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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 25.1900

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Heft 3
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Furtwängler, Adolf: Der "@Apollo Stroganoff"
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https://doi.org/10.11588/diglit.39818#0290

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DER 'APOLLO STROGANOFF’

In diesen Mittheilungen 1899 S. 468- 484 macht G. Kie-
seritzky einen Versuch, die Achtheit der als Apollo Stroganoff
bekannten Bronzestatuette der Sammlung Stroganoff in St. Pe-
tersburg zu erweisen. Er teilt allerlei Beobachtungen über
den Zustand der Bronze mit, er macht viele Worte und spricht
viele Beteuerungen aus; allein vergebens sucht man als Bo-
densatz von all diesem auch nur die Spur von etwas, das als
Beweis dienen könnte.
Die Bronze ist eine Fälschung, und dies ist dermassen deut-
lich und unverkennbar, dass es, wenn die Figur allgemeinerer
Betrachtung zugänglich gemacht würde, Niemand, der sich
wirklich Erfahrung in alten Bronzen erworben hat, je be-
zweifeln wird. Sie gehört in eine Eiasse von Fälschungen, die
keinem Kenner unbekannt ist. Das Charakteristische der
Klasse besteht besonders darin,dass es nicht kleine Statuetten,
sondern relativ grosse und hohlgegossene Figuren sind, die
sich meist an bekannLe Statuen anscliliessen, und dass diesel-
ben durch mehr oder weniger grosse und zahlreiche Guss-
fehler und deren teilweise Ausbesserung den Anschein beschä-
digten Altertums zu erwecken suchen. Es sind mir im Laufe
der Zeit im Kunsthandel eine Reihe solcher Figuren vorge-
kommen ; eine solche, einen Herakles, habeich schon Mei-
sterwerke S. 661 angeführt. Hier sei nur auf zwei in öffent-
lichen Sammlungen befindliche Stücke dieser Art hingewie-
sen. Im Museo civico zu Verona steht eine 0,325 hohe, 1885
gekaufte Bronzestatuette, die eine flaue moderne Nachbildung
der Amazone des matteiseben Typus, der Springerin, ist1

( FL Bulle hatte die Gefälligkeit, die Figur kürzlich nochmals gründlich
zu untersuchen; seine Beobachtungen liegen dem Folgenden zu Grunde.
 
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