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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 5.1910

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Ritoók, Emma von: Zur Analyse der ästhetischen Wirkung auf Grund der Methode der Zeitvariation, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3528#0548

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544 EMMA VON RITOÖK.

tative Bereicherung nahm nicht bei jedem Faktor regelmäßig mit
längeren Expositionszeit zu. Man kann daraus entweder eine r y
mische, nicht geradlinige Entwicklung folgern, oder aber anne »
daß sich durch die Verschmelzung eine quantitativ direkt nicht
angebbare, aber qualitativ merkliche Steigerung einstellt. Jeden
war die Entwicklung der Gefühlselemente regelmäßiger, was
auch darin ausspricht, daß die meisten Fälle inniger subjektiver
fühlung, Gefühlsreaktion und Kontemplation bei der längsten t P
sitionszeit vorgekommen sind. Die Bekanntheit des Kunstw
zeigte einen Einfluß auf die Entwicklung insofern, als der Ablau
ästhetischen Prozesses durch sie verkürzt wird. Natürlich sin
Bedingungen des Erfassens, Verstehens und Zusammenfassens
einer Ganzheit in der Bekanntheit des Gegenstandes schon zu
füllung vorbereitet. , p.

Es muß noch darauf hingewiesen werden, daß, insofern die
heit des ästhetischen Erlebens eine psychische ResultantenbildunB
in den Elementen einer Analyse nicht die Gesamtheit des ästhetisc
Einzelerlebnisses dargestellt werden kann. Unaufgeklärt bleibt
noch die resultierende Vereinheitlichung, die die eigentliche Qu
des ganzen ästhetischen Ablaufs vervollständigt. ... e

Auch meine Versuche haben endlich bestätigt, was bereits
bei seinen Versuchen nach der Methode der Zeitvariation gei
hatte, daß nämlich die sympathische Einfühlung nicht als co
sine qua non des ästhetischen Verhaltens angesehen werden
Wenn auch bei 2 Sek. Expositionszeit einige Fälle von subjektive

als

fühlung vorkamen, so ist doch deren Zahl so gering, daß sie ^

Ausnahmen betrachtet werden können. Vollends aber sind t»e '^
und 10 Sek. Exposition, bei ausgesprochen ästhetischem Venia
viele Fälle ohne sympathische Einfühlung vorgekommen, daß . r.
gründung allen ästhetischen Verhaltens auf sie in offenkundigen
spruch mit den Tatsachen gerät. Zugleich wird meine Arbeit n
lieh dazu beigetragen haben, den Wert der Methode der Zeitya
in ein helleres Licht zu rücken und die seltsamen Mißverstan
denen sie begegnet ist, zu beseitigen.
 
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