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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 5.1910

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Groos, Karl; Groos, Marie: Die akustischen Phänomene in der Lyrik Schillers
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https://doi.org/10.11588/diglit.3528#0549

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XII.

Die akustischen Phänomene in der Lyrik

Schällers.

Von

Karl und Marie Groos.

Im vierten Bande dieser Zeitschrift (S. 559—571) haben wir die in
Schillers Lyrik hervortretenden optischen Qualitäten besprochen.
Wir lassen nun eine Erörterung der akustischen Erscheinungen
folgen.

Über das Material wurde schon in der ersten Abhandlung Aus-
kunft gegeben. Es handelt sich auch hier wieder um eine Verarbei-
tung der ersten und dritten Periode. Von der Lyrik der Jugendzeit
Wurden alle Gedichte aus dem I. Bande der Bellermannschen Schiller-
Ausgabe (Bibliographisches Institut), ferner aus dem IX. Bande die
Gedichte der Anthologie, soweit sie Schiller nach der Ansicht des
Herausgebers sicher zugeschrieben werden können, und die der Antho-
logie vorausgehenden Nummern 3—11 mit Ausnahme der Virgilüber-
setzung verwertet. Von der dritten Periode wurde alles benützt, was
im I. Bande steht; nur die gereimten Auflösungen der Rätsel blieben
weg. Für die Jugendlyrik wurde die ursprünglichste, für die dritte
Periode die endgültige Fassung der Gedichte gewählt.

Bei der psychologisch-statistischen Verarbeitung des Ma-
terials waren wir bemüht, unsere Methoden möglichst zu verbessern.
Obwohl in diesem Gebiete die allereinfachsten Formen der Verrech-
nung vorläufig genügen werden, führt doch die ganze Arbeitsweise
in viele schwierige Fragen hinein, in Fragen, die manchmal erst dann
auftauchen, wenn die Untersuchung schon weit vorgeschritten ist.
Daher wäre es kaum angemessen, schon jetzt völlig tadellose und er-
schöpfende Arbeiten verlangen zu wollen; genug, wenn jeder neue
Versuch einen kleinen Schritt nach vorwärts bedeutet.

Indem wir festzustellen suchten, wie Schillers Kunst das akustische
Gebiet verwertet, haben wir die einzelnen »Fälle« und die dabei ver-
wendeten sprachlichen »Ausdrücke« unterschieden. Wenn es nun
etwa heißt: »Dragoner rasseln in den Feind«, so kommt freilich beides
auf dasselbe heraus; der akustische »Fall« ist das durch die Soldaten

Zeitschr. f. Ästhetik u. allg. Kunstwissenschaft. V. 35
 
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