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Landgüter von Bürgern und Beamten - Lebens- und Wirtschaftsformen
20 PfA Telgte, Urkunde 204.
21 Weiterer Grundbesitz kam wohl als Brautschatz von
Heidenreich von der Wycks Frau Hilleborg Buck 1484 in die
Familie. Diese Telgter Güter hatte Sophia von Schönebeck als
Brautschatz in ihre Ehe mit dem münsterschen Bürger Ger-
lach Buck, eingebracht. Die Tochter seiner zweiten Ehe, Hill-
borg Buck heiratete Heidenreich von der Wyck, wobei sie
den Telgter Besitz mit der Peperhove 1484 als Brautschatz
erhielt. Er heiratete 1497 in zweiter Ehe Sophia Vincke zu
Ostenfelde, die diese Telgter Güter als Morgengabe zur frei-
en Verfügung erhielt (nach: Bernd Feldmann, Geschichte der
Peperhove zu Telgte, in: Beiträge zur westfälischen Familien-
forschung. 54. Münster 1996, S. 257-334, hier S. 262).
22 Urkundenbuch Pfarrarchiv Telgte, Nr. 140.
23 Zur Geschichte W. Moorrees, het münstersche Geslacht
von der Wyck. S'-Gravenhage 1911.
24 In Neuhaus war die Familie von Wyck seit 1495 ansässig.
1546 hatten sich dort die drei Brüder Heinrich, Engelbert
und Jasper von Wyck geeinigt, dass sie das ererbte Gut
gemeinsam verwalten wollten und es dann der Letztüberle-
bende erben sollte. Dies Erbe trat schließlich der älteste Bru-
der Heinrich an. Er hatte zunächst im Konkubinat mit seiner
Köchin Else Osterbrock gelebt, die er aber nach der Geburt
mehrerer Kinder 1 545 heiratete. Nach seinem Tode musste
sich sein Sohn und Erbe Heinrich mit den Nachkommen der
Schwestern seines Vaters um die Rechtmäßigkeit des Erbes
in langwierigen Prozessen streiten, konnte sich aber durch-
setzen. Bei seinem Tode 1601 war er dann aber völlig
verarmt (Rudolf von Bruch, Die Rittersitze des Fürstentums
Osnabrück. Osnabrück 1930, S. 394-395).
25 STA Telgte, A 641.
26 Archivbestände zur Geschichte dieser Familie sind im
Archiv Haus Merlsheim/Kr. Höxter erhalten.
27 Gut und Mühle Enkingmühle lagen wenige hundert
Meter nördlich der Stadt Münster (im Bereich der heutigen
Kanalstraße) und waren ein Lehen des Bischofs von Münster.
Es befand sich seit etwa 1400 in der Hand der Erbmänner-
familie Bischopink. 1877 wurde die Anlage von der Stadt
Münster erworben und an der Stelle wenig später der
Schlachthof errichtet. J. Bischopink soll um 1560 ein Reiter-
blockhaus vor der Stadt Münster zu einem weiteren Gut aus-
gebaut haben, das den Namen Hacklenburg erhielt (heute
Hof Meckmann). Beide Güter fielen um 1700 an die Familie
von Wenge-Severinghausen und später an die Herren von
Graes zu Diepenbrock (Werner Dobelmann, Kirchspiel und
Stift St. Mauritz in Münster. Münster 1971, S. 36-38 und
90-91).
28 1664/72 als Halberbe mit 285 Morgen zugehörigem Land
bezeichnet.
29 Die Lage des Wohnortes in Münster ist für die Zeit um
1600 bislang unbekannt.
30 Das freie Erbe Bertling war 1574 dadurch entstanden,
dass die Brüder Heinrich und Caspar von Wyck (Vettern des
Heinrich von Wyck auf Haus Milte) Heinrich Berteling seinen
Hof zu freiem Eigentum überließen, da er Catharina von
Wyck, Schwester des Heinrich Wyck, auf Milte geheiratet
hatte. Tochter dieser Ehe war Else Bertling, verheiratet mit
Hermann Grotegesen. (1586 wurde das bisherige Lehnsgut
Bertling zu einem Pachtgut des Stiftes St. Mauritz, wobei
diese Bindung 1744 wieder gelöst werden konnte.)
