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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 5.1910

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Utitz, Emil: Naturalistische Kunsttheorien
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Margis, Paul: Die Synästhesien bei E. T. A. Hoffmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.3528#0095

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BEMERKUNGEN. 91

s u erklaren, so wollen wir nun kurz dessen gedenken, welche Vorzüge der

X, , lsmus birgt: vor allem ein fleißiges Naturstudium. Durch den Eifer, der

!• I m°ghchst nahe zu kommen, wird auch das technische Vermögen wesent-

rp- l r"ert- Anderseits findet das liebevolle Versenken in die Natur in ihr zahl-

Momente, die sonst unbeachtet blieben, aber künstlerische Werte bedeuten.

Steigerung des Könnens entwächst jeder naturalistischen Epoche. Aber das

n allein macht noch nicht die Kunst; es bildet nur eine ührer notwendigen

Voraussetzungen.

leit t? ° f"^rt also der We£> der aus der Sackgasse des Naturalismus ins Freie
wirkr u 'St 1<e'n neuer P'acl, denn viele sind ihn schon gewandelt. Alle, die
jj ne Künstler waren, haben auf diese Weise den Naturalismus überwunden.
Wah h "ra''st'scne Kunst setzt sich als höchstes Ziel die Erscheinung der Natur, in
sucht rT* ^^ S°" den Ausgangspunkt das Naturerlebnis bilden, und der Künstler
ann das zu gestalten, was ihn vor allem ergriff, das auszudrücken, was ihn
steh nanrri- Aber um dies zu erreichen, muß er freier der Natur gegenüber

St ' dles der Naturalist vermag. Denn sie ist nicht das Endziel seines

See] •' sondern nur der Ausgangspunkt, gleichsam der Leib, in den er seine
diese L," ^en ueien, schöpferischen Reichtum seiner Persönlichkeit. Gerade
da ochsten, seelischen Werten kann der Naturalismus nie gerecht werden;

die u Wlfd 6r aUCh Stets nur der Turnrnelplatz der Halbtalente bleiben. Die Großen,
Errrr'ff r Wlr'<'icri etwas zu sagen haben, werden immer danach streben, ihr
alles nSe'n Un<^ lnren Jubel, all ihr starkes Erleben zum Ausdruck zu bringen;
ich ö" C W'rc* 'nnen nur Mittel sein zu diesem Zwecke. Und darum glaube
des 1 'rf1 av n'cnt besser schließen zu können als mit den herrlichen Worten
Ernst l' 6r S° ^rul1 verstorbenen Olbrich, mit jenen Worten, die vom Portal des
die ni Udw'S"Hauses zu Darmstadt uns ernst grüßen: »Seine Welt zeige der Künstler,
lenials war und niemals sein wird«.

Die Synästhesien bei E, T, A. Hoffmann.

Von

Paul M a r g i s.

H den Q

Und J_j(4,f ^ynastheten, deren Empfindung von der Verwandtschaft zwischen Ton
gehört ' U n0C^ anderen Sinneselementen auf einer psychischen Anlage beruht,
^e'e£ei h 6rstfr I-In'e Ernst Theodor Amadeus Hoffmann. Es ist mir bei
essanten r,einer ausgebreiteten Individualanalyse, die ich zurzeit an diesem inter-
Verhältni -'S-te erPr°be, gelungen, auch für den Gesichtspunkt der Synästhesie ein

Daß h . gror^es und. wie ich glaube, vollständiges Material zu sammeln,
bellen M "' der ^at Jene genannte Anlage besaß, geht einwandfrei aus zwei
^^jseiner »Kreisleriana« hervor:

') ZV
Materials W'rd durchgehend nach der bis jetzt vollständigsten und wertvollsten
mit einerabn-nilllng: E' A'T" Hoffrnann. Sämtliche Werke in 15 Bänden. Herausgegeben
10SraPhischen Einleitung von Eduard Grisebach. Leipzig 1905.
 
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