Rotter-
dam gebracht und ist dort im Boymans-Museum
zu besichtigen.
Eine „Erste Niederländische Kunstwoche“
wird in der Zeit vom 8. bis 16. August statt-
finden. Holländern und Ausländern wird Ge-
legenheit geboten, die Kunstschätze des Landes
unter sachkundiger Führung zu besichtigen. Die
Führung erfolgt in kleinen Gruppen in deutscher,
französischer, englischer und holländischer
Sprache. Diese Kunstwanderungen sollen vor
allem den Fachleuten etwas bringen, aber auch
alle anderen sich für Hollands Kunst Interessie-
renden sind als Teilnehmer willkommen. Das
Datum wurde absichtlich so gewählt, daß Teil-
West-Europa vom mero-
wingischen Zeitalter bis
zu den Anfängen der Go-
tik zeigen soll. Da die
starken Wechselbeziehun-
gen der damaligen Kunst
und Kultur zu berück-
sichtigen sind, so sind die
Grenzen möglichst weit
gezogen. Aus Deutsch-
land werden nicht nur die
Maas- und Rheingegenden,
Westfalen und Nieder-
sachsen, sondern auch das
süddeutsche Gebiet be-
rücksichtigt.
Kunst
in München
Die Abteilung Bildende
Kunst der Kameradschaft
der Künstler Münchens
gibt bekannt, daß auch
in diesem Jahr die Tra-
ditions-Ausstellung der
Münchener Künstler im
Maximilianeum stattfindet
und am 1. Mai eröffnet
wird. Allen in München
ansässigen Malern, Bild-
hauern und Graphikern
wird die Beteiligung zur
nehmer an der vom 29. Juli bis 6. August statt-
findenden „Belgischen Kunstwoche“ sich an der
unmittelbar darauf folgenden holländischen
ebenfalls beteiligen können.
Im Sommer 1939 ist in Utrecht eine Aus-
stellung geplant, welche die verschiedenen
Strömungen der bildenden Kunst in Nord- und
Ehrenpflicht gemacht.
Ausstellungspapiere sind
ab 4. März im Künstler-
haus erhältlich. Die Ein-
lieferung der Arbeiten soll vom 20.—25. März
im Maximilianeum erfolgen.
Gleichzeitig wird auf die „Ständige Kunst-
Wilhelm von Kobell, Schondorf am Ammersee.
Durch Galerie Karl Haberstock, Berlin, in deutschen
tere Meister sind vertreten, Leibi, Marees, und
vor allem Menzel mit einer Reihe köstlicher,
meist landschaftlicher Zeichnungen.
Sign. dat. 1814. 48:51cm.
Privatbesitz übergegangen. (Foto Schulz)
Duell, das sich zwischen dem Direktor der
Nationalbibliothek und der Stadtbibliothek
in Marseille entspinnen würde. Der erstere
Gilbert Stua t, Bildnis Commo'dor'e John Barry
Erzielte a uf der Versteigerung in New York am 21. Januar 1939:$ 30900
(Foto Archiv)
ausstellung“ der Kamerad-
schaft, Maximilianstr. 26,
verwiesen, die für alle
Künstler zur Beschickung
offen ist. F.
Leipziger
Graphik-
Auktion
Die Frühjahrs-Verstei-
gerung bei C.G. Boerner
findet diesmal schon am
27. und 28. April statt.
Wiederum kommt eine
Sammlung von Roman-
tikerzeichnungen hoher
Qualität zum Ausgebot.
Den kostbarsten Beitrag
liefert ein Teil des Nach-
lasses der Gebrüder Oli-
vier mit den feinsten
frühen Landschaften und
Porträts sowohl von
Ferdinand als auch von
Friedrich Olivier. Es gibt
ferner Serien schöner
Zeichnungen und Aqua-
relle von Chodowiecki,
Schnorr von Carolsfeld,
den Kobells, Mohn, Fendi.
Und kostbare Blätter der
meisten großen Künstler
der Zeit: Führich, Ludwig
Richter, Runge. Wieder-
um ist die Sammlung
reich an schönen frühen
Porträts, auch einige spä-
Älteste
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Wiens
Gegründet 1833
L.T. NEUMANN
Inhaber: Jul ius und August Eymer
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und
Graphik
alter und moderner
Meister
Kohlmarkt 11, Michaelerplatz 4
Telefon R 22-0-82
Weitere Abteilungen des umfangreichen
Kataloges bringen alte, meist holländische und
italienische Zeichnungen und Graphik, sowohl
alte Meister, Dürer, Rembrandt, diese in
manchen kostbaren Hauptblättern, als auch in
besonders seltenen gestochenen lithographierten
Blättern des 19. Jahrhunderts, deren kost-
barstes Stück die wunderbaren Lithographien
der 7 Wochentage von Olivier sind.
trug den Sieg davon: M. Cain erwarb für
401 000 ffr. das Originalmanuskript des „Esprit
des Lois“ im Umfang von 2700 handgeschrie-
benen Seiten und für 101 000 ffr. das z. T.
autographe Manuskript der „Reflexions et
Pensees“, während Bordeaux mit einer größe-
ren Anzahl allerdings wichtiger Briefkonvolute
sich zufrieden geben mußte. Im ganzen wurden
etwa 670 000 ffr. erzielt.
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Es war selbst für Pa-
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Gebiete der Versteige-
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schriften und Manuskrip-
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erlebt, eine Sensation, als
am 23. Februar im Hotel
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von Montesquieu aus dem
Besitze der Nachkommen
versteigert werden sollte.
Alles, was Anspruch
macht, zu den geistigen
und künstlerischen Krei-
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war anwesend, und man
wartete gespannt auf das
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