31 So diente neben Haus Milte auch das Haus Runde in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dem Besitzer und des-
sen Familie zum Sommer-Aufenthalt (Heinrich Brockmann,
Die Bauernhöfe der Gemeinden Stadt und Kirchspiel
Billerbeck, Beerlage, Darfeld und Holthausen. Billerbeck
1891, S. 199). Zu diesem Zweck ist der dortige alte Stein-
speicher 1889 zu einem Sommerhaus erweitert.
32 STA Telgte, Urkunde 322.
33 Sie hatten zahlreiche Kinder: Caspar (*1663), Ludwig
(*1665, heiratete 1687 in Telgte Anna Christina Lorde-
mann), Johann Caspar (*1668), Franz Maurits (*1670); Anna
Catharina Runde (1673-nach 1733 Hohenholte, heiratete
1693 in Telgte Wilhelm Rudolf Brockman) und Bernhard
Heinrich Runde (*1676) - Informationen aus dem Nachlass
von Carl Knüppel in Billerbeck.
34 1668 gehörte zum Besitz des Hofes auch der Hof
Marquard (heute Markfort) in der westlich benachbarten,
zum Kirchspiel Handorf (heute Stadtteil von Münster) zäh-
lenden Bauernschaft Kasewinkel (Hof Nr. 14, heute
Kasewinkel 98). 1800 wurde er dann als Eigentum des
Geheimrates Forckenbeck Senior in Münster bezeichnet und
1824 von seinen Erben an die Familie Hüffer in Münster ver-
kauft.
35 STA Telgte, Urkunde 322.
36 Es stand auf der Ostseite der Kirchherrengasse (Lamberti-
Leischaft 420). In diesem Jahr wohnen hier seine beiden 15
und acht Jahre alten Söhne Johann Caspar und Bernd
Henrich sowie verschiedenes Personal (Helmut Lahrkamp,
Münsters Bevölkerung um 1685. Münster 1972, S. 51).
Gestalt, Geschichte und Alter des seit Langem nicht mehr
erhaltenen Hauses sind unbekannt.
37 Es ist wohl der 1668 geborene Sohn von Johann Caspar
Runde und Maria Bertling.
38 Sie verkauften für 250 Rthl ein Stück Land mit einem dar-
auf stehenden Schafstall auf der nördlich des Hauses gelege-
nen „Hohen Heide" an die Stiftung Scheffer-Boichorst auf
Haus Kurze Rumphorst (auf diesem Land entstand dann
1752 der Heugers-Kotten, Kiebitzpohl 19).
39 In dem Haus Ringoldsgasse 2 neben dem Erbdrostenhof
(Sabine Jarnot, Die Salzstraße. Häuserbuch der Stadt
Münster, Teil 2. Münster 2001, S. 305; Max Geisberg, Bau-
und Kunstdenkmäler von Westfalen. Stadt Münster, Band IV.
Münster 1935, S. 99).
40 1789/91 wird Haus Milte von der Jungfer Anna Sophia
Runde bewohnt. Sie verlieh 1789 von dort Geld (PfarrA
Telgte, Akte 155, S. 78 und Akte 157, 22).
41 Er war der einzige Sohn von Johann Caspar Runde und
seiner 1762 geheirateten Frau Anna Maria Frahling.
42 Sein Vater Johann Melchior Voltermann war mit Anna
Elisabeth Runde (t 1799) verheiratet.
43 In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte auch
der bei Telgte gelegene Kötterhof Schüttenkötter, Berdel 13,
zum Gut.
