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Winghart, Stefan [Editor]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]; Kaspar, Fred [Oth.]; Gläntzer, Volker [Oth.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Güter, Pachthöfe und Sommersitze: Wohnen, Produktion und Freizeit zwischen Stadt und Land ; [... 23. Jahrestagung der nordwestdeutschen Hausforscher im März 2011 ...] — Hameln: Niemeyer, Heft 43.2014

DOI issue:
Güter Adeliger, Lebens- und Wirtschaftsformen
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Riepshoff, Heinz: Gut Koppel und sein T-Haus von 1727 und 1765
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51273#0138
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Güter Adeliger, Lebens- und Wirtschaftsformen

11 Gut Koppel, geschnittene Fenster im Obergeschoss des Wohnhauses (2012).


gut koppel
VlEHSFALL VON <?2?i(1726d)
INNENGERÜSr CSfÄN DER., RAHME
UND KOPFBÄNDER. VON 1578 d


12 Gut Koppel, Längsschnitt der Diele, Blick auf die linke
Ständerreihe (Riepshoff 2009).


13 Gut Koppel, Querschnitt und Detail der Dielenseitenwand
(Riepshoff 2009).

Eine Merkwürdigkeit zeigt das Gutshaus auf der
Ostseite (Abb. 11). Dort werden Fenster im Ober-
geschoss vom Dach der Diele geschnitten. Man könn-
te daraus den Schluss ziehen, das Dielenhaus wäre
jünger als das Gutshaus, doch verlief die Entstehung
umgekehrt. Damit stellt sich die Frage, was sich die
Bauleute dabei gedacht haben. Eine mögliche Erklä-
rung könnte sein, dass der spätere Abbruch der Diele
in Betracht gezogen wurde, also die Ostseite wie die
Westseite frei einsehbar geplant war.
Das Dach des gesamten T-Hauses ist mit dunklem
Schiefer gedeckt, was gegenüber Stroh gedeckten
Bauernhäusern ebenfalls als Statussymbol gewertet
werden muss. Ob die Schiefereindeckung bereits
1765 oder im Zuge der massiven Erneuerung Mitte
des 19. Jahrhunderts auf das Dach kam, ist allerdings
nicht mit Sicherheit zu sagen.
Der Wirtschaftsteil
Die äußere Form des Wirtschaftsteils wurde bereits
oben beschrieben. Der vielleicht interessanteste Teil
des Gebäudes liegt aber im Innern. Wie aufgrund der
äußeren Form zu erwarten, handelt es sich um eine
Zweiständer-Konstruktion. Zentral befindet sich eine
Diele von etwas mehr als 8 m Breite, die auf beiden
Seiten von einer Ständerreihe begrenzt wird (Abb. 12
und 13). Hinter den Ständern findet sich jeweils eine
Kübbung, ursprünglich wohl als Tiefstall angelegt, in
dem sich das Vieh befand. Die Ständer haben einen
Querschnitt von 33x43 cm. In die Ständerköpfe sind
die über mehrere Fache reichenden Rähme je nach
 
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