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Winghart, Stefan [Editor]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]; Kaspar, Fred [Oth.]; Gläntzer, Volker [Oth.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Güter, Pachthöfe und Sommersitze: Wohnen, Produktion und Freizeit zwischen Stadt und Land ; [... 23. Jahrestagung der nordwestdeutschen Hausforscher im März 2011 ...] — Hameln: Niemeyer, Heft 43.2014

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Güter Adeliger, Lebens- und Wirtschaftsformen
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Kaspar, Fred; Barthold, Peter: Ein neues Pforthaus (1745) mit Jägerwohnung (1760) für Haus Dieck: (Ennigerloh-Westkirchen, Kr. Warendorf)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51273#0242
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Güter Adeliger, Lebens- und Wirtschaftsformen

dieses nach seinem Tode in eine Stiftung zum Nutzen der
Familie überführen. Der Erbteil der beiden Söhne wurde auf
jeweils 11 315 Rthl berechnet.
39 Der dortige Besitz wurde ab dem 23. August 1796 ver-
zeichnet. Der umfangreiche und wertvolle Hausrat ist hierbei
nach Sachgruppen und nicht nach Räumen verzeichnet wor-
den. Eine Ausnahme bildet das Verzeichnis der Gemälde,
Kupferstiche und Landkarten. Hier werden die Räume des
Herrenhauses einzeln verzeichnet (Archiv Haus Dieck, Akten
16).
40 Kohl 1982 (wie Anm. 24), S. 775.
41 Das Inventar vom 2. April 1801 wurde nach einzelnen
Räumen verzeichnet und ist eine wertvolle Quelle für das
Verständnis aller dort vorhandenen Bauten (Haupthaus,
Altes Haus, Bauhaus, Pforthaus, Gartenhaus sowie Garten).
Für den folgenden Text wurde das Verzeichnis nur zum
Pforthaus ausgewertet (Archiv Haus Dieck, Nr. 16).
42 Das Verzeichnis mit Namen der Käufer ist erhalten (Archiv
Haus Dieck, Akte 262). Weiteres Verzeichnis vom 2. April
1801 (Archiv Haus Dieck, Akte Nr. 16).
43 Hierzu Akte in Archiv Haus Dieck, Nr. 289.
44 1962 erfolgte eine grundbuchliche Sicherung des
Denkmalschutzes für die Schlossanlage, bestehend aus
Herrenhaus, Rentei, Torscheune sowie der Gesamtanlage.
1983 wurde die Schlossanlage mit den vorhandenen
Gebäuden in die Denkmalliste der Stadt Ennigerloh eingetra-
gen.
45 Deutlich etwa bei Zinkann 1979 (wie Anm. 4), S. 99.
46 Das Haus wurde in dem 1801 erstellten Inventar als Altes
Haus bezeichnet. In diesem Jahr wird hier als Raumbe-
zeichnung nur weniges genannt: Im streiche Zimmer und
unteres Zimmer rechter Hand.
47 Auswertung durch Hans Tisje, Neu-Isenburg mit Gut-
achten vom März 2003.
Die Datierungen im Einzelnen:
1708 +-8 Durchfahrt, westliche Wand, 2. Ständer von
Süden
1745/46 nördliche Traufwand, 5. Ständer von Osten
1745/46 nördliche Traufwand, nordöstlicher Eckständer
1745/46 nördliche Traufwand, 2. Tor westlich der Einfahrt,
westlicher Ständer
1740+-4 ausgebaute Schwelle Kernbau
1742+-8 ausgebaute Schwelle Kernbau
48 Das Bauhaus wurde in der Mitte 19. Jahrhunderts abge-
brochen (auf dem Urkatasterplan von 1829 ist es noch ver-
zeichnet). Das längsrechteckige Gebäude stand im Nord-
osten der alten Vorburg, wobei es seinen südlichen Vorder-
giebel dem Hofplatz zuwandte. Abbildungen und Baube-
schreibungen des in der Mitte des 19. Jahrhunderts abgebro-

chenen Gebäudes sind nicht bekannt. Es soll sich um ein
Längsdielenhaus von Fachwerk gehandelt haben (Brüning
1905 [wie Anm. 2], S. 33). Dafür sprechen auch die im
Inventarverzeichnis von 1801 genannten Räume: auf dem
sogenannten schlüters Zimmer; in der Küch; Im Stuben; Im
kleinen Bierkeller; Im großen Keller; Auf der Dehle; Aufm
Bühnen. Auf der Grundlage dieser Informationen handelt es
sich um ein Längsdielenhaus mit seitlichen Ställen und dar-
über befindlichen Bühnen sowie einer anschließenden gro-
ßen Küche, die dem Gesinde diente, aber auch zum Bier-
brauen benutzt wurde. Dahinter gab es einen unterkellerten
Bereich, dessen Keller zum Lager von Bier und Lebensmitteln
genutzt wurden. Über dem Keller befanden sich Wohnräu-
me. Hier scheint der Baumeister als Leiter der landwirtschaft-
lichen Arbeiten des Gutes gewohnt zu haben {Schlüters Zim-
mer). Mit diesen Befunden entspricht das Gebäude herr-
schaftlichen Bauhäusern, wie sie insbesondere im Laufe des
16. und 17. Jahrhunderts errichtet worden sind.
49 Brüning 1907 (wie Anm. 10).
50 Möglicherweise hatte dieser Kernbau aufgrund dieses
Befundes in den ersten Jahren seines Bestehens noch ein
Satteldach mit Steilgiebeln unbekannter Gestalt.
51 Die Lattung ist durchgängig am letzten Gebinde des
Kernbaus gestoßen.
52 Archiv Haus Dieck, Akten Nr. 264. Zwar wird das errich-
tete Gebäude nicht bezeichnet, doch sind weitere
Wirtschaftsbauten auf Haus Dieck nicht überliefert. Daher
kann angenommen werden, dass sich die Rechnung auf die
Erweiterung vom Pforthaus bezieht.
53 Hof Holtrup Nr. 53 (heute Holtrup 30).
54 Rechnungen eines Maurermeisters oder zur Lieferung der
Backsteine sowie der zu erschließenden Dachpfannen sind in
den überlieferten Papieren nicht erhalten.
55 Die Schmalseiten erhielten unterhalb der jetzt eingeführ-
ten Vollwalme keine Vorkragung der Giebelbalken mehr; fer-
ner wurde die nördliche, zum großen Teil als Innenwand aus-
geführte Längswand nicht mit eingehälsten, sondern mit
aufgelegten Balken verzimmert.
56 Weitere Räume wurden nicht genannt. In dem Verzeich-
nis folgen danach der Garten und das Gartenhaus.
Abbildungsnachweis
Bildarchiv LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Denkmal-
amt (Repro von 2002 nach dem Original im Archiv Haus
Vornholz, Bestand Haus Dieck): 4;
Alle übrigen Aufnahmen Fred Kaspar, LWL-Denkmalpflege,
Landschafts- und Baukultur in Westfalen.
 
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