44 Zum Leben s. Wilfried Reininghaus, Die Familien Olfers
Landgüter von Bürgern und Beamten - Lebens- und Wirtschaftsformen
20 PfA Telgte, Urkunde 204.
21 Weiterer Grundbesitz kam wohl als Brautschatz von
Heidenreich von der Wycks Frau Hilleborg Buck 1484 in die
Familie. Diese Telgter Güter hatte Sophia von Schönebeck als
Brautschatz in ihre Ehe mit dem münsterschen Bürger Ger-
lach Buck, eingebracht. Die Tochter seiner zweiten Ehe, Hill-
borg Buck heiratete Heidenreich von der Wyck, wobei sie
den Telgter Besitz mit der Peperhove 1484 als Brautschatz
erhielt. Er heiratete 1497 in zweiter Ehe Sophia Vincke zu
Ostenfelde, die diese Telgter Güter als Morgengabe zur frei-
en Verfügung erhielt (nach: Bernd Feldmann, Geschichte der
Peperhove zu Telgte, in: Beiträge zur westfälischen Familien-
forschung. 54. Münster 1996, S. 257-334, hier S. 262).
22 Urkundenbuch Pfarrarchiv Telgte, Nr. 140.
23 Zur Geschichte W. Moorrees, het münstersche Geslacht
von der Wyck. S'-Gravenhage 1911.
24 In Neuhaus war die Familie von Wyck seit 1495 ansässig.
1546 hatten sich dort die drei Brüder Heinrich, Engelbert
und Jasper von Wyck geeinigt, dass sie das ererbte Gut
gemeinsam verwalten wollten und es dann der Letztüberle-
bende erben sollte. Dies Erbe trat schließlich der älteste Bru-
der Heinrich an. Er hatte zunächst im Konkubinat mit seiner
Köchin Else Osterbrock gelebt, die er aber nach der Geburt
mehrerer Kinder 1 545 heiratete. Nach seinem Tode musste
sich sein Sohn und Erbe Heinrich mit den Nachkommen der
Schwestern seines Vaters um die Rechtmäßigkeit des Erbes
in langwierigen Prozessen streiten, konnte sich aber durch-
setzen. Bei seinem Tode 1601 war er dann aber völlig
verarmt (Rudolf von Bruch, Die Rittersitze des Fürstentums
Osnabrück. Osnabrück 1930, S. 394-395).
25 STA Telgte, A 641.
26 Archivbestände zur Geschichte dieser Familie sind im
Archiv Haus Merlsheim/Kr. Höxter erhalten.
27 Gut und Mühle Enkingmühle lagen wenige hundert
Meter nördlich der Stadt Münster (im Bereich der heutigen
Kanalstraße) und waren ein Lehen des Bischofs von Münster.
Es befand sich seit etwa 1400 in der Hand der Erbmänner-
familie Bischopink. 1877 wurde die Anlage von der Stadt
Münster erworben und an der Stelle wenig später der
Schlachthof errichtet. J. Bischopink soll um 1560 ein Reiter-
blockhaus vor der Stadt Münster zu einem weiteren Gut aus-
gebaut haben, das den Namen Hacklenburg erhielt (heute
Hof Meckmann). Beide Güter fielen um 1700 an die Familie
von Wenge-Severinghausen und später an die Herren von
Graes zu Diepenbrock (Werner Dobelmann, Kirchspiel und
Stift St. Mauritz in Münster. Münster 1971, S. 36-38 und
90-91).
28 1664/72 als Halberbe mit 285 Morgen zugehörigem Land
bezeichnet.
29 Die Lage des Wohnortes in Münster ist für die Zeit um
1600 bislang unbekannt.
30 Das freie Erbe Bertling war 1574 dadurch entstanden,
dass die Brüder Heinrich und Caspar von Wyck (Vettern des
Heinrich von Wyck auf Haus Milte) Heinrich Berteling seinen
Hof zu freiem Eigentum überließen, da er Catharina von
Wyck, Schwester des Heinrich Wyck, auf Milte geheiratet
hatte. Tochter dieser Ehe war Else Bertling, verheiratet mit
Hermann Grotegesen. (1586 wurde das bisherige Lehnsgut
Bertling zu einem Pachtgut des Stiftes St. Mauritz, wobei
diese Bindung 1744 wieder gelöst werden konnte.)
