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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 25.1900

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Heft 4
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Rubensohn, Otto: Paros, 1, Geschichte der wissenschaftlichen Erforschung von Paros
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https://doi.org/10.11588/diglit.39818#0351

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PAROS

I. Geschichte der wissenschaftlichen Erforschung von Paros.
(Hierzu Tafel V und VI)
Die Geschichte der wissenschaftlichen Erforschung von Pa-
ros beginnt für uns erst mit der Neuzeit. Aus dem Altertum
ist ausser dem dürftigen Auszug bei Stephanos von Byzanz auf
litterarischem Wege von den Arbeiten der antiken Geschichts-
forschung über Paros nichts auf uns gekommen. Das ist sehr
bedauerlich, denn es hat im Altertum nicht an Männern ge-
fehlt, die sich mit der Geschichte von Paros befasst haben.
An ihrer Spitze ist Archilochos zu nennen, der in seinen
Gedichten vielfach Sagen - und Zeitgeschichte seiner Hei-
mat behandelt hat. Wären uns des Archilochos Gedichte
in einer besseren Gestalt erhalten, so würden wir über die
parische Sagengeschichte, über Ereignisse wie insbesondere
die Kolonisirung von Thasos und die verschiedenen Kriege
zwischen Paros und Naxos zur Zeit des Archilochos besser
unterrichtet sein. Einen leider nur zu geringen Zuwachs zu
dem bisher bekannten Erbe des grossen Dichters hat der
schöne Fund Hillers von Gärtringen gebracht, über den oben
S. 1 ff. berichtet worden ist. Die wenn auch recht geringe
Bereicherung, die uns trotz der Zerstörung des Steines für die
Geschichte von Paros noch zu teil gew'orden ist, führt uns
deutlich vor Ausren, wie viel wir mit des Archilochos Ge-
dichten für die Erkenntniss der parischen Geschichte verloren
haben.
Mit kurzen, kaum nennenswerten Bemerkungen gehen die
grossen Historiker des 5. Jahrhunderts an Paros vorbei. Nur
die Miltiades - Episode giebt Herodot Gelegenheit, sich mit
Paros zu befassen. Die Redner sind wenig ergiebig. Isokrates
hat in einer seiner Beden (Aiginetikos XIX, 18) uns eine
 
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