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Winghart, Stefan [Hrsg.]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]; Kaspar, Fred [Bearb.]; Gläntzer, Volker [Bearb.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Güter, Pachthöfe und Sommersitze: Wohnen, Produktion und Freizeit zwischen Stadt und Land ; [... 23. Jahrestagung der nordwestdeutschen Hausforscher im März 2011 ...] — Hameln: Niemeyer, Heft 43.2014

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Güter Adeliger, Lebens- und Wirtschaftsformen
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Kaspar, Fred; Barthold, Peter: Ein neues Pforthaus (1745) mit Jägerwohnung (1760) für Haus Dieck: (Ennigerloh-Westkirchen, Kr. Warendorf)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51273#0230
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Güter Adeliger, Lebens- und Wirtschaftsformen

sitzerwechseln wurde es 1616 an die Inhaber von
Haus Dieck verkauft, wenig später im Dreißigjährigen
Krieg zerstört und danach aufgegeben. Die zugehöri-
gen Ländereien sind seitdem mit denen von Haus
Dieck vereint. Die Feldfluren beider Güter schlossen
sich unmittelbar westlich an den Ortskern an.
Haus Dieck liegt nordwestlich des Dorfes, ebenfalls
nur wenige hundert Meter von der Kirche entfernt.
Seit dem frühen 14. Jahrhundert ist es als Lehen des
Klosters Freckenhorst in der Hand der Ritter tom
Diecke, die zugleich Burgmannen des Bischofs von
Münster in Sassenberg waren. Die Erbtochter Jutta
des 1430/34 belegten Herman tom Dieck heiratete
einen Herrn von Casum, der ebenfalls zu den Sassen-
berger Burgmännern gehörte. 1486 werden Johann
von Casum mit seiner Frau und ihrem Sohne Heinrich
und 1515/24 Johann und Roleff von Casum zu Dieck
als ihre weiteren Söhne genannt. Rolf von Casum
wurde bischöflich münsterscher Droste zu Sassenberg
und heiratete Richmund Buck,12 die einer Münstera-
ner Erbmännerfamilie entstammte. Ihr Sohn Heinrich
Casum wurde mit Haus Dieck belehnt und heiratete
Agatha von Werne. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne
hervor, die allerdings alle ohne Erben blieben. Als letz-
ter Namensträger starb 1566 Jobst von Casum. Das

Erbe traten Nachfahren aus der Familie ihrer Groß-
mutter an: 1566 erhielt die auf Haus Heimsburg an-
sässige Familie (von) Buck das Haus Dieck zu Lehen.
1568 befand sich das Lehen in der Hand von Bernd de
Buck. Da er ohne Erben starb, fiel das Lehen 1622 an
das Kloster Freckenhorst zurück. Zunächst wurde
1623 Balthasar von Bönninghausen als neuer Lehns-
nehmer eingesetzt, doch konnte 1625 Johann Her-
mann von Buck zu Heimsburg in einem Prozess seinen
Anspruch durchsetzen.13 1632 wurde Jobst Buck mit
Haus Dieck belehnt14 und 1673 ist dort Jobst Her-
mann Buck genannt. Jacob Boldewin von Buck zu
Heimsburg wurde 1680 letzter Inhaber der Lehen.15 Er
erhielt im gleichen Jahr auch die Burglehen in
Sassenberg. Nach seinem Tode fielen 1711 alle Güter
(Heimsburg, Dieck und Brinkhaus in Westkirchen so-
wie der Besitz in Sassenberg sowie ein Hof in der
Stadt Münster) an ihre Tochter Anna Christina Maria
Buck zu Heimsburg. Letztere heiratete 1716 Goswin
von Beverförde zu Stockum und Mensing (t 1731
Heimsburg), einen Sohn aus der Ehe von Hermann
von Beverförde und Anna Helene von Hanxleden.16
Sie lebten auf Haus Heimsburg. Nach seinem Tode
1731 fielen mit ihrem Tode 1733 die Lehen an die
Lehnsherren zurück, da aus ihrer Ehe keine Kinder

3 Haus Dieck. „Altes" Herrenhaus von etwa 1740 (Herbst 2012).
 
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