31 So diente neben Haus Milte auch das Haus Runde in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dem Besitzer und des-
sen Familie zum Sommer-Aufenthalt (Heinrich Brockmann,
Die Bauernhöfe der Gemeinden Stadt und Kirchspiel
Billerbeck, Beerlage, Darfeld und Holthausen. Billerbeck
1891, S. 199). Zu diesem Zweck ist der dortige alte Stein-
speicher 1889 zu einem Sommerhaus erweitert.
32 STA Telgte, Urkunde 322.
33 Sie hatten zahlreiche Kinder: Caspar (*1663), Ludwig
(*1665, heiratete 1687 in Telgte Anna Christina Lorde-
mann), Johann Caspar (*1668), Franz Maurits (*1670); Anna
Catharina Runde (1673-nach 1733 Hohenholte, heiratete
1693 in Telgte Wilhelm Rudolf Brockman) und Bernhard
Heinrich Runde (*1676) - Informationen aus dem Nachlass
von Carl Knüppel in Billerbeck.
34 1668 gehörte zum Besitz des Hofes auch der Hof
Marquard (heute Markfort) in der westlich benachbarten,
zum Kirchspiel Handorf (heute Stadtteil von Münster) zäh-
lenden Bauernschaft Kasewinkel (Hof Nr. 14, heute
Kasewinkel 98). 1800 wurde er dann als Eigentum des
Geheimrates Forckenbeck Senior in Münster bezeichnet und
1824 von seinen Erben an die Familie Hüffer in Münster ver-
kauft.
35 STA Telgte, Urkunde 322.
36 Es stand auf der Ostseite der Kirchherrengasse (Lamberti-
Leischaft 420). In diesem Jahr wohnen hier seine beiden 15
und acht Jahre alten Söhne Johann Caspar und Bernd
Henrich sowie verschiedenes Personal (Helmut Lahrkamp,
Münsters Bevölkerung um 1685. Münster 1972, S. 51).
Gestalt, Geschichte und Alter des seit Langem nicht mehr
erhaltenen Hauses sind unbekannt.
37 Es ist wohl der 1668 geborene Sohn von Johann Caspar
Runde und Maria Bertling.
38 Sie verkauften für 250 Rthl ein Stück Land mit einem dar-
auf stehenden Schafstall auf der nördlich des Hauses gelege-
nen „Hohen Heide" an die Stiftung Scheffer-Boichorst auf
Haus Kurze Rumphorst (auf diesem Land entstand dann
1752 der Heugers-Kotten, Kiebitzpohl 19).
39 In dem Haus Ringoldsgasse 2 neben dem Erbdrostenhof
(Sabine Jarnot, Die Salzstraße. Häuserbuch der Stadt
Münster, Teil 2. Münster 2001, S. 305; Max Geisberg, Bau-
und Kunstdenkmäler von Westfalen. Stadt Münster, Band IV.
Münster 1935, S. 99).
40 1789/91 wird Haus Milte von der Jungfer Anna Sophia
Runde bewohnt. Sie verlieh 1789 von dort Geld (PfarrA
Telgte, Akte 155, S. 78 und Akte 157, 22).
41 Er war der einzige Sohn von Johann Caspar Runde und
seiner 1762 geheirateten Frau Anna Maria Frahling.
42 Sein Vater Johann Melchior Voltermann war mit Anna
Elisabeth Runde (t 1799) verheiratet.
43 In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte auch
der bei Telgte gelegene Kötterhof Schüttenkötter, Berdel 13,
zum Gut.
44 Zum Leben s. Wilfried Reininghaus, Die Familien Olfers