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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 5.1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.3528#0105

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BESPRECHUNGEN. 101

asth +• Werden kann. Zwar was Christiansen im ersterwähnten Abschnitt vom
g. len Objekt sagt — daß es etwas im Subjekt sei und bei den verschiedenen

]0 . n des Kunstwerks nicht ohne weiteres gleich —, das klingt völlig psycho-

le un" nützt wenig, um denjenigen Begriff des ästhetischen Objekts festzu-

unt ' i,V°n ^em 'n den übrigen Teilen des Buches die Rede ist. In der Folge
g0 rsc,e'det er an jedem Objekt Element, Koordinationsformen und Kate-
s ' Diese Momente und Synthesen werden nachher wichtig bei der Be-

niss Un^ ^6r te,eo'°gisch orientierten Synthesen des Bildes, mit all den Hinder-
türmt ' ^'6 Gewohnheit der notwendigen Vollziehung neuer Synthesen entgegen-
hin ri~R r's^ansen weist bei der Besprechung der Elemente auf die Tatsache
— w daS ^ater'al des Kunstwerks nicht gleichgültig für die Objektsynthese sei
Elem ,namentnch in bildender Kunst und Lyrik nachweisbar. In die Frage der
nej i e gehört auch die Bedeutung des Gegenständlichen. Christiansen ist ge-
h'sch ' n"! Gegenständlichen eine durchaus positive, mitwirkende Rolle im ästhe-
(jje p Objekt zuzuweisen — meiner Ansicht nach nicht ohne daß er dabei über
tra ,enzen des eigentlich Ästhetischen hinausgeht. Denn der ästhetische Bei-
f0 Gegenständlichen kann sich doch wiederum nur auf die Gestaltung seiner

also f611 ^oren beziehen, wenn überhaupt ästhetisch gewertet werden soll —
Jedenf e'was> was eben nicht in das Adiaphoron des Gegenständlichen fällt,
beln h S 1S* d'eser Streit über Form und Inhalt hier scharfsinnig und eingehend
Qe l- — In einem gewissen Gegensatz zur ästhetischen Hineinbeziehung des

Mus'i andes stebt bei Christiansen, daß er die Gegenstandslosigkeit der
kennt " ^ ^eton*'. Ja> Sle als Paradigma hinstellt und auf ihren Wert für die Er-
iche S ie der Ästhetik ausdrücklich hinweist, da sie völlig fernab vom empi-
Festi h ■ genstand sich entfalte. Christiansen ist hier von bewundernswerter
ausdr t 8egenüber dem verwirrenden Gerede von Programmmusik und Gefühls-
AbbjM0 ' ^r ze'S* ~ auch in anderer Hinsicht —, daß stets nur Analogie, nie
durch H° Ausdruck von psychischen Gefühlen im ästhetischen Objekt stattfindet,
diern ^ rnurn des -Stimmungsgehaltes«. Die »Stimmungsimpression« ist
Weise r ys'sche Resultante der sinnlichen Komponenten, sofern diese in bestimmter
scheint ^ma' teleologisch angeordnet sind. Der Ausdruck »Stimmungsimpression'
'eicht 'r n'Cm- g'üekh'ch gewählt, weil trotz vorsichtiger Verwahrungen des Autors

as zu »Billiges« mit dem Wort verknüpft werden kann.
austnai ^ beschäftigt sich Christiansen mit dem Nachweis, daß nicht Phantasie-

denn ■ ^6n 'n bildender und redender Kunst das Wesentliche, Angeregte sind, —
mungs; SmC* 'nd'viduell und nicht fixiert; fixiert wird nur die allgemeine Stim-
ästheti^ , ss'on und die Objektanweisung, und nur das künstlerisch Fixierte ist
ergän,e gültig. Die Phantasie soll nicht erst Rembrandtsche Radierungen farbig

Auß' Um 6in asthetisches Objekt zu erhalten.
\v"ert d erordentlich fein sind Christiansens Bemerkungen über den ästhetischen
oder ei r {ferenzernpfindungen« als Abweichung von der Norm einer Zeit
nicht in -u s- Dies ist der Grund, weswegen wir z. B. fremdsprachliche Lyrik

Scheicjg 'lrer letzten Bedeutung würdigen können, oder an alten Stilen schwer unter-
nahme •',Was differenzierte, zur Natur distanzierte Kunst, oder naturalistische Über-
"ehrnen Ak^'Cller ist aucn unser Bild von einer Zeit durch ihre Kunst gefärbt: wir
stilisiert standswerte für normale Werte und konstruieren uns so ein ästhetisch

DigBild jener Zeit.
Versch dinationsforni des Ästhetischen ist für Christiansen die sukzessive

nanten a-n£> e'ne Zusammenordnung zu teleologischen Einheiten mit Domi-
' e wir finden und verstehen müssen, mit »Abstraktionen« von empi-
 
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