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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 20.1895

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Heft 4
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Keil, Bruno: Die Rechnungen über den epidaurischen Tholosbau, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.38033#0421

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DIE RECHNUNGEN UBER DEN EPIDAURISOHEN
THOLOSBAU.
II
Die sachliche Interpretation der Inschrift (oben S. 20 ff )
erfordert als Ergänzung die sprachliche Erläuterung, damit
die Begründung für die Auffassung der Einzelstelle nicht fehle.
Aber auch ohne diese Rücksicht auf die Sacherklärung ist die
sprachliche Analyse einer argolischen Inschrift an sich gefor-
dert; sie hilft mit zu der endlichen Erkenntniss der Sprache
der Argolis; diese Erkenntniss wird aber nicht nur sprach-
lichen Wert haben, sondern zugleich eine historische Erkennt-
niss von grösster Tragweite sein. Wenn wir die Dialektver-
hältnisse der Argolis erfasst haben werden, wird sich das Ver-
hältnis des Argolischen namentlich zum Kretischen und La-
konischen von selbst ergeben, und damit ohne alle Tradition
und ohne yiel Speculation der Begriff und die Geschichte der
dorischen Wanderung feststellen lassen. Bis zu diesem Ziele ist
es noch vveit; denn gering ist anjetzt noch die Zahl der alten
argolischen Inschriften. Gerade deshalb ist die Sprache der
jüngeren Denkmäler genau zu untersuchen: Reste des Alten
bewahrt sie.
Aus Epidauros haben wii besonders wenig Steine mit epi-
ehorischem Alphabet. Unter den vielen von Kavvadias zusam-
mengesteliten Inschriften1 finden sich — von dem unbedeu-
tenden Fragmente Nr. 14 abgesehen—nur sieben im alten
Alphabet, hei denen kein Grund vorliegt, an ihrem epidauri-
schen Ursprung2 zu zweifeln (Nr. 8. 9. 10. 12. 1 3. 249 Έφη-
1 Es kommen zu den in den Fouilles gesammelten jetzt noch die von Kav-
vadias in der Έφημερίς άρχ. 1894, 15 ff. herausgegebenen.
2 In dem Gebiet von Epidauros ist vielleicht die von Kavvadias mit Recht
nicht erwähnte Inschrift I. G. S. I 4249 gefunden, die Meister unter Ditten-
 
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