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26. November 1939

ART.,///«WORLD

XIII. JAHRGANG, Nr. 46/47

NST

D MON D E des A KTS

ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
VERÖFFENTLICHUNGS-ORGAN DER FACHGRUPPE DES KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDELS, LAND OESTERREICH

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, „ . iMan abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buch-
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77. In den Monaten Mai bis Oktober Redaktion, Verlag und Lesesaal: händlern. Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl.
jeden zweiten Sonntag. Bankkonti: Deutsche Bank, Dep.-Kasse M, „ iz r.. nn Postzustellung RM 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Barclays Bank Ltd. 262, Kirkdale DerllTl tv 62, Kurjürstenstf. 76-77 RM 5.50; für das Ausland (nur im Umschlag) RM 4.40; oder
Sydenham, London S. E. 26. Postscheck: Berlin 1180 54; Wien F r a n k r e i c h ffrs. 65; H o 11 a n d hfl. 3.25; S c h w e i z sfrs. 7.70;
1147 83; Den Haag 1455 12: Paris 1700 14; Prag 5y2 83; Zürich 81 59 eejon. 28 und njcjj^ angeführten Länder RM 4.40; Übersee $ 1.80

Meisterwerke der Malerei
des 15. bis einschließlich
Berlin W 9 • Bellevuestraße 15 19. Jahrhunderts

Galerie Haberstock , . , ,
sucht ständig zu kaujen:

Leben(Iiger deh(seiier Kunstmarkt


Es ist an dieser Stelle bereits kürzlich in
dem Aufsatz „Kunsthandel im Kriege“, der sich
mit den Verhältnissen der Jahre 1914—18 be-
faßte, auf die bemerkenswerte Tatsache hin-

gewiesen worden, daß sich die heutige Situation
auf dem deutschen Kunstmarkt, wie übrigens
auch auf anderen Wirtschaftsgebieten, grund-
sätzlich von der aus dem Weltkrieg her be-
kannten Lage unterschei-
det. Der Ausbruch der
Feindseligkeiten hat dies-
mal weder, wie im letz-
ten Kriege, ein sofortiges
Erliegen jeder Kunsthan-
delstätigkeit im Gefolge
gehabt noch irgendwelche
Anzeichen einer „Flucht
in die Sachwerte“. Das
letztere Moment gerade
bedeutet ein ausge-
sprochenes Gefühl der
Sicherheit für die Wirt-
schaftsführung, wie es
sich ja auch am Kunst-
markt bereits in den letz-
ten Jahren gezeigt hat.
Soweit die bisherigen
kleineren Ereignisse am
Auktionsmarkt und die
Umfragen im freien Kunst-
handel erkennen lassen,
hat sich gegenüber der
Lage vor einem halben
Jahre nichts Wesentliches
geändert: einem beson-
ders in Hauptobjekten
geringen Angebot steht
eine rege Nachfrage ge-
genüber, die insbesondere
die Mittelware glatt und
zu den gewohnt festen
Preisen absetzen läßt.
Wesentliche Umsatzver-
schiebungen— auch etwa
von einem Kunstgebiet
zum anderen — sind nicht
festzustellen, ebensowenig
wie etwa das plötzliche
(Fortsetzung S. 2)

Antoine Pesne, Bildnis des Generals H. A. Baron de la Motte-Fouque,
135:107 cm. Neuerwerbung des Schles. Museums der bild. Künste, Breslau


Carl Friedrich Lessing, Rheinlandschaft bei Hochwasser. Sign. dat. 1867. 87,5:136 cm
Neuerwerbung des Schles. Museums der bild. Künste, Breslau (2 Museums-Fotos)

Neuerwerbungen des Schlesischen
Museums der bildenden Künste in Breslau

Unter den Neuerwerbungen des Museums
der bildenden Künste sind diesmal bemerkens-
wert deutsche Bilder des 18. Jahrhunderts, u. a.
Johann Heinrich Tischbein d. Ä. mit einem rei-
zenden, kleinen Bildnis seiner Frau (auf der
Rückseite bezeichnet) und einem Historienbild
„Antonius und Cleopatra“ signiert, datiert 1774.
Für Schlesien wichtig und bedeutungsvoll ist
die Erwerbung eines Gemäldes von A. Pesne,
Bildnis des Barons de la Motte Fouque, jenes
fridericianischen Generals, dessen Leben und
Wirken aufs engste mit Schlesien verbunden
war (Statthalter und Festungskommandant von

Glatz, Befehlshaber in der Schlacht bei Landes-
hut, s. Abb.).
Als interessante Erwerbung der deutschen
Malerei des 19. Jahrhunderts fällt in die Augen
eine große Riesengebirgslandschaft von dem
Berliner Maler August Wilhelm Ferdinand
Schirmer (1802—1866) mit einem Blick auf
Schloß und Kirche von Erdmannsdorf. In seiner
vielleicht durch einen Auftrag des mit dem
Maler befreundeten, in Erdmannsdorf tätigen
Architekten Schinkel bedingten bewußt pano-
ramaartigen Auffassung bringt die Landschaft
eine reizvolle Schilderung des Vorgebirges mit
 
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