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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 5.1910

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Utitz, Emil: Funktionsfreuden im ästhetischen Verhalten
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https://doi.org/10.11588/diglit.3528#0485

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X.

Funktionsfreuden im ästhetischen Verhalten.

Von

Emil Utitz.

Ziemlich gleichzeitig mit dieser Abhandlung dürfte mein gleich-
namiges Buch im Verlage von Max Niemeyer zu Halle a. d. S. er-
scheinen. Die vorliegende Arbeit ist nun nicht etwa lediglich als eine
ausführliche Selbstanzeige des Buches zu betrachten, wenn sie auch
naturgemäß die dort entwickelten Grundanschauungen in Kürze dar-
'egt. In meinem Buche suchte ich das Problem der Funktionsfreuden
lrn ästhetischen Verhalten in der Art zu behandeln, daß ich es ent-
wicklungsgeschichtlich verfolgte und diesen historischen Auseinander-
setzungen systematische Lösungsversuche anreihte. Auch war ich
darauf bedacht, einerseits zu Ansichten, die den meinigen wider-
sprechen, kritisch Stellung zu nehmen, anderseits möglichst sorgfältig
ein reiches und umfassendes Tatsachenmaterial zu sammeln und zu
S'chten, um künftigen Forschern — ganz abgesehen von Richtungs-
2ugehörigkeit — fruchtbare Grundlagen zu bieten.

In dieser Abhandlung aber lockt mich ein ganz anderes Ziel: ich
W'H lediglich die wichtigsten hierher gehörigen Probleme kurz dar-
'egen und meine Stellungnahme zu ihnen andeuten, um so einen Bei-
*rag zu der Frage zu leisten, welche Bedeutung den Funktionsfreuden
'Ur das ästhetische Gesamterleben zukommt. Dabei habe ich möglichst
aut Literaturnachweise verzichtet, wozu ich mich dadurch berechtigt
g'aube, daß ich in dem eben erwähnten Buche die einschlägige Lite-
ratur ausführlich berücksichtigte. Wenn sich nun diese Abhandlung
2u dem Buche wie eine Skizze zu einem ausgeführten Bilde verhält,
^° eignet doch der Skizze neben dem vollendeten Bilde eine Sonder-
edeutung, weil in ihr gar manches schärfer und unmittelbarer zur
eltung kommt, und weil sie vielleicht schneller und schlagender über
die wesentlichsten Momente berichtet und belehrt.

*n den letzten Jahren hat eine neue Art von Volksbelustigungen
esonders in den romanischen Ländern größte Beliebtheit erlangt,
amlich die kinematographischen Vorführungen. Unter den Bildfolgen,

Ze'tschr. f. Ästhetik u. allg. Kunstwissenschaft. V. 31
 
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