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Winghart, Stefan [Editor]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]; Kaspar, Fred [Oth.]; Gläntzer, Volker [Oth.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Güter, Pachthöfe und Sommersitze: Wohnen, Produktion und Freizeit zwischen Stadt und Land ; [... 23. Jahrestagung der nordwestdeutschen Hausforscher im März 2011 ...] — Hameln: Niemeyer, Heft 43.2014

DOI issue:
Landgüter von Bürgern und Beamten, Lebens- und Wirtschaftsformen
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Kaspar, Fred: Ein Sommerhaus des 18. Jahrhunderts für Priester aus gutem Hause: die Borg auf dem Hof Lütke Rumphorst bei Telgte (Kr. Warendorf)
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.51273#0406
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Landgüter von Bürgern und Beamten - Lebens- und Wirtschaftsformen

31 Die bislang wohl noch in der Eingangsdiele befindliche
Koch-Feuerstelle wurde damit zu einem romantischen Sitz-
platz. Die Küche wurde in den östlichen Schlafraum verlegt.
Die Arbeiten führte Zimmermeister A. Gerdemann und an-
dere für insgesamt 2 270 Mark aus.
32 1908 wurde die Kellertreppe repariert und das Closett
erneuert. Schon im Frühjahr 1909 wurden im Inneren weite-
re umfassende Reparaturen ausgeführt (Baugeschäft H.
Horstmann/Telgte) und auch 1911 führte man weitere Ar-
beiten im Inneren des Gebäudes aus. Hierfür erhielt der
Dekorationsmaler Bernhard Bockmann aus Telgte 100 Mark.
Er brauchte für die Renovierung des Wohnzimmers 20 Rollen
Tapete, Bordüren und goldene Dekorationsleisten und für
das Fremdenzimmer 14 Rollen Tapete und Bordüren. Andere
Räume wurden gestrichen, etwa die Garderobe und das Po-
dium in Blau und der Abort in Steinfarbe. Zugleich scheint
man einen neuen Schornsteinkopf aufgemauert zu haben.
Der Unternehmer H. Horstmann rechnet für seine Arbeiten
insgesamt 105 Mark ab, wobei er 400 Zechensteine, 20 Sack
Zement und weitere Materialien benötigte. 1916 lieferte der
Bildhauer Bernhard Stuchtei aus Münster ein Wappenschild
für 30 Mark. 1921 wurde das Innere modernisiert. Die Wän-
de beschlug man mit Rohr und versah sie danach mit einem
Gipsputz. Auch das Dach wurde repariert (Firma August
Bäumer/Telgte). Die meisten Räume wurden tapeziert, ande-
re Wände auch nur gestrichen (Dekorationsmaler Bernhard
Bockmann/Telgte).
33 Das Gebäude wurde zusammen mit der umgebenden
Gräfte im gleichen Jahr in die Denkmalliste der Stadt Telgte
eingetragen. Erneuerung der Dacheindeckung sowie der im
Holz weitgehend verfaulten Westfassade (sie wurde neu ver-
zimmert) sowie Reparatur der Fenster und der Brücke über
die Gräfte (hierzu Zuschuss des Amtes für Agrarordnung). Im
Inneren wurde die historische Treppe in der Hausmitte ent-
fernt und in den in einen Treppenraum und eine Küche un-
terteilten östlichen Raum verlegt. Ferner wurden einige Tü-
ren versetzt.
34 1848 erhielt er für Gartenarbeit 15 sgr. und 1850 für das
Pflanzen und Anlagen 7 Thl. 6 sgr., zudem wurde jemand
anderem 7 Thl. für Bäume gezahlt. 1851 wurden seine Pfle-
gearbeiten mit 1 Thl. 10 sgr. verrechnet.
35 Von den Überlegungen und den verschiedenen Planungs-
zuständen zeugt ein umfangreiches erhaltenes Konvolut von
Skizzen, Plänen, Bestands- und Pflanzlisten im Archiv der
Familienstiftung.

Abbildungsnachweis
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in West-
falen: 1, 4, 5 (Kaspar);
Archiv Stiftung Scheffer-Boichorst (Telgte): 2, 3, 6, 7.
 
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