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DAS REICH DES PALLAS
Νίσω δε την δίαυλον εξαιρεί χθόνα
Σκίρωνος ακτής' τής δε γης τδ προς νότον
6 σκληρός ουτος καί γίγαντας εκτρέφων
εΐληχε Πάλλας.
Der Krater beweist, dass die Sage bereits vorpersisch ist, und
widerlegt die Vermutung von Wilamowitz j, dass Sophokles
die Fiktion geschaffen habe, dass Nisos ein attischer Königs-
sohn und Megara attisches Land sei.
Andererseits aber hat Wilamowitz in seinem Aufsatze über
die megarische Komödie unwiderleglich dargethan, dass die
O O o 7
Sage vom Pandionsolme Nisos nicht in ein ungemessenes Al-
ο o
ter zurückgehen kann. Ehe Athen Eleusis sich unterworfen,
ehe Pisistratos vor seiner ersten Tyrannis Nisaia erobert und
im Austausche dafür das lakedaimonische Schiedsgericht
den Athenern Salamis endgültig zugesprochen hatte, ist ein
solcher Ausdruck eines Anspruches auf megarisches Land un-
denkbar. Es bleibt also nur ein Spielraum von wenig über
achtzig Jahren, innerhalb dessen die Entstehung der Sage an-
zusetzen ist.
Die Einnahme von Nisaia war die That gewesen, durch
welche Pisistratos sich dem athenischen Volke empfohlen
hatte. Dass späterhin, in kleisthenischer Zeit und den beiden
Jahrzehnten danach, Athen einen Anschlag auf Megara ge-
macht habe, ist nicht überliefert und ist bei der anderweiti-
gen Beschäftigung Athens mit Böotien, Euböa und Ägina
im.höchsten Masse unwahrscheinlich. Bei Pallene hatte Pisi-
stratos die Bürgerschaft aufs Haupt geschlagen und es soll
weiter unten begründet werden, dass es kein Zufall gewesen
ist, wenn gerade dort beim Heiligtume der Athena die Wür-
fel gefallen sind, sondern dass wir besondere Beziehungen
anzunehmen haben, welche den Tyrannen und die Priester-
schaft des Tempels mit einander verbanden. Nisos also sowohl
wie Pallas, die Eponymen der beiden Orte, waren diejenigen
1 Hermes IX S. 323.
DAS REICH DES PALLAS
Νίσω δε την δίαυλον εξαιρεί χθόνα
Σκίρωνος ακτής' τής δε γης τδ προς νότον
6 σκληρός ουτος καί γίγαντας εκτρέφων
εΐληχε Πάλλας.
Der Krater beweist, dass die Sage bereits vorpersisch ist, und
widerlegt die Vermutung von Wilamowitz j, dass Sophokles
die Fiktion geschaffen habe, dass Nisos ein attischer Königs-
sohn und Megara attisches Land sei.
Andererseits aber hat Wilamowitz in seinem Aufsatze über
die megarische Komödie unwiderleglich dargethan, dass die
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Sage vom Pandionsolme Nisos nicht in ein ungemessenes Al-
ο o
ter zurückgehen kann. Ehe Athen Eleusis sich unterworfen,
ehe Pisistratos vor seiner ersten Tyrannis Nisaia erobert und
im Austausche dafür das lakedaimonische Schiedsgericht
den Athenern Salamis endgültig zugesprochen hatte, ist ein
solcher Ausdruck eines Anspruches auf megarisches Land un-
denkbar. Es bleibt also nur ein Spielraum von wenig über
achtzig Jahren, innerhalb dessen die Entstehung der Sage an-
zusetzen ist.
Die Einnahme von Nisaia war die That gewesen, durch
welche Pisistratos sich dem athenischen Volke empfohlen
hatte. Dass späterhin, in kleisthenischer Zeit und den beiden
Jahrzehnten danach, Athen einen Anschlag auf Megara ge-
macht habe, ist nicht überliefert und ist bei der anderweiti-
gen Beschäftigung Athens mit Böotien, Euböa und Ägina
im.höchsten Masse unwahrscheinlich. Bei Pallene hatte Pisi-
stratos die Bürgerschaft aufs Haupt geschlagen und es soll
weiter unten begründet werden, dass es kein Zufall gewesen
ist, wenn gerade dort beim Heiligtume der Athena die Wür-
fel gefallen sind, sondern dass wir besondere Beziehungen
anzunehmen haben, welche den Tyrannen und die Priester-
schaft des Tempels mit einander verbanden. Nisos also sowohl
wie Pallas, die Eponymen der beiden Orte, waren diejenigen
1 Hermes IX S. 323.